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Antiochos von Syrakus

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Antiochos von Syrakus war ein antiker griechischer Geschichtsschreiber der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr.

Über sein Leben ist nur bekannt, dass er das Jahr 423 v. Chr. miterlebt hatte. Es lässt sich anhand dieses Datums aber immerhin festhalten, dass Antiochos von Syrakus ein Zeitgenosse des Peloponnesischen Krieges und damit des Thukydides war. Er sammelte verschiedene lokale (Sizilien, süditalienischer Raum) historische Traditionen und davor wahrscheinlich hauptsächlich mündlich weitergegebene Gründungserzählungen, sichtete diese kritisch (Mythologie spielt kaum eine Rolle) und verarbeitete sie in zwei Hauptwerken, von denen wir über Fragmente wissen: Sikelika (9 Bücher, wahrscheinlich detaillierte und mit Namen der Koloniegründer ausgestattete Siedlungsgeschichte Siziliens von der Zeit König Kokalos bis zum Jahr 424 v. Chr. oder 425 v. Chr.) und „Über Italien“ (1 Buch, völkergeschichtliche, historische und geographische Schilderung Süditaliens). Die antiken Zeitgenossen und Historiographen schätzten seine Werke wegen ihrer Genauigkeit, daher finden sich Zitate der Sikelia bei Pausanias (X. 11. § 3), Clemens von Alexandria und Theodoret, Zitate von „Über Italien“ bei Strabo und Dionysios von Halikarnassos (I. 12, 22, 35, 73)

Literatur

  • Otto Lendle: Einführung in die griechische Geschichtsschreibung. Von Hekataios bis Zosimos. Wiss. Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, S. 32-35, ISBN 3-534-10122-7.