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Benutzer:Dias87/Entwurf

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Estnische Verteidigungsstreitkräfte
Eesti Kaitsevägi
Führung
Oberbefehlshaber: Präsident Toomas Hendrik Ilves
Verteidigungsminister: Jaak Aaviksoo
Militärischer Befehlshaber: Kindralleitnant Ants Laaneots
Militärische Führung: Generalstab
Sitz des Hauptquartiers: Tallinn
Militärische Stärke
Aktive Soldaten: 3800, davon 1500 Wehrpflichtige[1]
Reservisten: 12.200
Wehrpflicht: 8 Monate, für ausgewählte Gymnasiasten 11 Monate[1]
Wehrtaugliche Bevölkerung: 275.000 im Alter von 15–49 (Stand 2008)[2]
Wehrtauglichkeitsalter: vollendetes 16. Lebensjahr[2]
Anteil Soldaten an Gesamtbevölkerung: 0,28 %
Haushalt
Militärbudget: ~ 500 Mio. $
Geschichte
Gründung: 1918
Faktische Gründung: 3. September 1991

Die Estnischen Verteidigungsstreitkräfte (estnisch: Eesti Kaitsevägi) sind die regulären Streitkräfte der Republik Estland.

Estland ist Mitglied der NATO. Die Luftwaffe betreibt mit den baltischen Nachbarn das Luftraumüberwachungssystem BaltNet und die Seestreitkräfte der drei Länder kooperieren im Minensuchverband Baltic Naval Squadron.

Geschichte

Nach der zwischen dem 11. und 14. November 1918 stattgefundenen Novemberrevolution, welche das Ende der deutschen Besatzung in Estland einläutete, übergaben die deutschen Obleute die politische Macht an die Regierung Estlands. Somit erlangte Estland während des Zerfalls des Russischen Reiches im Verlauf der Oktoberrevolution am 24. Februar 1918 seine Unabhängigkeit. Ein paar Tage später folgte eine militärische Invasion durch das bolschewistische Russland, welche den Anfang des Estnischen Freiheitskrieges markierte. Das kleine, schlecht ausgerüstete estnische Militär, auch bekannt als Rahvavägi, wurde zunächst von der Roten Armee in die Gegend um die estnische Hauptstadt Tallinn zurückgedrängt. Nur 34 Kilometer trennten Tallinn und die Frontlinie. Aufgrund der rechtzeitigen Ankunft eines britischen Marinegeschwaders samt einer Schiffsladung Waffen wurden der Vormarsch der Bolschewiken aufgehalten.

Im Januar 1919 starteten die estnischen Streitkräfte unter dem Oberbefehlshaber Johan Laidoner eine Gegenoffensive, die Mai-Offensive. Die Bodentruppen wurden sowohl durch die Royal Navy als auch durch finnische,schwedische und dänische Freiwillige unterstützt. Bis Ende Februar 1919 war die Rote Armee vom estnischen Staatsgebiet vertrieben. Am 2. Februar 1920 schlossen die Republik Estland und die Russische Sozialistische Föderative Sowjetrepublik den Frieden von Dorpat. Nach dem Sieg des estnischen Freiheitskrieges über Sowjetrussland und deutscher Freiwilliger der baltischen Freikorps behauptete Estland seine Unabhängigkeit für zweiundzwanzig Jahre.

Das Schicksal der Republik Estland vor dem zweiten Weltkrieg wurde durch den Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspakt im August 1939 beschlossen, bei dem laut des Molotov-Ribbentrop-Paktes und seinem geheimen Zusatzprotokoll Stalin die Zustimmung Hitlers zur Aufteilung von Osteuropa in Interessensphären erlang. Die estnische Regierung war daraufhin gezwungen, der Errichtung sowjetischer Militärbasen und Stationierung von 25,000 Sowjetsoldaten auf estnischen Boden zur "gemeinsamen Verteidigung" zuzustimmen. Am 12. Juni 1940 wurde der Befehl zur Errichtung einer Militärblockade um Estland an die Baltische Flotte gegeben. Aufgrund der erdrückenden Sowjetmacht und um ein Blutvergießen und einen Krieg zu vermeiden, entschied die estnische Regierung am 17. Juni keinen Widerstand zu leisten. Die militärische Besatzung von Estland war am 21. Juni 1940 abgeschlossen. Die Streitkräfte Estlands wurden im Juli 1940 durch die Rote Armee gemäß sowjetischen Befehlen entwaffnet. Nur das estnische unabhängige Fernmelde-Bataillon in Tallinn leistete Widerstand. Als die Rote Armee zusätzliche Verstärkungen, unterstützt durch sechs gepanzerte Fahrzeuge, heranführte, dauerte der Kampf mehrere Stunden bis Sonnenuntergang. Es gab einen Toten und einige Verwundete auf estnischer Seite und über 10 Getötete und mehrere Verletzte auf der Seite der Sowjets. Der militärische Widerstand endete nach Verhandlungen, das Fernmelde-Bataillon kapitulierte und wurde entwaffnet.

Unter massivem Druck und Gewaltandrohung durch die Sowjetunion wurde Estland zusammen mit Lettland und Litauen 1940 von dieser annektiert. Nach offizieller sowjetischer Lesart handelte es sich um einen Beitritt zur Sowjetunion. Die gesamte Estnische Armee wurde Teil der Roten Armee und behielt sogar ihre Uniform und die meisten der Offiziere, einschließlich des Oberbefehlshabers.

1991 gewann Estland seine Unabhängigkeit als demokratischer Staat zurück. Die Eesti Kaitsevägi wurden am 3. September 1991 durch den Ältestenrat der Republik Estland neu gegründet. Seit 1991 haben die Streitkräfte Estlands mehr als 30 alte und neue Einheiten und einige Militärzweige in Dienst gestellt. Die allgemeine Wehrpflicht führte Estland 1992 ein. Seit 1994 nahm das Land am NATO-Programm Partnerschaft für den Frieden teil. Seit 2004 ist Estland NATO-Mitglied.

Aufgaben

Die wichtigsten Ziele sind die Entwicklung und Aufrechterhaltung einer zuverlässigen Fähigkeit, die nationalen lebensnotwendigen Interessen und die Entwicklung der Estnischen Streitkräfte in einer Weise zu verteidigen, welche die Interoperabilität mit den Streitkräften der NATO-und EU-Mitgliedstaaten und ihre Fähigkeit an der Teilnahme von Bündnismissionen gewährleistet.

In Friedenszeiten bestehen die Hauptaufgaben der Estnischen Streitkräfte in der Überwachung und die Aufrechterhaltung der Kontrolle über Staatsgrenzen und dem Luftraums, die Aufrechterhaltung der Kampfbereitschaft, der Ausbildung von Wehrpflichtigen und Bildung von Reserve-Einheiten, der Beteiligung an von der NATO und der UN-geführten internationalen Einsätzen und Hilfeleistung für die zivilen Behörden im Falle eines nationalen Notfalls.

Bei Krisenzeiten liegen die Hauptaufgaben des estnischen Militärs in der Steigerung des Bereitschaftsgrads der Einheiten nach Bedarf, die Vorbereitung für den Übergang zur Struktur im Kriegszustand, der Beginn der Mobilisierung, der Integration von Einheiten aus anderen Ministerien und die Vorbereitung auf Unterstützung und Empfang von freundlichen Kräfte.

Im Kriegszustand haben die Estnischen Streitkräfte die Hauptaufgaben, die territoriale Integrität des Staates zu verteidigen, die Ankunft und den Einsatz von Kräften aus anderen Ländern und die Zusammenarbeit mit diesen zu unterstützen, die Kontrolle über den nationalen Luftraum aufrechtzuerhalten und die Luftverteidigung bei kriegswichtigen Anlagen in Zusammenarbeit mit Kräften aus anderen Ländern zu ermöglichen.

Struktur

Hauptquartier

In Friedenszeiten werden die Estnischen Verteidigungsstreitkräfte und die nationalen Verteidigungsorganisationen, einschließöich ihrer Nationalgarde, vom Kommandant der Verteidigungsstreitkräfte geführt. Im Kriegszustand werden all diese Komponenten vom Oberbefehlshaber (Commander-in-Chief) der Verteidigungsstreitkräfte kommandiert. Der Kommandant und der Oberbefehlshaber werden durch das Parlament Estlands (Riigikogu) auf Vorschlag des Präsidenten der Republik Estlands ernannt und aus dem Amt entlassen. Seit dem 5. Dezember 2006 ist Kindralleitnant Ants Laaneots der Kommandant der Verteidigungsstreitkräfte.

Der Kaitseväe Peastaap ist das Hauptquartier des estnischen Militärs und der arbeitende Teil des Kaitseväe Juhataja. Der Generalstab ist ein gemeinsamer Stab aus mehreren Teilstreitkräften, welcher mit operativer Fürung, Ausbildung und Weiterentwicklung der Streitkräfte beschäftigt ist. Die operative Führung wird durch den operativen Stab durchgeführt, welcher Operationen plant und kontrolliert und die Verteidigungsbereitschaft und Mobilisierung gewährleistet. Die Abteilungen für Ausbildung und Entwicklung sind verantwortlich für langfristige und zwischenzeitliche Planung, Ressourcenplanung, Organisation unf Kontrolle der Planung der Ausbildung und Impementierung von nationalen Verteidigungsaktivitäten. Der Generalstab der Verteidigungsstreitkräfte wird vom Leiter des Hauptquariers der Verteidigungsstreitkräfte angeführt.

Führung der Nationalen Verteidigung

Die nationale Verteidigung Estland beruht auf den Grundsätzen der zivilen Kontrolle und ist von Natur aus mit der demokratischen Organisation des Staates gebunden. Demokratisch gewählte und ernannte ausführende Organe treffen Entscheidungen über den Einsatz der Streitkräfte und definieren die jeweiligen Ziele, kontingentieren die notwendigen Ressourcen und überwachen die Erreichung der Ziele.

Die Umsetzung der Prinzipien der zivilen Kontrolle ist durch die verteidigungsbezogenen Rechte, Pflichten und Verantwortlichkeiten, welche gesetzgeberisch auf dem Parlament, dem Präsidenten der Republik und der Regierung der Republik liegt. Der oberste Führer der nationalen Verteidigung ist der Präsident der Republik, welcher in Fragen der nationalen Verteidigung durch den nationalen Verteidigungsrat betaten wird. Der nationale Verteidigungsrat besteht aus dem Vorsitzenden des Parlaments, dem Ministerpräsidenten, dem Kommandant der Streitkräfte (dem Oberbefehlshaber im Kriegszustand), dem Verteidigungsminister, dem Innenminister, dem Außenminister und dem Vorsitzenden des parlamentarischen Ausschusses für nationale Verteidigung, Die Exekutive in der Führung der nationalen Verteidigung wird von der Regierung der Republik ausgeführt.

Organisation

Die Streitkräfte bestehen aus regulären militärischen Einheiten in Höhe von insgesamt 3800 Soldaten und Offizieren sowie einem Freiwilligenverband, dem Kaitseliit mit rund 11.000 Soldaten. Die derzeitige Größe der operativen Struktur im Kriegszustand umfasst 16,000 Soldaten. Die Verteidigungsstreitkräfte sind eine Reservearmee, daher müssen sich alle körperlich und geistig gesunde männliche Staatsangehörigen den allgemeinen Wehrdienst für den Zeitraum zwischen 8 und 11 Monaten unterziehen, während der die Wehrpflichtigen die grundlegenden Fertigkeiten für die Mobilisierung in den aktiven Dienst gelehrt werden. Die Streitkräfte sind innerhalb von vier Verteidigungsdistrikten mit Sitz in Tallinn, Tapa, Luunja und Pärnu stationiert.

Das estnische Heer ist nach dem Prinzip einer Reservearmee strukturiert, was bedeutet, dass der größte Teil der Streitkräfte des Staates Einheiten im Reservestatus sind. Für einen Staat mit wenigen menschlichen und wirtschaftlichen Ressourcen ist eine Reserve, die auf den Willen der Verteidigung der Bürger beruht, die einzig praktikable Form der Landesverteidigung.

In Friedenszeiten führen die Reservisten ein normales Leben und der Staat kümmert sich um ihre Ausbildung und die Beschaffung von Ausrüstung und Waffen. In Kriegszeiten werden die Reservisten mobilisiert und in militärischen Einheiten eingesetzt. Die Reserveeinheiten werden nach dem Territorialprinzip gebildet, das heißt, dass Wehrpflichtige von einem Gebiet in dieselbe Einheit abgerufen und nach dem Dienst als eine Einheit in die Reserve beordert werden. Die estnische Armee ist somit in Zusammenarbeit mit den anderen Teilstreitkräften immer in ständiger Verteidigungsbereitschaft.

Die Verteidigungsstreitkräfte Estlands bestehen aus den 3 Teilstreitkräften

Zusammen mit dem estnischen Heimwehrverband Kaitseliit und dem estnischen Innenministerium Siseministeerium bilden sie im Kriegsfall die Eesti Kaitsejõud, die Streitkräfte Estlands. Der Oberkommandierende der Streitkräfte ist der Präsident von Estland, die Verteidigungsstreitkräfte unterstehen dem Verteidigungsministerium und werden vom Generalstab, dem Kaitseväe Peastaap, geführt.

Heer

Hauptartikel: Maavägi

Die Durchschnittsgröße des Heeres beträgt in Friedenszeiten ungefähr 3.300 Soldaten, von denen 1.500 Wehrpflichtige sind. Die operationelle Komponente der Heeresstruktur besteht aus einer Infanteriebrigade und einer Heimatschutz-Struktur. Die Infanteriebrigade agiert als Trainings- und Unterstützungseinheit für einsetzbare Einheiten. Die neu gegründeten Einheiten der Heimatschutz-Struktur werden das Potential zum Durchführen von territorialen militärischen Aufgaben und Unterstützen ziviler Strukturen haben. Dem Heer ist das Zentrum für Friedenseinsätze (Rahuoperatsioonide Keskus) unterstellt.

Die Ausbauprioritäten der Armee liegen in der Beteiligung an Missionen außerhalb des nationalen Territorium und an Operationsdurchführungen zum Schutz des Staatsgebietes von Estland - auch in Kooperation mit den Alliierten.

Fahrzeug Herkunft Typ Version Anzahl
Sisu Pasi Finnland Finnland
Transportpanzer
XA-180
60
BTR Sowjetunion Sowjetunion
Schützenpanzer
BTR-80
32
Mamba Sudafrika Südafrika
Gepanzertes Fahrzeug
Mk2 Alvis-4
7
Bandvagn Schweden Schweden
Geländefahrzeug
Bv 206
-
MB Unimog Deutschland Deutschland
LKW
416/435
-
MAN Deutschland Deutschland
LKW
4520
-
Mercedes Benz Deutschland Deutschland
Geländewagen
250 GD
-
Volvo Schweden Schweden
Geländewagen
TGB 111A MT
-
Husqvarna Schweden Schweden
Motorrad
258A MT
-

Marine

Hauptartikel: Merevägi

Die Merevägi ist für alle Marineoperationen und dem Schutz der Staatsgewässer Estlands zuständig. Die Hauptaufgaben der Marine sind die Vorbereitung und Organisation der Verteidigung der Staatsgewässer und Küstenlinien, die Gewährleistung der Sicherheit auf See und im Kommunikations- und Schiffsverkehr in den Hoheitsgewässern und die Zusammenarbeit mit der NATO und den Marinen anderer befreundeten Länder. be ready to defend sea approaches, harbour areas, sea lines of communication and to co-operate with the coalition units. Im Falle einer Krisensituation muss die Merevägi bereit sein, Seezufahrtswege, Hafenbereiche und Seeverkehrswege zu verteidigen und mit alliierten Einheiten zu kooperieren. Die Merevägi schließt Schnellboote, Minensucher, eine Fregatte und Einheiten der Küstenwache ein, welche für die Gewährleistung der Sicherheit des Seeverkehrs und der Räumung von Minensperren notwendig sind. Die Mehrheit der Seestreitkräfte sind auf dem Marinestützpunkt Miinisadam bei Tallinn stationiert. Die derzeitige Struktur sieht eine Minenabwehrdivision und eine Minentaucherabteilung vor. Darüber hinaus gibt es die Marineakademie am Marinestützpunkt Miinisadam und das Flotten-Hauptquartier, welches sich in Tallinn befindet.

Seit 1995 wurden zahlreiche Minenräum-Operationen in estnischen Gewässern in enger Zusammenarbeit mit anderen Marinen der Ostsee-Region durchgeführt, um Sprengkörper zu finden und zu beseitigen und so zur sicheren Seefahrt beizutragen. Im Jahr 2007 wurde die Minenschiff-Flotte modernisiert und mit Minensuchbooten der Sandown-Klasse ausgestattet. Im Jahr 2010 wurde gemäß dem langfristigen Verteidigungssentwicklungsplan bekannt, dass die Merevägi einige neue Ressourcen erhalten wird. Die Beschaffung von Mehrzweck-Schnellbooten wird dabei im Vordergrund stehen. Die operationelle Notwendigkeit für solche Schiffe besteht in der Gewährleistung der Verteidigung der Staatsgewässer und der Verbesserung der Seeüberwachung. Zusätzlich zu den derzeitigen Möglichkeiten werden die Führungskommunikation und Küste-zu-Schiff-Kommunikation weiter verbessert.

Schiffstyp Schiffsklasse Name NATO-Kennung
Unterstützungsfregatte Beskytteren-Klasse
"Admiral Pitka"
A230
Minenjagdboot Sandown-Klasse
"Admiral Cowan"
M313
Minenjagdboot Sandown-Klasse
"Sakala"
M314
Minenjagdboot Sandown-Klasse
"Ugandi"
M315
Hilfsschiff Maagen-Klasse
"Ahti"
A431
Hilfsschiff Lindormen-Klasse
"Tasuja"
A432

Luftwaffe

Hauptartikel: Õhuvägi

Die Õhuvägi ist der bedeutendste Teil der estnischen Luftfahrt, da diese eine wichtige Rolle bei der Verbesserung der Flugsicherheit im estnischen Luftraum spielt. Eines der Hauptziele der Luftwaffe ist der Aufbau eines Luftraumüberwachungssystems , welches der Grundstein der Sicherheit des Flugverkehrs und der Luftraumsicherung sein wird. Außerdem steht die Entwicklung des Luftraumüberwachungssystems auf ein Niveau, welches eine enge Zusammenarbeit mit dem NATO-Luftverteidigungssystem ermöglicht, im Vortdergrund.

Die Reformierung der estnischen Luftwaffe ist ein langatmiges Unterfangen, weil die militärische Infrastruktur von den abziehenden Russen beschädigt oder zerstört wurde. Die Eesti Õhuvägi wurden am 13. April 1994 formiert. Im Februar 1993 spendete die deutsche Regierung zwei Transportflugzeuge vom Typ Let L-410 UVP. Im Oktober 1994 wurden drei Mi-2 geliefert, vier Mi-8 später im November 1995. Ursprünglich bestand die Aufgabe in einer bodengestützten Luftraumüberwachung und Luftverteidigung mit nur alter sowjetischer Radar- und Flugabwehrausrüstung, jedoch zog die Luftwaffe am 15. Mai 1997 auf den ehemaligen sowjetischen SU-24-Stützpunkt bei Ämari, südlich von Tallinn. Zwischen 1997 und 1998 wurden zwei der Mi-8 modernisiert.

Seit 1994 ist die Õhuvägi damit beschäftigt, die zerstörte militärische Infrastruktur, welche von der russischen Armee hinterlassen wurde, wiederaufzubauen. Die meisten Geldmittel wurden in den Militärflugplatz Ämari investiert, welcher im Jahr 2010 fertiggestellt wird. Mi dem entstehenden Fliegerhorst Ämari wird die Kooperation mit der NATO und Luftwaffen anderer Partnernationen sowie die Versorgung mit standardisierten Dienstleistungen, welche für den Host Nation Support notwendig sind, vertieft. Aufgrund dem Fehlen von moderner und entwickelter militärischer fliegerischer Infrastruktur zieht sich die Entwicklung der Luftwaffe bisher sehr schleppend dahin.

Flugzeug Herkunft Typ Version Anzahl
Robinson R44 Vereinigte Staaten Vereinigte Staaten
Leichter Mehrzweckhubschrauber
R44
4
An-2 Sowjetunion Sowjetunion
Leichtes Transportflugzeug
An-2
2
Aero L-39 Vorlage:CZS
Trainingsflugzeug
L-39C
2

Heimwehrverband

Hauptartikel: Kaitseliit

Der Kaitseliit ist eine freiwillige militärische Organisation zur Landesverteidigung, die im Auftrag des Verteidigungsministeriums handelt. Der Heimwehrverband besitzt Waffen und nimmt an militärischen Übungen teil. Das Hauptziel des Kaitseliit ist auf der Grundlage des freien Willens und der Initiative der Bürger die Verteidigungsbereitschaft und die verfassungsmäßige Ordnung zu verteidigen, einschließlich im Falle einer militärischen Bedrohung.

Der Freiwilligenverband spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der zivilen Strukturen. Die Mitglieder leisten beim Löschen von Waldbränden, ehrenamtliche Tätigkeit als Hilfspolizisten und der Gewährleistung der Sicherheit bei verschiedenen Veranstaltungen. Einheiten, bestehend aus freiwilligen Mitgliedern des Kaitseliit, beteiligen sich an internationalen friedensunterstützenden Operationen wie zum Beispiel auf dem Balkan. Der Heimwehrverband und die ihr sngegliederten Organisationen unterhalten positive Beziehungen mit Partnerorganisationen in skandinavischen Ländern, den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich.

Die Organisation ist in 15 regionale Einheiten gegliedert, deren Aufgabenbereiche größtenteils mit den Grenzen der Landkreise in Estland übereinstimmen. Derzeit hat der Kaitseliit mehr als 11.000 Mitglieder. Mit den angegliederten Organisationen des Heimwehrverbandes vereint der Heimwehrverband mehr als 20.000 Freiwillige. Zu den angegliederten Organisationen gehören der Frauenverband Naiskodukaitse sowie die Jugendverbände Noored Kotkad für Jungen und Kodutütred für Mädchen.

Personal

Daten nach International Institute for Strategic Studies[3]:

  • Heer: 3.300
  • Marine: 300
  • Luftwaffe: 200
  • Reservisten: 12.200
  • Kaitseliit: 11.000 ( + 9.000 Freiwillige aus Nebenorganisationen )

Dem Heimwehrverband gehören Männer und Frauen an, die Waffen und Uniform zuhause lagern. Dazu kommen noch Freiwillige in diversen Nebenorganisationen, sodass im Verteidigungsfall insgesamt 20.000 Esten die regulären Teilstreitkräfte unterstützen.

Uniformen

Die estnischen Streitkräfte benutzen eine Reihe verschiedener Uniformen , einschließlich der modernen Kampfanzüge im Digitaltarnmuster, welche als Estonian Digital Combat Uniform (ESTDCU) bekannt sind. Diese gibt es in drei verschiedenen Versionen: Wald-, Wüsten-, Winter- und Stadt-Camouflage-Muster.

Dienstgradabzeichen Heer

Generäle Stabsoffiziere Offiziere
Auastmed Kindral Kindralleitnant Kindralmajor Brigaadikindral Kolonel Kolonelleitnant Major Kapten Leitnant Nooremleitnant Lipnik
Dienstgrad General Generalleutnant Generalmajor Brigadegeneral Oberst Oberstleutnant Major Stabshauptmann
Hauptmann
Oberleutnant Leutnant Oberfähnrich
Fähnrich
Unteroffiziere m.P. Unteroffiziere o.P. Mannschaften
Auastmed Ülemveebel Staabiveebel Vanemveebel Veebel Nooremveebel Vanemseersant Seersant Nooremseersant Kapral Reamees
Dienstgrad Oberstabsfeldwebel Stabsfeldwebel Hauptfeldwebel Oberfeldwebel Feldwebel Stabsunteroffizier Stabsunteroffizier
Unteroffizier
Unteroffizier Oberstabsgefreiter
Stabsgefreiter
Soldat

Dienstgradabzeichen Luftwaffe

Generäle Stabsoffiziere Offiziere
Auastmed Kindral Kindralleitnant Kindralmajor Brigaadikindral Kolonel Kolonelleitnant Major Kapten Leitnant Nooremleitnant Lipnik
Dienstgrad General Generalleutnant Generalmajor Brigadegeneral Oberst Oberstleutnant Major Stabshauptmann
Hauptmann
Oberleutnant Leutnant Oberfähnrich
Fähnrich
Unteroffiziere m.P. Unteroffiziere o.P. Mannschaften
Auastmed Ülemveebel Staabiveebel Vanemveebel Veebel Nooremveebel Vanemseersant Seersant Nooremseersant Kapral Reamees
Dienstgrad Oberstabsfeldwebel Stabsfeldwebel Hauptfeldwebel Oberfeldwebel Feldwebel Stabsunteroffizier Stabsunteroffizier
Unteroffizier
Unteroffizier Oberstabsgefreiter
Stabsgefreiter
Soldat

Dienstgradabzeichen Marine

Admiräle Stabsoffiziere Offiziere
Auastmed Admiral Viitseadmiral Konteradmiral Kommodoor Mereväekapten Kaptenleitnant Kaptenmajor Vanemleitnant Leitnant Nooremleitnant Lipnik
Dienstgrad Admiral Vizeadmiral Konteradmiral Flottillenadmiral Kapitän zur See Fregattenkapitän Korvettenkapitän Kapitänleutnant Oberleutnant zur See Leutnant zur See Oberfähnrich zur See
Unteroffiziere mit Portepee Unteroffiziere ohne Portepee Mannschaften
Auastmed Ülemveebel Staabiveebel Vanemveebel Veebel Nooremveebel Vanemmaat Maat Nooremmaat Vanemmadrus

Madrus

Dienstgrad Oberstabsbootsmann Stabsbootsmann Hauptbootsmann Oberbootsmann Bootsmann Obermaat Obermaat
Maat
Maat Stabsgefreiter Matrose
Wehrpflichtige Unteroffiziere ohne Portepee Wehrpflichtige Mannschaften
Auastmed Ajateenija-vanemmaat Ajateenija-maat Ajateenija-nooremmaat Ajateenija-vanemmadrus Ajateenija-madrus
Dienstgrad Obermaat Obermaat
Maat
Maat Stabsgefreiter Matrose


Dienstgradabzeichen Kaitseliit

Beim dem Kaitseliit wird das Dienstgradsystem des Estnischen Heeres verwendet.

Funktionsabzeichen

Die Funktionsabzeichen werden von Personen mit besonderer Stellung innerhalb der Kaitseliit als Kragenspiegel getragen.

Malev und Malevkond sind 2 estnische Truppenteile. Ein Malev ist dabei größer als ein Bataillon, jedoch kleiner als eine Division. Es ist derzeit die größte militärische Formation in der Kaitseliit-Struktur. Ein Malev kann aus mehreren Malevkond bestehen, zum Beispiel besteht das Tallina Malev aus 4 Tallina Malevkond.[4]

Hauptstab-Offiziere Senior-Stabsoffiziere Junior-Stabsoffiziere
Auastmed Kaitseliidu ülem Kaitseliidu Peastaabi ülem Kaitseliidu maleva pealik Vanematekogu liige Maleva vaneminstruktor Malevkonna pealik Kompanii pealik Rühma pealik Rühmapealik eriüksustes Rühmapealiku abi Jaopealik Jaopealiku abi
Funktion Kommandant Chef des Stabes Chef einer Malev Mitglied des Staatsverteidigungsrat Chefausbilder Chef einer Malevkond Kompaniechef Zugführer Zugführer
einer Spezialeinheit
Stellvertretender
Zugführer
Gruppenführer Stellvertretender
Gruppenführer

Internationale Zusammenarbeit

Seit 2004 ist Estland ein vollwertiges Mitglied der NATO - es war eine der obersten Prioritäten seit der Wiederherstellung der Unabhängigkeit. Mehrere Staaten wie zum Beispiel die Vereinigten Staaten von Amerika arbeiten in Sicherheits- und Verteidigungsfragen in enger Kooperation zusammen. Estland nimmt seit 1995 an internationalen militärischen Operationen teil. Die Beteiligung an internationalen Operationen stellt einen wichtigen Beitrag zur Kooperation mit der NATO und anderen internationalen Organisationen dar.

Estland hatte im Rahmen der Koalition der Willigen seit 2004 ein rotierendes Kontingent von bis zu 50 Soldaten, welche der US 1st Cavalry Division, 12th Cavalry Regiment, 2nd Battalion zugeordnet war, im Irak stationiert. Ende 2008 wurde der letzte Zug mit einer Stärke von 34 Soldaten abgezogen. Der Einsatz wurde offiziell im Februar 2009 beendet. 2 Soldaten wurden bei Angriffen getötet, 18 wurden verletzt.[5] Estland beteiligt sich jedoch noch immer an NTM-I (NATO Training Mission - Irak).

Bis zu 140 Soldaten - 3 % der gesamten aktiven estnischen Militärstärke - kämpfen derzeit gemeinsam mit britischen Streitkräften in Afghanistan. Die Kontingente werden wie bei dem Einsatz im Irak regelmäßig ausgewechselt.

Derzeit nimmt Estland an NATO- und EU-geführten Friedensmissionen in Bosnien und im Kosovo im Rahmen der KFOR und EUFOR teil und beteiligt sich regelmäßig an Kontingenten der EU Battlegroups und der NATO Response Force, wodurch unverzügliche Erwiderungen zu entstehenden Krisen sichergestellt werden, einschließlich der raschen Durchführung von kollektiver Selbstverteidigung. Zwischen Januar und Juni 2008 waren 100 estnische Soldaten Teil der Nordic Battlegroup.

Die estnische Militär verwendet STANAG-Waffen und Ausrüstung aus Finnland, Schweden, Deutschland, Dänemark, Großbritannien, den Vereinigten Staaten und Israel.

Land Mission Organisation Einheiten und Personalanzahl
Vorlage:Flagicon Afghanistan ISAF NATO 170 / Estnisches Afghanistan-Kontingent
Vorlage:Flagicon Kosovo KFOR NATO 50 / Estnisches Kosovo-Kontingent
Vorlage:Flagicon Israel UNTSO United Nations 5 Offiziere als Militärbeobachter
Bosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina EUFOR United Nations 5 Offiziere als Militärbeobachter
Land einstige Mission Organisation Maximale Truppenstärke / Einheit
Vorlage:Flagicon Irak MNF-I Koalition der Willigen 50 / Estnisches Irak-Kontingent

Bilder

Quellen

  1. a b Bundeswehr aktuell, 12. Januar 2009
  2. a b CIA World Factbook: Estonia (englisch), 20. November 2008 (Abgerufen 3. Dezember 2008)
  3. International Institute for Strategic Studies: The Military Balance. 2002
  4. Malev und Malevkond
  5. http://en.wikipedia.org/wiki/Multinational_force_in_Iraq#2009_withdrawals Abzug der letzten estnischen Truppen aus dem Irak

Vorlage:Navigationsleiste Estnische Streitkrafte