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Emiliano Zapata

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Emiliano Zapata

Emiliano Zapata Salazar El Caudillo del Sur [1](* 8. August 1879 in San Miguel Anenecuilco (Morelos); † 10. April 1919 in Chinameca) war ein Führer der mexikanischen Revolution.

Leben

„Besser aufrecht sterben, als auf den Knien leben!“
(Original: „¡Es mejor morir de pie que vivir toda una vida de rodillas!“)

Reforma - Libertad - Justicia y Ley "" Plan de Ayala (1911)

Emiliano Zapata (Mitte sitzend) im Kreis seiner Offiziere, links sein Bruder Eufemio (Juni 1911)

Zapata wurde in dem Dorf San Miguel Anenecuilco, im Bundesstaat Morelos geboren. Seine Eltern, Gabriel Zapata und Cleofas Salazar, waren indianischer und weißer Abstammung. Zapata und andere Bauern in Morelos beteiligten sich 1909 während des Wahlkampfes um den Posten des Gouverneurs an der Kampagne der legalen Opposition. Im selben Jahr wurde der dreißigjährige Zapata zum Präsidenten des Verteidigungsrates („junta de defensa“) von Anenecuilco gewählt (hierbei handelt es sich um ein Komitee zur Verteidigung der Landrechte des Dorfes).

1910 schloss sich Zapata unter der Führung Francisco Maderos den mexikanischen Revolutionären an. Ihr Ziel war es, das Regime Porfirio Díaz' zu stürzen.

Im April 1911 wurde Zapata zum obersten Chef der revolutionären Bewegung des Südens gewählt. Seine Armee bestand hauptsächlich aus besitzlosen Landarbeitern. Obwohl sie den Bundestruppen zahlenmäßig und waffentechnisch weit unterlegen waren, errangen die Revolutionäre erhebliche Erfolge im Guerillakrieg im bergigen Bundesstaat Morelos, wo sie von weiten Teilen der Bevölkerung unterstützt wurden. Im Mai 1911 besetzten die Zapatistas – die bereits über rund 4000 Kämpfer verfügten – Cuernavaca, die Hauptstadt von Morelos.

Durch einen Putsch gelangte im Februar 1913 der unbeliebte Huichol Oberst Victoriano Huerta an die Macht und Francisco Madero wurde vom Militär ermordet. Zapata verbündete sich zu dieser Zeit mit Pancho Villa, der die Aufständischen im Norden befehligte und in Chihuahua bereits eine Armee gegen die Regierung aufgestellt hatte. Bald nach dem Sturz Huertas im Frühjahr 1914 kam es jedoch zu Streitigkeiten unter den revolutionären Gruppierungen und ihrem nominellen Befehlshaber Venustiano Carranza, der das Präsidentenamt anstrebte und sich schließlich mit Hilfe seines militärischen Führers Alvaro Obregón gegen Villas Truppen durchsetzte. Zapata kämpfte noch einige Zeit im Süden weiter, obwohl Carranzas Sieg bereits feststand.

Zapatas Leiche, ausgestellt in Cuautla, Morelos

Auf Anweisung Carranzas wurde Zapata am 9. April 1919 von Oberst Jesús Guajardo freundlich auf dessen Hacienda San Juan bei Chinameca eingeladen, wobei dieser vorgab, er wolle zu den Revolutionären überlaufen. Als Zapata am folgenden Tag auf der Hacienda erschien, wurde er von Guajardos Leuten mit einem Kugelhagel empfangen und regelrecht durchsiebt. Man brachte seine Leiche nach Cuautla, um die ausgesetzte Belohnung einzufordern. Dort wurde der tote Zapata öffentlich ausgestellt und schließlich auch begraben. Wenige Monate später schlossen die zapatistischen Führer ein Unterstützungsabkommen mit Álvaro Obregón, der sich mittlerweile Kampf um die Macht mit Carranza lieferte.

Rezeption

Nach Zapatas Tod entstanden viele Volkserzählungen, wonach Zapata in Wirklichkeit seiner Ermordung entgehen konnte und sich in den Bergen versteckte, um den Unterdrückten zu helfen.

1952 wurde Zapatas Leben von Elia Kazan verfilmt. In Viva Zapata! spielte Marlon Brando die Hauptrolle. Eine mexikanische Neuverfilmung 2004 von Alfonso Arau stieß in der Kritik auf gemischte Reaktionen. Daneben gibt es zahlreiche weitere Verfilmungen, in denen es um Leben oder Legende des Revolutionärs geht.

Literatur

  • Barbara Beck & Horst Kurnitzky: Zapata: Bilder aus der mexikanischen Revolution. Wagenbach, Berlin 1978, ISBN 3-8031-2014-4.
  • Markus Kampkötter: Emiliano Zapata: vom Bauernführer zur Legende; eine Biographie. 2. Aufl., Unrast, Münster 2003, ISBN 3-89771-012-9.

Quellen

  1. Díaz Díaz Fernando - Caudillos y Caciques, El Colegio de México 1972 - Enrique Krauze, El amor a la tierra, Emiliano Zapata - Fondo de Cultura Económica - Mexico DF 1987 - und...Emiliano Zapata Wikipédia español
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