Nord-Express
Der Nord-Express war ein legendärer Luxuszug, der vor dem 1. Weltkrieg von Paris und Ostende über Hannover, Berlin, die Ostbahn und Dünaburg nach Sankt Petersburg fuhr. Er führte Kurswagen nach Riga und in andere Städte mit und galt als der Luxuszug seiner Zeit schlechthin.
Der Nord-Express wurde von den Gründern der CIWL, den Belgiern Nagelmackers, als Teil einer durchgehenden Verbindung Sankt Petersburg-Paris-Lissabon geplant. In Lissabon bestand Anschluss an die Dampfer nach Südamerika. Eine durchgehende Zugverbindung ließ sich jedoch aus technischen Gründen nicht realisieren. So wurde eine Verbindung Sankt Petersburg-Eydtkuhnen eingerichtet. Dort wurde in baugleiche Wagen am selben Bahnsteig umgestiegen, weil in Russland die Spurweite der Eisenbahn breiter ist als in Westeuropa. Ein weiteres Mal musste in Paris umgestiegen werden, wo Anschluss an den Süd-Express von Paris nach Lissabon bestand. So war es möglich, die Entfernung von Russland bis Portugal für damalige Verhältnisse außergewöhnlich schnell und komfortabel zu bewältigen.
Nach dem 1. Weltkrieg war die große Zeit des Nord-Express vorbei, nach dem 2. Weltkrieg durchbrach der Eiserne Vorhang und neue Grenzziehungen endgültig die Fahrtroute des Nord-Express.
Später trug noch zeitweilig ein Schnellzug von Paris mit Kurswagen von anderen europäischen Städten über die Vogelfluglinie nach Skandinavien die Bezeichnung "Nord-Express".