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Christoph Waltz

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Christoph Waltz in Cannes (2009)

Christoph Waltz (* 4. Oktober 1956 in Wien) ist ein österreichischer Schauspieler. Im deutschsprachigen Raum insbesondere bekannt durch Fernsehfilme, wurde er 2009 international bekannt mit der Rolle des SS-Standartenführers Hans Landa in Quentin Tarantinos Film Inglourious Basterds, für die er 2010 einen Oscar als Bester Nebendarsteller erhielt.

Leben und Karriere

Waltz ist der Sohn des Bühnen- und Kostümbildnerehepaares Johannes Waltz und Elisabeth Urbancic. Er entstammt einer Theaterfamilie, bereits seine Urgroßeltern waren am Theater tätig. Als Schüler besuchte er das Theresianum in Wien und studierte später Schauspiel am Max-Reinhardt-Seminar und am Lee Strasberg Theatre Institute in New York. 1977 stand er erstmals in seiner Heimatstadt auf der Theaterbühne. Es folgten Theater-Engagements in Zürich und Köln, er spielte außerdem in Frankfurt am Main, Hamburg, Salzburg und Wien. 1982 erhielt er den renommierten O.E. Hasse-Preis. Seit Ende der 1970er Jahre wirkte er in zahlreichen Fernseh- und auch Kinofilmen mit und übernahm Episodenrollen in den Krimiserien Tatort, Derrick, Der Alte, Schimanski, Kommissar Rex, Polizeiruf 110, Rosa Roth, Unter Verdacht, Der letzte Zeuge und Stolberg.

Waltz spielt zumeist ambivalente, abgründige Charaktere, die nach außen eine bürgerliche Fassade wahren, oder verkörpert den Typus des Labilen mit Hang zur Melancholie und geplagt von Selbstzweifeln.

Obwohl Waltz in der Vergangenheit überwiegend fürs Fernsehen arbeitete, stand er immer wieder auch für internationale Produktionen vor der Kamera, drehte fürs französische und britische Fernsehen (Der große Reibach/The Gravy Train, The Gravy Train Goes East). In Krzysztof Zanussis Film Leben für Leben über den Franziskanerpater Maximilian Kolbe spielte Waltz 1991 einen ehemaligen KZ-Häftling, dem 1997 mit Die Farbe des Lebens (Our God's Brother) eine weitere Zusammenarbeit folgte. 1993 übernahm er in Tom Toelles Historien-Zweiteiler König der letzten Tage den Part des Wiedertäufers Jan van Leiden. 1995 gehörte er zur Darstellerriege der international besetzten Fernsehproduktion Katharina die Große mit Catherine Zeta-Jones in der Titelrolle. Einem breiteren Publikum bekannt wurde er zunächst als Roy Black in der Verfilmung von dessen Lebensgeschichte und, ebenfalls unter der Regie Peter Keglevics, in der Rolle des gewieften wie skrupellosen Entführers in Der Tanz mit dem Teufel – Die Entführung des Richard Oetker.

Für seine darstellerische Leistung in Du bist nicht allein – Die Roy Black Story wurde er 1996 bei den Baden-Badener Tagen des Fernsehspiels und 1997 mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet. 2002 erhielt er gemeinsam mit Regisseur Peter Keglevic und den Schauspieler-Kollegen Sebastian Koch und Tobias Moretti für die Verfilmung der Entführung des Industriellensohns Richard Oetker, Der Tanz mit dem Teufel, den Adolf-Grimme-Preis.

Sein komödiantisches Talent zeigte Waltz als frustrierter Romanautor in Marc Rothemunds Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit und als gelangweilter Außendienstmitarbeiter in der schwarzen Komödie Dienstreise – Was für eine Nacht, für die er 2004 mit Regisseur Stephan Wagner und Armin Rohde erneut mit einem Grimme-Preis bedacht wurde.

Im Jahr 2000 führte Waltz erstmals selbst Regie bei dem Fernsehfilm Wenn man sich traut, dessen Drehbuch er auch mitverfasste.

Für die Rolle des SS-Standartenführers Hans Landa in Quentin Tarantinos Film Inglourious Basterds erhielt Waltz 2009 und 2010 über ein Dutzend Auszeichnungen als Bester Nebendarsteller, darunter den Oscar, den Golden Globe Award, den Screen Actors Guild Award und den britischen BAFTA Award. Zudem gewann er den Preis für den besten Darsteller bei den 62. Filmfestspielen in Cannes.[1]

Mit dem Erfolg von Inglorious Basterds wurde Hollywood auf den Schauspieler aufmerksam. Im Comicfilm The Green Hornet, der im Dezember 2010 in den deutschsprachigen Kinos anlaufen wird, übernimmt Waltz die Rolle des Bösewichts Chudnofsky. Weiters ist er für eine Rolle in der Verfilmung des Romans Water for Elephants vorgesehen, in der er den Vater von Reese Witherspoon spielen soll.

Privatleben

Aus einer früheren Ehe mit einer US-Amerikanerin stammen drei Kinder. Gegenwärtig ist Waltz mit der Kostümbildnerin Judith Holste liiert. Aus der Beziehung entstammt eine weitere Tochter.[2] Er wohnt in London und Berlin.[3]

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen (Auswahl)

Einzelnachweise

  1. Preisträger bei festival-cannes.fr, abgerufen am 24. Mai 2009 (englisch).
  2. vgl. Christoph Waltz. In: Internationales Biographisches Archiv 08/2009 vom 17. Februar 2009 (hy), ergänzt um Nachrichten durch MA-Journal bis KW 51/2009 (aufgerufen am 18. Januar 2010 via Munzinger Online)
  3. vgl. Christoph Waltz im Interview: Schauspielerei ein Albtraumberuf bei bunte.de (deutsch; aufgerufen am 9. September 2009)