Schabbat

Der Sabbat (hebräisch: שבת , Plural: Schabbatot; aschkenasische Aussprache: , jiddisch: שבת Schabbes, deutsch: Sabbat, „Ruhetag, Ruhepause“) ist im Judentum der siebte Wochentag, ein Ruhetag, an dem keine Arbeit verrichtet werden soll. Er beginnt, wie alle Tage im jüdischen Kalender, gemäß Gen 1,5 am Abend und dauert von Sonnenuntergang am Freitag bis zum Eintritt der Dunkelheit am folgenden Samstagabend. Er trägt schon im Tanach einen eigenen Namen, während die übrigen Wochentage mit ihren Ordinalzahlen benannt werden.
Orthodoxe Juden verrichten am Sabbat keine Tätigkeiten, die gemäß der Halacha als Arbeit definiert sind. Juden, die der konservativen Richtung angehören, befolgen die halachischen Vorschriften weniger streng, im Reformjudentum spielen die Sabbatvorschriften dagegen kaum noch eine Rolle.
Auch einige christliche Sondergemeinschaften halten den Sabbat ein.
Tanach
Begriff
Die hebräischen Substantive šabbat und šabbaton (š wird gesprochen sch-) werden vom Verb šbt für „aufhören, beenden, ruhen“, seltener vom akkadischen Zahlwort sibbitim für „(der, die) siebte“ oder akkadischen Nomen ša(b)pattu abgeleitet. Letzteres bezeichnete in Mesopotamien den 15. Monatstag, der als Vollmondstag eventuell kultisch gefeiert wurde. Einige vorexilische Bibelstellen (Hos 2,11-15; Jes 1,10-14; 2Kön 4,22f.) lassen Sabbattage den Neumondtagen folgen, so dass man früher vermutete, auch hier sei wie in sumerisch-babylonischen Texten ursprünglich der einem Neumond folgende Vollmondtag gemeint gewesen. Die These setzte sich nicht durch, da keine exakten außerbiblischen Parallelen für solche Festtagslisten bekannt sind, exilisch-nachexilische Beispiele die Festtage auch in umgekehrter Reihenfolge auflisten (Ez 45,17; 46,1.3.9; 1Chr 23,31; 2Chr 2,3; 31,3; Esra 3,5; Neh 10,33) und der Sabbat dort immer den siebten Wochentag meint.[1]
Dieser wurde laut Bibel unabhängig vom Mondzyklus regelmäßig gefeiert; auch galten Vollmondszeiten als unheilvoll, während der Sabbat das Erholen von Mensch und Tier ermöglichen und auf eine heilvolle Schöpfungsabsicht Gottes hinweisen sollte.[2] In alten Torageboten (Ex 23,12; 34,21) wird der wöchentliche Ruhetag nicht Sabbat genannt: Daher wird vermutet, dass die Israeliten einen ihnen schon bekannten wöchentlichen Ruhetag erst im Babylonischen Exil (586-539 v. Chr.) als Sabbat bezeichneten, um ihn vom Monatsfeiertag der Babylonier zu unterscheiden.[3]
Erzählende Sabbattexte

russische Bibelillustration 1696
Die erste Schöpfungsgeschichte (Gen 1,1-2,4a) zielt auf Gottes Ruhe von seinen Werken nach sechs Arbeitstagen (Gen 2,3 EU):
„Und Gott segnete den siebten Tag und erklärte ihn für heilig; denn an ihm ruhte Gott, nachdem er das ganze Werk der Schöpfung vollendet hatte.“
Dieser Tag wird nicht Sabbat genannt und mit keinem Gebot verknüpft, aber die Verben šbt (ruhen), brk pi. (segnen), qdš pi. (heiligen) und das Substantiv mela'kah (Arbeit) werden als Anspielungen auf das Sabbatgebot Ex 20,9-11 verstanden. Daraus schließt man, dass beide Texte von denselben Autoren stammen und es den Sabbat bei ihrer Abfassung schon gab. Oft werden sie einer hypothetischen, im Babylonischen Exil entstandenen Priesterschrift zugewiesen. Die Urgeschichte insgesamt (Gen 1-11) gehört zu den jüngsten Teilen des Pentateuch, die den Vätererzählungen erst bei seiner Endredaktion vorangestellt worden sei.
Nach Ex 16,25-30 gab JHWH den Israeliten nach ihrem Auszug aus Ägypten während ihrer Wüstenwanderung sechs Tage lang wunderbare Nahrung (Manna), das sich nicht aufbewahren ließ, aber an jedem sechsten Tag in doppelter Menge auffindbar war und an jedem siebten Tag fehlte, so dass an ihm kein Nahrungsammeln möglich und nötig war. Dieser Text gilt als früheste Erwähnung des Sabbats in der Tora, obwohl dieser hier noch nicht so genannt wird. Martin Noth sah hier erstmals den Rhythmus der Woche im Wechsel von sechs Werktagen und einem siebten Ruhetag gegeben. Dieser werde am Vortag vorbereitet, als arbeitsfreie Feier, nicht mit Fasten begangen und als Geschenk Gottes, nicht als Gebot, in seinem Rettungshandeln für das erwählte Volk begründet.[4]
Sabbatgebote
Die Gesetzeskorpora der Tora haben eine wahrscheinlich schon früher bestehende Ruhetagspraxis der Israeliten als Gebot Gottes autorisiert, aber verschieden begründet.
Das vierte der Zehn Gebote gebietet das Heiligen des Sabbats direkt nach dem Heiligen des Gottesnamens. Er wird den sechs Arbeitstagen als siebter, arbeitsfreier Tag gegenübergestellt. Das Arbeitsverbot wird allgemein formuliert, betrifft also Arbeiten aller Art. Betont wird, dass dieser Tag JHWH gehöre, dem Gott Israels, und sein Gebot sei. „Heiligen“ verlangt darüberhinaus irgendeine Form kultischer Begehung. Damit wird der Sabbat zum besonderen Bundeszeichen und Bekenntnisakt des erwählten Volkes im Unterschied zu anderen Völkern mit anderen Göttern. Das Gebot gilt für alle Mitglieder eines jüdischen „Hauses“: Aufgereiht werden Familienangehörige, Knechte, Mägde, Haustiere und fremde, auf eigenem Grund wohnende Lohnarbeiter. Hier ergänzt Dtn 5 explizit Ochse und Esel, Sklaven und Sklavinnen, und hebt so den sozialen Aspekt hervor.

Papyrus Nash, ~ 2. Jh. v. Chr.
Die theologischen Begründungen unterscheiden sich: Ex 20,8-11 EU begründet das Gebot mit Gottes Ruhe nach der Schöpfung, der so den Sabbat selbst gesegnet und für heilig erklärt habe. Dtn 5,12–15 EU begründet es mit Israels Erinnerung an die Sklaverei in Ägypten, aus der JHWHs mächtige Hand sein Volk herausgeführt habe, und bekräftigt zuletzt nochmals: Darum habe er den Sabbat geboten. Vollendete Schöpfung und geschichtliche Befreiung ergänzen einander: Der Sabbat als Merkmal des erwählten Volkes zielt auf den Segen aller Geschöpfe Gottes, sie alle sollen an seinem Heil Anteil erhalten.
Die ältesten Gebotsversionen der Tora nennen den Ruhetag nicht Sabbat und betonen seinen sozialen Sinn für Sklaven, Tiere und Fremde. Damit repräsentieren sie eine frühe Sozial- und Umweltschutzgesetzgebung. Nach Ex 21,2-6 sollen hebräische Sklaven jedes siebte Jahr zwischen Freiheit und Verbleib in der bisherigen Sklavenbesitzerfamilie wählen dürfen. Nach Ex 23,11f. soll die Ernte in jedem siebten Jahr den Armen und Wildtieren überlassen werden. Der Sabbat soll gehalten werden, „damit dein Rind und dein Esel ausruhen und der Sohn deiner Sklavin und der Fremde zu Atem kommen.“ Lev 25 EU und Dtn 15,1ff. EU führen das Gebot des Sabbatjahrs aus: Jedes siebte Jahr des jüdischen Kalenders sollte eine Zeit der Brache für die Felder sein. Verschuldeten Freibauern sollten bestimmte Schulden erlassen und ihr in der Not verkauftes Erbteil zurückgegeben werden. Den Armen und den Tieren sollten die dennoch wachsenden Feldfrüchte überlassen bleiben; auch Ausländer seien milde zu behandeln. Wie der Sabbat, so soll auch das Sabbatjahr ihrem Schutz und ihrer Erholung dienen. Nach sieben mal sieben Jahren soll ein Jubeljahr folgen (v. 8-34). Ex 34,21 verlangt die Einhaltung des Ruhetags gerade auch während der arbeitsintensiven Erntezeit im Kulturland: Dies verweist eventuell auf einen schon in der vorbäuerlichen Nomadenzeit bestehenden Ruhetag.
Meist in die späte Königszeit datierte Fassungen betonen den kultischen Aspekt: Lev 23,3 gebietet Juden, gleich wo sie sich aufhalten, einen Gottesdienst am Ruhetag. Lev 26,2 verlangt das Halten des Feiertags in Verbindung mit Achtung vor dem damaligen Heiligtum, dem Jerusalemer Tempel. Ex 31,12-17 bildet die Abschlussrede Gottes an Mose auf dem Berg Sinai. Sie betont die unbedingte Geltung des Sabbatgebots für alle Israeliten:
„Haltet nur ja meine Sabbate! Denn das ist ein Zeichen zwischen mir und euch für alle eure [künftigen] Geschlechter, damit ihr erkennt, daß ich der Herr bin, der euch heiligt.“
Er mache den „ewigen Bund“ zwischen JHWH und Israel sichtbar und dient somit nicht nur der Heiligung dieses Gottes (vgl. Ex 35,1-3), sondern auch der Unterscheidung des erwählten Gottesvolks von anderen Völkern. Darum solle jeder Israelit, der am Sabbat arbeitet, die Todesstrafe empfangen: Denn er gefährdet damit nach biblischem Verständnis die Einzigkeit und Bestimmung dieses Volkes, von der sein Überleben abhängt.[5] Num 15,32 veranschaulicht dies erzählerisch: Dort befiehlt Gott dem Moses, einen Mann, der am Sabbat Holz gesammelt hatte, zu steinigen. Als Entstehungszeit dieser kultischen Unterscheidungs- und Strafgebote wird meist das Babylonische Exil (586-539 v. Chr.) angenommen. In dieser Lage war eine Todesstrafe für Sabbatbruch kaum ausführbar und gilt als unwahrscheinlich; das Gebot sollte eher die identitätsgefährdende Nichtbefolgung in nichtjüdischer Umgebung tabuisieren.[6]
Prophetie
Die ersten Schriftpropheten des 8. Jahrhunderts v. Chr. setzten bereits einen wöchentlichen Ruhe- und Feiertag im Nordreich Israel (Am 8,5; Hos 2,13) und Südreich Juda (Jes 1,13) als bekannt voraus. An ihm sollten laut Am 8,5 keine Handelsaktivitäten stattfinden, so dass er Gewinnstreben und Ausbeutung begrenzen sollte. Er war laut Jes 1,13 auch ein Gottesdiensttag, der als bloßes Ritual missbraucht werden konnte.
Jeremias vorexilische Sabbatpredigt (Jer 17,19-27) mahnt die Israeliten, den Sabbat wie den Dekalog insgesamt als unlöslichen Bestandteil des besonderen Bundes JHWHs mit ihren Vorvätern einzuhalten und kommerzielle Aktivitäten dabei einzustellen: Dies sei die Bedingung für das Überleben Jerusalems und Judas. Umgekehrt drohe bei dessen Bruch deren Untergang (Jer 7,8ff.).
Ezechiel erwähnt von allen Propheten Israels den Sabbat am häufigsten (Ez 20,12-24; 22,8-26; 23,38; 44,24; 45,17; 46,1-4.12). Dieser Tag gehöre JHWH und sei sein Bundeszeichen. Seine Entweihung sei einer von den schwerwiegenden Brüchen der Tora und nachträgliches Zeichen für den grundlegenden Bundesbruch des Gottesvolks, der die Exilierung verursacht habe. Dies wird als Abgrenzung im Exil von Versuchen früherer Könige Judas seit Manasse gedeutet, das Sabbatgebot abzuschwächen, um sich kultisch und politisch an die Assyrer und Babylonier zu assimilieren.[7]
Auch Tritojesaja betonte, dass der Sabbat JHWH gehöre. Seine Einhaltung durch Juden erfülle den Israelbund, aber auch Nichtjuden könnten dadurch Gottes Segen erlangen (Jes 56,1-8). Der Sabbat sei keine schwere Pflicht, sondern zur umfassenden Freude und zum Genuss der Freiheit von Alltagstätigkeiten gegeben; seine Befolger würden das Erbe Jakobs (die Heilsprivilegien Israels, Gen 12,1-3) empfangen (Jes 58,13f.). In der neuen Schöpfung werde schließlich alles sterbliche Leben JHWH „von Sabbat zu Sabbat“ dienen (Jes 66,23).
Nachexilische Texte
Nach der Rückkehr aus dem Exil und dem Wiederaufbau des Jerusalemer Tempels erinnerte Nehemia die Juden an das Sabbatgebot (Neh 9,14) und erließ besondere Maßnahmen, um Produktion, Transporte und Handel am Sabbat zu unterbinden (Neh 10,31; 13,15-22). Der im Exil als Unterscheidungsmerkmal etablierte Sabbat musste also offenbar neu verbindlich gemacht werden.
Außerbiblische Sabbatbeschreibungen
Jubiläenbuch
Infolge der im Exil entstandenen kultischen Unbedingtheit des Sabbatgebots wurde es in nachexilischen Schriften detailliert ausgestaltet. Das Jubiläenbuch (um 150 v. Chr.) setzt den regelmäßigen Wochensabbat im ganzen Jahr als Teil des jüdischen Kalenders voraus. Jub 2,17-33 beschreibt ihn als besonders heiligen, aber nur von Israeliten, keinen Nichtjuden, zu befolgenden Feiertag. Die Todesstrafe für Sabbatbruch solle unbedingt beibehalten werden; jedoch bleibt offen, wer und wie man sie ausführen sollte. Eine Liste von detaillierten Sabbatregeln in Jub 50,6-13 ähnelt den Regeln der Damaskusschrift und nimmt spätere Sabbatregeln (Halachot) der Sadduzäer und der Mischna vorweg. Verboten werden Land- und Seereisen, Pflügen eigener oder fremder Felder, Feueranzünden, Reiten, Schlachten und Töten irgendeines Lebewesens, Fasten, Krieg führen. Für alle diese Vergehen wird Gottes tötende Rache erbeten, so dass die zuvor verlangte Todesstrafe nicht von Menschen umgesetzt worden sein muss.[8]
Schriftrollen vom Toten Meer
Auch einige der Schriftrollen vom Toten Meer behandeln den Sabbat. So beschreiben die fragmentarischen Sabbatlieder (4QShirShabb) die Priesterschaft der Engel, die im Himmel die ersten dreizehn Sabbate im Jahr feiern; dem entsprach offenbar eine damalige Sabbatliturgie. Die Damaskusschrift (um 100 v. Chr.) verlangt seine strenge Befolgung (VI,18) und überliefert Diskussionsergebnisse über dessen Deutung in ausführlichen Details (X-XII). Die „Sabbatmeile“, der Bereich um ein Haus, in dem lebensnotwendige Gegenstände umher getragen werden durften, wurde von 2000 auf 1000 Ellen verkürzt; am Sabbat verboten wurden Essenszubereitung, Trinken außer Haus (CD X,21-23), Wassertransport in Gefäßen, freiwilliges Fasten, Aufheben von Steinen oder Staubwischen zuhause, Hilfe bei Tiergeburten, Rettung in Brunnen gestürzter Tiere und Menschen (XI, 13-17), Sexualverkehr im Heiligtum. Abgelehnt wurde auch, den Weg zum Tragen von Gegenständen von Haus zu Haus als gemeinsamen Innenhof (erub) zu deuten und so zu erlauben (CD X,4). Die Todesstrafe für Sabbatbruch wurde nicht verlangt (XII,3f.).[9]
Texte zur Kriegführung am Sabbat
Der assyrische König Sanherib beschrieb in einem um 701 v. Chr. verfassten Brief seine Eroberung von Lachisch an der „siebten (Zeit)“ des damaligen Königs von Juda Hiskija. Vermutet wird, dass der Ruhetag der Juden gemeint war und dieser den Assyrern den Sieg ermöglichte.[10]
Auch die erste babylonische Eroberung Jerusalems 597 v. Chr., der erste Angriff Nebukadnezars auf die Tempelstadt 588 v. Chr. und ihr Fall in der Amtszeit Zedekiahs (Jer 52,5-8) wird im Abgleich biblischer Datumsangaben mit babylonischen Chroniken auf einen Sabbat datiert. Demnach benutzten die Großkönige der Assyrer und Babylonier diesen ihnen bekannten spezifisch jüdischen Ruhetag, um die rebellischen Juden leichter niederzuwerfen.[11]
Auch die Ptolemäer und später die Seleukiden griffen die Juden öfter an einem Sabbat an, weil diese an diesem Tag aus Toratreue keinen militärischen Widerstand übten. Die um 170-100 v. Chr. entstandenen Bücher der Makkabäer, die das rabbinische Judentum um 100 n. Chr. als Apokryphen ausgrenzte, zeigen, dass Juden wegen der strikt eingehaltenen Sabbatruhe vom Heer des Antiochos IV. massakriert wurden (1 Makk 2,29-38). Daraufhin hätten der Makkabäer Mattathias und seine Anhänger beschlossen, auch am Sabbat zu kämpfen, falls sie angegriffen würden (1 Makk 2,39ff.; 2 Makk 5,25f.). Der jüdische, römerfreundliche Historiker Flavius Josephus erinnerte um 100 n. Chr. daran, dass dieser Beschluss für Juden dauerhaft gültig blieb. Später hätten aufständische Juden ihrerseits auch an einem Sabbat die Römer angegriffen, die wegen des jüdischen Ruhetags nicht damit gerechnet hätten.[12]
Im Hellenismus wurde der jüdische Sabbat von ägyptischen, griechischen und römischen Autoren oft als Kuriosität sowie Zeichen jüdischer Schwäche und Faulheit verachtet, so von Apion und Manetho. Das Kriegführungsverbot am Sabbat galt etwa Agatarchides von Knidos als Zeichen von Dummheit, Absurdität und Aberglauben der Juden.[13] Gleichwohl schützten Behörden des Römischen Reiches laut Josephus (Antiquitates XIV,190-267; XVI,162-173) die jüdischen Minderheiten vor Übergriffen griechischer Städte auf ihre Sabbatbräuche, befreiten Juden vom Militärdienst, von Gerichtsterminen am Sabbat und Rüsttag zum Sabbat und bewahrten am Sabbat verteiltes Getreide für jüdische Berechtigte auf, um es ihnen am Folgetag zu übergeben.[14]
Talmud

Der Talmud sammelt die rabbinischen Bestimmungen zur Sabbatgestaltung vor allem in den Mischnatraktaten Schabbat VII/2 sowie Beza V/2 und Eruvin. Sie legen fest, welche Arten von Tätigkeiten und davon abgeleitete Einzeltätigkeiten als am Sabbat unzulässige Arbeit (melachah) anzusehen sind. Dabei war den Rabbinen bewusst, dass ihre Auslegungen zum Teil weit über die Sabbatgebote der Tora hinausgingen (mHag 1,8): Die Gesetze des Sabbats seien „wie Berge, die an einem Haar hängen: sie haben wenig Schrift, aber viele Vorschriften.“ Grundsätzlich unterstehen alle rabbinischen Vorschriften dem Gebot Lev 18,5: Der Mensch, der sie ausführt, wird durch sie leben.
Der Traktat Schabbat unterscheidet Hauptkategorien („Väter“) und Unterkategorien („Nachkommen“) verbotener Arbeit, um die Tätigkeiten in ein logisches Schema einzuordnen, damit nur signifikante Tätigkeit als Sabbatbruch erachtet werden kann (Schab VII/3, abgeleitet aus Ex 33,35). Da in der Tora der Auftrag zum Bau des Wüstenheiligtums und zum Halten des Sabbat aufeinander folgen (Ex 31,12-17; 35,1-2), verbietet der Traktat Tätigkeiten, die von der Errichtung des Heiligtums abgeleitet als schöpferisch, einen neuen Zustand hervorbringend, angesehen wurden.
Schab VII/2 verbietet 39 „Väter der Arbeit“ (Melachot), die elementare Tätigkeiten wie Essenszubereitung, Kleidung, Wohnung und Schreibmaterial betreffen. Zu jeder Kategorie werden alle Teilschritte einer Produktherstellung aufgelistet, etwa zum Brot: Säen, Pflügen, Ernten, Garben binden, Dreschen, Worfeln, Verlesen, Mahlen, Sieben, Kneten und Backen. Das Anzünden und Auslöschen eines Lichts, das Anzünden eines Feuers (mit Bezug auf Ex 16,23; 35,2f.), das Knüpfen und Lösen von Knoten, lange Wanderungen und Reisen sowie alle Erwerbsarbeiten, Kaufgeschäfte und mit Geldverdienen befasste Arbeiten einschließlich der bloßen Berührung von Geld wurden ebenfalls verboten.
Weitere Abschnitte präzisieren die generellen Verbote, indem sie Einzelfälle und mögliche Ausnahmen vom Sabbatgebot erörtern. Zum Lebensschutz nötiges Handeln wurde unter bestimmten, genau festgelegten Bedingungen gestattet; dabei blieb oft umstritten, was dazu nötig sei. Bei Lebensgefahr für einen selbst erlaubten viele Rabbinen die Flucht (Tanh 245a), das Auslöschen eines Feuers (Schab XVI,1-7), manche auch Selbstverteidigung bis hin zum Töten des Feindes (mit Bezug auf 1 Makk 2,29-41). Viele Rabbinen erlaubten Nothilfe für Tiere am Sabbat (bSchab 128b), weil der Tierschutz dem Sabbatgebot in der Tora übergeordnet sei. Essen, Trinken und elementare Körperpflege am Sabbat waren erlaubt, nicht aber medizinische Behandlungen, außer zur Rettung von Leben (Mekh zu Ex 31,13). Kleinere medizinische Maßnahmen wurden als erlaubtes Essen und Trinken eingeordnet (Schab XIV,3f).
Einige Rabbinen gestatteten medizinische Behandlung auch dann, wenn die Lebensgefahr des Betroffenen unsicher war, nach dem Prinzip (Joma VIII,6): ...jeder Zweifel der Lebensgefahr verdrängt den Sabbat. Dieses Prinzip begründeten Rabbi Simeon ben Menasja und Rabbi Jonathan ben Joseph um 180 mit Bezug auf Ex 31,13f. wie folgt (Joma 85b):
„Siehe, der Sabbat ist euch übergeben, nicht ihr seid dem Sabbat übergeben.“
„Übergeben“ ist ein passivum divinum, das Gottes Aktivität meint. Rabbi bar Chana und Rabbi Eleazar begründeten das Prinzip mit biblischen Analogien: Für eine eventuell lebensrettende Zeugenaussage dürfe man Zeugen sogar vom Opfern am Altar wegholen, also den toragemäßen Opfervollzug unterbrechen. Eine Beschneidung sei laut Tora auch am Sabbat geboten; da diese nur ein Körperglied betreffe, sei die Rettung des ganzen Körpers am Sabbat umso mehr erlaubt. Zum Schluss dieser Erörterung verwies Rab Jehuda im Namen Rab Schemuels auf Lev 18,5: Die Gebote seien zum Leben gegeben. Keine Vorschrift, die die Tora auslege, dürfe sich lebensfeindlich auswirken. Dies bezeichnete Raba als unwiderlegbares Argument.[15]
Die Sabbatmeile für erlaubte Transporte wurde auf den gemeinsamen Innenhof ausgedehnt. Umstritten war, ob man vor dem Sabbat Arbeiten beginnen dürfe, die sich am Sabbat von selbst fortsetzten, etwa das Färben. Schüler von Rabbi Hillel bejahten, Schüler von Schammai verneinten dies (Schab I,4f). Bei dieser Meinungsvielfalt blieb es Jahrhunderte lang, ohne dass eine Richtung Alleingeltung ihrer Auslegung beanspruchte und erlangte. In Zweifelsfällen sollte man allerdings lieber die Sabbatruhe einhalten als sie zu brechen (Tanh 38b).
Schab IV,1,1-3 behandelt die Frage, wie gekochtes Essen und heiße Getränke trotz des Verbots, Feuer zu machen oder zum Kochen zu verwenden, warm gehalten werden können. Als erlaubte Warmhaltemittel wurden Gewänder, Früchte, Taubenfedern, Hobelspäne, feine oder grobe Flachsschäbe, Felle und Wollflocken aufgezählt. Für Transporte von Lebensmitteln erlaubte und unerlaubte Warmhaltemittel wurden unterschieden. Material, das bei Feuchtwerden faulen oder gären konnte, wurde verboten; bei erlaubtem Material wurde zu seinem Gebrauch angeleitet, um das Essen nicht zu verunreinigen.
Viele der im gleichnamigen Traktat gesammelten Ausnahmeklauseln hießen „Mischungen“ (eruvim), weil sie Tätigkeiten einer Kategorie mit denen einer anderen mischten, um das ursprüngliche strenge Verbot unter einem anderen Aspekt aufzuheben. Wegen dieser erkennbaren Absicht lehnten die Sadduzäer und später die Karäer solche Sonderregeln komplett ab.
Konsens bestand unter Rabbinern darin, dass der Sabbat nur für die Juden geschaffen und geboten worden sei, also unmittelbar jüdische Identität ausdrücke. Einem Rabbiner zufolge verdienten Nichtjuden, die den Sabbat einhielten, daher den Tod (um 250).[16]
Der Talmud verbindet den Sabbat im Anschluss an prophetische Aussagen eng mit der Erwartung des Messias (bSchab 118a):[17]
„Wenn Israel nur ein einziges Mal zwei Sabbate „nacheinander“ voll und ganz einhalten würde, so wäre der Messias da.“
Er deutet den Sabbat als praktische, erfahrbare und transformierende Vorwegnahme dieser messianischen Heilszeit, in der die Schöpfung zum Ziel kommt (b Bava Mezia 16a):
„Am Vorabend des Sabbats gibt der Heilige, gesegnet sei er, dem Menschen eine zusätzliche Seele, und am Ende des Sabbats nimmt er sie ihm wieder.“
Neuzeitliche Sabbatdeutungen

Der zum Christentum konvertierte deutsche Dichter jüdischer Herkunft Heinrich Heine ehrte den Sabbat mit seinem Gedicht Prinzessin Sabbat aus dem 1851 veröffentlichten Zyklus Romanzero. Der Sabbat sei es, der dem von seiner Umwelt zum Hunde erniedrigten Volk Israel einmal in der Woche seine Würde zurückgebe.[18]
Auch Achad Ha'am, der Begründer des Kulturzionismus, erkannte den Charakter des Sabbats als Identitätsmerkmal des Judentums an. So schrieb er 1895: „Ein Jude, der eine wirkliche Verbindung zum Leben seines Volkes verspürt, wird es gänzlich unmöglich finden, sich Israels Existenz ohne den Sabbat vorzustellen. Man kann ohne Übertreibung sagen: Mehr als Israel den Sabbat bewahrt hat, hat er Israel bewahrt.“[19]
Der Psychoanalytiker Erich Fromm erklärte den Sinn des Sabbats 1980 wie folgt: „Der Sabbat ist die Vorwegnahme der messianischen Zeit nicht durch ein magisches Ritual, sondern durch praktisches Verhalten, das den Menschen in eine reale Situation der Harmonie und des Friedens versetzt. Die andere Lebenspraxis verändert den Menschen.“[20]
Sabbatfeier

Der Sabbat wird von religiösen und traditionsbewussten Juden in einer in Jahrhunderten herausgebildeten Form begangen, deren Grundbestandteile Arbeitsruhe, rituell eröffnete festliche Mahlzeiten in der Familie und Synagogengottesdienste sind, die der Freude an Gottes Schöpfungswerk und am Bundesschluss Ausdruck verleihen. Dabei ist die Art, wie das in der Tora nicht näher spezifizierte Arbeitsverbot ausgestaltet wird, je nach religiöser Richtung unterschiedlich: Während die Orthodoxie an den 39 im Talmud aufgeführten, mit den Tempelbauarbeiten verbundenen verbotenen Tätigkeiten am Sabbat festhält und diese in halachischen Responsen bis heute weiter diskutiert und an moderne Gegebenheiten (Elektrizität, Fahrstühle usw.) anpasst, werden im konservativen Judentum beispielsweise das Anzünden des Lichtes und das Benützen von Verkehrsmitteln zum Besuch des Sabbatgottesdienstes erlaubt. Im Reformjudentum wird dagegen die Frage, was unter heutigen gesellschaftlichen Bedingungen als Arbeit anzusehen ist, grundsätzlich gestellt. In einer jüdischen Umgebung, etwa in Israel oder in grösseren haredischen Wohnquartieren in der Diaspora, bedeutet der Sabbat, dass die Geschäfte geschlossen sind und das öffentliche Leben weitestgehend zum Erliegen kommt.
Trotz jahrhundertealter Traditionen, die zu gleichen Elementen in Liturgie und Brauchtum weltweit geführt haben, wird der Sabbat nicht nur je nach religiöser Richtung, sondern auch je nach Ortsbrauch verschieden begangen. Einzelne Elemente werden weggelassen oder modifiziert, andere werden hinzugefügt.
Erew Schabbat

Zu den Sabbatvorbereitungen gehören das Putzen der Wohnung, Reinigungsbäder, das Wegräumen von Geld und Arbeitsgeräten und das Studium des Wochenabschnitts der Tora. Zu Ehren des Sabbats werden festliche Kleider angezogen, und es werden drei, nicht wie an Werktagen früher üblich, zwei Mahlzeiten vorbereitet. Da das Kochen zu den am Sabbat traditionell verbotenen Tätigkeiten gehört, hat die jüdische Küche zum einen viele kalte Sabbatspeisen entwickelt, zum anderen über die Jahrhunderte Gerichte hervorgebracht, die auf ganz kleiner Flamme aufgesetzt werden und dann sehr lange und langsam vor sich hinköcheln, wie den Chamin, westjiddisch Schalet, ostjiddisch Tscholent genannt. Der Tisch wird für die Sabbatmahlzeiten festlich gedeckt, vor dem Platz des Familienoberhauptes liegen in Erinnerung an das doppelte Manna während der Wüstenwanderung der Israeliten zwei von einem Tuch bedeckte Sabbatbrote, hebräisch Challot, ostjiddisch Challe, westjiddisch Barches oder Berches, und der Becher für den Kiddusch. Bis zur Abenddämmerung am Freitag - dem Erew Schabbat - sind alle Vorbereitungen abgeschlossen. Mit der Dämmerung beginnt der Sabbatabend (Leil-Schabbat). Vor Einbruch der Dunkelheit werden die Sabbatkerzen angezündet, traditionell von der Frau des Hauses. Dazu spricht sie den Segensspruch: „Gelobt seist Du, Ewiger, unser Gott, König der Welt, der uns mit seinen Geboten geheiligt und uns befohlen hat, das Sabbatlicht anzuzünden.“
Kabbalat Schabbat, Leil Schabbat
Der Synagogengottesdienst am Freitagabend beginnt mit dem „Empfang des Sabbats“ (Kabbalat Schabbat). Die Königin Schabbat wird mit Psalmgesängen und dem traditionellem Sabbatlied Lecha Dodi („Auf, mein Freund, der Braut entgegen, Königin Sabbat wollen wir empfangen“) von Rabbi Schlomo Alkabez (1505–1584) willkommen geheißen. Das anschließende Abendgebet ist gegenüber dem wochentäglichen Abendgebet um einige Teile gekürzt, die etwa Sorge und Schuldbekenntnis enthalten, da der Sabbat von Festfreude erfüllt sein soll, zum anderen um Texte erweitert, die den Sabbat zum Inhalt haben. Der Kiddusch, die Heiligung des Sabbattages über einem Becher Wein, eigentlich und ursprünglich ein Element der häuslichen Sabbatfeier, hat ebenfalls Eingang in die Liturgie des sabbatlichen Abendgottesdienstes gefunden.
Kiddusch am Freitagabend

Im Anschluss an den Synagogengottesdienst, an dem in orthodoxen Gemeinden die Frauen in der Regel nicht teilnehmen, folgt der Kiddusch als häusliche Sabbatfeier. Guter Brauch ist, dazu Gäste, insbesondere auch Fremde und Durchreisende, einzuladen. Traditionell begrüßt der Familienvater den Sabbat mit dem Friedensgruß, segnet gegebenenfalls die Kinder und spricht die Verse 1 Mose 2, 1-3, die bereits Bestandteil der abendlichen Sabbatamida waren: „Und es wurden vollendet die Himmel und die Erde und ihr ganzes Heer. Und Gott vollendete am siebenten Tage seine Werke, die er machte, und ruhte am siebenten Tage von allen seinen Werken, die er machte. Und Gott segnete den siebenten Tag und heiligte ihn, denn an ihm ruhte er von allen seinen Werken, die Gott schuf und machte“. Dann spricht er den Segen „Gelobt seist Du, Ewiger, unser Gott, Schöpfer der Früchte des Weinstocks“ über einen vollen Becher Wein, heute üblicherweise süßer Rotwein, dem eine Schabbat-Bracha folgt, in der an den Beginn der Schöpfung (sikkaron lema'asse bereschit) und den Auszug aus Ägypten (secher lezi'at mizraim) erinnert wird.
Nachdem er und die Tischgesellschaft von dem Wein getrunken haben, werden wie immer vor dem Essen die Hände gewaschen – nach manchen Ortstraditionen erfolgt das Händewaschen am Sabbat bereits vor dem Kiddusch –, dann spricht er den üblichen Segen über das Brot „Gelobt seist Du, Ewiger, unser Gott, der Du das Brot aus der Erde hervorgehen lässt“, bestreut ein Stück davon mit Salz und isst es. Dannn schneidet oder bricht er Stücke vom Brot ab und verteilt sie oder reicht das Brot mit dem Salz weiter, so dass sich jeder ein Stück nehmen kann. Beim Essen werden häufig Sabbatlieder (Semirot) gesungen, darunter Psalm 126. Nach dem Essen wird das Tischgebet (Birkat ha-mason) feierlicher als an Werktagen gemeinsam gesungen.
Hauptgottesdienst am Samstagmorgen


Am Samstagmorgen folgt der Hauptgottesdienst des Sabbats, den sowohl Männer wie Frauen besuchen. Das Herzstück des sabbatlichen Morgengottesdienstes bildet die Toralesung nach dem Morgengebet. In festlicher Prozession wird die Torarolle unter Gesängen vom Toraschrein durch die Synagoge getragen und schließlich auf dem Lesepult ausgerollt. Nach der Toralesung erfolgt die gleiche Prozession in umgekehrter Richtung.
Ursprünglich durften Männer, Frauen und Kinder eine Alija, einen Aufruf zur Tora erhalten, in der tannaitischen Zeit (1./2. Jahrhundert) wurde dies jedoch abgeschafft und die Regel festgelegt, daß lediglich erwachsene Männer (d.h. ab dem Bar Mitzwa-Alter) aufgerufen werden dürfen. Viele nichtorthodoxe Gemeinden haben diese Einschränkung im Zuge der Gleichstellung der Frau in allen religiösen Bereichen aufgehoben und rufen auch Frauen zur Tora auf. Der Mischna folgend wird in orthodoxen und manchen konservativen Gemeinden zunächst ein Kohen, dann ein Levi und schließlich ein Israel aufgerufen. Ist kein Levi anwesend, so soll an seiner Stelle ein bereits aufgerufener Kohen erneut aufgerufen werden („Kohen bimkom Levi”). Ist jedoch kein Kohen da, so kann an seiner Stelle entweder ein Levi oder ein Israel aufgerufen werden, eigentlich aber derjenige mit der größten Torakenntnis. Wurde ein Israel anstelle eines Kohen aufgerufen, so darf als Zweiter kein Levi mehr folgen.[22] In Reformgemeinden, die die besondere Stellung der Kohanim, die sich aus dem Tempelkult ergibt, ablehnen und z. T. die ununterbrochene Vererbungslinie der Kohanim seit der Tempelzerstörung anzweifeln, gibt es diese Regeln nicht mehr. Diejenigen, die eine Alija erhalten haben, werden vom Vorsteher entweder mit Namen oder mit ihrer Rangfolge („fünf”, „sechs”) aufgerufen. Jede(r), die/der zur Tora aufgerufen wird, tritt in einen Tallit gehüllt zum Vorlesepult, berührt die Tora mit den Zizit und spricht die Brachot vor der Lesung. Im Anschluß daran folgt die Toralesung, deren Mindestmaß bei drei Versen liegt, wobei kein Absatz mit einem für Israel unheilvollen Inhalt beginnen oder abschließen darf.
Ursprünglich las der Aufgerufene seinen Abschnitt selbst, etwa ab dem 13. Jahrhundert übernahm diese Aufgabe ein sog. Baal Koreh oder Baal Keriah (Meister der Lesung), ein professioneller Tora-Leser, der den Abschnitt nach der traditionellen Melodie, dem sog. Tropp, vorträgt. Vor und nach der Lesung spricht der/die Aufgerufene eine besondere Bracha, Birkat HaTora. In vielen Gemeinden erhält der/die Aufgerufene im Anschluß an die Lesung ein Mi ScheBerach („Der gesegnet hat...”), eine besondere Segnung, in der neben seinem/ihrem Namen auch Familienangehöriger oder Kranker gedacht werden kann. In vielen Gemeinden ist es auch üblich, wohltätiger Institutionen zu gedenken. Nach Beendigung der Lesung aus der Tora folgt die Haftara, die Lesung eines Abschnittes aus den Prophetenbüchern. In vielen Gemeinden wird nach der Toralesung Mi ScheBerach für die Kranken gesagt. Es schließt sich das Gebet für die Gemeinde, für das Land und seine Regierung und in vielen Gemeinden für den Staat Israel an.
Gegenüber dem werktäglichen Gottesdienst wurden ein Zusatzgebet, das Mussaf-Gebet, als Ersatz für das Opfer in der Zeit des Tempels, und weitere Psalmen und Hymnen in den Sabbat- und Feiertagsgottesdienst aufgenommen. Das Mussaf-Gebet wird von Reformgemeinden und vielen konservativen Gemeinden, die den Tempel und seinen Opferdienst als eine geschichtliche, überholte Ausprägung des jüdischen Gottesdienstes ansehen, entweder nicht gebetet oder entsprechend umgestaltet. Am Sabbat weggelassen werden einige der sonst im Achtzehnbittengebet (Amida) enthaltenen Einzelbitten, da man sich am Sabbat keine Sorgen machen, sondern auf Gottes Fürsorge vertrauen soll. Am Sabbat werden auch keine Tefillin gelegt.
Zweite Mahlzeit, Mincha, Se'uda schlischit
Die sich an den Morgengottesdienst anschließende gemeinsame Mahlzeit wird mit dem Kiddusch eröffnet. Dem Segensspruch über den Wein geht traditionell 2 Moses 31,16 voraus: „Weschamru benei jisrael et haschabbat“ (Und die Kinder Israels sollen den Sabbat halten ...). Üblich sind auch frei gewählte Worte der Auslegung der aktuellen Parascha (Drascha oder Midrasch zur Paraschah) während der Mahlzeit sowie das Singen von Semirot.

Die Zwischenzeiten dienen der Ruhe, der Selbstbesinnung, dem Spazierengehen und Lernen der Tora. Nach dem Minchagebet am Nachmittag wird die „dritte Mahlzeit“ des Sabbats (Seuda schlischit) gegessen. Worte aus der Tora, Gesang zur geistigen Erbauung und eine Besinnung während der Abenddämmerung verleihen dieser Mahlzeit ihre besondere Prägung. Nach alter Tradition erfolgt die endgültige Erlösung des jüdischen Volkes an einem Sabbatnachmittag. In die Melodien dieser Stunde mischen sich Träume und Trauer, Sehnsucht und Hoffnung.
Motza'e Schabbat, Hawdala
Nach dem gemeinsamen Tischgebet, bei dem der Vorbetende den Segensspruch über ein „Glas des Segens“ spricht, bleibt das volle Glas bis zum Sabbatausgang (Motza´e Schabat) stehen. Nach dem schon wochentäglichen Abendgebet wird bei der Hawdala erneut ein Segen darüber gesprochen. Die Flamme der mehrdochtigen Hawdalakerze, die wie eine Fackel vom Ende des Sabbat kündet und in die neue Woche hineinscheint, wird vom restlichen Wein des Glases gelöscht. Zu dieser Abschlusszeremonie gehört auch ein Gefäß mit Gewürzen, deren Wohlgerüche in der nun beginnenden Woche an den Sabbat erinnern sollen.[23] Danach wünscht man sich „Schawua Tow“ („Gute Woche“) zum Beginn der neuen Woche.
Melawe Malka
Besonders religiöse Juden essen nach Sabbatausgang eine weitere Mahlzeit, Melawe Malka genannt, „Begleiten der Königin“, also des Sabbats.[24] Melawe Malkas werden auch als soziale Samstagabendtreffen unter Freunden oder von jüdischen Organisationen für Spendensammlungen organisiert.
Besondere Schabbatot
Die Schabbatot im Jahreskreis werden grundsätzlich nach ihrer Sidra benannt. Einige haben jedoch eine eigene Funktion und Bedeutung, auf die ihr Name hinweist:
- Schabbat Schuwa (Sabbat „Kehre um!“ oder „Sabbat der Buße“) heißt der Sabbat zwischen Neujahr und Versöhnungsfest nach der an diesem Tag gelesenen Haftara.
- Schabbat Bereschit („der Sabbat des Anfangs“) heißt der erste Sabbat nach Simchat Tora, nach dem ersten mit Bereschit beginnenden Abschnitt.
- Schabbat Chanukka ist ein Sabbat während des 8-tägigen Chanukkafestes.
- Schabbat Schira (Beschalach, 4. Abschnitt von Ex.) nach dem Moseslied
- Schabbat Schekalim heißt der Sabbat vor oder am 1. Adar, nach der zusätzlichen Toralesung, die von der Schekel-Abgabe handelt.
- Schabbat Sachor (Sabbat „Gedenke!“ bzw. „Schabbat der Erinnerung“) heißt der Purim vorausgehende Sabbat. Das Gedenken bezieht sich auf das, was Amalek nach der Tora dem jüdischen Volk angetan hat.
- Schabbat Para heißt der Sabbat nach Purim gemäß der Zusatzlesung über die Entsündigung mittels der roten Kuh.
- Schabbat hachodesch ("Sabbat des Monats") heißt der Sabbat vor oder am 1. Nissan zur Einsetzung des Nissans, des Monats der Befreiung, als ersten der Monate.
- Schabbat ha-Gadol („der große Sabbat“) heißt der Sabbat vor Pesach im Monat Nissan.
- Schabbat Chason heißt der Sabbat vor dem 9. Aw, an dem Jesaja, Kap. 1, vorgelesen wird (mit chason, "Offenbarung", beginnend).
- Schabbat Nachamu heißt der Sabbat nach dem 9. Aw, an dem Jesaja, Kap. 40 (beginnend mit nachamu, "tröstet!"), vorgelesen wird.
Schabbat chol hamo'ed ist jeweils der Sabbat innerhalb der Mittelfeiertage (chol hamo'ed) von Pessach und Sukkot. Schabbat rosch ha-chodesch heißt jeder Sabbat, der auf Neumond (rosch chodesch) fällt.
Bedeutung im Christentum
Neues Testament
Das Neue Testament spiegelt die damalige Sabbatpraxis im palästinischen Judentum: Man feierte Sabbat in Häusern mit Festmahl, Gästen (Lk 14,1) und Arbeitsruhe (Lk 23,56). In Synagogen wurde aus Tora und Propheten gelesen, die Texte wurden ausgelegt (Mk 1,21; 6,2; Lk 4,16-21; 13,10; Apg 13,15.27; 15,21; 17,2). Verboten waren Ernte (Mk 2,23), Handel (Mk 16,1), Lastentransport (Mk 15,42-47; Joh 5,10; 19,42), erlaubt waren ein Sabbatweg (Apg 1,12), priesterliche Opfer (Mt 12,4), Beschneidung der Söhne am achten Lebenstag (Joh 7,22f.) und Rettung von Tieren und Menschen aus Lebensgefahr (Mt 12,11; Lk 14,5).
Jesus von Nazaret nahm an den Sabbatdiskussionen seiner Zeit teil. Alle vier kanonischen Evangelien überliefern Taten von ihm am und Aussagen zum Sabbat, die Zustimmung und/oder Ablehnung hervorriefen.
Nach Mk 2,23ff sammelten Jesu Nachfolger am Sabbat Ähren von Feldern. Dies zeigt die akute Hungersnot mittelloser Wanderbettler, die keinen Grundbesitz hatten und keine ausreichenden Nahrungsvorräte am Vortag sammeln konnten. Auf die Frage einiger Pharisäer nach ihrer Erlaubnis dazu gibt Jesus drei Begründungen:
- David habe in der Not des Hungers vom Priester für sich und seine Anhänger geheiligtes Brot vom Priesteraltar erhalten und gegessen.
- Das Sabbatgebot sei für den Menschen gemacht, nicht umgekehrt (v. 27)
- Der Menschensohn sei „Herr auch über den Sabbat“ (v. 28).
Die ersten beiden Begründungen argumentieren wie unter Toralehrern üblich mit Bibelstellen (1 Sam 21,7; Gen 2,2). Das Beispiel Davids hat mit dem Sabbat nichts zu tun, soll aber zeigen, dass auch andere, vergleichbar hochrangige Toragebote wie das Tempelopfer von erwählten Juden bei Lebensgefahr gebrochen wurden. Der implizite Schluss lautet: Akuter Hunger gehöre zu den Ausnahmen, die zum Sabbatbruch berechtigen, weil Gott den Ruhetag dem Menschenleben zugute gemacht habe.
Diese Auslegung bekräftigte also nur den Sinn des Sabbatgebots, den die Tora selbst erklärt. Sie entsprach dem Prinzip Lebensrettung verdrängt den Sabbat, das zur Zeit Jesu auch andere Toralehrer öffentlich vertraten und das sich unter Rabbinern laut Mischna durchsetzte.
Ein Anspruch auf die Vollmacht des Menschensohns wie in der dritten Begründung ist jedoch nur bei Jesus zu finden. Er begründet hier sein Recht zum Auslegen und ausnahmsweisen Brechen des Sabbatgebots, so wie er zuvor Jesu Recht zur Sündenvergebung begründet (Mk 2,10). Der Titel und das griechische Wort exousia spielen auf die Vision vom Endgericht in Dan 7,1-14 an, nach dem Gott einem, „der aussah wie ein Menschensohn“ und aus dem Himmelsbereich, nicht von der Erde stamme, seine ewige Macht (LXX: exousia) übergeben werde, so dass ihm alle Menschen dienen würden. Falls Jesus selbst den Titel beanspruchte und ihn im Sinne der Danielvision verstand, hätte er sich als der von Gott erwählte Menschensohn verstanden, der das universale Reich Gottes in seinem konkreten rettenden Handeln schon vorwegzunehmen berechtigt sei (vgl. Mt 8,20; 11,19).[25]
Nach Mk 3,1-5 heilte Jesus auch am Sabbat einen Leprakranken und provozierte damit andere Toralehrer. Daraufhin habe er sie gefragt (Mk 3,4 EU):
„Soll man am Sabbat Gutes oder Böses tun, Leben erhalten oder töten?“
Obwohl der chronisch Kranke nicht akut lebensbedroht war, zählt Jesus seine Heilung zu der auch am Sabbat gebotenen Lebensrettung. Dabei übertrat er das Sabbatgebot nicht, da er keine Arbeit für die Heilung verrichtete, sondern bloß ein heilendes Wort sprach. Daher gilt die genannte Reaktion der Pharisäer darauf, mit Herodesanhängern gemeinsam Jesu Tod zu planen (v. 6), als ahistorisch.[26]
Texte wie Lk 13,10-17; 14,1-6 (lukanisches Sondergut); Joh 5,1ff, 7,22ff und Joh 9,16 bestätigen, dass Jesus am Sabbat geheilt, dadurch Streit ausgelöst und dazu Stellung genommen hat. Bei keinem am Sabbat geheilten Kranken wird Lebensgefahr berichtet, alle hätten auch an anderen Tagen geheilt werden können. Es ging also um demonstrative Sabbatbrüche, so dass nicht diskutiert wurde, ob es Regelverstöße waren, sondern nur, ob diese im Sinne der Tora erlaubt seien. Dabei berief sich Jesus auf schon erlaubte Ausnahmen und folgerte etwa vom erlaubten Retten von Tieren auf ebenso erlaubtes Heilen von Menschen (vgl. Mt 12,11f.). In der Endzeit müsse die Fessel des Satans auch bei chronisch kranken Abrahamskindern (Juden) gelöst werden (Lk 13,16). Auch diese eschatologische Begründung stieß nach Lk 13,17 bei jüdischen Augenzeugen der Heilung auf Lob und überwand die anfängliche Ablehnung einiger.
Damit hob Jesus das Sabbatgebot nicht auf, sondern relativierte es um des Lebens willen: Die Hilfeleistung für akut Notleidende gehe vor. Die Lebensrettung auch am Sabbat erfülle den Sinn dieses Gebots gerade, weil dieses dem Schutz der Menschen, besonders der Schwachen und auch der Haustiere, vor gnadenloser Ausbeutung ihrer Arbeitskraft dienen soll.
Das Urchristentum hat das Sabbatgebot ebenso wie das umgebende Judentum selbstverständlich anerkannt und gehalten: Darauf deuten sowohl der vormarkinische Passionsbericht als auch die Evangelien und die Apostelgeschichte, in der keine Sabbatbrüche von Christen und keine Kritik am Sabbatgebot zu finden sind. Paulus von Tarsus hat sich in Gal 4,10f. erstmals kritisch über die Übernahme jüdischer Sabbathalacha durch Heidenchristen geäußert, die ihre übergreifende Einheit mit Judenchristen im Glauben an Jesus Christus aus seiner Sicht gefährdete. In Röm 14,5 plädiert er für gegenseitige Achtung verschiedener Sabbatbefolgung von Juden- und Heidenchristen in Rom. In Kol 2,16 betont er die Irrelevanz der Sabbatbefolgung für die Christen angesichts Jesu Christi: Kein Heidenchrist dürfe wegen der Nichtbefolgung des Sabbats verurteilt werden. Diese Aussagen spiegeln Konflikte zwischen jüdischen und nichtjüdischen Christen, bei denen es nicht um eine bestimmte damalige Gebotsauslegung, sondern um die Geltung der Tora für den christlichen Glauben insgesamt ging.[27]
Patristik und Scholastik
Die Alte Kirche benannte die Wochentage unverändert wie die Juden und feierte den Sabbat bis mindestens 130 neben dem Sonntag (Apostolische Konstitutionen). Erst seit der endgültigen Trennung vom Judentum (um 135) forderten einige heidenchristliche Autoren die Ablösung des Sabbats durch den Sonntag, so der Barnabasbrief.
Konstantin machte den Sonntag 321 zum gesetzlichen Feiertag, um christliche Gottesdienste zu privilegieren. Damit löste der Sonntag im Christentum den Sabbat als Wochenfeiertag ab. Judenchristen feierten bis ins 4. Jahrhundert hinein den Sabbat weiter, und auch Heidenchristen feierten oft am Sabbat zusätzlich zum Sonntag Gottesdienste. Diesen Brauch verurteilte das Konzil von Laodicea 363/64 als judaisierend. Nur im Christentum Äthiopiens blieb der Sabbat bis zur Neuzeit dem Sonntag gleichwertig und verdrängte ihn dort zeitweise sogar.
In der Patristik entstanden ähnlich wie zuvor in der jüdischen Apokalyptik eine spiritualisierende und eine eschatologische Deutung des Sabbats. Justin, Irenäus und Tertullian deuteten die am Sabbat verbotenen Arbeiten als Sünden, so dass der Sabbat zum Symbol für die Abkehr der Christen vom alten sündigen Leben wurde. Augustinus von Hippo legte den Sabbat daher als permanenten Zustand der Christen aus: In der Ruhe eines guten Gewissens feierten sie ihn im Herzen ständig. Dieser Deutung folgten Thomas von Aquin und Bonaventura. Für Origenes, Irenäus, Athanasius und Hippolyt symbolisierte der Sabbat das Heil der mit Christi Wiederkunft vollendeten Schöpfung. Dabei fassten einige die sieben Schöpfungstage mit Bezug auf Ps 90,4 („tausend Jahre sind vor dir wie ein Tag“) als Perioden der Weltgeschichte auf (Chiliasmus). Für Tertullian, Julius Africanus, Methodius und andere fiel die Vollendung der Schöpfung dagegen auf den symbolischen achten Tag, an dem Christus auferstanden war. Darum symbolisierte der Sabbat für sie einen Äon vor der Parusie, ein 1000-jähriges Zwischenreich, in dem die Heiligen mit Christus die Erde beherrschen würden.[28]
Reformation
In der Reformationszeit wurden beide überlieferten Deutungen christologisch zugespitzt. Martin Luther vertrat in seiner von der Mystik beeinflussten Frühzeit die spiritualisierende Deutung: In der Ruhe von eigenen Werken werde die Seele leer und bereit für Gottes alleinige Gnade (WA 6,244,3ff.) Dies griff Andreas Karlstadt 1524 in seinem Traktat über den Sabbat auf: Dieser sei zur Einübung in die Gelassenheit geboten worden und sei damit eine Bedingung für die Heiligung des Menschen durch Gott. Nun wandte sich Luther jedoch dagegen. Nachdem seine Katechismen erschienen, trat diese Deutung in evangelischer Theologie zurück. Karl Barth (KD III/4), Jürgen Moltmann und Christian Link haben diese Deutung im 20. Jahrhundert erneuert. - Die eschatologische Deutung vom „Weltensabbat“ oder „Sabbatäon“ vertraten nach Joachim von Fiore die Taboriten, Thomas Müntzer und Hans Hut.[29]
Sabbatianer
Seit dem 16. Jahrhundert traten christliche Sondergemeinschaften auf, die aus verschiedenen theologischen Gründen den Sabbat als Ruhetag anstelle des Sonntags einhielten. Einige dieser Gruppen waren Judenchristen, für die Jesus den Sabbat nicht aufgehoben hatte, andere sahen in der Sabbatbefolgung eine aktuell gewordene Bedingung für ihre Errettung aus dem als nah erwarteten Endgericht. Beide Typen sind historisch nicht voneinander abhängig, werden aber gemeinsam als Sabbatianer oder Sabbatarier bezeichnet. Zum apokalyptischen Typ gehören die 1528 gegründeten mährischen Sabbather, die ab 1650 in England entstandenen Siebenten-Tags-Baptisten und in den USA 1863 gegründeten Siebenten-Tags-Adventisten, zum judenchristlichen Typ die 1588 gegründeten Siebenbürger Sabbatianer und die ab 1640 auftretenden russischen Subbotniki.[30]
Davon zu unterscheiden sind die Anhänger des selbst ernannten Messias Schabbtai Zvi, die nach diesem genannt werden. Der Vorname Schabbtai ist darauf zurückzuführen, dass Zvi an einem Sabbat geboren wurde. Gleichermaßen ist Schabbtai die Bezeichnung für den Planeten Saturn, da dieser in der Antike als siebenter Stern galt.
Literatur
Altes Testament
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- Hans-Joachim Kraus: Gottesdienst in Israel. Grundriß einer Geschichte des alttestamentlichen Gottesdienstes. Christian-Kaiser-Verlag, 2., völlig neubearbeitete Auflage, München 1962 (S. 88ff)
- Daniel C. Timmer: Creation, Tabernacle, and Sabbath. The Sabbath Frame of Exodus 31:12-17; 35:1-3 in Exegetical and Theological Perspective. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2009, ISBN 978-3-525-53091-7
Judentum
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- Abraham Joshua Heschel: Der Sabbat. Seine Bedeutung für den heutigen Menschen. Neukirchener Verlag, 1. Auflage 1990, ISBN 3-7887-1326-7
- Pinchas H. Peli: Schabbat Schalom. Schabbat - Eine Insel in unserer Zeit. Basel/Zürich 1993
- Adalbert Böning: Die Ordnung des Kabbalat-Schabat und Schabbatabendgottesdienstes in der Synagoge: Die hebräischen Texte des Gottesdienstes zu Beginn des Sabbats am Freitagabend für den Unterricht und Selbstunterricht. Katholische Akadademie, Schwerte 2005, ISBN 3-927382-50-7
- Heinrich Heine: Prinzessin Sabbat. Über Juden und Judentum. Paul Peters Philo-Verlag, Bodenheim, 2. Auflage 2002, ISBN 3-8257-0035-6
Christentum
- Neues Testament
- Sven Olav Back: Jesus of Nazareth and the Sabbath Commandment. Abo Akademi University Press, 1995, ISBN 952-9616-58-9
- Berndt Schaller: Jesus und der Sabbat. In: Berndt Schaller: Fundamenta Judaica. Studien zum antiken Judentum und zum Neuen Testament (1994) Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3525533799
- Lutz Doering: Schabbat: Sabbathalacha und -praxis im antiken Judentum und Urchristentum. Mohr/Siebeck, Tübingen 1999, ISBN 3161472020 Auszugsweise online
- Andrea J. Mayer-Haas: Geschenk aus Gottes Schatzkammer (bSchab 10b). Jesus und der Sabbat im Spiegel der neutestamentlichen Schriften. Aschendorff Verlag, Münster 2003, ISBN 3-402-04790-X
- Kirchengeschichte
- Uwe Becker: Sabbat und Sonntag. Neukirchener Verlag 2006, ISBN 3-7887-2166-9
- Jürgen Kaiser: Ruhe der Seele und Siegel der Hoffnung. Die Deutungen des Sabbats in der Reformation. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1997, ISBN 3-525-55169-X
- Johannes Mager: Sabbat feiern: abschalten - aufatmen - anbeten. Advent-Verlag, 2002, ISBN 3-521-22854-1
- Erich Spier: Der Sabbat. Berlin 1989, ISBN 3-923095-71-6
Weblinks
- Commons: Schabbat – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
- Wiktionary: Sabbat – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Judentum
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- Wilhelm Bacher, Jacob Zallel Lauterbach: Shabbat (Inhaltsangabe zu den wichtigsten rabbinischen Traktaten) in: Jewish Encyclopedia (englisch)
- Joseph Jacobs, Emil G. Hirsch: Sabbath and Sunday in: Jewish Encyclopedia (englisch)
- Louis Jacobs: Shabbat in: Encyclopedia of Religion (englisch)
- Michael Graetz, Louis Jacobs, Efraim Gottlieb, Susan Fraiman: Sabbath in: Encyclopaedia Judaica (englisch)
- Website Union progressiver Juden in Deutschland: Schabbat
- Jewish Virtual Library: Shabbat (englisch)
- Jüdische.Info Kalender: Halachische Zeiten: Beginn des Sabbats für unterschiedliche Orte
Christentum
- Adventverlag: Jesus Christus und der Sabbat
- Corinna Körting (WibiLex): Sabbat (AT) (biblische Quellen)
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Einzelbelege
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- ↑ Werner H. Schmidt: Alttestamentlicher Glaube in seiner Geschichte, Neukirchener Verlag, 4. Auflage 1982, S. 95f
- ↑ Corinna Körting, Hermann Spieckermann: Sabbat I: Altes Testament, in: Theologische Realenzyklopädie Band 29, 1998, S. 518f.
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- ↑ Walther Zimmerli: Grundriß deralttestamentlichen Theologie, Kohlhammer, Stuttgart 1972, S. 108
- ↑ Geoffrey Bromley u.a. (Hrsg.): The International Standard Bible Encyclopedia, William B. Eerdmans Publishing Company, Grand Rapids, Michigan 1988, ISBN 0-8028-8164-5, S. 250
- ↑ Moshe Greenberg: Ezekiel 1-20, Anchor Yale Bible Commentaries, 1983, ISBN 0385009542, S. 367
- ↑ Gerhard F. Hasel: Artikel Sabbath, The Anchor Bible Dictionary Band 5, New York 1992, S. 854
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- ↑ Gerhard F. Hasel: Artikel Sabbath, The Anchor Bible Dictionary Band 5, New York 1992, S. 854
- ↑ beide Folgezitate nach Albrecht Lohrbächer u.a. (Hrsg.): Was Christen vom Judentum lernen können, Stuttgart 2006, S. 50
- ↑ Heinrich Heine: Prinzessin Sabbath (Projekt Gutenberg, Der Spiegel)
- ↑ Achad Ha'am: Am Scheideweg. Ausgewählte Essays, Berlin 1895; zitiert nach Erich Spier: Der Sabbat, S. 80
- ↑ Erich Fromm: Ihr werdet sein wie Gott: Eine radikale Interpretation des Alten Testaments und seiner Tradition. (1. Auflage 1980) Deutscher Taschenbuch Verlag, 2008, ISBN 3423344997, S. 159ff.
- ↑ Brüsseler Synagoge wird «Große Synagoge Europas»
- ↑ Ganzfried: Kizzur Schulchan Aruch, Basel 1988, Kap. 23
- ↑ Monika Grübel: Judentum. DuMont Verlag, 2.Auflage, Köln 1997, S. 20f.
- ↑ What is a Malave Malka, and what happens at one? bei Torah.org Knowledge Base
- ↑ dazu z.B. Berndt Schaller: Fundamenta Judaica. Studien zum antiken Judentum und zum Neuen Testament. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2001, ISBN 3525533799, S. 129ff.; Bertold Klappert: Die Auferweckung des Gekreuzigten, S. 114-119
- ↑ Wolfgang Stegemann: Jesus und seine Zeit, Stuttgart 2010, S. 286
- ↑ Gerd Theißen, Anette Merz: Der historische Jesus, 1999, S. 327ff
- ↑ Jürgen Kaiser: Sabbat IV, in: Theologische Realenzyklopädie Band 29, 1998, S. 529
- ↑ Jürgen Kaiser: Sabbat IV, in: Theologische Realenzyklopädie Band 29, 1998, S. 529
- ↑ Jürgen Kaiser: Sabbat IV, in: Theologische Realenzyklopädie Band 29, 1998, S. 530f.