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Screen-Sharing

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Unter Desktop Sharing oder Desktop Monitoring versteht man den Umstand, die auf einem Computer sichtbaren Bildschirminhalte über ein privates Netzwerk oder das Internet an einen oder mehrere andere Computer zu übertragen. Für Benutzer an entfernten Computern entsteht dadurch der Eindruck sich direkt vor dem entfernten Computer zu befinden.

Entsprechende Software ist sowohl im geschäftlichen als auch im privaten Bereich zu finden, kann sich in ihren Funktionalitäten aber stark unterscheiden, weshalb eine Kategorisierung beziehungsweise klare Abgrenzung oft schwer fällt.

Anwendungen

Koordination von Arbeit

Hauptartikel: Webkonferenz

Bei der Arbeit über verteilte Standorte können mehrere Teilnehmer mittels Desktop Sharing gemeinsam an Dokumenten arbeiten oder fertige Inhalte präsentieren. In diesem Bereich sieht sich die Technik allerdings mit effizienteren Alternativen konfrontiert. Zum Beispiel ermöglicht der Dienst Google Text & Tabellen eine dezentrale Arbeit an gemeinschaftlichen Projekten genauso wie Kommunikation vorzugsweise über Konferenzschaltungen und Instant Messaging (Skype) realisiert wird.

Fernzugriff

Hauptartikel: Fernwartung

Insofern die entsprechende Software über erweiterte Funktionalitäten verfügt, ist ein Fernzugriff möglich. In diesem Fall wird der entfernte Computer oder Server ferngesteuert ohne das man direkt vor Ort sein muss. Dieses Konzept findet in sehr kleinen wie auch in großen Unternehmen und der Industrie Anwendung.

Support

Hauptartikel: Live Support System

Der Support bildet das größste Einsatzgebiet des Desktop Sharing Konzeptes. Im privaten Bereich wird diese Variante des Hilfesuchens aber meist erst sehr spät eingesetzt, d. h. erst wenn die üblichen und einfacheren Hilfsangebote (FAQ, Internetforen, Chats oder Screencasts) ausgeschöpft wurden. Wohlgemerkt ist ein Support über ein Desktop Sharing Programm erst möglich, wenn beide Teilnehmer das Programm installiert haben, was eine sinnvolle Hilfeleistung bei Hardware oder Netzwerkproblemen ausschließt.

Software

In Unix-Systemen und Windows ab Version 2000 ist Desktop Sharing bereits systemseitig integriert. Ein Nachteil dieser integrierten Lösungen ist die Beschränkung auf das jeweilige Betriebssystem. Vom Betriebssystem unabhängiges Desktop Sharing ermöglicht die Open-Source-Software Virtual Network Computing. Bei Internetverbindungen kommt es mit VNC jedoch teilweise zu Problemen mit Firewall-Einstellungen. Eine Lösung dafür bieten verschiedene kommerzielle Produkte.

Auswahl im Vergleich

Diese Auswahl gibt nur einen groben Überblick über Leistungen ausgewählter Software. Die meisten Produkte gibt es in vielen verschiedenen Preis- und Leistungsklassen. Deshalb kann es sein, dass sich konkrete Angebote von den Daten hier unterscheiden.

Programm Kosten Desktop Sharing Fernwartung Instant Messaging Share Control Video Konferenz Datentransfer
Netviewer Kostenlos für Privatnutzer X X X X X X
pcvisit ab €24/Monat o. €498 einmalig X X X X X
Cross Loop Kostenlos X X X X
TeamViewer Kostenlos für private Nutzer X X X X (ab ver.5) X (ab ver.5) X (ab ver.5)
Yuuguu $15/Monat (freie Benutzung) X X X X X
Festoon Kostenlos X X X X X
GoToMyPC 15,99 €/Monat (1-PC-Version) X X X X
Webex 46,- € pro Named User und Monat X X X X X X
IBM Lotus Sametime 389.13 € im Jahr X X X X X X
Oneeko $72 im Jahr X X X X
Mikogo Kostenlos X X X X
Adobe Acrobat Connect Pro $39/Monat X X X X X X
PocketMeeting $5 pro Tag X X
ScreenStream Kostenlos X X

Spezialisierungen

Es haben sich mit der Zeit Methoden für spezielle Einsatzgebiete herausgebildet, unterstützt durch jeweils angepasste Software.

Website Monitoring

Unter Website Monitoring versteht man die Live Überwachung von Internetseiten, z. B. angeboten von Live Support Systemen zur aktiven Unterstützung für die Seitenbesucher. Im Rahmen der Überwachung können Kundenbetreuer Aktivitäten der Besucher auf der Seite feststellen, ein Gespräch (Chat) beginnen und ggf. beim Ausfüllen von Formularen helfen.

Da der Kundenbetreuer das gleiche sieht, wie der Kunde, bietet Website Monitoring vielfältige Möglichkeiten bei der Unterstützung von Seitenbesuchern. Im Unterschied zum Fernzugriff können jedoch lediglich Seiteninhalte und Aktivitäten des Besuchers auf der Seite festgestellt werden.

Cobrowsing

Cobrowsing oder Co-Surfing ist das gemeinsame Browsing durch das World Wide Web auf zwei oder mehr Computern. Diese Navigation kann z. B. durch eine Synchronisierung der Browser erfolgen. Das gemeinsame Surfen unterstützt beispielsweise die Vermittlung von Informationen und erleichtert das Finden gewünschter Seiten.

Durch spezielle Push-In-Funktionalitäten können ohne Zutun des Partners die Seiten direkt angezeigt werden. Im Rahmen von Live Support Systemen unterstützen sie Kundenbetreuer oder Supporter bei der Betreuung von Kunden. Im Verkauf kann über das Cobrowsing auf Produkte oder zusätzliche Informationen verwiesen werden.

Weitere Beispiele für Cobrowsing sind etwa Schüler, die gemeinsam mit einem Online-Tutor Lerninhalte erarbeiten, Geschäftspartner, die zusammen Web-Präsentationen betrachten oder auch Chatter, die sich über ihren Aufenthalt im Internet durch URL-Versand austauschen.

Application Sharing

Die Begriffe Anwendungsaufteilung, Anwendungsverteilung oder englisch Application Sharing bezeichnen eine Ergänzung der audiovisuellen Konferenz.

Hierbei werden Programme, Daten oder Objekte von zwei oder mehr Beteiligten gleichzeitig genutzt, indem der wechselseitige Zugriff auf einen PC oder die gemeinsame Arbeit auf einem Rechner ermöglicht wird. Das Application Sharing kann passiv (Präsentation, Betrachtung von Objekten) oder aktiv erfolgen, wenn tatsächlich mehrere Beteiligte aktiv an einer Anwendungen arbeiten können (Telekooperation).

Typischerweise stellt ein Computersystem die Anwendung bereit (dieses System wird als Host bezeichnet), während ein oder mehrere andere Computersysteme darauf zugreifen (Clients). Ein typisches Beispiel ist das gemeinsame Bearbeiten eines Dokumentes zwischen zwei Personen, die sich an unterschiedlichen Orten befinden.