Türkengräber von Hammet und Hasan
Die sogenannten „Türkengräber“ von Hammet und Hasan, auch Mehmed und Hasan genannt (gestorben 1691), liegen auf dem Neustädter Friedhof am Königsworther Platz in Hannover. Sie sind – nach der Grabstätte des sechsjährigen Mustaf in Brake – die ältesten bekannten und erhaltenen Grabstätten sogenannter Beutetürken in Deutschland.[1] Sie sind außerdem die letzten Zeugnisse der Türkenkriege, an denen die hannoverschen Truppen im 17. Jahrhundert vor Wien teilnahmen.[2]
Ihre Grabsteine wurden nach den Luftangriffen auf Hannover im Zweiten Weltkrieg und den folgenden Verkleinerungen des Friedhofs versetzt.
Auf Initiative des türkischen Generalkonsulats wurden beide Gräber 1998 saniert mittels Finanzierung des türkischen Verteidigungsministeriums und in Absprache mit der Stadt Hannover. Die damals hinzugefügte Grabplatte zitiert nach Erläuterungen in türkischer Sprache:
- „Hier ruhen die Gebeine zweier osmanischer Lehensreiter (Sipahi), Hammet und Hasan, die wenige Tage nach dem Entsatz des belagerten Wien anno 1683 bei Párkány an der Donau in hannoversche Kriegsgefangenschaft gerieten. Sie kamen im Gefolge des Welfenprinzes Georg Ludwig an den Hof in Hannover, wo sie bis zu ihrem Tode im Jahr 1691 (– in Anlehnung an die Janitscharen – als Lakaien für Kurfürstin Sophie) dienten. Sie wurden nach muslimischen Ritus bestattet. Diese Inschrift ist zu deren würdigen Gedenken und aller anderen osmanisch-türkischen Soldaten, die unter dieser Erde ruhen.“
Einzelnachweise
Koordinaten: 52° 22′ 41″ N, 9° 43′ 32″ O