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Weißwedelhirsch

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Weisswedelhirsch (Odocoileus virginianus)

Lebensraum und Verbreitung:

Der Virginia- oder Weisswedelhirsch lebt in Nordamerika und bildet in seinem ausgedehnten Verbreitungsgebiet zahlreiche Rassen, die sich in ihrer Grösse stark unterscheiden. Das Körpergewicht ist 22-200 Kg, die Widerristhöhe 55-100 cm. Der Weisswedelhirsch hat mittelhohe Läufe und ist schlank gebaut. Der Schwanz ist lang und hat einen buschige Behaarung. Das Sommerfell ist gelbbraun mit dunklerer Rückenmitte, im Winter ist die Fellfarbe graubraun. Der Weisswedelhirsch lebt in lichten Wäldern, in auf verlassenem Farmland wachsenden Buschwäldern und in nicht zu steilen Gebirgslagen. Feuchten Untergrund meidet er nach Möglichkeit.


Lebensweise:

Im Winter finden sich die Hirsche zu Hunderten in Herden zusammen. Im Frühjahr lockern sich die Verbände, die trächtigen Weibchen sondern sich ab. In Abhängigkeit von Witterung und Nahrungsangebot wandern die Hirsche weite Strecken. Die Brunft (=Paarung) beginnt im Osten Nordamerikas im November. Bei den Brunftkämpfen verfangen sich manchmal die Geweihe der Rivalen. In einigen Fällen können sich sich so sehr ineinander verhaken, das sich die Kämpfer nicht mehr trennen können und zugrunde gehen. Die Tragzeit beträgt knapp 7 Monate. In der Regel werden 2 Kälber geboren. Diese dienten übrigens Walt Disney als Vorbild für die Zeichentrickfigur Bambi, die, wie fälschlicherweise angenommen, kein Rehkitz darstellt, sondern ein Weisswedelhirschkalb. Gelegentlich werden Drillinge geboren. Die jungen Kälber werden von der Mutter unter Gras, Buschwerk oder anderer Deckung abgelegt. Die Hauptnahrung bildet zartes Gras, Laub, Baumrinde, Früchte und Nüsse.


Verteidigung bei Angriffen:

Die Hirschkälber weisen wie das europäische Reh eine weisse Fleckentarnung auf, durch die sie optisch mit ihrer Umgebung verschmelzen. Erwachsenen Weisswedelhirsche sind sehr schnellfüssig und wendig. Ihre Hauptverteidigung ist die schnelle Flucht. Auf der Flucht führen sie hohe Sprünge aus und zeigen durch das Hochbiegen des Schwanzes dessen leuchten weisse Unterseite. Ein beunruhigter Hirsch lässt ein Schnauben hören. Manchmal gibt er auch pfeifende Töne von sich. Das Gehör ist gut entwickelt, das Sehvermögen ist auf Bewegung eingestellt, so dass unbewegte Feinde nicht erkannt werden. Ein von Wölfen gestellter Weisswedelhirsch verteidigt sich durch Hufschläge. Es ist beobachtet worden, wie ein Weisswedelhirsch so erfolgreich drei angreifende Wölfe abwehren konnte (Michael E. Nelson und L. David Mech, American Midland Naturalist, 1994).