Die Grenze
Film | |
Titel | Die Grenze |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahre | 2010 |
Länge | 2 x 90 Minuten |
Stab | |
Regie | Roland Suso Richter |
Drehbuch | Christoph und Friedemann Fromm |
Produktion | Nico Hofmann, Klaus Zimmermann, Jürgen Schuster |
Besetzung | |
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Die Grenze ist ein zweiteiliger deutscher Fernsehfilm des Regisseurs Roland Suso Richter aus dem Jahr 2010.[1] Die Dreharbeiten fanden unter anderem in Rostock, Warnemünde, Berlin und Stralsund statt.
Handlung
Inmitten einer Wirtschaftskrise werden weltweit Terroranschläge auf Ölraffinerien verübt. In Deutschland herrscht kurz darauf das Chaos. Die Arbeitslosigkeit steigt dramatisch an - Benzin, Öl und Lebensmittel werden langsam knapp. Die Regierung verliert an Einfluss, da die linke und rechte Partei die Krise jeweils für ihren Wahlkampf in Mecklenburg-Vorpommern ausnutzen.
Die rechtsextreme Partei DNS (Deutsch National Sozial), mit dem an der Spitze stehenden Multitmilliardär Maximilian Schnell, nutzt dies besonders aus. Da er einen hervorragenden Sinn für mediale Inszenierung und populistische Aktionen hat, zieht er die Massen geschickt auf seine Seite. Die politischen und wirtschaftlichen Kräfte in Deutschland jedoch sehen den Bestand der Bundesrepublik und ihren Einfluss durch Schnell gefährdet. Falls er die Wahl gewinnen sollte, würde Mecklenburg-Vorpommern zu einem eigenständigen Staat geformt.
Bürgerkriegsähnliche Zustände machen sich breit und die Macht der rechtsextremen DNS wächst unaufhaltsam. Daher fasst der Krisenstab der Regierung einen waghalsigen Plan: Der Wahlsieg von Schnell soll durch den Spitzenkandidaten der Neuen Linken, Franz Geri, verhindert werden. Damit das funktioniert, wird er heimlich unterstützt. Der linksextreme Geri plant zwar ebenfalls die wirtschaftliche und gesellschaftliche Abspaltung Mecklenburg-Vorpommerns, doch das scheint der Regierung das kleinere Übel zu sein.
Der Verfassungsschutz bemüht sich unterdessen um die Unterwanderung der radikalen Parteien. Das gelingt der Agentin Linda Jehnert über einen ehemaligen Freund und politischen Weggefährten Schnells, Rolf Haas. Durch diesen Auftrag trifft Haas auf seine frühere Freundin Nadine Manz, deren Familie zwischen die Fronten des blutig geführten Wahlkampfs gerät.
Ausstrahlung
Der Film wurde von teamWorx, in Koproduktion mit SAT.1, produziert. Der erste Teil des Filmes wurde am 15. März 2010 ausgestrahlt. Die Austrahlung des zweiten Teils erfolgt am 16. März 2010. Im Vorfeld der Fernsehpremiere wurde „Die Grenze“ am 2. März 2010 im Internetportal der BILD-Zeitung gezeigt.
Themenabende
Am 15. und 16. März zeigte Sat1 nicht nur die Erstausstrahlung des Films, sondern auch im Anschluss des ersten Teils die Dokumentation Die Grenze – Gefahr für unser Land. Die Dokumentation von Thomas Riedel und Falko Korth zeigt Neonazis bei Kameradschaftsfesten, Demonstrationen und geheimen Treffen sowie das Auftreten von NPD-Abgeordneten im Landtag. Am zweiten Ausstrahlungstag folgt ein Kerner-Spezial. Johannes B. Kerner diskutiert mit prominenten Gästen, unter anderem mit Marie Bäumer und Jürgen Heinrich sowie dem ehemaligen Boxer Axel Schulz und Experten über das Szenario der „Grenze“ und über die Frage, ob eine Abspaltung eines Bundeslandes überhaupt möglich wäre.
Quoten
Teil 1 (Erstausstrahlung: 15. März 2010)[2] |
Teil 2 (Erstausstrahlung: 16. März 2010) | |||
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14–49 Jahre | Gesamt | 14–49 Jahre | Gesamt | |
Zuschauer | 2,6 Millionen | 4,71 Millionen | ||
Marktanteil | 19,1 % | 14,2 % |
Werbung
Im Vorfeld auf die Premiere wurde deutschlandweit Plaketwerbung an Haltestellen und in großen Magazinen (z.B. Der Spiegel) geschaltet. Weiterhin wurde in verschiedenen anderen eigenproduzierten Magazinen und Nachrichtensendungen der ProSiebenSat.1 Media AG vor den Ausstrahlungen in oder nach teils nur entfernt zum Thema passenden Beiträgen, etwa zur berliner Mauer, auf die TV-Premiere hingewiesen.
Kritik
Am Inhalt des Films wurde von verschiedenen Seiten Kritik geäußert. Die Geschichte des Films wirke konstruiert. Der Film selbst verharmlose rechte Ideologien und informiere nicht hinreichend über deren Gefahren. Er stelle linke Ideologien als grundsätzlich rückwärtsgewandt dar. Konflikte zwischen linken und rechten Gruppierungen würden mit den Konflikten zwischen kriminellen Banden verglichen. Zudem deute der Film Bildmaterial vom G8-Gipfel 2007 um.[3] Die Junge Union Rostock kritisierte, dass der Film zur "Mauer in den Köpfen" beitrage und das Ansehen Mecklenburg-Vorpommerns beschädige.[4]
„Viel Aufwand bedeutet nicht immer gute Unterhaltung. Der erste Teil des auf Provokation angelegten Sat.1-Event-Films “Die Grenze” verhedderte sich leider in unausgegorenen Ideen und ärgerlichen Klischees. [...] Die Dramaturgie dieses Zweiteilers als holperig zu bezeichnen, schmeichelt noch den schlaglochgeplagten Straßen in den neuen Bundesländern, die diese hanebüchene Geschichte als intelligenzbefreite Zone darstellte. Fanatische Altkommunisten und militante Rechte, angeführt von Thomas Kretschmann, als Mischung aus Jörg Haider, Doctor Evil und Florian Silbereisen, erklärten Rocking Rostock zum Kriegsgebiet und riefen die neue Republik Neu-Doofland aus. Oder so ähnlich.“
„Ein durchaus faszinierender Filmstoff wird hier leider verschenkt für ein antifaschistisch getrimmtes Hochglanzlehrstück in der Tradition von „Die Welle“.“
„Die Autoren Christoph und Friedemann Fromm treiben das Gedankenspiel von Nico Hofmann auf die Spitze - das ist mal kräftig überzeichnet, bedient oft alte Klischees, ist aber allemal spannend.“
Weblinks
Belege
- ↑ Informationen von teamWorx
- ↑ DWDL.de - Starker Auftakt: "Die Grenze" holt den Tagessieg
- ↑ "Die Grenze". Eine Kritik, erschienen am 15. März 2010 im Weblog Reflexion.Blogsport.de
- ↑ Kritik an Sat.1-Film "Die Grenze" aus Junger Union, erschienen am 15.03.10, 13:21 Uhr, auf Ad-Hoc-News
- ↑ "Grenzenlose Langeweile" auf moviepilot.de, erschienen am 16.03.2010.
- ↑ Mit Links gegen Rechts, Herdis Helgenberger, Junge Freiheit, 16. März 2010
- ↑ TV Spielfilm.de - Kritik