Zum Inhalt springen

Berlin-Klasse

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 13. März 2010 um 10:51 Uhr durch KuK (Diskussion | Beiträge) (tippo). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
FRG Naval Ensign
Einsatzgruppenversorger Berlin-Klasse
(Klasse 702)
Geschichte
Schiffsklasse: Einsatzgruppenversorger Klasse 702
Typschiff: Berlin
Bauwerft: ARGE EGV 702:
Kiellegung: 1998 bis 2000
Stapellauf: 1999 und 2001
Indienststellung: 2001 bis 2002
Heimathafen: Kiel/Wilhelmshaven
Daten
Verdrängung: 20.240 t
Länge über alles:

Länge zwischen den Loten

173,7 m

162,0 m

Breite: 24 m
Tiefgang: 7,6 m
Antrieb:

Diesel

2 × 5340 kW
(2 × 8544 PS)
2 Wellen mit
2 Schrauben
Geschwindigkeit: 20 Knoten
Besatzung:
151 Mann als Stammbesatzung, zusätzlich bei eingeschifftem MERZ: 8 Personen MERZ Unterstützungsgruppe


zusätzlich können bis zu 82 Personen, z.B. medizinisches Personal, Bordhubschraubergruppe oder ein Stab eingeschifft werden, maximal bis 233 Personen möglich (233 Kojen).

Bewaffnung
Luft- und Seezielgeschütze 4 × Rheinmetall-MLG 27
Boden-Luft-Lenkflugkörper Fliegerfaust 2 (FLF2)
Bordhubschrauber Sea King oder NH-90

Einsatzgruppenversorger (EGV) sind Versorgungsschiffe der Deutschen Marine, die der logistischen und sanitätsdienstlichen Unterstützung gemischter Einsatzgruppen dienen. Sie sind die größten Schiffe der deutschen Marine und nach Städten benannt, in denen deutsche Parlamente ihren Sitz hatten oder haben.

Allgemeines

EGV versorgen Schiffe mit Betriebsstoffen, Verbrauchsgütern, Proviant und Munition und sind so ausgerüstet, dass sie diese Güter während der Fahrt von Schiff zu Schiff übergeben können. Zwei Hubschrauber dienen dem Transport von Personen und Material. Typschiff ist der Versorger Berlin (A 1411).

Die Deutsche Marine besitzt zwei Einsatzgruppenversorger, die Berlin (A 1411) und die Frankfurt am Main (A 1412). Beide Schiffe wurden auf der Werft der Flensburger Schiffbau-Gesellschaft gebaut. Die Berlin wurde am 30. April 1999 getauft, am 11. April 2001 erfolgte die Indienststellung. Die Frankfurt am Main wurde am 5. Januar 2001 durch die Frankfurter Oberbürgermeisterin Petra Roth getauft und am 27. Mai 2002 in Dienst gestellt. Die Beschaffung eines dritten Schiffs wurde am 17. Dezember 2008 bewilligt. Der Kaufpreis wird mit ca. 350 Millionen Euro etwa dreimal so teuer sein wie die beiden bisherigen Schiffe, umfasst jedoch ein größeres Leistungspaket.[1] Es soll am 29. September 2012 in Dienst gestellt werden und den Namen Bonn tragen.[2][3]

Ausrüstung und Beladung

Berlin (A1411)
Vorderes Steuerbord-MLG 27 auf EGV Berlin

Zur Selbstverteidigung sind die EGV mit vier Marineleichtgeschützen MLG 27 bewaffnet.

Zur sanitätsdienstlichen Unterstützung können die EGV ein Marineeinsatzrettungszentrum (MERZ) mitführen, dessen notfallmedizinische Kapazität etwa der eines Kreiskrankenhauses entspricht. In der Bettenstation gibt es 45 Krankenbetten, davon vier Intensivbetten. Das MERZ-System besteht aus einem Verbund von Containern, die nach Bedarf auf dem EGV aufgebaut werden.

Die Beladungskapazität der EGV beträgt:

  • 84 Containerstellplätze
  • Transportkapazität:
    • 7.600 t Schiffsdiesel,
    • 490 t Flugkraftstoff,
    • 126 t Schmieröl,
    • 71 t Kesselspeisewasser,
    • 100 t Verbrauchsgüter,
    • 1.075 t Festgüter und
    • 230 t Proviant

Verweise

Einzelnachweise

  1. Deutsche Werften bauen Transportschiff zu hohem Preis tagesschau.de, abgerufen am 10.03.2010
  2. NDR-Meldung
  3. Pressemitteilung der Marine/des BMVg, 3. Dezember 2009