Jaroslawl
Stadt
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Jaroslawl (russisch Ярославль, wiss. Transliteration Jaroslavlʹ, englische Transkription Yaroslavl) ist eine Großstadt in Russland mit 606.336 Einwohnern (Berechnung 2009) und gleichzeitig Hauptstadt der Oblast Jaroslawl. Sie liegt an der Mündung des Flusses Kotorosl in die Wolga im europäischen Teil des Landes 282 Kilometer nordöstlich von Moskau.
Jaroslawl, das im September 2010 ausgehend von der Stadtgründungslegende sein 1000-jähriges Bestehen feiert, gehört zu den ältesten Städten Zentralrusslands. Im Mittelalter war Jaroslawl die Hauptstadt eines Fürstentums, Anfang des 17. Jahrhunderts war es für einige Monate de-facto-Hauptstadt des russischen Zarentums, und vor der Gründung Sankt Petersburgs galt Jaroslawl als zweitgrößte russische Stadt. Heute ist die Stadt ein beliebtes Touristenzentrum und wird zum Goldenen Ring Russlands gezählt, einer Gruppe altrussischer Städte nordöstlich von Moskau. Die Altstadt mit vielen Kirchen aus dem 17. Jahrhundert, dem Ensemble des Christi-Verklärungs-Klosters sowie einem gut erhaltenen Straßennetz aus dem 18. und 19. Jahrhundert mit vorwiegend klassizistischen Profanbauten ist seit 2005 als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO eingetragen.
Geographie
Lage und natürliche Umgebung
Die Stadt liegt im östlichen Teil der Oblast Jaroslawl, die eines der 83 Subjekte der Russischen Föderation ist, und 282 Kilometer nordöstlich von Moskau. Die nächstgelegenen Städte sind Tutajew (34 km Luftlinie nordwestlich von Jaroslawl), Gawrilow-Jam (37 km südlich) und Nerechta (47 km südöstlich). Der Stadtkern von Jaroslawl liegt unmittelbar nördlich der Mündung der Kotorosl am rechten Ufer der Wolga, das gesamte Stadtgebiet verteilt sich jedoch auf eine Gesamtfläche von über 205 km² und umfasst auch Territorien südlich der Kotorosl und am linken Ufer der Wolga. Mit über 600.000 Einwohnern stellt Jaroslawl die größte Stadt an der Wolga flussaufwärts von Nischni Nowgorod dar und ist ein Verkehrsknotenpunkt von mehreren regionalen und überregionalen Straßen sowie Eisenbahnlinien (darunter der Transsibirischen Eisenbahn).
Jaroslawl und die Oblast Jaroslawl befinden sich im zentralen Teil der Osteuropäischen Ebene, die in Gebieten nordöstlich von Moskau durch eine Hügellandschaft mit Höhen von meist nicht mehr als 200 Meter geprägt ist. Typisch für die natürliche Landschaft der Oblast Jaroslawl ist der Reichtum an Misch- und Nadelwäldern, weiterhin gibt es in Teilen der Oblast Sümpfe mit natürlichen Lagerstätten des Torfs vor.
Klima
Jaroslawl und seine nähere Umgebung weisen ein für Zentralrussland typisches gemäßigtes Kontinentalklima auf, für das ein im Vergleich zu Mitteleuropa kalter, schneereicher und trockener Winter sowie ein gemäßigt warmer Sommer typisch sind.
Der Winter in und um Jaroslawl beginnt bereits gegen Anfang November und dauert rund fünf Monate. Der kälteste Monat des Jahres ist Januar mit einer mittleren Tagestemperatur von –8,2° C; nicht selten sind zu dieser Zeit Temperaturen von unter –20° C, in Ausnahmefällen kann es rund –40° C kalt werden, gelegentlich kommen aber auch im Januar positive Werte vor (so im Jahr 1932, als ein Tauwetter 17 Januartage lang dauerte[1]). Die Flüsse einschließlich der Wolga frieren in den Wintermonaten im Regelfall zu. Die Schneedecke ist im Durchschnitt 35 bis 50 cm dick, kann jedoch in besonders schneereichen Wintern bis zu 70 cm betragen. Die Frühlingsmonate sind durch eine relativ geringe Niederschlagsmenge charakterisiert. Ende März bis Anfang April setzt ein stabiles Tauwetter mit Schnee- und Eisschmelze ein, im April kann es bereits gelegentlich zu Temperaturen von über 20° C kommen. Typisch für den Sommer in Jaroslawl ist die relativ große Niederschlagsmenge, die im Juli ihren Höhepunkt erreicht. Auch ist Juli der wärmste Monat des Jahres mit einer mittleren Tagestemperatur von 23,3° C und gelegentlichen Werten von über 30° C. Ab September beginnt der rund zwei Monate lange Herbst, der sich durch relativ hohe Luftfeuchtigkeit, eine geringe Anzahl von Sonnentagen und rasch sinkende Temperaturen (erster Bodenfrost bereits im September möglich) abzeichnet.
Die durchschnittliche Jahresniederschlagsmenge in der Stadt beträgt 591 mm, dabei fallen im Juli mit 84 mm am meisten Niederschläge, während sie in den Wintermonaten (insbesondere jedoch im Februar und März) ihr Minimum erreichen. Der sogenannte Windchill-Faktor ist im Winter aufgrund des mäßigen Windes und der geringen Luftfeuchtigkeit auch bei Lufttemperaturen von unter –20° C relativ niedrig, so dass die gefühlte Temperatur in der Regel höher ist als die tatsächliche.
Die tabellarischen und grafischen Übersichten der Durchschnittstemperaturen und Niederschlagsmengen für Jaroslawl auf Basis der Zeitreihe 1961–1990 sind nachfolgend dargestellt.
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Jaroslawl, Russland
Quelle: Russischer Föderaler Hydrometeorologischer Dienst [2]
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Stadtgliederung
Wie bei russischen Großstädten üblich, ist Jaroslawl verwaltungstechnisch in Stadtbezirke (sogenannte Rajons) unterteilt, deren Gebiete im Allgemeinen nicht den historischen Ortsteilen, sondern durch Flüsse, große Straßen oder Eisenbahnlinien voneinander räumlich abgetrennten Teilen des Stadtgebietes entsprechen. Insgesamt hat Jaroslawl sechs solche Stadtbezirke mit einer Einwohnerzahl jeweils zwischen 60.000 und 170.000. Fünf Stadtbezirke liegen am rechten Wolga-Ufer, während der Rajon Sawolschski den am linken Ufer liegenden Teil des Stadtgebietes vollständig abdeckt.
Die Übersicht der Jaroslawler Stadtrajons mit Einwohnerzahlen ist in der folgenden Tabelle dargestellt.
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Geschichte
Gründungslegende. Jaroslawl im Mittelalter
Als Datum der Stadtgründung Jaroslawls wird heute im Allgemeinen das Jahr 1010 angenommen, jedoch existierten erste menschliche Siedlungen an der Stelle der heutigen Stadt noch mehrere Jahrtausende zuvor. So wurden bei Ausgrabungen jungsteinzeitliche Siedlungsreste aus dem 3. bis 5. Jahrtausend v. Chr. am linken Wolga-Ufer gegenüber der Mündung der Kotorosl gefunden. Im 1. Jahrtausend n. Chr. wurde die Jaroslawler Gegend, ebenso wie die meisten anderen Gebiete des heutigen Zentralrusslands, von den finno-ugrischen Stämmen der Merja bewohnt. Erst ab dem 9. Jahrhundert muss es die ersten slawischen Siedler an der Wolga gegeben haben. Es handelte sich dabei um heidnische Altslawen, die aus der Kiewer Rus Richtung Norden zogen, um dort Landwirtschaft und Jagd zu betreiben.

Mit den Altslawen ist auch die Gründung der heutigen Stadt verbunden: 1010 legte der Kiewer Fürst Jaroslaw der Weise an der Mündung der Kotorosl exakt an der Stelle einer slawischen Ansiedlung eine Festung an und nannte sie sich selbst zu Ehren „Jaroslawl“. Zu dieser Gründung existiert die folgende Legende. Die Stelle an der Mündung der Kotorosl in die Wolga, in deren Nähe sich heute das historische Zentrum Jaroslawls befindet, wies für die damaligen Verhältnisse eine überaus günstige Lage auf. Der Handel wurde mangels Festlandstraßen fast ausschließlich auf Wasserwegen betrieben, und die Wolga galt dabei als eine der wichtigsten Routen. Entsprechend häufig waren auch Raubüberfälle auf Handelsschiffe. Einmal soll Jaroslaw der Weise, der mit seiner Gefolgschaft gerade die Kotorosl-Mündung passierte, Zeuge eines solchen Überfalls gewesen sein, der von den dort ansässigen Slawen verübt wurde. Der Legende nach setzte sich Jaroslaw für die überfallenen Kaufleute ein und besiegte die Slawen. Er nahm diesen das Versprechen ab, nie wieder Schiffe zu überfallen, und versuchte die heidnischen Slawen zum Christentum zu bekehren. Diese lehnten es jedoch ab, und als Jaroslaw kurze Zeit später die Siedlung mit Missionären wieder aufsuchte, ließen die erbosten Heiden eine Bärin auf Jaroslaw los. Dieser schaffte es jedoch, das mächtige Tier mit einer Streitaxt zu töten. Daraufhin gaben die Heiden auf und unterwarfen sich Jaroslaw. Dieser ließ den Ort an der Kotorosl-Mündung weihen und stiftete dort eine Kirche. Wenig später ließ Jaroslaw, der um die strategisch günstige Lage des Ortes wusste, dort eine Festung aufbauen. Anhand historischer Urkunden, die das Wirken Jaroslaw des Weisen beschreiben, wird angenommen, dass Jaroslaws vermeintlicher Kampf gegen den Bären und somit die Stadtgründung Jaroslawls im Jahr 1010 geschah.
Unter Jaroslaw dem Weisen wie auch später diente die von ihm neugegründete Stadt als Festung zum Schutz des Wasserweges von der Wolga in die im Oberlauf der Kotorosl gelegene Fürstenresidenz Rostow, wo Jaroslaw von 988 bis 1010 geherrscht hatte. Außerdem war Jaroslawl in seiner Anfangszeit eine der am östlichsten gelegenen Städte der Kiewer Rus. Obwohl das Entstehen der Stadt Fürst Jaroslaw zugeschrieben wird, wurde Jaroslawl erst 1071 in einer schriftlichen Urkunde, der Nestorchronik, erwähnt. Von der Entwicklung der Stadt im 11. und 12. Jahrhundert ist lediglich bekannt, dass sie ursprünglich aus einer hölzernen Festung ähnlich den altrussischen Kreml bestand, jedoch zum Anfang des 13. Jahrhunderts inzwischen deutlich über die Festungsmauern hinaus gewachsen war. Auch muss das Jaroslawler Christi-Verklärungs-Kloster bereits spätestens seit dem 12. Jahrhundert bestanden haben.
Anfang des 13. Jahrhunderts gehörte Jaroslawl zum Fürstentum Wladimir-Susdal und diente dessen damaligem Machthaber Großfürst Konstantin als eine der Residenzen. Als er kurz vor seinem Tod 1218 das Erbe an diesen Residenzen unter seinen Söhnen aufgeteilt hatte, erhielt sein zweiter Sohn Wsewolod das Jaroslawler Land, welches er seitdem nunmehr als Fürstentum Jaroslawl regierte. Dieses Fürstentum, zu dessen Hauptstadt Jaroslawl wurde und das auch Territorien nordwestlich davon (u. a. mit der heutigen Stadt Poschechonje) beinhaltete, existierte bis zu seinem Anschluss an das Großfürstentum Moskau im Jahre 1463.

Das Stadtbild Jaroslawls im 13. und 14. Jahrhundert war von hölzerner Bausubstanz geprägt, weswegen es sehr oft zu Feuersbrünsten kam, die in Einzelfällen nahezu die gesamte Stadt verwüsteten; so geschehen kurz nach der Machtübernahme Wsewolods im Jahr 1221. Eine weitere ständige Gefahr für die Stadt waren Angriffe ausländischer Krieger, von denen russische Fürstentümer gerade in den Jahrhunderten des Mongolischen Invasion der Rus oft heimgesucht wurden. Ein besonders schwerer Angriff auf Jaroslawl ereignete sich im Jahr 1257, als Truppen der Goldenen Horde unter Möngke Khan das Jaroslawler Fürstentum überfielen und den Großteil der Stadtbewohner einschließlich des Fürsten Konstantin, des jüngsten Sohnes des Fürstentumsgründers Wsewolod, ermordeten. An der Stelle des missglückten Kampfes gegen die Tataren, auf einer als Gramberg (russ. Тугова гора) bezeichneten Anhöhe am rechten Ufer der Kotorosl, steht heute eine zum Gedenken an die Schlacht errichtete Kirche sowie ein Hochkreuz auf dem Kirchhof.
1293 und 1322 kam es zu weiteren zerstörerischen Angriffen der Goldenen Horde auf Jaroslawl, 1278 und 1364 ereigneten sich dort verheerende Pestepidemien. Oft musste Jaroslawl vollständig neu erbaut werden, wobei teilweise auch Vorgängerbauten von bis heute erhaltenen Sakralbauwerken entstanden, so das Christi-Verklärungs-Kloster sowie das 1314 am linken Wolga-Ufer gegründete Kloster zu Mariä Tempelgang von Tolga. 1463 ging das Jaroslawler Fürstentum im Zuge der Expansion des Großfürstentums Moskau in letzterem auf, dabei wurde das vormalige Gebiet des Fürstentums zu einem Ujesd (Kreis) innerhalb Moskowiens. Ab diesem Zeitpunkt die Geschichte Jaroslawls mit jener des Moskauer und später des einheitlichen russischen Staates untrennbar verbunden.
16. Jahrhundert und die Zeit der Wirren
Auch im 16. Jahrhundert wurde die Stadt immer wieder von großflächigen Bränden heimgesucht, die zur Folge hatten, dass von der mittelalterlichen Bausubstanz Jaroslawls nichts mehr erhalten blieb und an ihrer Stelle allmählich Bauten in Stein entstanden. Das prominenteste Beispiel hierfür ist das Christi-Verklärungs-Kloster, das 1501 zerstört und einige Jahre später neu erbaut wurde. Dabei entstand in den Jahren 1506–1516 unter anderem die Christi-Verklärungs-Kathedrale des Klosters, die heute als das älteste erhaltene Bauwerk in Jaroslawl gilt. Bis Mitte des 16. Jahrhunderts entstanden im Kloster weitere Einzelbauten, außerdem wurde es erstmals in der Stadtgeschichte mit einer steinernen Befestigungsmauer mit Wachtürmen versehen. In der Herrschaftszeit Iwan IV. „des Schrecklichen“, als sich die russischen Fürstentümer einschließlich Moskowiens zum einheitlichen Zarentum Russland vereinigten, profitierten die beiden wichtigsten Klöster Jaroslawls außerdem von reichhaltigen Spenden aus dem Zarenhof, da Iwan öfters dorthin pilgerte.
Begünstigt wurden die Bauaktivitäten auch durch einen starken wirtschaftlichen Aufschwung, den Jaroslawl in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts erlebte. Zurückzuführen war die Steigerung des Wohlstands der Stadt vor allem auf ihre Lage an der Wolga, die auch einen Teil des Handelsweges zwischen Moskau und dem Weißmeer-Hafen von Archangelsk darstellte. Folglich wurde Jaroslawl zu einem wichtigen Umschlagplatz für den internationalen Handel, hatte einen Binnenhafen und etliche Warenlager, die teilweise von englischen oder deutschen Kaufleuten betrieben wurden.

Der wirtschaftlichen Prosperität Jaroslawls des späten 16. Jahrhunderts setzten die Jahre der Missernten und die darauffolgende Periode der sogenannten Smuta (Zeit der Wirren) 1598 bis 1613 ein vorläufiges Ende. Wie alle anderen russischen Gebiete war auch Jaroslawl von den extremen Hungersnöten betroffen und stellte ein potentielles Angriffsziel für polnisch-litauische Interventen dar, die sich die desolate politische und wirtschaftliche Lage im russischen Staat zu Nutze machten. Unmittelbar in Mitleidenschaft von der Invasion geriet Jaroslawl im Jahre 1608, als der von der polnisch-litauischen Macht unterstützte und aufgerüstete Hochstapler Pseudodimitri II. einen Feldzug gegen Moskau (welches er jedoch nicht unter seine Kontrolle zu bringen vermochte) und mehrere russische Städte nördlich und nordöstlich davon startete. Nachdem es Pseudodimitris Truppen gelang, unter anderem Rostow einzunehmen, beschloss der Jaroslawler Statthalter mit Unterstützung der Oberschicht, die Stadt den Angreifern widerstandslos zu überlassen. Obwohl sich die Stadt obendrein verpflichtet hatte, eine hohe Tributzahlung an die Polen zu leisten, kam es im Winter 1608/1609 immer wieder zu Plünderungen und Willkür durch die in der Stadt herrschenden Angreifer. Dies provozierte mehrfach Volksaufstände, die jedoch von Pseudodimitris Soldaten jedesmal niedergeschlagen wurden. Erst im Frühjahr 1609 gelang es einem in Wologda gebildeten russischen Volksheer, mehrere Städte an der Wolga von den Polen zu säubern, dabei konnte auch Jaroslawl vorläufig befreit werden.
Bereits im Mai 1609 unternahm ein weiteres polnisches Heer um Aleksander Józef Lisowski den Versuch, das strategisch wichtig gelegene Jaroslawl unter Kontrolle der Invasoren zu bringen. Es gelang ihm dabei, bis in die unbefestigten Vorstädte vorzudringen, woraufhin sich die meisten Stadtbewohner in den Stadtkern, der damals durch Erdwälle gesichert war, zurückzogen. Nachdem Lisowski durch einen Verrat auch hinter die Erdwälle gelangen konnte, zogen sich die Jaroslawler in den alten Holzkreml und in das Verklärungs-Kloster zurück und verteidigten von dort aus die Stadt hartnäckig. Die Belagerung der Stadt dauerte bis zum 22. Mai, trotz militärischer Überlegenheit gelang es den Polen nicht, sie einzunehmen.
Trotz der Misserfolge der Invasoren im Nordosten Russlands hielten diese seit August 1610 Moskau unter Kontrolle. 1611 versuchte ein russisches Volksheer erstmals und ohne Erfolg, die Polen aus dem Moskauer Kreml zu vertreiben. Ein Jahr später initiierten Kusma Minin und Fürst Dmitri Poscharski in Nischni Nowgorod ein weiteres Volksheer, das auf dem Weg nach Moskau mehrere Monate lang zunächst in Jaroslawl stationiert war. In dieser Zeit von April bis Juli 1612 war Jaroslawl de-facto Hauptstadt des russischen Staates, da die wichtigsten Staatsfragen in dieser Zeit durch ein Ratsgremium entschieden wurden, das aus Vertretern der wichtigsten Adelsgeschlechter sowie den Anführern des Volksheeres bestand. Nach der Stationierung in Jaroslawl steuerte das Volksheer direkt Moskau an. Nicht zuletzt dank der Unterstützung seitens Jaroslawler Freiwilliger gelang es ihm im Oktober 1612, Moskau zu befreien und der polnisch-litauischen Intervention damit endgültig ein Ende zu setzen.
Jaroslawl als Handelszentrum und Gouvernementhauptstadt
Mit der allgemeinen wirtschaftlichen Erholung des russischen Staates nach dem Ende der Smuta erlangte auch Jaroslawl wieder seine Bedeutung als Handelsplatz. Es befand sich damals gleich an mehreren Handelswegen: Über die Wolga bis zu deren Unterlauf wurde Handel mit Ländern des Orient betrieben, die nördliche Handelsroute über die Stadt Wologda führte zum Archangelsker Nordmeerhafen, außerdem gab es Straßenverbindungen über den Ural nach Sibirien. Diese günstige Lage war sehr förderlich für die wirtschaftliche Prosperität der Stadt und begünstigte neben dem Handel mit importierter Ware auch eigene handwerkliche Aktivitäten in hohem Maße. Am weitesten verbreitet war das Gerber- und Lederhandwerk, in dem sich Mitte des 17. Jahrhunderts in Jaroslawl bereits rund 700 Meister spezialisierten; weitere wichtige Handwerke jener Zeit in Jaroslawl waren das Textilwesen, die Silberschmiede und die Herstellung von Kosmetik- und Parfümerieerzeugnissen.

Die wirtschaftliche Bedeutung der Stadt begünstigte im Laufe des 17. Jahrhunderts ein früher nie dagewesenes Bevölkerungswachstum, das dazu führte, dass Jaroslawl zum Ende des Jahrhunderts bereits rund 15.000 Einwohner zählte und damit zur zweitgrößten Stadt des Zarentums nach Moskau aufgestiegen war. Gleichzeitig war diese Periode prägend für die städtebauliche Entwicklung Jaroslawls, da gerade im 17. Jahrhundert eine Vielzahl von Kirchengebäuden in Stein entstanden, von denen einige bis heute ein wichtiger Bestandteil des altstädtischen Ensembles darstellen. Hierzu zählen unter anderem die Nikolaus-Kirche „Nadein“ (1622), die Christi-Geburts-Kirche (1644), die Prophet-Elija-Kirche (1650) sowie das Kirchenensemble in der Vorstadt Korowniki (1649–1669). Die meisten dieser Kirchen wurden von reichen Jaroslawler Kaufleuten gestiftet, die es sich mitunter leisteten, für die Innengestaltung der neuen Gotteshäuser renommierte Fresken- und Ikonenmaler zu engagieren, wie das Beispiel mit der Prophet-Elija-Kirche anschaulich zeigt.
1658 ereignete sich in Jaroslawl letztmalig ein größerer Flächenbrand, der fast alle bis dahin bestandenen Holzbauwerke in der Stadt vernichtete. Ab dieser Zeit begann sich die bis heute erhaltene städtebauliche Struktur Jaroslawls zu bilden, bei der nunmehr sowohl sakrale als auch profane Gebäude in Stein errichtet wurden. Durch die rege Bauaktivität erfuhr in Jaroslawl binnen weniger Jahrzehnte auch das Ziegeleihandwerk eine beachtliche Verbreitung.
Ab dem Anfang des 18. Jahrhunderts wandelte sich Jaroslawl von einem Handelszentrum zunehmend zu einem Hort des Handwerks und der Industrie, was auch darauf zurückzuführen war, dass mit der Gründung Sankt Petersburgs 1703 die einstige Bedeutung des russischen Nordmeerhafens von Archangelsk für den Außenhandel schrumpfte. Das von den Jaroslawler Kaufleuten in den Jahrzehnten des florierenden Außenhandels angesammelte Kapital erlaubte es ihnen jedoch, in neue industrielle Projekte zu investieren und die Entwicklung Jaroslawls als Industriestadt einzuleiten. 1722 wurde mit der Textilmanufaktur von Iwan Tames am rechten Kotorosl-Ufer das erste Industriebetrieb der Stadt und seinerzeit eine der ersten Textilmanufakturen Russlands eröffnet. Sie ist als Textilfabrik Krasny Perekop bis heute in Betrieb. Neben dem Textilindustrie spielte das Lederhandwerk auch im 18. Jahrhundert unvermidert eine Schlüsselrolle im wirtschaftlichen Leben der Stadt.

In den 1770er-Jahren stieg Jaroslawl aufgrund seiner wirtschaftlichen Wichtigkeit und der hohen Bevölkerungszahl zu einem Provinzzentrum auf: Im Zuge der im gesamten Russischen Reich unter Kaiserin Kaharina II. „der Großen“ vorangetriebenen Verwaltungsreform erhielt Jaroslawl 1778 ein eigenes Stadtwappen und wurde 1777 Zentrum einer Statthalterschaft und 1796 eines Gouvernements des Zarenreichs. Als Verwaltungszentrum eines hohen Rangs erhielt Jaroslawl wie alle anderen Provinzhauptstädte des Reichs 1778 einen Bebauungs-Generalplan. Dies leitete eine neue Welle von Bauaktivitäten in der Stadt ein, deren Spuren vielfach bis heute zu sehen sind. Um den als zentralen Platz der Stadt gewählten Elija-Platz mit der Prophet-Elija-Kirche herum bildete sich ein fächerartiges Netz aus repräsentativen Straßen mit profanen Bauten vorwiegend im klassizistischen Stil. Ein prominentes Beispiel hierfür ist das ehemalige Wohltätigkeitshaus (1786), das heute eines der Gebäude der Universität Jaroslawl ist.
Das 19. Jahrhundert war für Jaroslawl sowohl durch weitere bedeutende städtebauliche Aktivitäten als auch durch stetige Industrialisierung und Ausbau der Infrastruktur gekennzeichnet. 1803 wurde mit der Lehranstalt höherer Wissenschaften die erste Hochschule Jaroslawls und Vorläufer der heutigen Universität Jaroslawl eröffnet. 1812 entstand gegenüber dem Verklärungs-Kloster die erste feste Brücke über die Kotorosl, und 1820 wurde das Uferstück der Wolga nahe dem Jaroslawler Stadtkern befestigt und zu einer Promenade ausgebaut, an der später etliche weitere Bauten im klassizistischen Stil (darunter das Haus des Gouverneurs, heute Gebäude des Kunstmuseums (1821–1823)) erbaut wurden. 1860 wurde Jaroslawl durch die erste Telegrafenlinie mit Moskau und anderen Städten verbunden, 1870 folgte mit der Strecke zwischen Jaroslawl und Moskau der Eisenbahnanschluss. 1873 wurde in der Stadt erstmals eine Wasserleitung in Betrieb genommen, und 1899 begannen die Bauarbeiten an der ersten Linie der elektrischen Straßenbahn, die Ende 1900 eröffnet wurde. Kurz vor der Jahrhundertwende hatte Jaroslawl laut Volkszählung des Jahres 1897 rund 71.600 Einwohner.
20. und 21. Jahrhundert
Noch unmittelbar vor Beginn des Ersten Weltkrieges galt Jaroslawl als wohlhabende Industriestadt mit einer für damalige Verhältnisse gut ausgebauten Infrastruktur. Jedoch führten die Ereignisse der Oktoberrevolution 1917 und des Bürgerkrieges 1917–1920 für mehrere Jahre zum wirtschaftlichen Niedergang, was für Jaroslawl erneut einen erheblichen Bevölkerungsrückgang bedeutete. Die Wirtschaft Jaroslawls setzte sich erst wieder unter der neuen Sowjetmacht im Zuge der rasch vorangetriebenen Industrialisierung in Schwung. Als wichtige Meilensteine für die Jaroslawler Wirtschaft in der Frühsowjetzeit gelten die Inbetriebnahme des ersten Kraftwerkes im Jahre 1926, der Beginn der Massenproduktion von Synthesekautschuk vom Werk SK-1, die wiederum den Weg frei machte für die heimische Herstellung von Automobil- und Flugzeugreifen auf dem 1928 gegründeten Jaroslawler Reifenwerk, sowie die Inbetriebnahme des Gummi-Asbest-Kombinats im Jahre 1933. Auch das 1916 gegründete Automobilwerk Jaroslawl erlangte in den 1930er-Jahren überregionale Bekanntheit, indem es unter anderem Muldenkipper, Sattelzüge, Autobusse und auch Oberleitungsbusse für Moskau herstellte.
In den Jahren des Zweiten Weltkriegs blieb Jaroslawl zwar von einer Besetzung durch die deutsche Wehrmacht verschont, da diese letztlich nicht bis Moskau und östlich davon vorrücken konnte. Dennoch wurde die Stadt, vor allem aufgrund ihrer verkehrstechnisch bedeutenden Lage, – die 1913 errichtete Eisenbahnbrücke über die Wolga in Jaroslawl war damals die einzige Brücke im Oberlauf des Flusses – in den Jahren 1942–1943 mehrmals von Luftangriffen heimgesucht. So kamen bei einem der folgenschwersten Luftangriffe in der Nacht auf den 11. Juni 1943 über 120 Menschen in der Stadt ums Leben, rund 150 weitere wurden verletzt, zudem wurden über 200 Gebäude (darunter einige Werkshallen der Reifenfabrik) vollständig zerstört. Die meisten Industriebetriebe der Stadt, darunter auch die Reifenfabrik sowie das Automobil- und das Textilwerk, stellten ihre Produktion in den Kriegsjahren auf Rüstungsgüter und Armeebedarf um. Insgesamt fielen an den Fronten des Zweiten Weltkrieges über 200.000 Menschen aus der Jaroslawler Gegend. An sie erinnert ein 1968 aufgestelltes Mahnmal in der Stadt. Während der Belagerung Leningrads fand eine Vielzahl von Kindern, die von dort über den zugefrorenen Ladogasee (die sogenannte Straße des Lebens) evakuiert werden konnten, in Jaroslawl Zuflucht und eine neue Heimat.
In Jaroslawl bestand in den Nachkriegsjahren das Kriegsgefangenenlager 276 für deutsche Kriegsgefangene des Zweiten Weltkriegs.[4]
In der zweiten Jahrhunderthälfte setzte sich die Industrialisierung und der Ausbau der Stadt mit neuer Kraft fort: 1961 wurde eine Ölraffinerie in Betrieb genommen, und ab den 1960er-Jahren entstanden neue Wohnviertel im gesamten Stadtgebiet, darunter am linken Ufer der Wolga, das 1965 durch eine neue Automobilbrücke mit der Innenstadt verbunden wurde. 1968 überstieg die Bevölkerungszahl Jaroslawls erstmals in seiner Geschichte 500.000 Einwohner[5].
Im Juli 2005 wurde das architektonische Ensemble der Jaroslawler Innenstadt von der UNESCO in die Welterbeliste aufgenommen. Die Unterschutzstellung erfolgte nach den Kriterien 2 („ein herausragendes Beispiel des Zusammenwirkens kultureller und architektonischer Einflüsse zwischen Westeuropa und dem Russischen Reich“) und 4 („ein herausragendes Beispiel der von Kaiserin Katharina der Großen angeordneten Stadtplanungsreform in ganz Russland, verwirklicht zwischen 1763 und 1830“)[6]. Im gleichen Jahr begannen die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten zum 1000-jährigen Bestehen Jaroslawls, deren Höhepunkt auf das zweite Septemberwochenende 2010 gelegt wurde. Im Rahmen der Vorbereitungen des Jubiläums wurde von der Stadtverwaltung ein Maßnahmenkatalog zur Modernisierung und Ausweitung der städtischen Infrastruktur mit mehreren größeren Investitionsprojekten aufgestellt, für deren Realisierung die Stadt Zuschüsse aus dem russischen Staatshaushalt erhält[7]. Im Rahmen dieses Investitionsprogramms wurde bereits 2006 eine neue Automobilbrücke über die Wolga in Betrieb genommen, die aus diesem Anlass Jubiläumsbrücke benannt wurde, und im August 2008 wurde der Jaroslawler Zoo eröffnet, dessen Fläche und Tierbestand bis zum September 2010 nochmals wesentlich erweitert werden sollen. Zur Organisation der Feierlichkeiten und deren überregionalen Bekanntmachung wurde von der Stadtverwaltung 2005 die Stiftung zur Unterstützung der Vorbereitung der 1000-Jahr-Feier Jaroslawls ins Leben gerufen[8].
Einwohnerentwicklung und Bevölkerung
Die Berechnung für das Jahr 2009 ergab für Jaroslawl eine Bevölkerungszahl von 606.336 Einwohner[3], womit Jaroslawl gemessen an der Bevölkerungszahl den 20. Platz unter den größten Städten Russlands belegt. Die Bevölkerung der Stadt setzt sich fast ausschließlich aus ethnischen Russen zusammen, die absolute Mehrheit sind russisch-orthodoxen Glaubens. Andere Ethnien und Glaubenskonfessionen spielen in Jaroslawl nur eine untergeordnete Rolle (zu nennen ist etwa die Jaroslawler Moschee[9], die 1914 auf Initiative der tatarischen Gemeinde der Stadt erbaut wurde).
Die höchste Bevölkerungszahl seiner Geschichte mit über 636.000 Einwohnern erreichte Jaroslawl Anfang der 1990er-Jahre, in den nachfolgenden Jahren schrumpfte die Zahl wesentlich, wie es in den meisten Städten Russlands während der Wirtschaftskrisen der 1990er-Jahre der Fall war. Die folgende Tabelle[5] zeigt die gerundeten Einwohnerzahlen seit dem Beginn der Zählung im Jahr 1811 an. Auffallend ist die beinahe Verdoppelung der Einwohnerzahl in einem Jahrzehnt in den 1930er-Jahren – eine Folge der Kollektivierung und der resultierenden Landflucht in der Sowjetunion zu jener Zeit.
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Politik
Heraldik
Jaroslawl verfügt mit einem Stadtwappen und einer Stadtflagge über zwei eigene heraldische Symbole. Beiden ist das an die Stadtgründungslegende angelehnte Motiv mit dem Bären und der Streitaxt gemein.

Das erste Wappen Jaroslawls[10] wurde am 31. August 1778 zum offiziellen Stadtsymbol erhoben. Damals bestand es lediglich in der Abbildung eines Bären, der vor dem Hintergrund eines silberfarbenen Schildes mit der linken Vorderpfote eine goldene Streitaxt mit einem ebenfalls goldenen Griff hält. 1856 wurde das Wappen durch eine neue Fassung ersetzt, bei der die Abbildung des Bären zusätzlich mit einer stilisierten kaiserlichen Krone oberhalb des Schildes sowie mit goldenen Eichenzweigen und dem Blauen Band des Andreasordens rund um das Schild versehen ist. In dieser Ausführung blieb das Wappen bis 1918 als Stadtsymbol in Kraft. Nach der Abschaffung der zaristischen Stadt- und Provinzsymbole durch die sowjetische Staatsmacht hatte Jaroslawl bis Ende des 20. Jahrhunderts offiziell kein Stadtwappen. Die dritte und aktuelle Fassung wurde am 23. August 1995 durch die Stadtverwaltung gebilligt. Sie ist motivisch an die Fassung von 1856 angelehnt, enthält jedoch keine Darstellung der Eichenzweige und des Blauen Bandes. Auch wurde dort die Zarenkrone oberhalb des Schildes durch die Mütze des Monomach – ein Symbol der russischen Autokratie und auch sonst ein häufiges Motiv in der Heraldik russischer Städte – ersetzt.
Die Stadtflagge Jaroslawls[11] wurde als zusätzliches Stadtsymbol mit Wirkung vom 22. Mai 1996 eingeführt. Sie zeigt das Stadtwappen in der Fassung von 1995 auf hellblauem rechteckigem Flaggentuch, wobei das Wappen mindestens ein Drittel der Fläche des Tuchs einnehmen muss.
Verwaltung
Die Stadtverwaltung Jaroslawls besteht aus dem Bürgermeisteramt (merija, russ. мэрия), dessen Chef der Bürgermeister der Stadt ist, sowie aus der Munizipalität (муниципалитет), dessen Mitglieder im Zuge der Kommunalwahlen bestimmt werden.

Das Bürgermeisteramt[12] nimmt in der Machtstruktur der Stadt die Rolle der Exekutive ein. An seiner Spitze steht der Bürgermeister, der alle vier Jahre von Bürgern der Stadt gewählt wird[13]. Dieses Amt wird seit Dezember 1991 von Wiktor Wolontschunas von der regierungstreuen Partei Einiges Russland bekleidet, der seine erste Amtszeit nach der Ernennung durch den damaligen Präsidenten Jelzin antrat und seitdem inzwischen viermal wiedergewählt wurde. Weiterhin gibt es acht Vize-Bürgermeister, von denen jeder über ein bestimmtes Ressort verantwortlich zeichnet. Innerhalb eines Ressorts bestehen jeweils etwa zwei bis sechs Fachdepartements, die dem jeweiligen Vize-Bürgermeister unterstehen. Beispielsweise sind dem Apparat des Vize-Gouverneurs für Sozialpolitik und Kultur sechs Departements (Soziale Sicherung und Arbeitsförderung, Körperkultur und Sport, Jugendpolitik, Bildung, Gesundheitswesen sowie Kultur) untergeordnet.
Die Munizipalität[14] der Stadt stellt das legislative Organ der lokalen Selbstverwaltung dar und entspricht damit in seiner Funktion im Wesentlichen einem Stadtparlament bzw. einer Stadtduma. Sie besteht aus 36 Abgeordneten, die für die Dauer von vier Jahren in ihren jeweiligen Wahlkreisen gewählt werden. In den regelmäßigen Sitzungen der Munizipalität wird unter anderem über die Zusammensetzung und Verwendung des Stadthaushalts entschieden. Ein Rechnungshof sowie vier Fachkommissionen[15] haben die Kontrollfunktion über dem Handeln der Munizipalität inne.
Jeder der sechs Stadtbezirke verfügt über eine eigene territoriale Verwaltung, die zum Bürgermeisteramt der Stadt gehört. Neben der Stadtverwaltung haben auch die Verwaltung und die Duma der Oblast Jaroslawl ihren Sitz in der Stadt.
Internationale Beziehungen

Jaroslawl unterhält Partnerschaftsbeziehungen zu sieben ausländischen Städten[16]:
Jyväskylä, Finnland (seit 1966)
Poitiers, Frankreich (seit 1970)
Coimbra, Portugal (seit 1984)
Kassel, Deutschland (Hessen) (seit 1988)
Burlington, USA (seit 1988)
Exeter, Großbritannien (seit 1989)
Hanau, Deutschland (Hessen) (seit 1994)
Die Partnerschaft zwischen Jaroslawl und Kassel wurde am 25. Januar 1988 durch ein Abkommen besiegelt, das unter anderem auf eine Initiative der ehemaligen Kosmonautin Walentina Tereschkowa, damals Vorsitzende des Verbandes der sowjetischen Vereine für Auslandsfreundschaften, zurückgeht. Das Abkommen wurde zwischen dem damaligen Kasseler Oberbürgermeister Hans Eichel und dem Jaroslawler Exekutivkomiteevorsitzenden Alexander Rjabkow unterzeichnet. Die Beziehungen der Stadt Jaroslawl zu Deutschland wurden im Mai 1994 durch ein weiteres Partnerschaftsabkommen ergänzt, diesmal mit der Stadt Hanau. Gleichzeitig wurde im Zentrum von Jaroslawl nach rund fünf Jahren Vorbereitungszeit das Haus der Russisch-Deutschen Freundschaft eröffnet, das allen Interessierenden u. a. Austauschprogramme, Beratung zum Auslandsstudium und deutsche Sprachkurse anbietet. Außerdem ist im Haus ein Hotel untergebracht.[17] In Deutschland werden die Partnerschaftsbeziehungen zwischen Jaroslawl und Kassel vom Verein Partner für Jaroslawl e. V.[18] und diejenigen zwischen Jaroslawl und Hanau vom Verein Freundschaft mit Jaroslawl e. V.[19] koordiniert.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Jaroslawl gehört zu den acht Städten der Touristenroute des Goldenen Rings nordöstlich von Moskau und ist gleichzeitig die größte unter diesen Städten. Schwerpunktmäßig ist die Stadt durch ihre Architektur bekannt, weist jedoch auch ein nicht zu vernachlässigendes Angebot an kulturellen Attraktionen auf.
Bauwerke
In Jaroslawl sind trotz der Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg große Teile der historischen Bausubstanz aus dem 17., 18. und 19. Jahrhundert erhalten geblieben, die die Altstadt zu einem Denkmal des Städtebaus im Russischen Zarenreich machen. Insgesamt zählt das Stadtzentrum Jaroslawls rund 140 einzelstehende Baudenkmäler auf einer Fläche von knapp 600 Hektar[20]. Seit 2005 steht das Ensemble einschließlich des Christi-Verklärungs-Klosters auf der Liste des UNESCO-Welterbes. Markante Architekturdenkmäler finden sich aber auch abseits des Stadtzentrums, wie das Beispiel des Tolga-Klosters zeigt.
Altstadt

Zur Altstadt zählt ein ungefähr dreieckförmiges Areal, das im Süden und im Osten durch die Flüsse Kotorosl bzw. Wolga begrenzt wird und sich auf dem Stadtplan durch ein geometrisches, teilweise fächerartiges Straßennetz aus dem 18. und 19. Jahrhundert kenntlich macht.
Die bekannteste Sehenswürdigkeit dort ist das Christi-Verklärungs-Kloster[21] an der Kotorosl. Es wurde vermutlich noch im 12. Jahrhundert gegründet und gilt damit als die älteste Sehenswürdigkeit der Stadt. Zugleich beinhaltet es in seinem Ensemble das älteste erhaltene Bauwerk in Jaroslawl, die Christi-Verklärungs-Kathedrale aus dem Jahr 1516. Wie es für mittelalterliche russische Klöster oft galt, erfüllte auch das Jaroslawler Christi-Verklärungs-Kloster ursprünglich nicht nur die Funktion eines religiösen Stiftes, sondern auch die einer Zitadelle ähnlich einem Kreml, was man anhand der bis heute vollständig erhaltenen Befestigungsmauern mit Wachtürmen aus dem 16. Jahrhundert sehen kann. Innerhalb dieser Mauern stellen die massiven weißen Kirchenbauten mit vielen scheinbar asymmetrisch angeordneten Türmen und aufwändig dekorierten Innenräumen repräsentative Beispiele typisch altrussischer Architektur dar. Außerdem gibt es eine Torkirche, an die sich die ehemaligen Mönchszellen und das Schatzhaus anschließen. Neben seiner historisch wertvollen Architektur spielte das Kloster eine herausragende Bedeutung in der Geschichte sowohl der Stadt Jaroslawl als auch des russischen Staates. So konnte es in der Zeit der Wirren Anfang des 17. Jahrhunderts eine Belagerung durch polnisch-litauische Truppen erfolgreich abwehren, und von der Klostermauer aus steuerte wenig später das Volksheer um Minin und Poscharski Moskau an, um es ebenfalls von Fremdherrschern zu befreien. Ende des 18. Jahrhunderts wurde hinter den Klostermauern das älteste erhaltene Manuskript des Igorliedes, des bekanntesten Werkes mittelalterlicher russischsprachiger Literatur, gefunden. Dem Igorlied ist auch eine ständige Ausstellung im Kloster gewidmet, in der unter anderem ein mit maximal möglicher Originaltreue nachgebildeter Arbeitsplatz aus dem 12. Jahrhundert des unbekannten Autors des Epos zu sehen ist.
Auf dem Gelände des Klosters finden regelmäßig auch Festivals statt. Zu nennen ist etwa das jährlich im August stattfindende Festival „Verklärung“ des Glockenspiels und der Kirchenmusik sowie das frühjährliche Festival „Blumige Metamorphosen“, bei dem Blumenarrangements mit Sonnenblumen oder christlichen Themen zu sehen sind.

Der ausgedehnte und bis heute sehr verkehrsreiche Platz vor dem Nordtor des Klosters, das als Haupteingang zum selbigen dient, heißt Epiphanien-Platz (russ. Богоявленская площадь). Seinen Namen verdankt er der Epiphanien-Kirche am südlichen Ende des Platzes und in unmittelbarer Nähe des Kotorosl-Ufers. Dieses Gotteshaus, das mit seinem fünfkuppeligen Abschluss, den halbrunden Kokoschnik-Ornamenten unterhalb des Daches und einem separat angebauten Glockenturm an die traditionelle Moskauer Sakralbaukunst angelehnt ist, entstand in den Jahren 1684–1693 und stellt eines der bekanntesten Beispiele der in der Blütezeit Jaroslawls im 17. Jahrhundert erbauten Kirchen dar. Die aufwändige Freskenbemalung im Innenraum wurde beim Bau der Kirche von Jaroslawler Künstlern ausgeführt.
Die beiden vom Epiphanien-Platz aus in nordwestliche Richtung parallel zueinander verlaufenden Straßen stellen einen Teil des aus dem 18. und 19. Jahrhundert stammenden städtebaulichen Konzeptes für Jaroslawl dar. Sie wurden 1820–1821 als neue Prachtboulevards exakt an der Stelle einer Stadtbefestigungsanlage aus dem 16. Jahrhundert angelegt, welche seinerzeit die Befestigung des Verklärungs-Klosters um eine Reihe von Erdwällen sowie einen künstlichen Wassergraben zwischen der Kotorosl und der Wolga ergänzte. Die Anlagen verloren bis zum 18. Jahrhundert an Bedeutung und wurden Anfang des 19. Jahrhunderts abgerissen. Bis heute erhalten sind lediglich zwei Wachtürme, die während des letzten Umbaus der Stadtbefestigung Mitte des 17. Jahrhunderts in Stein errichtet wurden. Der eine von ihnen heißt Blasius-Turm (Власьевская башня) und steht an der ehemaligen Befestigungslinie nordwestlich des Verklärungsklosters, der zweite heißt Wolgaturm (Волжская башня) und befindet sich am Wolgaufer am äußersten südöstlichen Ende der ehemaligen Befestigungslinie.
An der ehemaligen Befestigungslinie finden sich weitere bedeutende Bauten des Klassizismus, insbesondere die Handelsreihen – diese wurden 1813–1818 kurz nach dem Abriss der Erdwälle erbaut und erinnern äußerlich an vergleichbare Markthallenbauten aus dem 19. Jahrhundert in vielen anderen russischen Städten – sowie der 1911 entstandene Prachtbau des Wolkow-Theaters. Letzterer steht am Wolkow-Platz (площадь Волкова); dort macht der Boulevard entlang der ehemaligen Wälle einen Knick Richtung Nordosten und führt weiter zum Roten Platz (Красная площадь) in der Nähe des Wolgaufers. Dieser Platz hat einen gänzlich anderen Namensursprung als der gleichnamige Platz in Moskau: Bedeutete letzterer im altrussischen Sprachgebrauch ursprünglich „schöner Platz“, erhielt der Platz in Jaroslawl seinen heutigen Namen erst in den 1920er-Jahren zu Ehren der Roten Garde. Auch hier sind historische Prachtbauten zu sehen, darunter das dreistöckige ehemalige Haus der Adelsversammlung, das Hauptgebäude der Universität Jaroslawl in einem ehemaligen Gymnasialgebäude sowie die 1911 im Jugendstil erbaute Feuerwehr-Beobachtungswarte, die bis in die 1970er-Jahre hinein ihrem ursprünglichen Zweck diente.

Östlich des Boulevards, in den Grenzen der ehemaligen Erdbefestigungen, befindet sich der bis zum Wolgaufer reichende Kern der Altstadt, ein durch ein geometrisches Netz kleiner Straßen geprägtes Viertel, in dessen Mittelpunkt eines der bekanntesten Kirchengebäude Jaroslawls steht. Es ist die Prophet-Elija-Kirche (russ. церковь Илии Пророка), die, genauso wie die Epiphanien-Kirche, ein prominentes Denkmal der Stadtentwicklung im 17. Jahrhunderts darstellt. Vor der Fertigstellung des heutigen Baus im Jahr 1650 standen an dessen Stelle verschiedene Vorgängerkirchen, von denen bereits die älteste, die noch zu Herrschaftszeit des Stadtgründers Jaroslaw des Weisen bestand, dem Propheten Elija geweiht war. Die mit fünf Zwiebeltürmen bekrönte Kreuzkuppelkirche, deren Architektur ebenfalls an Moskauer Traditionen angelehnt ist, ist besonders durch ihre Innenbemalung bekannt, welche in ihrer Geschichte auch von Großbränden verschont wurde und daher bis heute sehr gut erhalten ist. Die Fresken wurden um 1680 von insgesamt 15 Meistern aus Jaroslawl und Kostroma fertiggestellt und stellen ein besonders komplexes und prunkvolles Ensemble an Wandmalereien mit eingängigen Motiven unter anderem aus dem Alten Testament dar. Der Platz, an dem die Kirche samt einem zeltförmigen Glockenturm steht, galt bei der Stadtplanung Jaroslawls im 18. und 19. Jahrhundert als zentraler Platz der Stadt.

Im architektonischen Bild der Straßen des Stadtkerns wechseln sich Kirchengebäude mit vorwiegend klassizistischen Profanbauten aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Als Beispiele für repräsentative Profanbauten zu nennen sind das im Jugendstil gehaltene ehemalige Privathaus des Großkaufmanns Wachromejew (Ende des 18. Jh.) am Platz vor der Elija-Kirche, die ebendort erbaute ehemalige Gouvernementverwaltung (Ende des 18. Jh., auch Gebäude der Amtsstellen genannt) sowie das ehemalige Wohltätigkeitshaus (1780er-Jahre), in dem sich ursprünglich das erste Nachtasyl der Stadt befand und das heute zur Universität Jaroslawl gehört. Klassizistisch geprägt ist auch die in den 1820er-Jahren angelegte Wolgapromenade, an der beispielsweise das dekorative Säulenpavillon (1840er-Jahre) über dem Fluss, das Verwaltungsgebäude der Eisenbahndirektion Nord (Mitte des 19. Jh.) und das heutige Gebäude des Jaroslawler Kunstmuseums (1821–1823) auffallen. Im Bereich der Wolgapromenade finden sich ebenfalls mehrere Kirchen: Zu nennen ist die einkuppelige Kirche des Heiligen Nikolaus „der Hoffnungsverheißende“, die, 1620–1621 errichtet, zu den Frühbeispielen des Jaroslawler Kirchenbaus gehört und unter anderem durch die in ihrem Inneren erhaltene prunkvolle Ikonostase bekannt ist, deren Ausgestaltung Fjodor Wolkow, dem Gründer des ersten Jaroslawler Theaters, zugeschrieben wird. Bei der etwas weiter nördlich stehenden Christi-Geburts-Kirche aus den Jahren 1635–1644 fällt insbesondere der zeltförmige Glockenturm als eines der seltenen Beispiele eines direkt über dem Kirchentor errichteten Glockenturms auf.
Der südliche Teil des Stadtkerns, der am Zusammenfluss der Kotorosl mit der Wolga endet, ist ein von Grünflächen geprägtes Areal, dessen erheblicher Teil bis ins 17. Jahrhundert hinein von den hölzernen Befestigungsanlagen des Jaroslawler Kremls (auch Holzstadt (Рубленый город) genannt) umfasst war. Der Kreml selbst brannte 1658 aus und wurde nicht wiederhergestellt, an seine genaue Lage erinnert jedoch bis heute die 1695 erbaute Nikolaus-Kirche in der Holzstadt (Церковь Николы Рубленого). Dort in der Nähe stand seit 1642 und bis zu ihrem Abriss 1937 die Mariä-Entschlafens-Kathedrale (Успенский собор), die seit 2004 an der gleichen Stelle originalgetreu wiederaufgebaut wird und während der Feierlichkeiten zum Stadtjubiläum im September 2010 geweiht werden soll. Folgt man von der ehemaligen Holzstadt dem Verlauf der Uferstraße Richtung Christi-Verklärungs-Kloster, sind rechterhand noch zwei weitere Kirchen zu sehen: die 1672 erbaute Christi-Verklärungs-Kirche in der Stadt und die feierlich anmutende Erzengel-Michael-Kirche aus dem Jahr 1682.
Südliche Innenstadt

Geht man vom Epiphanien-Platz entlang der Kotorosl in westliche Richtung, also weiter weg von der Altstadt, lassen sich an der Uferpromenade und in deren Nähe weitere bedeutende Bauwerke ausfindig machen. Bekannt ist beispielsweise ein 1671–1677 errichtetes Ensemble aus zwei Kirchen, der Kirche des Heiligen Dimitrios von Thessaloniki[22] und der Kirche der Huldigung der Gottesmutter[23]. Während es beim ersteren um einen eher schlichten einkuppeligen Bau mit angrenzendem Zeltdach-Glockenturm handelt, weist die Kirche der Huldigung der Gottesmutter eine für Jaroslawler Verhältnisse eher unübliche Konstruktion aus einer rechteckigen Basis mit einem toskanischen Acht-Säulen-Portal und einer seitlich angebauten halbrunden Apside auf. Die Fresken im Inneren der Kirchen stammen aus den 1680er-Jahren. In fußläufiger Nähe des Ensembles, fast unmittelbar am Ufer der Kotorosl, fällt ein weiteres Sakralbaudenkmal aus der Blütezeit Jaroslawls auf: das ist die Kirche des Hl. Nikolaus „der Wasserträger“ aus den Jahren 1665–1672. Bei ihr handelt es sich um eine fünfkuppelige Kreuzkuppelkirche mit zwei nördlich und südlich angebauten Zeltdachkapellen. Die Fresken im Kircheninneren stammen aus dem Jahr 1673 und beinhalten schwerpunktmäßig Motive aus dem Leben Nikolaus' von Myra, des Schutzheiligen dieses Gotteshauses.
Ein markantes Beispiel für klassizistische öffentliche Bebauung an der Kotorosl-Promenade ist das ehemalige Gebäude des Geistlichen Konsistoriums, das 1815 nach einem Entwurf des italienischstämmigen Stadtbaumeisters Luigi Rusca erbaut wurde. Es hat eine streng symmetrische Konstruktion mit einem Mittelteil, dessen zur Kotorosl hin gewandte Fassade mit einem bis ins zweite Stockwerk reichenden Portal aus ionischen Säulen geschmückt ist, und zwei Mitte des 19. Jahrhunderts angebauten Seitenflügeln.
Südlich der Kotorosl

Überquert man die Kotorosl durch die Brücke nahe dem Christi-Verklärungs-Kloster, erstreckt sich kurz darauf linkerhand eine sehr ländliche Gegend, die von kleinen Straßen mit typisch russischen Holzhäusern geprägt ist. Inmitten dieser Gegend erhebt sich ein Hügel, der auch als Gramberg (Тугова гора) bekannt ist. Obendrauf ist ein Kirchengebäude mit einem anliegenden Friedhof zu sehen. Dabei handelt es sich um die 1691 errichtete Kirche der Märtyrerin Paraskewa Pjatniza (церковь Параскевы Пятницы), die an der Stelle einer älteren Kirche erbaut wurde und dem Gedenken an die hier im Jahre 1257 stattgefundene Schlacht der Bewohner Jaroslawls gegen die tatarischen Angreifer dient. Die Jaroslawler verloren damals die Schlacht; viele von ihnen waren gefallen, weshalb diese Anhöhe noch lange Zeit danach als Ort der Trauer diente und vermutlich aus diesem Grund den Namen „Gramberg“ erhielt. Der Friedhof, auf dem seinerzeit auch die Gefallenen der Schlacht ihre letzte Ruhe fanden, gilt als eine der ältesten bis heute erhaltenen Begräbnisstätten in Jaroslawl.[24]
Im gleichen Stadtviertel südlich der Kotorosl, direkt gegenüber der Mündung der letzteren in die Wolga, befindet sich am Flussufer im alten Vorort Korowniki ein bekanntes Ensemble aus zwei Kirchengebäuden, dessen Errichtung 1649 begann und 20 Jahre später vollendet wurde. Als erste der beiden wurde die Kirche des Heiligen Johannes Chrysostomos fertiggestellt. Sie weist eine strng symmetrische Gestalt mit fünf Kuppeln und zwei zeltartigen Seitenanbauten auf – diese strenge Symmetrie war eine Folge der kurz vor dem Bau der Kirche in Kraft getretenen Reformen des Moskauer Patriarchen Nikon, der dabei unter anderem die Gestalt der neu zu bauenden Kirchen reglementierte. Während die Johannes-Chrysostomos-Kirche als (unbeheizte) Sommerkirche errichtet wurde, wurden im zweiten Gotteshaus im Ensemble, der Kirche der Gottesmutter-Ikone von Wladimir, von Anfang an auch im Winter Gottesdienste durchgeführt. Es sieht der Johannes-Chrysostomos-Kirche ähnlich aus, hat jedoch keine Zeltanbauten, und den im Stil des sogenannten Moskauer Barocks ausgeführten Turm über dem Kirchentor erhielt es erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts. Zum Ensemble von Korowniki, das heute der Russisch-Orthodoxen Altritualistischen Kirche gehört, zählt neben den beiden Kirchen ein in den 1680er-Jahren errichteter 37 Meter hoher Glockenturm, der wegen seiner sehr schlanken Gestalt den Beinamen Jaroslawler Kerze erhielt.[25]
Ebenfalls am rechten Ufer der Kotorosl, jedoch wenige Kilometer weiter flussaufwärts, steht mit der Kirche des Gedenktags der Enthauptung Johannes des Täufers das größte Gotteshaus in Jaroslawl[26]. Die Kirche wurde 1671–1687 erbaut und weist zusammen mit den beiden seitlich angebauten Apsiden einen komplexen Abschluss von insgesamt 15 Kuppeln auf, was für altrussische Kirchen eine einzigartige Erscheinung ist. Im Inneren der Kirche beinhaltet die Freskenbemalung über 500 verschiedene Motive, darunter insbesondere Szenen der Apokalypse. Der südlich der Kirche stehende siebenrängige Glockenturm ist 45 Meter hoch und ist stilistisch an den Moskauer Barock angelehnt.
Linkes Wolga-Ufer

Auch der Teil des Jaroslawler Stadtgebietes am linken Ufer der Wolga ist vorwiegend ländlich geprägt. Die bekannteste Sehenswürdigkeit dort ist das Kloster zu Mariä Tempelgang von Tolga, das sich etwas flussaufwärts von der Jubiläumsbrücke in der namensgebenden Ortslage Tolga befindet. Neben dem Christi-Verklärungskloster ist es das einzige vollständig erhaltene Kloster in Jaroslawl. Es wurde laut Überlieferungen im Jahre 1314 gegründet und beherbergt bis heute eine Originalikone der Gottesgebärerin aus dem 13. Jahrhundert, die gemeinhin als Tolga-Ikone bekannt ist und aufgrund der ihr nachgesagten Wunderwirkung zahlreiche Pilger ins Kloster zieht. Das heutige architektonische Ensemble des Tolga-Klosters stammt zu einem wesentlichen Teil aus dem 17. Jahrhundert. Dies gilt für die Befestigung des Klosters, die traditionsgemäß aus einer Umfriedungsmauer mit mehreren ehemaligen Wachtürmen besteht, aber auch für bekannte Bauwerke im Inneren des Klosters, darunter das Refektorium mit der Kreuzerhöhungskirche (1625) und die Hauptkirche zu Mariä Tempelgang (1681–1688).
Museen
Als Touristenzentrum verfügt Jaroslawl über mehrere überregional bedeutende Museen. Hier ist vor allem das Staatliche Museumsreservat Jaroslawl[27] (Ярославский государственный музей-заповедник) zu nennen, das auf dem Gelände des Christi-Verklärungs-Klosters ansässig ist und zu dem neben den Bauwerken und Expositionen des Klosters mehrere Kirchengebäude außerhalb des selbigen (darunter die Prophet-Elija-Kirche) sowie das Gedenkmuseum im Jaroslawler Geburtshaus des Operntenors Leonid Sobinow gehören. Innerhalb des Klosters bieten sich dem Besucher mehrere ständige Ausstellungen und Wechselexpositionen, unter anderem mit historischen Gegenständen der angewandten Kunst aus der Schatzkammer des Klosters in der Ausstellung Schätze Jaroslawls sowie einer Schau frühmittelalterlicher Waffen und einem nachgebauten Arbeitsplatz aus dem 12. Jahrhundert in der Themenausstellung zum Igorlied.

Das 1919 gegründete Jaroslawler Kunstmuseum[28] an der Wolgapromenade ist das einzige Museum seiner Art in der Oblast Jaroslawl und mit rund 70.000 Exponaten eines der größten in der russischen Provinz. Zu sehen sind hier Werke und Gegenstände der dekorativen und angewandten Kunst ab dem Mittelalter. Die Ikonensammlung des Museums beinhaltet Werke Jaroslawler Maler, von denen einige aus dem 13. und 14. Jahrhundert stammen, in der Gemäldesammlung sind Originalwerke von Künstlern wie Repin, Kramskoi oder Brüllow zu sehen, und in der Abteilung für angewandte Kunst findet sich unter anderem eine Sammlung von Porzellan- und Glaserzeugnissen aus dem 18. und 19. Jahrhundert.
Ebenfalls an der Wolgapromenade befinden sich sowohl das Geschichtsmuseum der Stadt Jaroslawl[29], zu dem auch das Hausmuseum des weißrussischen Dichters Maksim Bahdanowitsch gehört, als auch das 1993 gegründete Privatmuseum Musik und Zeit[30]. Letzteres, seinerzeit eines der ersten Privatmuseen im postsowjetischen Russland, bietet dem Besucher Einblicke in eine ausgedehnte Antiquitätensammlung mit Schwerpunkt auf Klang erzeugenden Gegenständen (darunter Spieluhren, Musikboxen, Glöckchen u. ä.). 2009 wurde das Museumsangebot Jaroslawls um das Museum Mein Lieblingsbärchen ergänzt[31], dessen Exposition, als eine Art Tribut an das Wappentier Jaroslawls, rund 700 Teddybären verschiedenen Alters und Designs beinhaltet, die vorwiegend aus Privatbeständen gespendet wurden.
Erwähnenswert neben den Museen im Stadtgebiet ist ferner der 15 km südlich der Stadt gelegene Komplex Karabicha[32], der aus einem Mitte des 18. Jahrhunderts erbauten klassizistischen Herrenhaus samt Nebenbauten und einem 15 Hektar großen Landschaftsgarten besteht. Das Anwesen ist vor allem dadurch bekannt, dass es in den Jahren 1861–1875 dem prominenten Dichter Nikolai Nekrassow gehörte und der Entstehungsort einer Reihe seiner bekannten Werke ist. Heute ist dort unter anderem ein Hausmuseum des Dichters zu besichtigen.
Theater und Kino

In Jaroslawl gibt es drei Schauspielhäuser. Das weithin bekannteste von ihnen ist das Wolkow-Theater[33], das in einem 1911 errichteten repräsentativen neoklassizistischen Gebäude in der Altstadt untergebracht ist. Es ist nach dem Laienschauspieler Fjodor Wolkow benannt, der 1750 auf Eigeninitiative in Jaroslawl die erste öffentliche Schauspielstätte Russlands gründete und aus diesem Grund heute als Pionier des russischen Theaters gilt. Obwohl die Truppe Wolkows seinerzeit nur wenige Monate in Jaroslawl spielte und es nach deren Beordnung nach Sankt Petersburg in Jaroslawl erst ab Anfang des 19. Jahrhunderts wieder einen regulären Theaterbetrieb gab, wird die Stadt oft als Heimat des russischen Theaters bezeichnet. Heute beinhaltet die Schauspielstätte zwei Bühnen mit insgesamt über 1000 Zuschauerplätzen und gilt als eines der bekanntesten Theater der russischen Provinz.
Außer dem Wolkow-Theater gibt es in Jaroslawl ein Puppentheater (Staatliches Puppentheater Jaroslawl[34], gegründet 1927), ein Kinder- und Jugendtheater (Staatliches Jaroslawler Theater des Jungen Zuschauers[35], gegründet 1984) sowie das private Jaroslawler Kammertheater[36] (gegründet 1999). Ergänzt wird das Bühnenangebot der Stadt durch eine Philharmonie (Staatliche Philharmonie Jaroslawl[37], gegründet 1937) und einen stationären Zirkus[38] (gegründet 1963).
Unter den rund zehn Filmtheatern der Stadt finden sich sowohl einige auf eine längere Geschichte zurückblickende Häuser aus der Sowjetzeit (wie das 1959 erbaute Rodina[39], das heute auch 3D-Filme vorführen kann) als auch moderne Multiplex-Kinos der russischen Ketten Cinema-Star und Kinomax.
Grünanlagen

Die bekannteste Grünanlage der Stadt ist der Park im Stadtkern am Zusammenfluss der Kotorosl mit der Wolga. Daran, dass sich laut Stadtgründungslegende der Kampf Jaroslaw des Weisen gegen den Bären genau dort ereignet haben soll, erinnert heute ein Gedenkstein. Südlich an den Park schließt sich eine etwa 400 Meter lange Landzunge an, die als „Strelka“ bekannt ist und an deren Ende sich die Mündung der Kotorosl befindet. Ebenfalls im Mündungsbereich der Kotorosl gegenüber der Strelka befindet sich eine Insel, die im Sommer mit Stränden, Cafés, Bootsstationen und Fahrgeschäften ein beliebtes Naherholungsziel darstellt. Auf dem Stadtgebiet Jaroslawls gibt es rund 30 Parks und Stadtgärten, die zusammen mit kleineren Grünanlagen eine Gesamtfläche von rund 2000 Hektar (knapp 10 % der Stadtfläche) aufweisen[40]. Als relativ reich an Grünflächen gilt der ländlich geprägte Bezirk am linken Ufer der Wolga, wo es mehrere Kiefern-Stadtwälder gibt.
Im Rahmen des Investitionsprogramms zum 1000-jährigen Stadtjubiläum wurde am 20. August 2008 der erste Bauabschnitt des Jaroslawler Zoos[41] eröffnet, womit die Stadt erstmals in ihrer Geschichte einen eigenen Tierpark erhielt. Er hat gegenwärtig eine Fläche von rund 100 Hektar und ist als Landschaftspark mit geräumigen Tiergehegen konzipiert, die allen Anforderungen einer artgerechten Haltung genügen. Zu sehen sind heimische Wildtiere (darunter Elch, Braunbär, Rothirsch, Wolf), aber auch exotische Arten (Zebra, Bennettkänguru, Trampeltier u. a.). Zur 1000-Jahr-Feier im September 2010 soll die Erweiterung der Gesamtfläche des Zoos auf rund 200 Hektar abgeschlossen werden[42].
Sport

Zu den bekanntesten Sportvereinen Jaroslawls gehört der Eishockey-Club Lokomotive Jaroslawl, der an der Kontinentalen Hockey-Liga (KHL) teilnimmt und dreifacher russischer Meister ist. Seine Heimspielstätte ist die 2001 fertiggestellte Mehrzweckhalle Arena 2000, die außer für Eishockeyspiele auch für Musikveranstaltungen genutzt wird. Im Fußball ist die Stadt durch den Verein Schinnik Jaroslawl vertreten, der in den 2000er-Jahren für mehrere Saisons in der höchsten russischen Klasse, der Premjer-Liga, spielte, gegenwärtig jedoch in der eine Klasse tieferen Ersten Division vertreten ist. Auch dieser Verein besitzt mit dem 1957 eröffneten und bis zu 30.000 Zuschauer umfassenden Schinnik-Stadion eine eigene Spielstätte.
Als dritter professioneller Sportclub ist in Jaroslawl der Volleyball-Verein Jaroslawitsch beheimatet, der in der russischen Volleyball-Superliga vertreten ist. Die Spiele dieses Vereins werden in der Atlant-Arena ausgetragen, allerdings ist geplant, die Heimspielstätte in die nahe gelegene Stadt Tutajew zu verlegen, in der seit 2007 eine moderne Volleyball-Arena im Bau ist.
2006 wurden von der Stadtverwaltung mehrere Zielprogramme zur Modernisierung und zum Ausbau der Sportinfrastruktur der Stadt bis zur 1000-Jahre-Feier im Jahr 2010 in Angriff genommen. Unter anderem wird gegenwärtig das Schinnik-Stadion generalüberholt, und bereits im September 2009 konnte nach dreijähriger Umbauzeit die Mehrzweckarena Torpedo wiedereröffnet werden[43].
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaft
Jaroslawl ist heute sowohl eine der größten Industriestädte im europäischen Russland als auch ein Touristenzentrum mit einem weit entwickelten Angebot im Dienstleitungssektor.
Industrie
Von den im Oktober 2009 rund 28.800 in Jaroslawl ansässigen Unternehmen handelte es sich bei rund 2200 um verarbeitende Betriebe. Deren gemeinsamer Umsatz betrug im Zeitraum von Januar bis September 2009 rund 58,2 Milliarden Rubel. Im gleichen Zeitraum des Jahres 2008, vor Zuspitzung der internationalen Wirtschaftskrise, belief sich der Umsatz auf 77,16 Milliarden Rubel.[44].

Seit der Industrialisierung der Jaroslawler Region in der Frühsowjetzeit spielt der Maschinenbau eine Schlüsselrolle in deren wirtschaftlichen Leben. In Jaroslawl ist dieser vordergründig mit dem Motorenwerk Jaroslawl vertreten[45], das 1916 vom Luftfahrtpionier Wladimir Lebedew gegründet wurde und in den 1920er- und 1930er-Jahren unter anderem Lastkraftwagen, Muldenkipper, Autobusse und Oberleitungsbusse (darunter die Doppeldecker-Obus-Baureihe JaTB-3, die 1939–1948 in Moskau im Linieneinsatz war) produzierte und in andere Regionen verkaufte. In den Jahren des Zweiten Weltkriegs stellte das Werk seine Produktion auf Rüstungsgüter um, und inzwischen gehört es zum russischen GAZ-Maschinenbaukonzern und spezialisiert sich auf der Herstellung von Dieselmotoren für Lastkraftwagen, Busse und Schienenfahrzeuge. Ein weiterer traditionell wichtiger Industriezweig in Jaroslawl ist die Rohölverarbeitung und die chemische Industrie. Hier sind die größten Betriebe die Raffinerie Jaroslawnefteorgsintes[46] – eine Tochtergesellschaft des Mineralölunternehmens Slawneft, das wiederum von den Konzernen TNK-BP und Sibneft kontrolliert wird – sowie das seit den 1930er-Jahren laufende Reifenwerk Jaroslawl[47]. Letzteres gilt als eines der bekanntesten Unternehmen des Jaroslawler Gebietes und stellt heute über 160 Modelle von Reifen sowohl für alle Arten von Kraftfahrzeugen als auch für die Luftfahrt her. Andere Betriebe der chemischen Industrie in Jaroslawl stellen unter anderem Kunststofferzeugnisse, Industrieruß, Lacke und Farben sowie Baumaterialien her.
Weitere wichtige Industrien in der Stadt sind die Elektrotechnik (hier vor allem das Elektromaschinenwerk Jaroslawl[48], das sich auf die Produktion von Drehstrom-Asynchronmaschinen spezialisiert), der Schiffbau (in Jaroslawl ist seit 1920 die Jaroslawler Werft[49] ansässig, die unter anderem Schiffe für die russischen Grenztruppen baut, jedoch auch zivile Schiffe z. B. für die Fischerei herstellt) und die Eisenbahnindustrie (darunter das Waggonausbesserungswerk Remputmasch[50]). Zu erwähnen ist darüber hinaus die mit einer Vielzahl von mittleren und kleineren Betrieben in Jaroslawl vertretene Nahrungs- und Genussmittelproduktion sowie Leicht- und Textilindustrie. In letzterer spielt das aus der seinerzeit ältesten Manufaktur der Stadt hervorgegangene Kombinat Krasny Perekop[51] auch heute noch eine wichtige Rolle. Ein weiterer historisch bedeutsamer Industriebetrieb in Jaroslawl ist die 1850 gegründete Tabakwarenfabrik Balkanskaja Swesda[52].
Handel und Dienstleistungen
Im Stadtgebiet waren im Oktober 2009 insgesamt 12.175 Handelsunternehmen (darunter 741 Gastronomiebetriebe) und rund 5000 weitere Firmen im Dienstleistungssektor ansässig.[44] Wie auch in den meisten Regionen Russlands durchlebte vor allem der Einzelhandel in Jaroslawl im Laufe der 2000er-Jahre einen erheblichen Aufschwung, der sich nunmehr in einer Vielzahl von Einkaufszentren und großen Supermärkten im gesamten Stadtgebiet bemerkbar macht. Neben einheimischen Handelsketten wie Perekrjostok, Magnit oder Kopeika sind in Jaroslawl heute auch bekannte ausländische Einzelhandelskonzerne mit ihren Märkten vertreten, darunter Spar, Metro Cash & Carry, Globus und Real. Es gibt aber auch, wie in Russland üblich, traditionelle Bauernmärkte und in jedem der sechs Stadtbezirke auch jeweils eine größere Markthalle.
Im Dienstleitungssektor nimmt der Tourismus und Fremdenverkehr eine wichtige Rolle in Jaroslawl ein. Ende 2009 verfügte die Stadt über 22 Hotels mit insgesamt 1753 Betten (darunter das Vier-Sterne-Hotel Ring Premier Hotel sowie ein schwimmendes Hotel an der Wolga), vier weitere Hotels befinden sich im Bau.[53] In der Stadt sind 138 Reiseunternehmen ansässig. Nach Angaben des Gebietskomitees für Fremdenverkehr wurde die Oblast Jaroslawl im Jahr 2009 von 1,392 Millionen Touristen, darunter 213.000 Ausländern, besucht[54]. Mit den Feierlichkeiten zum 1000-jährigen Stadtjubiläum wird eine erhebliche Steigerung der Besucherzahlen angestrebt.
Verkehr
Jaroslawl ist ein wichtiger Knotenpunkt im Straßen-, Schienen- und Binnenschiffsverkehr und profitiert in dieser Hinsicht von der Lage an der Wolga und von der relativen Nähe zu Moskau. Auch innerhalb der Stadtgrenzen verfügt es über ein gut ausgebautes Angebot an öffentlichen Verkehrsmitteln.
Schienenverkehr


Den ersten Eisenbahnanschluss erhielt Jaroslawl im Jahr 1870 mit der Verlängerung der damaligen Moskau-Jaroslawl-Archangelsker Eisenbahn, die ursprünglich nur von Moskau nach Sergijew Possad führte, bis an die Wolga in Richtung Norden. Im Zeitraum von 1870 bis 1898 wurde Jaroslawl durch Bau weiterer Eisenbahn-Teilstrecken auch mit Wologda, Kostroma und Sankt Petersburg verbunden, und im Jahr 1913 wurde die Eisenbahnbrücke über die Wolga in Jaroslawl fertiggestellt. Die Strecke vom Jaroslawler Bahnhof in Moskau nach Jaroslawl ist heute ein Teilstück der Transsibirischen Eisenbahn und somit ist Jaroslawl im Allgemeinen ein Durchreiseziel für Touristen, die mit dem Zug von Moskau Richtung Nowosibirsk, Wladiwostok oder Peking reisen.
Heute kreuzen sich in Jaroslawl vier Eisenbahnlinien. Ebenso ist die Stadt Verwaltungssitz der Nördlichen Regionaldirektion der Russischen Staatsbahn. Die Direktion, meist abgekürzt als „Nordeisenbahn“ bezeichnet, betriebt nicht nur alle Eisenbahnlinien samt zugehöriger Infrastruktur im Großraum Jaroslawl, sondern auch ein fast 6000 Kilometer langes Schienennetz, das bis weit in den Nordosten des europäischen Teils Russlands (darunter die Oblast Archangelsk und die Teilrepublik Komi) reicht.
Innerhalb der Stadtgrenzen sind 16 Personenbahnhöfe in Betrieb, davon zwei Fernbahnhöfe. Als Hauptbahnhof der Stadt gilt der westlich des Stadtzentrums gelegene Fernbahnhof Jaroslawl-Glawny (wörtlich „Jaroslawl Haupt[bahnhof]“), der bei seinem Bau im Jahr 1898 noch eine relativ unbedeutende Station war und erst nach der Inbetriebnahme der Wolgabrücke zum wichtigsten Schienenknotenpunkt der Stadt wurde. Heute verfügt der Bahnhof in seinem Bereich über mehr als 20 Gleise für den Fern-, Regional-, Güter- und Industrieverkehr, ebenso über ein repräsentatives Empfangsgebäude aus dem Jahr 1952 mit einem Erweiterungsbau aus dem Jahr 1977. Hier halten die meisten Fernzüge von und nach Moskau, darunter alle Transsib-Züge, ferner Regionalzüge u. a. nach Rostow, Alexandrow, Rybinsk, Danilow, Kostroma und Iwanowo.
Der zweite Fernbahnhof Jaroslawls befindet sich südlich der Kotorosl und heißt Jaroslawl-Moskowski (wörtlich „Jaroslawl Moskauer [Bahnhof]“). Er entstand 1870 mit der ersten Eisenbahnanbindung der Stadt und diente ursprünglich als Endpunkt der Züge aus Moskau, verlor jedoch nach dem Bau der Wolga-Brücke an Bedeutung zugunsten von Jaroslawl-Glawny. Heute halten dort nur noch wenige Fernzüge (darunter Züge aus Moskau Richtung Kostroma), ansonsten halten hier Regionalzüge in und aus Richtung Rostow/Alexandrow, Kostroma, Iwanowo und Rybinsk. Die meisten dieser Züge halten jedoch auch in Jaroslawl-Glawny. Bis heute ist in Jaroslawl-Moskowski ein langgestrecktes symmetrisches Empfangsgebäude aus dem späten 19. Jahrhundert erhalten.
Bei den weiteren 14 Eisenbahnstationen Jaroslawls handelt es sich um reine Regionalbahnhöfe und Haltepunkte für den Vorortverkehr. Alle Eisenbahnstrecken, die sich in Jaroslawl kreuzen, sind mit Ausnahme der Linie nach Rybinsk elektrifiziert; bei den Zügen nach Iwanowo, die innerhalb Jaroslawls die elektrifizierte Strecke Richtung Kostroma befahren, handelt es sich jedoch um Dieselzüge.
Öffentlicher Personennahverkehr

Das heute älteste innerstädtische Verkehrsmittel in Jaroslawl ist die elektrische Straßenbahn, die bei ihrer Eröffnung im Dezember 1900 eines der ersten Straßenbahnsysteme des Russischen Reichs gewesen war. Bestand das Jaroslawler Netz noch Mitte der 1980er-Jahre aus neun Linien, sind es heute nur noch vier, da seit den 1990er-Jahren eine Reihe von Strecken insbesondere in der Altstadt gekürzt bzw. stillgelegt wurden. Inzwischen fahren Straßenbahnen in Jaroslawl fast nur noch in Außenbezirken; ein Verknüpfungspunkt mit der Eisenbahn fehlt seit der Stilllegung einer Endhaltestelle nahe dem Bahnhof Jaroslawl-Glawny im August 2009. Obwohl im Rahmen der Vorbereitungen zum 1000-jährigen Stadtjubiläum einige Modernisierungsmaßnahmen für die Straßenbahn der Stadt in Angriff genommen wurden (darunter Erneuerung des Wagenparks und der Gleise), gelten weitere Jaroslawler Straßenbahnstrecken nach wie vor als stilllegungsbedroht, womit Jaroslawl freilich das Schicksal der meisten russischen Städte mit Straßenbahnen teilt.
Ein wichtiges und nach wie vor auch im Stadtzentrum häufig anzutreffendes Verkehrsmittel ist in Jaroslawl der Trolleybus, der hier seit 1949 in Betrieb ist und von dem es gegenwärtig zehn Linien gibt. Im Gegensatz zur Straßenbahn wird das Netz gelegentlich erweitert, dabei ersetzen einzelne neue Strecken die ebendort zuvor stillgelegten Straßenbahnlinien. Die Inbetriebnahme eines neuen Fahrzeugdepots zusätzlich zu den beiden bestehenden ist zum Stadtjubiläum im Jahr 2010 geplant[55]. Sowohl die Straßenbahn als auch die Trolleybusse werden in Jaroslawl vom städtischen Verkehrsunternehmen Jargorelektrotrans betrieben. Die Fahrkarten sind vergleichsweise billig: Eine einfache Fahrt kostet für beide Verkehrsmittel einheitlich zehn Rubel (umgerechnet knapp 0,25 Euro), wobei beim Umsteigen allerdings ein neues Ticket gelöst werden muss. Ein Ticketkauf vor Fahrtantritt ist nicht erforderlich, da in jedem Waggon immer eine Schaffnerin mitfährt.
Das innerstädtische ÖPNV-Angebot wird durch Linienbusse und Linientaxis ergänzt, wobei hier sowohl städtische Verkehrsbetriebe als auch konzessionierte private Anbieter aktiv sind. Die Fahrpreise innerhalb der Stadt entsprechen denen für Straßenbahn und Trolleybus, bei Linientaxis können sie geringfügig höher sein. Die Busse spielen auch eine wichtige Rolle im Vorort- und Überlandverkehr. Viele von ihnen fahren vom zentralen Busbahnhof ab, der sich in der Nähe des Bahnhofs Jaroslawl-Moskowski befindet.
Sonstiger Verkehr
Jaroslawl ist Knotenpunkt mehrerer Autostraßen, von denen die wichtigste die direkt durch Jaroslawl führende Fernmagistrale M8 „Cholmogory“ ist. Sie beginnt in Moskau und verläuft bis Jaroslawl ungefähr parallel der Transsibirischen Eisenbahn. Weiter nördlich überquert sie die Wolga und führt über Danilow und Wologda in die nordwestrussische Oblast Archangelsk, darunter in deren Hauptstadt Archangelsk und in den für die Straße namensgebenden Ort Cholmogory. Im Bereich von Jaroslawl zweigt von der M8 eine weitere überregionale Straße ab, die A113, die unter anderem nach Kostroma, Iwanowo und Wladimir führt.
Die Gesamtlänge der Straßen im Stadtgebiet Jaroslawls beträgt 611,4 km[1]. Im Stadtzentrum gilt die Straße Uliza Swobody (zu deutsch „Straße der Freiheit“) als Hauptverkehrsader. Sie beginnt in der Altstadt am Wolkow-Platz, wo das Gebäude des Wolkow-Theaters steht, verläuft rund zwei Kilometer Richtung Westen und endet am Vorplatz des Bahnhofs Jaroslawl-Glawny. Es gibt im Stadtgebiet drei Automobilbrücken über die Kotorosl und zwei über die Wolga; von den beiden Wolgabrücken wurde die erste (auch Oktoberbrücke genannt) 1966 fertiggestellt, die zweite (Jubiläumsbrücke) folgte 2006.

Darüber hinaus hat Jaroslawl einen Binnenhafen an der Wolga. Nahe des historischen Stadtzentrums befindet sich an der Wolgapromenade der sogenannte Flussbahnhof (russ. речной вокзал), bestehend aus einem Empfangsgebäude ähnlich einer gewöhnlichen Bahnhofshalle sowie mehreren Anlegestellen für Schiffe. Gegenwärtig werden diese Anlegestelle vorwiegend von Kreuzfahrtschiffen genutzt. Zu Sowjetzeiten und bis in die 1990er-Jahre hinein führten vom bzw. über den Flussbahnhof Jaroslawls in den Frühjahrs-, Sommer- und Herbstmonaten viele Linien von Fahrgastschiffen und den schnellen Tragflächenbooten „Meteor“ und „Raketa“, darunter auch in weit entfernte Wolgastädte wie Uljanowsk oder Astrachan. Inzwischen sind jedoch die meisten dieser Linien eingestellt worden, so dass Linienschiffe praktisch nur noch nah gelegene Ziele wie Tutajew oder Rybinsk ansteuern.
Es gibt nahe Jaroslawl auch einen kleinen Passagierflughafen namens Tunoschna[56], der zwar den Status eines internationalen Flughafens besitzt, faktisch jedoch nur Regionalverbindungen (regelmäßig nur den Linienflug der Gesellschaft Region-Avia von und nach Moskau-Domodedowo[57]) bietet.
Medien
1784 ging in Jaroslawl die erste Druckerei in Betrieb, bereits zwei Jahre später erschien in der Stadt erstmals eine lokale gedruckte Zeitschrift,[58] und ab 1831 wurde dort regelmäßig das Nachrichtenblatt Gubernskije Westi gedruckt. Gegenwärtig werden in Jaroslawl rund 40 Zeitungen und Zeitschriften herausgegeben, zu denen sowohl rein lokale Blätter als auch Regionalausgaben gesamtrussischer Zeitungen zählen. Zu den bekanntesten gehören die lokale Tageszeitung Sewerny Krai[59] und die Wochenblätter Jaroslawskije Nowosti und Jaroslawskaja Nedelja, ferner die Jaroslawler Ausgaben der Moskauer Zeitungen Komsomolskaja Prawda und Argumenty i Fakty.
In Jaroslawl und Umgebung sind weitgehend alle Hörfunk- und Fernsehsender zu empfangen, die ihr Programm auf Zentralrussland ausstrahlen. Dabei besitzt der staatliche TV-Sender Rossija 1 mit Jaroslawija[60] einen Filialbetrieb in Jaroslawl und strahlt regelmäßige lokale Nachrichtensendungen auf den Großraum Jaroslawl aus. Ergänzend können in der Region drei weitere lokale Fernsehsender empfangen werden.
Lokale Nachrichten aus Jaroslawl bieten auch Internet-Nachrichtenportale aus der Region, darunter die Agentur YarLand[61] und das Portal Yarcom.ru[62].
Bildung

Ein wesentlicher Bestandteil der Bildungsinfrastruktur Jaroslawls sind rund 90 allgemeinbildende Schulen und Gymnasien, mehrere Fach- und Sportschulen und rund 30 technische Berufsschulen.[63] Außerdem ist Jaroslawl ein Hochschulstandort und zählt neun eigenständige weiterführende Bildungseinrichtungen mit insgesamt knapp 23.000 Studierenden[1].
Die älteste und bekannteste Hochschule der Stadt ist die Staatliche Universität Jaroslawl, die 1803 vom Großindustriellen Pawel Demidow als Lehranstalt für Höhere Wissenschaften gestiftet wurde und heute seinen Namen trägt. Im 19. Jahrhundert stellte die Hochschule eine reine Juristenschmiede dar, nach der Oktoberrevolution wurde sie zunächst in eine Volluniversität umgewandelt, später jedoch aufgelöst und erst 1970 neu gegründet. Heute besteht sie aus neun Fakultäten, an denen insgesamt rund 7000 Studenten eingeschrieben sind. Weiterhin verfügt Jaroslawl über eine eigene Technische Universität, die 1944 gegründet wurde und ursprünglich vornehmlich als technologische Kaderschmiede für die Kautschuk-Industrie der Stadt diente. Heute hat sie acht Fakultäten mit über 5000 Studierenden. Ergänzt wird die Universitätslandschaft Jaroslawls durch die Staatliche Pädagogische Universität, die 1908 als Jaroslawler Lehrer-Institut gegründet wurde und heute den Namen des bekannten Pädagogen Konstantin Uschinski trägt.
Weitere Hochschulen der Stadt sind die Staatliche Medizinische Akademie Jaroslawl, die Staatliche Landwirtschaftliche Akademie Jaroslawl, das Staatliche Institut für Theaterkunst Jaroslawl, das Flugabwehrinstitut Jaroslawl, die Internationale Akademie für Business und neue Technologien sowie die Jaroslawler Geistliche Akademie. Darüber hinaus existieren in der Stadt mehrere Filialen und Einrichtungen von Hochschulen aus anderen Regionen Russlands (darunter die Offene Akademie für Verkehrswesen der Staatlichen Universität für Verkehrswesen Moskau).
Söhne und Töchter der Stadt

- Tatjana Andrianowa (* 1979), Mittelstreckenläuferin
- Artjom Anissimow (* 1988), Eishockeyspieler
- Michail Birjukow (* 1985), Eishockeytorwart
- Andrei Chomutow (* 1961), Eishockeytrainer
- Denis Grebeschkow (* 1983), Eishockeyspieler
- Juwenali (Pojarkow) (* 1935), russisch-orthodoxer Erzbischof
- Bonifati Kedrow (1903–1985), Philosoph und Wissenschaftshistoriker
- Pawel Koltschin (* 1930), Skilangläufer
- Alexei Kostygow (* 1973), Handballspieler
- Michail Kusmin (1875–1936), Autor und Komponist
- Alexander Ljapunow (1857–1918), Mathematiker und Physiker
- Sergei Ljapunow (1859–1924), Komponist und Pianist
- Maksim Maljuzin (* 1988), Eishockeytorwart
- Sergei Mosjakin (* 1981), Eishockeyspieler
- Iwan Neprjajew (* 1982), Eishockeyspieler
- Peter von Oldenburg (1812–1881), Prinz aus dem Haus Oldenburg
- Ljudmila Postnowa (* 1984), Handballspielerin
- Tichon Rabotnow (1904–2000), Geobotaniker
- Wiktor Rosow (1913–2004), Dramatiker
- Alexei Sagorny (* 1978), Hammerwerfer
- Alex Sipiagin (* 1967), Jazztrompeter
- Leonid Sobinow (1872–1934), Opernsänger
- Maxim Tarassow (* 1970), Stabhochspringer
- Wadim Tscherwow (1930–2000), Cellist
- Alexander Wasjunow (* 1988), Eishockeyspieler
Einzelnachweise
- ↑ a b c gorodyaroslavl.ru; überprüft am 5. März 2010
- ↑ Russischer Föderaler Hydrometeorologischer Dienst: Jaroslawl; überprüft am 5. März 2010
- ↑ a b Staatliches Russisches Komitee für Statistik: Einwohnerzahlen russischer Orte und Stadtrajons zum 1. Januar 2009; überprüft am 5. März 2010
- ↑ Maschke, Erich (Hrsg.): Zur Geschichte der deutschen Kriegsgefangenen des zweiten Weltkrieges. Verlag Ernst und Werner Gieseking, Bielefeld 1962-1977.
- ↑ a b Jaroslawl auf mojgorod.ru; überprüft am 4. März 2010
- ↑ Bericht der 29. Sitzung des World Heritage Committee; überprüft am 5. März 2010
- ↑ adm.yaroslavl.ru; überprüft am 5. März 2010
- ↑ Satzung der Stiftung; überprüft am 5. März 2010
- ↑ russian-mosques.com; überprüft am 5. März 2010
- ↑ geraldika.ru: Stadtwappen von Jaroslawl; überprüft am 5. März 2010
- ↑ geraldika.ru: Stadtflagge von Jaroslawl; überprüft am 5. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite der Stadtverwaltung: Struktur des Bürgermeisteramtes; überprüft am 5. März 2010
- ↑ regnum.ru, 5. Dezember 2007; überprüft am 5. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite der Stadtverwaltung: Munizipalität; überprüft am 5. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite der Stadtverwaltung: Ständige Kommissionen der Munizipalität; überprüft am 5. März 2010
- ↑ Webseite der Stadtverwaltung, Abschnitt Internationale Beziehungen; überprüft am 2. März 2010
- ↑ Webseite des Hauses der Freundschaft, überprüft am 2. März 2010
- ↑ http://www.jaroslawl-kassel.de/, überprüft am 2. März 2010
- ↑ http://www.jaroslawl.de/, überprüft am 2. März 2010
- ↑ Rossijskaja Gaseta, 31. August 2005; überprüft am 7. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite des Klosters; überprüft am 7. März 2010
- ↑ sobory.ru; überprüft am 12. März 2010
- ↑ sobory.ru; überprüft am 12. März 2010
- ↑ yaroslavlru.ru: Kirche der Paraskewa Pjatniza; überprüft am 11. März 2010
- ↑ yaroslavlru.ru: Kirchenensemble von Korowniki; überprüft am 11. März 2010
- ↑ sobory.ru; überprüft am 12. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite des Museumsreservates; überprüft am 5. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite des Kunstmuseums; überprüft am 5. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite des Geschichtsmuseums; überprüft am 5. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite des Museums „Musik und Zeit“; überprüft am 5. März 2010
- ↑ Komsomolskaja Prawda, 4. September 2009; überprüft am 5. März 2010
- ↑ http://www.museum.ru/m587; überprüft am 14. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite des Wolkow-Theaters; überprüft am 6. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite des Puppentheaters; überprüft am 6. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite des Jugendtheaters Jaroslawl; überprüft am 6. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite des Kammertheaters; überprüft am 6. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite der Philharmonie; überprüft am 6. März 2010
- ↑ Beschreibung des Jaroslawler Zirkus auf circuses.su; überprüft am 6. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite des Filmtheaters Rodina; überprüft am 6. März 2010
- ↑ Спасти зеленый щит Ярославля (В.И.Лукьяненко).pdf V.I.Lukjanenko: Spasti zelënyj ščit Jaroslavlja; Jaroslawl 2008; überprüft am 6. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite des Jaroslawler Zoos; überprüft am 6. März 2010
- ↑ yarnovosti.com, 19. August 2008; überprüft am 6. März 2010
- ↑ http://www.city-yar.ru/home/millennium/objecty_1000/Sport/Avtodis.html, überprüft am 2. März 2010
- ↑ a b Offizielle Webseite der Stadtverwaltung: Wirtschaft und Soziales; überprüft am 8. März 2010
- ↑ Geschichte des Motorenwerks; überprüft am 8. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite der Raffinerie; überprüft am 8. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite des Reifenwerks; überprüft am 8. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite des Elektromaschinenwerks; überprüft am 8. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite der Werft; überprüft am 8. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite von Remputmasch; überprüft am 8. März 2010
- ↑ http://www.rucompany.ru/company.php?id_company=4101; überprüft am 8. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite der Fabrik Balkanskaja Swesda; überprüft am 14. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite der Stadtverwaltung: Tourismus; überprüft am 8. März 2010
- ↑ Interfax, 3. Februar 2010; überprüft am 8. März 2010
- ↑ http://www.rucompany.ru/company.php?id_company=4010; überprüft am 9. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite des Flughafens Tunoschna; überprüft am 8. März 2010
- ↑ regions.ru, 25. August 2009; überprüft am 8. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite der Oblast Jaroslawl: Chronologie Jaroslawls; überprüft am 14. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite der Zeitung Sewerny Krai; überprüft am 9. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite von Jaroslawia; überprüft am 9. März 2010
- ↑ http://yarland.ru/; überprüft am 9. März 2010
- ↑ http://www.yarcom.ru; überprüft am 9. März 2010
- ↑ Offizielle Webseite der Stadtverwaltung: Liste der Bildungseinrichtungen; überprüft am 5. März 2010
Literatur
- A. V. Fedorčuk: Jaroslavlʹ. Istorija tvoego goroda. Akademija Razvitija, Jaroslawl 2006, ISBN 5-7797-0630-1.
- A. G. Mitrofanov: Gorodskie progulki. Jaroslavlʹ. Ključ-S, Moskau 2008, ISBN 978-5-93136-063-8.
- Hans-Peter Riese, Heiderose Engelhardt, Klaus Bednarz, Wladislaw Goworukhin, Fritz Dressler (Fotograf): Russland: Moskau, St. Petersburg, Der Goldene Ring. Bucher, München 2007, ISBN 978-3-7658-1503-4 (Sonderauflage Weltbild, Augsburg 2008: ISBN 978-3-8289-3206-7)(?!).
- Aglaya Sintschenko, Christian Funk: Moskau & Goldener Ring. Reisehandbuch: Tipps für individuelle Entdecker. 1. Auflage. Iwanowski, Dormagen 2007, ISBN 978-3-933041-31-9.
- G. K. Wagner: Alte Russische Städte. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1980.