Leck
Ein Leck ist ein Loch in einem Produkt oder in technischen Systemen, durch das Feststoffe, Flüssigkeiten oder Gase unerwünscht ein- oder austreten können. Ein Leck kann zum Ausfall eines gesamten technischen Systems führen. Ein Maß für die Größe eines Lecks ist die Leckrate (siehe Dichtheitsprüfung).
Zusammenhang zwischen Lochgröße und Leckrate
Dichtheit bedeutet im technischen Sinne nur „frei von Lecks entsprechend dem technischen Einsatzgebiet“. Bei genauer Betrachtung sind die gestellten Anforderungen an technische Systeme sehr unterschiedlich.
Für den Zusammenhang zwischen der Lochgröße und der zugehörigen Leckrate gelten die folgenden groben Abschätzungen:
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Arten von Lecks
Lecks werden nach der Art der Charakteristik in folgende Gruppen aufgeteilt:
- Loch-Leck (deutlich erkennbar)
- Turbulent-Leck (pfeifendes Gasleck)
- Laminar-Leck (Leckage in lösbaren oder nicht lösbaren Verbindungen wie z. B. in Flanschen, Schweißnähten etc.)
- Molekular-Leck (auch Porenleck; Leckage, die durch feinste Poren oder Verletzungen in der polykristallinen Struktur eines Werkstoffes entstehen)
- virtuelle Lecks (scheinbare Leckage, die durch die Verdampfung von Flüssigkeiten oder durch Ausgasung entstehen)
- Kalt-/Warmlecks (reversible Leckage, die nur bei extremen Temperaturbeanspruchungen auftreten)
- Ventil-Leck oder Klapp-Leck (Leckage mit bevorzugter Strömungsrichtung)
- Lambda-Leck (Leckage, die bei der Verflüssigung von Helium auftreten)
Kein Leck im klassischen Sinne ist die materialspezifische Gasdurchlässigkeit (Permeation) eines Werkstoffes.
Beschreibung von Leck
Ein Leck in einem Schiff führt zum Eindringen von Wasser in das Schiffsinnere. Das eindringende Wasser kann die Stabilität beeinträchtigen, oder sogar das Schiff in eine Havarie bringen. Kleine Lecks können mit einer Lenzpumpe bekämpft werden. Leckt ein Schlauchboot, so kann auch vorerst nur Luft aus einer Kammer entweichen.
Lecks in Luft-Reifen (mit oder ohne innenliegenden Schlauch) können sich sehr unterschiedlich verhalten. Ein steckender Fremdkörper kann das Leck in Ruhe oder eine gewisse Fahrtstrecke lang abdichten. Kleine Lecks können sich bei genügend abgesunkenem Druck fast völlig schließen. Ein Leck kann mit eine spezielle Dichtflüssigkeit von innen verklebt oder bei Schlauchreifen mit einem Flicken auf dem Schlauch repariert werden.
Leckgröße
Die Störfallverordnung legt definierte und undefinierte Leckgrößen fest.
Definierte Leckgrößen
Emissionen über folgende definierte Leckgrößen:
- einem Schlauchabriss beim Umfüllen
- beim Abblasen über das Sicherheitsventil
- Brechen der Berstscheibe
- Überfüllung in der Tanktasse
- das Versagen eines Flansches
Undefinierte Leckgrößen
- Riss einer Schweißnaht eines Rohres oder in der Wand eines Behälters.
- Wasserrohrbruch oder allgemeiner Rohrbruch (Abwasserrohre)
- Aufplatzen eines Schlauches
- Verschütten
Siehe auch
Unter der Prämisse, dass man unter einem Leck allgemein ein ungewolltes Entweichen von etwas sieht, wessen man nicht wieder habhaft werden kann, gibt es in der Informatik auch den Begriff Speicherleck.
Literatur
- Max Wutz: Theorie und Praxis der Vakuumtechnik. 1986, ISBN 3-528-14884-5