Die Liste ehemaliger Lübecker Bauwerke enthält Bauten Lübecks, vorrangig der Lübecker Altstadt, die nicht mehr existieren. Die erste systematische fotografische Stadtbildaufnahme Lübecks begann um 1843 durch den Fotopionier Joseph Wilhelm Pero. Sein Werk setzte im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts der bis 1903 aktiv tätige Johannes Nöhring fort.
Die Bauwerke sind nach Straßennamen und Hausnummern geordnet, wobei - außer in Ausnahmefällen - die heutige Straßeneinteilung und das 1885 eingeführte heute verwendete Hausnummernsystem zugrundegelegt werden.
Das Wohnhaus mit der für Lübeck untypischen Holzgalerie befand sich auf einem Grundstück, das ursprünglich im Besitz des Klosters Reinfeld war. Nach dem Abbruch wurde an gleicher Stelle ein Luftschutzbunker errichtet, dessen äußere Gestalt sich an die Formen des abgerissenen Gebäudes anlehnt.
Erstes öffentliches Theater Lübecks, das Ebbe'sche Theater. Entstand durch Umbau des Lüneburger Hofs.
Beckergrube 10-14
1857
1907
Zweites Lübecker Theater, das sogenannte Casino-Theater, errichtet am Standort des Vorgängerbaus und auf den hinzuerworbenen Grundstücken Nr. 12 und Nr. 14
Beckergrube 11, Die Biene
18. Jahrhundert
1942
Einer der größten Handelswaren-Speicher Lübecks
Beckergrube 22
1805
1942
Klassizistischer Neubau des Architekten Joseph Christian Lillie für den Kaufmann und Reeder Simon Hasse (1771-1860).
Das Gebäude wurde abgerissen und, angeglichen an die Fassade des links daneben stehenden klassizistischen Hauses von 1852, neu errichtet und mit diesem zu einem einzigen Bau verbunden
Breite Straße 5
1907
Breite Straße 10
16. Jahrhundert
1846
Breite Straße 38
1788
1904
Wohnhaus der Familie Mann ab 1872 und Geburtshaus von Thomas Mann
Breite Straße 48
1805 (prägend)
1942
Umbau mit Fassadenneugestaltung durch den Architekten Joseph Christian Lillie (um 1805) für den Lübecker Arzt Jacob August Schetelig
Breite Straße 50
1821
1942
Klassizistischer Neubau auf assymetrischem Grundstück durch Joseph Christian Lillie für den Protonotar Christian Heinrich Lembke. Das Haus diente bis zur Zerstörung als Geschäftsstelle der Nordischen Gesellschaft.
Breite Straße 54
1942
Ab 1869 Wohnhaus der Familie Mann und Geburtshaus von Heinrich Mann, woran eine Gedenktafel am heutigen Bankgebäude der Commerzbank AG erinnert.
Auf den Grundstücken Breite Straße 59-61 sowie Johannisstraße 2-8 errichtetes Jugendstil-Kaufhaus, 1913 erweitert. Nach dem Zweiten Weltkrieg an gleicher Stelle neu erbaut und 1995-96 nochmals durch zwei Neubauten ersetzt.
Breite Straße 61a
1852
1928
Das Spritzenhaus war bis 1906 in Betrieb, als die Feuerwehr ihre neu erbaute Wache Bei St. Johannis Nr. 3 bezog, wo sie bis 1988 beheimatet war. Durch den Abriss des Spritzenhauses und der rückwärtig anschließenden Bauten wurden die Gassen Alter Schrangen und Kleiner Schrangen zum heutigen Schrangen zusammengelegt
Der 1805-1808 erbaute Komplex am Ende der damaligen Johannisstraße wurde abgerissen, als die Straße durch das Klostergelände hindurch zum Elbe-Lübeck-Kanal verlängert wurde.
Die erste Kaserne Lübecks, vom Norddeutschen Bund errichtet für die Unterbringung des III. Bataillons des Infanterie-Regiments Nr. 76 und ab 1897, als Lübeck sein eigenes Regiment erhielt, dessen II. Bataillon. Das I. musste bis 1899 auf der grünen Wiese campieren.
Durch Bombentreffer weitgehend zerstört. Die erhaltene Fassade wurde 1955 in die Mengstraße 6 versetzt, um dort vor einem Neubau die Baulücke neben dem Buddenbrookhaus zu füllen
Zwei kleine Giebelhäuser der Renaissance zwischen dem ehem. Brauhaus des Burgklosters und der Toreinfahrt zum Marstall. Abgebrochen 1894 für den Neubau des Gerichtsgebäudes.
Große Burgstraße 8
Backsteingotik
1894
Das an der Burgstraße stehende Brauhaus des Burgklosters wurde 1894 für den Neubau des Gerichtsgebäudes abgerissen
Die St.-Maria-Magdalena-Kirche war eine dreischiffige Backsteinbasilika, die zum aufgehobenen Dominikanerkloster gehörte. Der Ostwand des Chors bildete den Abschluß zur Großen Burgstraße. Der Abbruch erfolgte nach dem Einsturz eines Pfeilers wegen Baufälligkeit. Das Grundstück an der Ecke Hinter der Burg wurde später mit dem heute noch vorhandenen neugotischen Schulgebäude und dem Hofraum zum Gerichtsgebäude überplant.
Die erste Kirche auf der Lübecker Altstadtinsel. Nach teilweisem Einsturz 1648 im Jahr 1652 abgebrochen. Darstellung (grau eingefärbt) in Elias Diebels Lübeck-Panoramabild von 1552.
St. Johann auf dem Sande
Großer Bauhof 12-13
16. Jahrhundert
1942
Das Fachwerkhaus direkt gegenüber vom Dom wurde während des Bombenangriffes durch die herabstürzenden brennenden Turmhelme der Kirche vernichtet
Abgerissen für die Verbreiterung der Holstenstraße
Holstenstraße 23
18. Jahrhundert
1877
Auf dem Foto in Bildmitte, an der Ecke zum Kolk; am linken Bildrand das Haus Holstenstraße 19-21
Holstenstraße 25-33, Holstenhaus
1907
1942
Kaufhausbau des Düsseldorfer Architekten Engler
Holstenstraße 39
16. Jahrhundert
1905
Holstenstraße 41
1601
1905
Das Haus an der Ecke zur Untertrave flankierte gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Gebäude Nr. 42 die Einfahrt zur Holstentraße. Beide Gebäude wurden für die Verbreiterung der Straße abgerbrochen.
Holstenstraße 42
16. Jahrhundert
1905
Das Haus an der Ecke zur Obertrave flankierte gemeinsam mit dem gegenüberliegenden Gebäude Nr. 41 die Einfahrt zur Holstentraße. Beide Gebäude wurden für die Verbreiterung der Straße abgerbrochen.
Proportionen und Formen des Hauses dienten als Vorlage bei der Fassadengestaltung des benachbarten Bankhauses am Kohlmarkt. Die mit Terracottafriesen von Statius von Düren geliederte Fassade des durch Bombentreffer weitgehend zerstörten Hauses war erhalten geblieben, wurde jedoch 1959 abgetragen
Kohlmarkt 14
1886
1942
Erbaut vom seinerzeitigen Lübecker Stararchitekten Julius Grube; das Eckhaus am Ende des sogenannten Südriegels flankierte zusammen mit dem gegenüberstehenden Postgebäide die Zufahrt zum Markt
Das anstelle zweier älterer Häuser neu errichtete Telegraphenamt wurde bereits sieben Jahre später zusammen mit der gesamten übrigen Bebauung des südlichen Marktrandes abgerissen, um Platz für das neue Hauptpostamt zu schaffen
Markt 1, Hauptpostamt
1882
2002
Ursprünglich errichtet in neobacksteingotischem Stil, wurde das Äußere in den 1950er Jahren erheblich vereinfacht und mit einer komplett neuen, schlichten Ziegelfassade versehen. Abgerissen für den Bau eines Kaufhauses
Markt 4
1805/06
1942
Klassizistisches Wohn- und Geschäftshaus aufgeführt wohl von dem Architekten Joseph Christian Lillie für den Seidenhändler Georg Heinrich Lücke.
Die Verkaufsbuden der Bäcker hatten keine Hausnummern, aber ihre Lage zwischen Kanzleigebäude und Maria am Stegel entspricht gewissermaßen der Nummer 0. Sie galten als die Stadt verunzierend und wurden daher zur Verschönerung des Stadtbildes von der Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit aufgekauft und abgebrochen
Die ehemalige Kapelle stand, nachdem sie 1942 während des Bombenangriffes ausgebrannt war, noch 25 Jahre als Ruine, ehe sie nach Sturmschäden endgültig abgerissen wurde. Die Sockelsteine wurden leicht versetzt wieder in den Boden eingelassen.
Mengstraße 6
18. Jahrhundert
1942
Das Gebäude wurde im Krieg zerstört; der an seiner Stelle errichtete Neubau wurde mit der erhaltenen Fassade des gleichfalls vernichteten Hauses Fischstraße 19 versehen (siehe auch Mengstraße 6)
Mengstraße 10
18. Jahrhundert
1942
Mengstraße 16
um 1580
1942
Der Sitz des Verlags Schmidt-Römhild wurde in den 1960er Jahren an gleicher Stelle in Anlehnung an das Aussehen des Renaissance-Giebelhauses neu errichtet
Mengstraße 18
vor 1620
1886
Schütting der Schonenfahrer in Lübeck; nach 1799 vollständig klassizistisch umgebaut. Nur eine einzige bildliche Darstellung des Gebäudes ist bekannt
Mengstraße 35
um 1761
um 1880
Im 18. Jahrhundert zusammen mit dem Nachbarhaus Nr. 33 durch Umbau älterer Gebäude entstanden; um 1880 für den Bau des heute dort befindlichen klassizistischen Hauses abgebrochen
1824 Umbau Hauses (damals noch Klingenberg Nr. 932) im klassizistischen Stil durch den Architekten Joseph Christian Lillie für den Seidenkaufmann Gustav Boldemann. Spätere Eigentümer August Haerder (1860), Goldschmied Heinrich Hermann Sack (1877).
Sandstraße 24
15. Jahrhundert
1928
Die im 18. Jahrhundert neu errichtete Fassade stand unter Denkmalschutz; dennoch wurde für den Bau des Kaufhauses am Klingenberg die Abrissgenehmigung erteilt
Sandstraße 28
1856
1928
Errichtet vom Glasermeister Johann Jacob Achelius; abgerissen für den Bau des Kaufhauses am Klingenberg
Das Tivoli, ein Sommertheater mit großer Gartenwirtschaft, die bis an das damalige Wakenitz-Ufer reichte, musste den Vorbereitungen zum Bau des Elbe-Lübeck-Kanals weichen. Das Grundstück wurde vor 1885 zur Kaiserstraße gezählt.
Das klassizistische Gebäude, auf dem Foto (Bildmitte) noch in seiner ursprünglichen Gestalt, wurde um 1902 erheblich umgebaut und erhielt das Aussehen eines Treppengiebelhauses im Stil der Neo-Backsteinrenaissance mit Fachwerk-Eckerker
Max Metzger: Die alte Profanarchitektur Lübecks. 424 Abbildungen auf 120 Tafeln und 83 Textbilder. Verlag von Charles Coleman in Lübeck, o. J. (um 1909)
Rudolf Struck: Das alte bürgerliche Wohnhaus in Lübeck. Lübeck 1908
ohne Verfasserangabe: Führer durch Lübeck. B.[ernhard] Nöhring, Lübeck o. J.