Magenballon
Der Magenballon (englisch intragastric balloon) ist eine nicht-operative Methode zur Behandlung stark adipöser Patienten. Im Gegensatz zu anderen Verfahren aus dem Bereich der Adipositaschirurgie zeichnet sich der Magenballon dadurch aus, das keine operativen Risiken und Narben entstehen, da er direkt durch die Speiseröhre in den Magen eingeführt wird. In einem ambulanten Eingriff wird in Sedierung der Magenballon endoskopisch in den Magen eingeführt und anschließend mit einer Kochsalzlösung befüllt. Dadurch wird der Magen zu einem Großteil gefüllt und hat somit ein niedrigeres Fassungsvolumen, sodass der Patient schnell ein Sättigungsgefühl entwickelt. Der Ballon bleibt in der Regel nur für sechs Monate im Körper und wird danach entfernt, da sonst das Risiko zu hoch wird, dass er platzt.
Ergebnisse
Die Datenlage zu den Auswirkungen des Magenballons ist eingeschränkt, eine nachhaltige Gewichtsabnahme sowie Vorteile gegenbüber einer Behandlung durch Verhaltensänderung ist nicht nachgewiesen.
Nebenwirkungen
Etliche Patienten verspürennach dem Eingriff Übelkeit und Bauchschmerzen, die auch über mehrere Tage hinweg andauern können. Das Risiko für Magengeschwüre ist erhöht.
Wenn der Magenballon platzt, verfärbt sich der Urin, da die Kochsalzlösung mit einem Farbstoff versehen ist. In diesem Fall sollte der behandelnde Arzt aufgesucht werden und gegebenenfalls der Magenballon entfernt werden.
Literatur
- Imaz I, Martínez-Cervell C, García-Alvarez EE, Sendra-Gutiérrez JM, González-Enríquez J. Safety and effectiveness of the intragastric balloon for obesity. A meta-analysis. Obes Surg. 2008 Jul;18(7):841-6. Epub 2008 May 6. Review. PMID 18459025
- Fernandes M, Atallah AN, Soares BG, Humberto S, Guimarães S, Matos D, Monteiro L, Richter B. Intragastric balloon for obesity. Cochrane Database Syst Rev. 2007 Jan 24;(1):CD004931. Review. PMID 17253531