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Max Stromeyer

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Max Stromeyer (* 1830; † 1902) war Oberbürgermeister von Konstanz von 1866 bis 1877.

Leben

Max Stromeyer, ehemals Stiftungsverwalter, wurde am 11. Oktober 1866 zum Bürgermeister von Konstanz gewählt. Als Liberaler unterstütze er massgeblich die Reform- und Modernisierungspolitik. In seiner Amtzszeit gab es einen Bauboom; es wurde unter anderem die Konstanzer Seestraße und der Hafen gebaut. Es wurden die Eisenbahnlinien Konstanz-Romanshorn (1871) und Konstanz-Winterthur (1875) eröffnet. In seiner Amtszeit wurde Konstanz 1868 Standort der Garnison des 6. Bad. Inf.-Regiments Nr114. 1875 eröffnete das Inselhotel in den mittelalterlichen Mauern auf der Dominikanerinsel.[1]

Stromeyer war in seiner Funktion als (katholischer) Bürgermeister Mitglied der katholischen Situngskommissionen in Konstanz. Da er seine Fuktion nicht im Sinne des Erzbischöflichen Ordinariats in Freiburg erfüllte und dadurch Schulen und Stiftungen, insbesondere der vermögenden Konstanzer Spitalstiftung, der katholischen Trägerschaft entzogen wurden, kam es zu einem öffentlichen Disput von landesweiter Aufmerksamkeit, insbesondere mit dem Bistumsverweser Lothar von Kübel. Hintergrund war die Neuregelung des Stiftungsgesetztes 1870 über die Verwaltung der weltlichen katholischen Stiftungsvermögen. [2] Mit Beschluss vom 14. Februar 1869 des erzbischöflichen Kapitel-Vikariates aus Freiburg wurde er von den „kirchlichen Gemeinschaftsrechten und dem Empfang der heiligen Sakramente“ ausgeschlossen (Kleine Exkommunizikation). Ein Strafverfahren seitens der Grossbadischen Staatsbehörde wurde geführt, ein eindeutiges Urteil erging in dem Streit jedoch nicht.[3]

Am 4. April 1877 wurde Otto Winterer vom Bürgerausschuss der Stadt Konstanz als Nachfolger des zurückgetretenen Max Stromeyer zum neuen Oberbürgermeister gewählt.

Stromeyer war Mitbegründer der Konstanzer Freimaurerloge.[4]

Er ist Namensgeber der Max-Stromeyer-Straße in Konstanz.

Einzelnachweise

  1. Chronik Stadt Konstanz, eingesehen amm 14. Februar 2010
  2. Irmtraud Götz von Olenhusen: „Klerus und abweichendes Verhalten“
  3. Emil Friedberg: „Der Staat Und Die Katholische Kirche Im Grossherzogthum Baden“
  4. Bernd Altmann: „Mein Motto fürs Leben bleibt Renaissance“, Dissertation Universität Trier, Seite 57
VorgängerAmtNachfolger
Karl HüetlinOberbürgermeister von Konstanz
1866 -1877
Otto Winterer