Honda S500

Der Honda S500 (Typcode AS280, Produktcode 504) war Hondas erster PKW. Das S stand für Sports car (Sportwagen) und die Zahl für den Hubraum in cm³.
Dieser kleine Sportwagen wurde erstmals am 25. Oktober 1962 auf der 9. Tokyo Motor Show, neben dem Sportwagen-Vorserienmodell S360 und dem T360, Hondas erstem Kleintransporter, der Öffentlichkeit präsentiert. Er wurde ab August 1963 nur als Cabriolet im Werk Hamamatsu bis September 1964 gebaut.
Vorstellung
Sōichirō Honda war 1963 persönlich anwesend, als der S500 auf einem Rheindampfer bei Koblenz erstmals der europäischen Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Der kleine Sportwagen wurde ab Oktober 1963 bis 1964 aber nur in Japan verkauft.
Technik
Als Antrieb diente ein wassergekühlter 500-cm³-Motor mit erstaunlichen 40 PS bei 8.000 U/min. Zwei obenliegenden Nockenwellen DOHC betätigten die Ventile über Tassenstößel. Die Kurbelwelle und das untere Pleuelauge hatten Nadellager. Daraus ergab sich eine erstaunliche Literleistung von 88,5 PS/l. Die Vergaserbatterie, die für jeden Zylinder einen eigenen unterdruckgesteuerten Keihin-Vergaser vorsah, war ein kombinierter Drosselklappen/Schieber-Vergaser.
Die Kraft wurde über eine Kardanwelle auf ein Differential zur Hinterachse (als Zwischenwelle) und von dort über je eine Kette links und rechts auf die Hinterräder übertragen. Die Kettenkästen mit Ölbad waren als Schwingen durch Schraubenfedern mit innenliegenden Teleskopstoßdämpfern am Rahmen abgestützt. Der Wagen hatte somit eine Einzelradaufhängung. Dieses Bauprinzip behielt Honda für die ganze Sports-Baureihe bei. Nur der spätere S800 bekam ab Mai 1966 eine konventionellere Starrachse mit Differential an Längslenkern und Panhardstab. Die Vorderräder waren an Querlenkern geführt und durch Stoßdämpfer gedämpft sowie durch längsliegende Drehstäbe, die im Rahmen befestigt waren, gefedert. Die Stahlblech-Karosserie, auf einem separaten Rahmen angeschraubt, war zum Teil feuerverzinkt. Die Verzögerung übernahmen vorne und hinten Trommelbremsen.
Der S500 im Motorsport
Auch im Rennsport wurde der S500 eingesetzt. An der Langstreckenfahrt Spa-Rom-Liege (Marathon de la Route) [1] 1963 fuhren zwei Japaner mit einem weißen S500 Cabrio/Hardtop (Nr. 58) mit, schieden aber wegen eines Unfalls mit tödlichem Ausgang aus.
Nachfolger
1965 folgte das S600-Cabrio, sowie 1966 ein S600-Coupé, die aber in Deutschland nicht verkauft wurden.
1966 kamen 800ccm-Motoren in die beiden Versionen somit entstand der Honda S800. Auf dem Pariser Autosalon 1966 stellte Honda den S800 erstmals der europäischen Öffentlichkeit vor. In Japan war er schon im Januar 1966 präsentiert und verkauft worden. Ab Oktober wurde er exportiert und nach dem Aufbau des Händlernetzes war er ab dem 21. März 1967 auch in Deutschland zu haben. Der Antrieb erfolgt mit einem 800 ccm-Motor mit 67 PS. Das Auto wurde in zwei Ausführungen, als Cabrio und Coupé, angeboten.
1999, mit der Vorstellung des Roadster S2000 ließ Honda die alte Sportwagen Tradition wieder aufleben. Vom Namen her ist eine nahe Verwandtschaft nicht abzustreiten, obwohl sie vom Technischen her gesehen nicht viel gemein haben.
Modellübersicht
Technische Daten [2] | S360 Prototyp | S500 | S600 | S800 |
Motor | Reihen-Vierzylinder-Viertaktmotor (Leichtmetall), wassergekühlt, DOHC, 4 Keihin-Horizontal-Drosselklappenvergaser | |||
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Hubraum | 356 cm³ | 492 cm³ | 606 cm³ | 791 cm³ |
Verdichtung | 9,5 : 1 | 9,5 : 1 | 9,5 : 1 | 9,2 : 1 |
Leistung | 33 PS bei 9000 min−1 | 40 PS bei 8000 min−1 | 57 PS bei 8500 min−1 | 67,2 PS (49 kW) bei 7570 min−1 |
max. Drehmoment (SAE) | 2,7 kgm (26,5 Nm) bei 7000 min−1 | 3,8 kgm (37,3 Nm) bei 8000 min−1 | 5,2 kgm (51 Nm) bei 5500 min−1 | 7 kgm (68,6 Nm) bei 5800 min−1 |
Karosserie | Leiterrahmen mit Ganzstahlkarosserie | |||
Fahrwerk vorne | Einzelradaufhängung mit Querlenker, Drehstab, Stoßdämpfer, Stabilisator | |||
Fahrwerk hinten | Einzelradaufhängung mit Kettenkastenschwinge und Federbein |
Starrachse Längslenker, Federbein, Panhardstab | ||
Länge x Breite x Höhe (mm) | 2990 x 1295 x 1146 | 3195 x 1295 x 1146 | 3300 x 1430 x 1200 | 3335 x 1400 x 1215 |
Serienbereifung | 5.20–12 2PR | 5.20–13 | 5.20–13 4PR | 145 oder 155 SR13 |
Wendekreis | 8,4 m | 8,6 m | 8,6 m | 8,8 m |
Leergewicht | 510 kg | 725 kg | 720 kg
(730 kg Coupé) |
760 kg
(780 kg Coupé) |
Höchstgeschwindigkeit | über 120 km/h | über 130 km/h | 145 km/h | 160 km/h |
Beschleunigung 0–100 km/h | ca. 20 s | ca. 18 s | 13,8 s
(13,9 s Coupé) |
13,7 s |
Tankinhalt | 25 Liter | 25 Liter | 30 Liter | 35 Liter
(30 Liter Coupé) |
Verbrauch
(Super Plus 98 ROZ) |
5 l/100 km bei 90 km/h | 5 l/100 km bei 100 km/h | 5,3 l/100 km bei 100 km/h | 8 l/100 km bei 110 km/h |
Neupreis | nicht im Verkauf | 459.000 Yen
(nur Japan) |
509.000 Yen
(Japan) |
7.750 DM
(1967) |
Produktionszeit | 1961-1963 | 1963-1964 | 1964-1966 | 1966-Mai 1970 |
Produktion
(Stückzahl) |
12 Cabriolet [3] | 1353 [4] | 13084 [5] | 11523 [6] |
Produktions-Übersichtstabelle

Stückzahl [7] | S500 Cabrio | S600 Cabrio | S600 Coupé | S800 Cabrio | S800 Coupé | Gesamtstückzahl |
1963 | 1318 | 1318 | ||||
1964 | 35 | 3912 | 3947 | |||
1965 | 7261 | 1519 | 11 | 8 | 8799 | |
1966 | 111 | 281 | 1734 | 539 | 2665 | |
1967 | 888 | 4248 | 5136 | |||
1968 | 990 | 2291 | 3281 | |||
1969 | 147 | 509 | 656 | |||
1970 | 15 | 143 | 158 | |||
Gesamtstückzahl | 1353 | 11284 | 1800 | 3785 | 7738 | 25960 |
Einzelnachweise
- ↑ auto, motor und sport, Heft 19/1964,
- ↑ HONDA AUTOMOBILE 170 Seiten, Südwest Verlag, von 1988, ISBN 3-517-01078-2, teilweise von Seite 156+157
- ↑ Sports360 Produktion, mizma-g.cocolog-nifty.com von 2007, japanisch
- ↑ Honda Sports Infos, Daten 1, S-Series Chassis by Don Laughton / Frank Acevedo USA, englisch
- ↑ Honda Sports Infos, Daten 2, S-Series Chassis by Don Laughton / Frank Acevedo USA, englisch
- ↑ Honda Sports Infos, Daten 3, S-Series Chassis by Don Laughton / Frank Acevedo USA, englisch
- ↑ Honda Sports Infos, Daten 4, S-Series Chassis by Don Laughton / Frank Acevedo USA, englisch