Achtort

Ein Achtort ist ein Proportionsschlüssel aus der Gotik. Der Achtort besteht aus einem Kreis und zwei innliegenden um 45° gedrehte Quadrate mit deren Achslinien und Diagonallinien. Der Achtort wurde vor allem in den mittelalterlichen Bauhütten verwendet. Das Stammwort "Ort" meint in der alten mittelalterlichen Sprache der Steinmetze "Eck". Also bedeutet das einen Schlüssel mit acht Ecken, der aus den Quadraten gebildet wird. Dieser Schlüssel dürfte hauptsächlich der Gestaltung des Maßwerkes der Fenster zugrundegelegen haben. Dieses finden wir oft bei Kirchen der Zisterzienser. Ein gutes Beispiel hierfür ist das Fenster über dem Eingangsportal in die Kirche des ehemaligen Zisterzienserklosters zu Schulpforta.
Ob das Achtort bei den achteckigen Türmen wie auch Dachreitern, der schon bei romanischen Bauwerken vorhanden ist, als Prinzip zugrunde liegt, ist unsicher.
- Beim oktogonale Zentralbau wie zum Beispiel in der Aachener Pfalzkapelle, der schon im Byzantinischen Kirchenbau angewendet wurde, dürfte bei der Gestaltung des Grundrisses ein ähnliches Proportionsprinzip zugrundeliegen. Dieses ist jedoch nicht mit dem Prinzip des Achtorts der Gotik gleichzusetzen.
Andere Bezeichnungen: Achtspitz, Achtuhr
Siehe auch: Sechsort, Quadratur, Triangulation
Literatur
- Wolfgang Kamke, Pentagramm, Hexagramm und Achtort bei Kirchen der Zisterzienser und anderen Kirchen, Berlin 2003.
Weblinks
- [[1]] Demonstration eines Beispiels für die Umsetzung des Achtorts im Maßwerk.