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Eva Hesse (Künstlerin)

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Eva Hesse (* 11. Januar 1936 in Hamburg; † 29. Mai 1970 in New York) war eine US-amerikanische Künstlerin deutsch-jüdischer Herkunft. Sie gilt als Vertreterin der Prozesskunst und der Arte Povera. Ihre Lebensgeschichte, ihr außerordentlicher Erfolg in der kurzen Zeit ihres Wirkens und ihr früher Tod ließen sie zum Mythos werden.

Leben

Eva Hesse wurde 1936 in der Hamburger Isestraße als Tochter eines jüdischen Rechtsanwaltes geboren. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten in Deutschland wurde sie im Alter von zwei Jahren gemeinsam mit ihrer älteren Schwester Helen Ende 1938 von ihren Eltern nach Holland geschickt. Dort kam sie bei Freunden unter und entging so den komplizierten, erniedrigenden Ausreiseformalitäten, die oftmals nichts anderes waren als eine systematische finanzielle Plünderung. 1939 gelangte Eva Hesse gemeinsam mit ihrer Familie in die USA, wo sie sich in New York niederließ.[1]

Ihre manisch-depressive Mutter, die mit ihrer Lebenssituation nicht klar kam und den Verlust ihrer vollständigen Familie in verschiedenen Konzentrationslagern nicht überwinden konnte, beging Suizid, als Eva Hesse zehn Jahre alt war. Später heiratete ihr Vater ein zweites Mal, doch Eva akzeptierte zeitlebens ihre gleichnamige Stiefmutter nicht.[1] Eva Hesse studierte im Anschluss an ein Stipendium Malerei an der Cooper Union in New York und an der Yale School of Art and Architecture, unter anderem bei Josef Albers. Ihre Arbeiten erhielten Anfang der 1960er Jahre Impulse durch die Objekte von Marcel Duchamp.

1961 heiratete Eva Hesse den Bildhauer Tom Doyle. 1964/1965 verbrachte sie zusammen mit ihrem Ehemann ein Jahr in Kettwig an der Ruhr. Es entstanden erste dreidimensionale Arbeiten. Nach der Rückkehr nach New York wandte sie sich der Skulptur zu und arbeitete dabei mit den ungewöhnlichen, sich zersetzenden Materialien Naturkautschuk, Glasfaser und Polyester, für die ihre Arbeiten bekannt sind.

Eva Hesse starb am 29. Mai 1970 im Alter von nur 34 Jahren in New York an einem Gehirntumor.

Sie war posthum auf der documenta 5 in Kassel im Jahr 1972 in der Abteilung Individuelle Mythologien: Prozesse und auch auf der documenta 6 im Jahr 1977 als Künstlerin vertreten.

1984 wurden ihre Arbeiten in der Ausstellung Von hier aus – Zwei Monate neue deutsche Kunst in Düsseldorf gezeigt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. a b siehe: Süddeutsche Zeitung, Nr. 53, 5. März 2007, S. 14