Zum Inhalt springen

Johann Sebastian Bach

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. März 2004 um 05:20 Uhr durch Urfa (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Johann Sebastian Bach; Reproduktion eines Gemäldes

Johann Sebastian Bach (* 21. März 1685 in Eisenach; † 28. Juli 1750 in Leipzig) war ein deutscher Komponist und Organist. Er gilt heute als einer der größten Tonschöpfer überhaupt, der alle spätere Musik wesentlich mitbeeinflusst hat und dessen Werke im Original und in zahllosen Bearbeitungen weltweit präsent sind.

Leben

Als er 9 Jahre alt war, starb seine Mutter, ein Jahr später auch sein Vater. Sein 16 Jahre älterer Bruder Johann Christoph in Ohrdruf übernahm seine weitere Erziehung. Von ihm lernte Bach das Orgelspiel und das Komponieren.

1703 wurde er aufgrund seines guten Orgelspiels Organist in Arnstadt, vier Jahre später wechselte er nach Mühlhausen (Thüringen), wo er seine Cousine Maria Barbara Bach heiratete. Hier schrieb er auch seine ersten Kantaten. Nur ein Jahr später bekam er eine Stelle als Hoforganist, später als Konzertmeister, am Hofe des Herzogs Wilhelm Ernst in Weimar.

Von 1717 bis 1723 war er Kapellmeister am Hof von Fürst Leopold von Anhalt-Köthen. 1720 starb seine Frau. Ein Jahr später heiratete er erneut, und zwar die Sängerin Anna Magdalena Wülcken (Wilcke). Von 1723 an war er bis zu seinem Tode Thomaskantor in Leipzig. In seinen letzten Lebensjahren erblindete Bach vollständig; 1749 unterzog er sich einer Operation an beiden Augen. Er starb am 28. Juli 1750 in Leipzig.

Bedeutung

Bach war bereits zu Lebzeiten ein Orgel- und Cembalovirtuose von europäischer Berühmtheit. Er war ebenfalls ein Meister der Improvisation. Am Hofe von König Friedrich II. von Preußen improvisierte er zunächst eine dreistimmige Fuge nach einem vorgegebenen Thema, anschließend eine sechsstimmige Fuge nach einem selbstgewählten musikalischen Thema. Bis auf Opern schrieb Bach Werke in allen musikalischen Gattungen.

Zu den bedeutendsten zählen:

Seine Werke wurden von Wolfgang Schmieder im Bach-Werke-Verzeichnis katalogisiert.

In allen Gattungen setzte er neue Maßstäbe sowohl durch die souveräne Beherrschung der musikalischen Technik (Kontrapunkt; Polyphonie; Harmonik) wie durch die Tiefe der geistigen Durchdringung.

Nachwirkung

Bach hatte 20 Kinder, von denen 10 schon vor ihm starben. Vier von Bachs Söhnen wurden ebenfalls Komponisten, die als solche zu Lebzeiten teilweise den Ruhm ihres Vaters überstrahlten:

Zeit seines Lebens war Bach mit Leidenschaft als Instrumental- und Kompositionslehrer tätig. Die Schüler lebten, oft über lange Zeit, im Haushalt der Familie und nahmen später wichtige Kapellmeister- und Kantorenposten ein. Sie waren es, die Bachs Namen und musikalischen Nachlass auch in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts lebendig hielten.

Im Jahr 1789 kam Mozart nach Leipzig und hörte in der Thomaskirche Bachs Motette "Singet dem Herrn ein neues Lied". Außergewöhnlich beeindruckt, vertiefte er sich in andere Partituren Bachs, die er bekommen konnte. Die Spuren dieser Begegnung sind in Mozarts späterem Schaffen überall erkennbar.

Felix Mendelssohn Bartholdy gebührt das Verdienst, mit der Wiederaufführung der Matthäus-Passion am 11. März 1829 J. S. Bach wieder einer breiten Öffentlichkeit ins Bewusstsein gerückt zu haben. Er gab damit einen enormen Anstoß für die Publizität der Bachschen Musik.

Siehe auch: Gödel, Escher, Bach