Cailaco
Subdistrikt Cailaco | ||
Hauptstadt | Cailaco | |
Fläche | 204 km²[1] | |
Einwohnerzahl (2004)[2] | 8.374 | |
Sucos | Einwohner | |
Atudara | 1.198 | |
Dau Udo | 354 | |
Goulolo | 646 | |
Guenu Lai | 317 | |
Manapa | 895 | |
Meligo | 2.174 | |
Purugua | 2.031 | |
Raiheu | 759 | |
Übersichtskarte | ||
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Cailaco (Kailako) ist die Hauptstadt des Subdistrikts Cailaco im Nordwesten Osttimors im Distrikts Bobonaro.
Der Ort
Der Ort Cailaco liegt auf einer Höhe von 442 m über dem Meer. Zur Landeshauptstadt Dili sind es in Luftlinie etwa 50 km nach Nordosten, zur Distriktshauptstadt Maliana etwa 14 km nach Süden.
Der Subdistrikt

Der Subdistrikt Cailaco liegt im Nordosten des Distrikts Bobonaro. Es wird im Nordosten vom Fluss Lóes zum Distrikt Ermera begrenzt, im Nordwesten liegt der Subdistrikt Atabae, im Südwesten und Süden der Subdistrikt Maliana, jenseits des Flusses Bulobo und südöstlich liegt der Subdistrikt Bobonaro. Der höchste Berg der Region ist der Foho Cailaco mit 1916 m.
Cailaco teilt sich in acht Sucos: Atudara, Dau Udo (Daudo, Dau Udu), Goulolo, Guenu Lai (Guenolai), Manapa, Meligo (Miligo), Purugua (Purogoa, Purugoa) und Raiheu.
Im Subdistrikt leben 8.374 Einwohner (2004). Die größte Sprachgruppe bilden die Sprecher der Nationalsprache Kemak. Hier hat die Ethnie der Kemak eines ihrer Zentren in Osttimor. Der Altersdurchschnitt beträgt 18,6 Jahre.[1]
91 % der Haushalte in Cailaco bauen Reis an, 88 % Kokosnüsse, 86 % Mais, 83 % Maniok und 41 % Kaffee.[1]
Geschichte
Cailaco war eines der traditionellen Reiche Timors, die von einem Liurai regiert wurden. Es erscheint auf einer Liste von Afonso de Castro, einem ehemaligen Gouverneur von Portugiesisch-Timor, der im Jahre 1868 47 Reiche aufführte.[3][4]
1719 vereinbarten mehrere timoresische Herrscher ein Bündnis gegen die Portugiesen; der Beginn der Cailaco-Rebellion. Cailaco wurde zum Hauptquartier der Rebellen. 1726 entsandte der portugiesische Gouverneur António Moniz de Macedo Truppen aus Dili und Batugade gegen die Pedras de Cailaco (Felsen von Cailaco); Klippen, die auf bis zu 2000 m ansteigen und so dem Reich eine natürliche Festung boten, galten als uneinnehmbar. Im Marobotal mit den Flüssen Marobo, Lau-Heli (Lamaquitos) und Lóis lebten 40.000 Menschen relativ isoliert. Am 23. Oktober 1726 versammelte Portugal insgesamt 4.000 Mann, zu denen auch Topasse und loyale Timoresen gehörten, am Fuße des Foho Cailaco. Nach 40 Tagen gaben die Portugiesen im Dezember, auch aufgrund schwerer Regenfälle, die Belagerung auf.
Während der Rebellion in Cová (1868-1871) unterstützte Cailaco die portugiesische Kolonialmacht mit eigenen Kriegern. Bei der Rebellion von Manufahi (1911/1912) stand Cailaco aber auf Seiten der Aufständigen.[5]
1999 kam es im ganzen Land zu gewaltsamen Übergriffen auf die Zivilbevölkerung durch die indonesische Streitkräfte und mit ihnen verbündete Milizen. Bei zwei Vorfällen wurden am 12. April in Cailaco sieben Männer exekutiert. Grund dafür könnte der Mord an einem Pro-Indonesien-Befürworter und mindestens einem indonesischen Soldaten in einem Hinterhalt beim Dorf Poegoa am frühen Morgen gewesen sein. Die Identität der Attentäter ist bis heute nicht geklärt. Einerseits sind FALINTIL-Freiheitskämpfer im Verdacht, andererseits Mitglieder einer pro-indonesischen Miliz, die einen Grund für die späteren Morde schaffen wollten. Die Hinrichtungen waren der Beginn einer Aktion gegen Unabhängigkeitsbefürworter im Subdistrikt. Im Laufe der folgenden zwei Wochen wurden durch pro-indonesische Milizen hunderte Einwohner mißhandelt, Hütten niedergebrannt, Frauen und Mädchen vergewaltigt und 20 Menschen getötet.[6]
Einzelnachweise
- ↑ a b c Census of Population and Housing Atlas 2004
- ↑ Statistisches Amt Timor-Leste Census 2004
- ↑ TIMOR LORO SAE, Um pouco de história
- ↑ East Timor - PORTUGUESE DEPENDENCY OF EAST TIMOR
- ↑ History of Timor – Technische Universität Lissabon
- ↑ Geoffrey Robinson: East Timor 1999: Crimes against Humanity, 2003 (englisch). Bericht der CAVR
Weblinks
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Koordinaten: 8° 54′ S, 125° 17′ O