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Benutzer Diskussion:Frakturfreund

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Letzter Kommentar: vor 15 Jahren von Frakturfreund in Abschnitt Fraktur-Computerschriften

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Fraktur-Computerschriften

Hallo. Ich habe gerade deine Beiträge unter Diskussion:Langes s#Zeichen-Vorlage / Anstrich gelesen, und da ist mir eine andere Frage in den Sinn gekommen, die mich erst kürzlich beschäftigt hat. Kennst du vielleicht eine «intelligente» Fraktur-Computerschriftart, die sich für das Einbinden in Websites eignete? «Intelligent» hiesse, dass die Schriftart Fraktur-Ligaturen wie ch oder ck selbständig darstellte; geeignet für das Einbinden hiesse, dass ihre Lizenz ein solches Einbinden erlaubte (etwa eine SIL Open Font License OFL oder eine GNU General Public License + font exception), und dass sie im besten Fall bereits in den zwei Formaten EOT (für Microsofts Internet Explorer) und TTF (für andere Browser) zur Verfügung stünde.

In meiner eher oberflächlichen Suche bin ich bislang noch auf keine derartigen Schriftarten gestossen. Vor ein paar Wochen habe ich Dieter Steffmann, der auf seiner Typographers Website eine Reihe von Computerschriftarten für Fraktur, Textur, Schwabacher und Rotunda bereitstellt, angeboten, ich würde eine oder mehrere seiner Schriftarten «intelligent» machen. Ich kenne mich einigermassen aus bei verschiedenen intelligenten Computerschriftart-Technologien (AAT, Graphite und OpenType). Er meinte aber, er habe keine Zeit mehr dazu.

Also dies nur als unverbindliche Anfrage, ob du vielleicht eine derartige Schriftart kennst. -- machᵗᵃˡᵏ 10:32, 27. Feb. 2010 (CET)Beantworten

Hallo J. ‚mach‘ wuſt, erſteinmal bitte ich Dich, den viel zu ſpäten Zeitpunkt meiner Antwort zu entſchuldigen; ich hoffe einmal, daſs dieſe Frage noch für Dich aktuell iſt und ſich inzwiſchen noch nicht für Dich erledigt hat. Denn Gebrochene Schriften ſind eines meiner Steckenpferde, ſo daſs Du hier ſchon den richtigen Anſprechpartner gefunden haſt.
Zur Kodierungsfrage: Die modernen Schriftformate (ſprich: OpenType in den Geſchmacksrichtungen .ttf oder .otf) erlauben tatſächlich die automatiſche Subſtitution von Ligaturen (ck, ch, ſch, tz, …) und ſind damit für die Gerochenen Schriften geradezu prädeſtiniert. In der Praxis gibt es allerdings erſt recht wenige Schriften, die davon auch tatſächlich Gebrauch machen; meiſtens ſind die Ligatur-Glyphen entweder gar nicht vorhanden oder vollkommen chaotiſch auf Codepunkten abgelegt, die eigentlich für ganz andere Zeichen gedacht ſind (oft liegt beiſpielsweiſe das ſ auf s und das dann etwa auf $ oder ſo), was dann auch eine ſpezielle Taſtaturbelegung notwendig macht und das einfache hin- und herkopieren von Text quaſi unmöglich macht. Ich empfehle, ſich in dieſer Frage ſtattdeſſen nach der Empfehlung des BfdS zur Unicode-gerechten Zeichenſatzbelegung digitaler Frakturſchriften zu richten. Da gibt es auch eine gut ausgebaute Beiſpielſchrift (ſogar mit einem gebrochenen Verſall-Eszett!), die allerdings nicht kommerziell genutzt werden darf und auch die eben erwähnten OpenType-Features nicht enthält. Letztere habe ich allerdings mit FontForge recht ſchnell nachträglich ergänzen können …
Zur »Intelligenz«: Eine weitere wichtige Frage iſt, ob und wenn ja wo die Intelligenz einer ſolchen Schrift an ihre Grenzen ſtößt, ſprich vor allen Dingen geht es hier um den korrekten Gebrauch von Schluſs-s und Langem s (ſ). Es gibt durchaus den Verſuch, auch das mittels OpenType irgendwie in die die Schrift mit „hineinzuprogrammieren“ (ſiehe hier); angeſichts der Komplexität und der diverſen Sonderfälle hege ich da allerdings ganz ſtarke Zweifel. Wie Du ſiehſt, tippe/behandle ich deshalb das ſ ganz bewußt als eigenes Zeichen (auch, da ich es in der Antiqua mag), was mir als ſtolzen Nutzer der Neo-Taſtaturbelegung auch keinerlei techniſche Schwierigkeiten verurſacht. Und ſo geſchriebener Text wird dann mit einer entſprechenden OpenType-Schrift (ſ.o.) auch korrekt mit allen Ligaturen im Webbrowſer (oder in einem PDF via XeLaTeX) dargeſtellt, ſo daſs ich das für den beſten Kompromiſs halte. Allerdings iſt leider längſt nicht mehr jedem der korrekte Gebrauch der beiden s-Buchſtaben geläufig, was auch der Grund für die vielen »Frakturiſierungsprogramme« im Web iſt.
Zur Lizenz: Das iſt ein anderes großes Problem: Es gibt zwar einen ganzen Haufen Gebrochener Schriften im Netz, aber die weniſtens davon ſind frei im Sinne der vier Freiheiten; leider gilt das auch für die Steffmann-Schriften, die unter keiner freien Lizenz zur Verfügung ſtehen, weil der Autor eben keine komerzielle Nutzung zulaſſen will, was dieſe Schriften leider disqualifiziert – ſiehe dazu auch den ſchönen Wikipedia-Comic zum Thema; das gleiche gilt leider für die von mir erwähnte Mainzer Fraktur.
Meine Alternative: Da Du ſagſt, daſs Du dich ſelbſt mit OpenType auskennſt, würde ich Dir deshalb derzeitig vor allen Dingen die Schriftſammlung von Peter Wiegel ans Herz legen. Alle ſeine Schriften ſind unter den von Dir oben erwähnten Software-Lizenzen verfügbar, und darunter gibt es mehrere ſchöne Fraktur- wie Kurrentſchriften. Allerdings benutzt er eine eigene Kodierung für Rund/Lang-s und Ligaturen und verzichtet auf OpenType-Features … wenn Du hier aktiv werden und das nachholen würdeſt, wäre Dir mein herzlichſter Dank gewiſs!
Die Konvertierung in ttf, otf, woff, eot, … für die browſerübergreifende Benutzung mit @FontFace halte ich dagegen nicht ſo ſehr für eine große praktſche Hürde; dafür gibt es entſprechende freie Konvertierungsmöglichkeiten (wie ttf2eot) und ſogar ſchon ein äußerſt bequemes Webinterface. Das habe ich mit der Mainzer Fraktur auch ſchon ganz praktiſch (und erfolgreich!) unter verſchiedenen Browſern (IE6+, FF, Opera, …) teſten können :).
Laſt, but not leaſt möchte ich Dich noch auf das Frunge Fonts Project (das ſteht für »Frei und Gebrochen«) hinweiſen, daſs ſich zum Ziel geſetzt hat, freie, hochqualitative und Unicode/Opentype nutzende Gebrochene Schriften (analog zur Linux Libertine) zu erſchaffen, in dem ich involviert bin. Wir haben eine interne wie externe Mailingliſte, mit der Frunge Mixtura bereits eine ſehr :) Gebrochene Schrift und mit Blacken den Beginn eines freien Frakturiſierungsprogammes in Java anzubieten. Soviel Eigenwerbung muſs erlaubt ſein :).
Ich hoffe, daſs ich Dir etwas weitergeholfen habe, ſtehe zur weiteren Rückfragen (gerne auch bei Frunge!) zur Verfügung und verbleibe mit Gebrochenen Grüßen, --Frakturfreund 17:53, 5. Mär. 2010 (CET)Beantworten