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Agaven

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Agaven
Klasse: Einkeimblättrige (Liliopsida)
Ordnung: Asparagales
Familie: Agavengewächse (Agavacaea)
Gattung: Agaven (Agave)
Arten (Auswahl
  • Amerikanische Agave (Agave americana)
  • Sisalhanf (Agave rigida)
  • Falscher Sisalhanf (Agave decipiens)
  • Kantala (Agave cantala)

Die Agaven (Agave) stellen eine artenreiche Gattung innerhalb der Pflanzenfamilie Agavaceae dar. Es handelt sich dabei um sehr gut an trockene Standorte angepasste Pflanzen (Xerophyten), die zu den Sukkulenten gezählt werden. Sie sind typische Bewohner der Trocken- und Wüstengebiete im westlichen Nordamerika sowie in Mittelamerika und dem nördlichen Südamerika, die meisten Arten leben in Mexiko.

Bau der Agaven

Die Pflanzen stellen große Rosetten von dickfleischigen Blättern dar, welche meistens in einer sehr harten und scharfen Spitze enden. Außerdem besitzen sie am Rand der Blätter harte Dornen. Der Hauptspross ist im allgemeinen sehr kurz, so dass die Blätter nahe des Bodens entspringen. Agaven wachsen nur sehr langsam und bilden nur einmal nach ein paar Jahren Lebenszeit Blüten aus, die sich dann auf einem bis zu 10 Meter hohen Stamm im Zentrum der Pflanze entwickeln. Aus diesen Blüten entwickeln sich die Früchte der Agave mit den Samen, de Pflanze selbst stirbt ab. Der Sproß selbst bildet allerdings Ableger, die dann zu neuen Agaven werden (Vegetative Vermehrung). Die Anzahl der Jahre, de die Pflanze bis zur Blüte lebt, hängt von verschiedene Faktoren ab, vor allem von der Beschaffenheit des Bodens sowie den Klimaverhältnissen.

Wirtschaftliche Nutzung der Agaven

Aus dem Harz der jungen Blütenständen verschiedener Agavearten gewinnen die Mexikaner ihr Nationalgetränk, das Pulque, indem sie die Blüten entfernen und das Harz fermentieren. Durch die Destillation des Pulque wird der bekannte Mezcal gewonnen. Tequila, ein Mezcal aus der Umgebung der Stadt Tequila (Bundesstaat Jalisco) ist der bekannteste Schnaps Mexikos. Außerdem ist der Agavennektar beliebt als Alternative zum Zucker.

Die Blätter einiger Arten sind sehr faserig und können so zur Gewinnung von Pflanzenfasern gewonnen werden. Hierzu gehören vor allem der Sisalhanf (Agave rigida var. sisalana), der Falsche Sisalhanf (Agave decipiens) und die Kantala (Agave cantala) (mittlerweile hauptsächlich in Indonesien und auf den Philippinen). Doch auch die Amerikanische Agave wird auf diese Weise in Mexiko, den USA und mittlerweile auch in Südeuropa genutzt. In Indien wird die Amerikanische Agave vor allem als Begrenzung entlang von Bahnlinien angepflanzt.

Die Amerikanische Agave als Zierpflanze

Die bekannteste Agavenart ist die Amerikanische Agave (Agave americana), welche im tropischen Bereich Mittelamerikas lebt und auch als "Amerikanische Aloe" bezeichnet wird, obwohl sie mit den Aloe-Arten nicht verwandt ist. Die Mexikaner nennen sie "Maguey".

Die Amerikanische Agave wurde in Mitteleuropa etwa in der Mitte des 16. Jahrhunderts eingeführt und wird heute häufig als Zierpflanze aufgrund der einfachen Handhabung genutzt. Neben der Wildform wurden auch einige Zierpflanzenzüchtungen entwickelt, am verbreitetsten ist die Agave mit weißer oder gelblicher Zeichnung auf dem Blatt. Normalerweise werden die Agaven in große Töpfe gepflanzt und im Sommer nach draussen gestellt, im Winter müssen sie allerdings vor Frost bewahrt werden. Nach der Blüte sterben die Agaven ab, es können jedoch problemlos Setzlinge aus dem Stamm gemacht werden.