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FDGB-Pokal

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Der FDGB-Pokal wurde für den DDR-Sport von der Einheitsgewerkschaft Freier Deutscher Gewerkschaftsbund (FDGB) als Wanderpokal für zahlreiche Sportarten wie Fußball, Handball, Volleyball, Federball, Tischtennis, Schwimmen, Turnen, Skispringen, Crosslauf und Kegeln ausgeschrieben. Der populärste Wettkampf fand im Fußball statt. Dieser Artikel beschäftigt sich mit dem FDGB-Pokal im Fußball.

Austragungsmodus und Historie

Die Mannschaften aus den beiden höchsten Ligen der DDR, Oberliga und Liga, waren automatisch gesetzt; andere Mannschaften qualifizierten sich über die Pokalwettbewerbe in den DDR-Bezirken. Bis Mitte der 1980er Jahre ergab sich durch die hohe Zahl der Liga-Mannschaften (60 in insgesamt fünf Staffeln) ein großes Teilnehmerfeld. Der jeweilige FDGB-Pokalsieger qualifiziert für den Europapokal der Pokalsieger der folgenden Saison. Konnte der Pokalsieger auch die Meisterschaft für sich entscheiden (Double), war der unterlegene Finalist für den Pokalsieger-Cup spielberechtigt.

Das Endspiel wurde ab 1975 stets im Berliner Stadion der Weltjugend ausgetragen. In den 1970er und 1980er Jahren besuchten das Endspiel jeweils zwischen 30.000 und 55.000 Zuschauer aus der gesamten DDR. Lediglich das letzte FDGB-Pokal-Endspiel am 2. Juni 1991 (zwischen Pokalendrunde und Finale kam es zur deutschen Wiedervereinigung) fand mit 4.800 zahlenden Zuschauern wenig Resonanz und ging als Negativrekord in die Geschichte des FDGB-Pokals ein.

Rekord-FDGB-Pokalsieger mit je sieben Pokalgewinnen sind der 1. FC Magdeburg, der kein einziges Pokalfinale verlor, und die SG Dynamo Dresden, die mit 11 Teilnahmen zugleich am häufigsten im Finale stand. Hansa Rostock war 1991 der letzte FDGB-Pokal-Sieger.

Bei ihrer Teilnahme am Europapokal der Pokalsieger erreichten drei DDR-Mannschaften das Endspiel: Der 1. FC Magdeburg, der FC Carl Zeiss Jena sowie der 1. FC Lokomotive Leipzig. Während Jena und Leipzig ihre Finalauftritte verloren, konnte der 1. FC Magdeburg 1974 den einzigen Europapokalgewinn einer DDR-Fußballmannschaft feiern.

Die Pokale

Der FDGB-Pokal ging in den Besitz des Klubs bzw. der Gemeinschaft über, der ihn entweder dreimal in Folge gewann oder der seinen fünften Pokalsieg feiern durfte.

  • FDGB-Pokal Nr. 1 (1949–1973) Verbleib unklar
  • FDGB-Pokal Nr. 2 (1974–1978) gewann der 1. FC Magdeburg nach seinen Pokalsiegen von 1964, 1965, 1969, 1973 und 1978
  • FDGB-Pokal Nr. 3 (1979–1985) gewann die SG Dynamo Dresden nach ihren Pokalsiegen von 1971, 1977, 1982, 1984 und 1985
  • FDGB-Pokal Nr. 4 (1986–1987) gewann der 1. FC Lok Leipzig nach seinen Pokalsiegen von 1957, 1976, 1981, 1986 und 1987
  • FDGB-Pokal Nr. 5 (1988–1991) Verbleib unklar

FDGB-Pokal-Endspielergebnisse 1949 bis 1991

Spieltag Siegermannschaft Gegner Spielergebnis
28. August 1949 BSG Waggonbau Dessau BSG Gera Süd 1:0
3. September 1950 BSG EHW Thale BSG KWU Erfurt 4:0
1951 – nicht ausgespielt
14. September 1952 SG Volkspolizei Dresden BSG Einheit Pankow 3:0
1953 – unterbrochen, 1954 fortgesetzt
3. Juli 1954 ZSK Vorwärts Berlin BSG Motor Zwickau 2:1
19. Juni 1955 SC Wismut Karl-Marx-Stadt SC Empor Rostock 3:2 n.V.
16. Dezember 1956 SC Chemie Halle ZASK Vorwärts Berlin 2:1
22. Dezember 1957 SC Lok Leipzig SC Empor Rostock 2:1 n.V.
14. Dezember 1958 SC Einheit Dresden SC Lok Leipzig 2:1 n.V.
6. Dezember 1959 SC Dynamo Berlin SC Wismut Karl-Marx-Stadt 0:0 n.V.,
Wdh. 3:2
7. Oktober 1960 SC Motor Jena SC Empor Rostock 3:2 n.V.
1961 – nicht ausgespielt
10. Juni 1962 SC Chemie Halle SC Dynamo Berlin 3:1
1. Mai 1963 BSG Motor Zwickau BSG Chemie Zeitz 3:0
13. Juni 1964 SC Aufbau Magdeburg SC Leipzig 3:2
8. Mai 1965 SC Aufbau Magdeburg FC Carl Zeiss Jena 2:1
30. April 1966 BSG Chemie Leipzig BSG Lokomotive Stendal 1:0
30. April 1967 BSG Motor Zwickau FC Hansa Rostock 3:0
9. Juni 1968 1. FC Union Berlin FC Carl Zeiss Jena 2:1
1. Juni 1969 1. FC Magdeburg FC Karl-Marx-Stadt 4:0
13. Juni 1970 FC Vorwärts Berlin 1. FC Lokomotive Leipzig 4:2
2. Juni 1971 SG Dynamo Dresden BFC Dynamo 2:1 n.V.
14. Mai 1972 FC Carl Zeiss Jena SG Dynamo Dresden 2:1
1. Mai 1973 1. FC Magdeburg 1. FC Lok Leipzig 3:2
13. April 1974 FC Carl Zeiss Jena SG Dynamo Dresden 3:1 n.V.
14. Juni 1975 BSG Sachsenring Zwickau SG Dynamo Dresden 2:2 n.V.,
4:3 i.E.
1. Mai 1976 1. FC Lok Leipzig FC Vorwärts Frankfurt 3:0
28. Mai 1977 SG Dynamo Dresden 1. FC Lok Leipzig 3:2
29. Apri 1978 1. FC Magdeburg SG Dynamo Dresden 1:0
28. April 1979 1. FC Magdeburg BFC Dynamo 1:0 n.V.
17. Mai 1980 FC Carl Zeiss Jena FC Rot-Weiß Erfurt 3:1 n.V.
7. Juni 1981 1. FC Lok Leipzig FC Vorwärts Frankfurt 4:1
1. Mai 1982 SG Dynamo Dresden BFC Dynamo 1:1 n.V.,
5:4 i.E.
4. Juni 1983 1. FC Magdeburg FC Karl-Marx-Stadt 4:0
26. Mai 1984 SG Dynamo Dresden BFC Dynamo 2:1
6. Juni 1985 SG Dynamo Dresden BFC Dynamo 3:2
31. Mai 1986 1. FC Lok Leipzig 1. FC Union Berlin 5:1
13. Juni 1987 1. FC Lok Leipzig FC Hansa Rostock 4:1
4. Juni 1988 BFC Dynamo FC Carl Zeiss Jena 2:0 n.V.
1. April 1989 BFC Dynamo FC Karl-Marx-Stadt 1:0
2. Juni 1990 1.FC Dynamo Dresden PSV Schwerin 2:1
2. Juni 1991 FC Hansa Rostock Eisenhüttenstädter FC Stahl 1:0

Siehe auch

Commons: FDGB-Pokal – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien