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(69230) Hermes

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Hermes ist der Name eines Asteroiden, der nicht wie 90% dieser Kleinplaneten auf einer Bahn zwischen Mars und Jupiter läuft, sondern zum Typ der "Near Earth Objects" (NEO) zählt. Von etwa 2 Millionen Asteroiden über 1 km Größe dürften das 1000-2000 sein.

Hermes wurde 1937 entdeckt, flog in 1,5-facher Monddistanz an der Erde vorbei (was vergleichsweise knapp, aber dennoch selten ist), wobei sein Durchmesser auf 1200 m geschätzt wurde. Nach fünf Tagen ging er verloren.

Erst nach 66 Jahren, im Oktober 2003, wurde der Kleinplanet mit LONEOS, einem der 10 modernen Suchprojekte, wiedergefunden. Diesmal passierte er die Erde 10mal entfernter (am 4. November 2003 in 7 Millionen km). Doch ergab eine genaue Bahnbestimmung, dass sich Hermes 1942 ein zweitesmal in 1,6-facher Monddistanz "vorbeigestohlen" hatte. Was in den nächsten Jahrhunderten sein wird, hängt u.a. von den Bahnstörungen nahe der Venus ab.

Asteroiden innerhalb der Mondbahn dürften nur Jahrtausend-Ereignisse sein. Erdnah können vermutlich auch Bahnen werden, die Mars oder Venus nahekommen. Erstere nennt man seit 1932 Amor-Typ, obwohl ein solcher Körper (Nr.719 Albert) schon 1911 von Johann Palisa entdeckt wurde. Trotz 200 km Größe ging er in weiter Ferne verloren und wurde erst 2001 wiederentdeckt. Da erst damit die Bahn des Asteroiden berechnet werden konnte, erhielt er die Nummer 69230 66 Jahre nachdem er einen Namen bekommen hatte - heute dürfen Asteroiden erst einen Namen bekommen, wenn die Bahn gesichert ist, der Asteroid also eine Nummer hat.

Apollo-Typen kreuzen die Erdbahn. Der 1932 entdeckte Apollo nähert sich wie Hermes auch der Venus. Noch engere Passagen sind beim Aten-Typ möglich, der die Erbahn von innen kreuzt. Der 1982 entdeckte Namensgeber Aten mit einem Durchmesser von 7km kommt alle 10.000 Jahre in Erdnähe. Um 1990 kannte man 9 Aten und 63 Apollo, 2002 schon 160 bzw. 960 Asteroiden diesen Typs; die Zahlen verdoppeln sich in nur 2 Jahren.

Siehe auch Liste von Asteroiden