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GrenzGebietRuhr

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GrenzGebietRuhr ist ein Netzwerkprojekt im Rahmen von RUHR.2010 – Kulturhauptstadt Europas, in dem sich zwölf Kunstvereine und zwei Künstlerhäuser des Ruhrgebiets zusammenschlossen, um gemeinschaftlich ein Projekt zu entwickeln, das sowohl in geschlossenen Ausstellungsräumen aber auch im öffentlichen Raum das Thema „Grenze“ reflektiert.

Datei:Schwarzes Gold.jpg
„Schwarzes Gold“ am Gahlenschen Kohlenweg in Dorsten; Kirsten Kaiser.
„Una auf dem Weg nach Bochum“; Hlynur Hallsson.
„Container Transit“, Foto Herbert Gorba.

Konzept

Das Projekt zielt darauf ab den Ballungsraum Metropole Ruhr mit ihren 53 Städten, drei Regierungsbezirken und zwei Landschaftsverbänden als komplexen Lebensraum mit besonderen ästhetischen, sozialen, kulturellen und historischen Qualitäten erfahrbar zu machen. Besonderes Augenmerk legt das Projekt auf die Darstellung von Brechungen, Unschärfen und dem, was sich unter der Oberfläche des Sichtbaren verbirgt. Die Projekte nähern sich der Thematik dabei aus unterschiedlichen Richtungen und entwickeln dabei verschiedene Erzählstränge, die zusammengenommen die Identität des Lebensraums Ruhrgebiet bildreich reflektieren sollen.

„GrenzGebietRuhr“ spürt den Grenzverläufen regionaler Makro- und Mikrostrukturen nach und nimmt Grenzsituationen des Urbanen in den Blick. In unterschiedlichen Beiträgen werden die Prozesse von Grenz-Ziehung und Grenz-Verschiebung beobachtet und reflektiert. Jeder Beitrag besitzt somit einen eigenen künstlerischen, historischen oder soziologischen Hintergrund, um lebensbestimmende Phänomene in der Metropole Ruhr lesbar zu machen. Aus der Summe der unterschiedlichen Beiträge soll ein neues Bild der Region entstehen, das vom Wesen der Urbanität und des Wandels geprägt ist und mit seinen vielen Facetten zu einem genuinen Image der Metropole Ruhr beiträgt.

Ausstellungen

An insgesamt sechzehn Standorten im Ruhrgebiet zeigen Installationen, Gemälde und Interventionen auf, auf welchen verschiedenen Arten und Weisen den Menschen des Ruhrgebiets Grenzen begegnen können.

Bochum

  • Schnellweg; Klaus Dauven

An der A40 entsteht auf einer Länge von circa 400 Metern an der Brücke Dorstener Straße die Zeichnung »Schnellweg«. Dabei verwendet der Künstler Klaus Dauven keine Farbe, sondern entfernt vorhandenen Schmutz mit einem Hochdruckreiniger.

  • Schrankenlos; Dirk Schlichting

50 rotweißgestreifte Schlagbäume im Aussichtsraum des Stellwerks setzen am Tag (einem Mikadospiel ähnlich) und nachts als leicht illuminierte Körper ein Zeichen am ehemaligen Gahlenschen Kohlenweg.

  • Come In; Martin Brüger

Mit übermannshohem Industriegitterzaun und Drehkreuzen realisiert Martin Brüger eine ortsspezifische Installation in einem Areal am Kemnader See, in dem die Stadtgrenzen von Bochum, Hattingen und Witten zusammenlaufen.

  • tungur – zungen – tongues; Hlynur Hallsson

Der isländische Künstler Hlynur Hallsson zeigt »Grenzen« auf, so wie sie durch Sprache geschaffen werden. Für das Projekt »tungur – zungen – tongues« befragt er Menschen, deren Meinungen in Videos, Fotos und Texten öffentlich sowie im KV Bochumer Kulturrat ausgestellt werden.

Dorsten

  • »Schwarzes Gold« am Gahlenschen Kohlenweg in Dorsten; Kirsten Kaiser

In den Beton-Kubus am Recklinghäuser Tor ist ein künstlicher Kohlebrocken eingehängt. Auf ihm thront eine goldene Stadtsilhouette, die Dorsten ähnelt. Die Skulptur »Schwarzes Gold« veranschaulicht die Wichtigkeit von Kohle für die Region.

Dortmund

  • Tobias Zielony – Fotografie

Mit seiner Kamera wird Tobias Zielony sowohl das Szeneviertel des käuflichen Gewerbes als auch die Schwarzarbeiter in Dortmund fotografieren. Durch den Fokus der Kamera werden Menschen aus Rumänien und Bulgarien porträtiert, die als dritte Immigrationswelle seit 2008 nach Dortmund kommen.

  • Comeback

»Comeback« überschreitet die ungeschriebene Grenze der Ausstellungspolitik: They never come back. Es erfolgt eine erneute Einladung an Künstler aus ganz Europa. Gezeigt werden ihre neueren Arbeiten, um somit die Nachhaltigkeit des ersten Aufenthalts im Künstlerhaus und künstlerische Entwicklungen aufzeigen zu können.

  • Satelliten, Grenzen und Fußabdrücke

Ein Medienkunstworkshop für KünstlerInnen und Interessierte, der sich mit Grenzziehungen und deren Überlagerungen durch die »Fußabdrücke« auseinandersetzt, die Satelliten auf der Erde hinterlassen.

Duisburg

  • Container-Transit

»Container-Transit« thematisiert Außenbeziehungen des Grenzgebiets Ruhr. KünstlerInnen, die entlang der Verkehrswege Duisburg-Rotterdam und Duisburg-Antwerpen leben, präsentieren ihre Werke in Miniaturcontainern.

Essen

  • Checkpoint

»Checkpoint« fragt nach den Lebenszusammenhängen von Migrantinnen und Migranten in der Metropole Ruhr. Durch künstlerische Annäherung entstehen Portraits von Menschen unterschiedlicher kultureller Herkunft und Sozialisation. Künstler / Artists: Anne Berlit, Petra Göbel, Christoph Hildebrand, Renate Neuser, Gerda Schlembach, Ingrid Weidig u.a..

  • Gaylen Gerber

Der in Chicago lebende Künstler Gaylen Gerber greift mit reduzierten Mitteln in das Erscheinungsbild des Ausstellungsraumes ein, so dass es nicht mehr möglich ist, zwischen den ausgestellten Werken und dem Kontext zu unterscheiden.

Gelsenkirchen

  • landmark; Ulrich Daduna + Uwe Gelesch

»landmark« wird ein dauerhaftes Zeichen sein im Schnittpunkt der Grenzen zwischen den Städten Bochum, Essen und Gelsenkirchen, der drei Regierungsbezirke Arnsberg, Düsseldorf und Münster sowie der beiden Landschaftsverbände Rheinland und Westfalen-Lippe.

Herne

  • Brücke über die Emscher bei Crange; Helmut Bettenhausen

Eine reduzierte Brücke als Erinnerung an die Querung des Gahlenschen Kohlenwegs über die Emscher aus den Zeiten der frühindustriellen Erschließung des Ruhrgebiets.

Recklinghausen

  • bei mir! - Zu Hause im Ruhrgebiet

»bei mir« ist ein quasi-soziologisches Kunstprojekt zum Thema Wohnen und Identität. Menschen aus dem Ruhrgebiet fotografieren ihr Zuhause und geben in »Selbstporträts ohne Personen« einen Einblick in ihre Wohnkultur und ihren Umgang mit Kunst.

Schwerte

  • CONFINIUM; Johan Tahon

Johan Tahon verlegt für drei Wochen sein Atelier in den Kunstverein Schwerte. Er lässt die Besucher dort miterleben, wie seine Skulpturen entstehen, in denen unterschiedlichste Grenzbereiche zusammenfinden.

Teilnehmende Institutionen

  • galerie januar (Bochum)
  • Kunstverein Bochum
  • Kunstverein Bochumer Kulturrat
  • Virtuell-Visuell (Dorsten)
  • Dortmunder Kunstverein
  • Künstlerhaus Dortmund
  • Hartware MedienKunstVerein (Dortmund)
  • Kunstverein Duisburg
  • Kunsthaus Essen
  • Kunstverein Ruhr (Essen)
  • Kunstverein Gelsenkirchen
  • Förderverein Zeche Unser Fritz 2/3 (Herne)
  • Kunstverein Recklinghausen
  • Kunstverein Schwerte

Quellen

Literatur