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Rainfarn-Marienkäfer

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Rainfarn-Marienkäfer

Rainfarn-Marienkäfer (Platynaspis luteorubra)

Systematik
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Käfer (Coleoptera)
Familie: Marienkäfer (Coccinellidae)
Unterfamilie: Chilocorinae
Gattung: Platynaspis
Art: Rainfarn-Marienkäfer
Wissenschaftlicher Name
Platynaspis luteorubra
(Goeze, 1777)
Die Stirnplatte erstreckt sich rund um die beiden Facettenaugen und ist bei den Männchen des Rainfarn-Marienkäfers gelblichweiß
Dunkle Farbvariante

Der Rainfarn-Marienkäfer (Platynaspis luteorubra) ist ein Marienkäfer aus der Unterfamilie (Chilocorinae).

Merkmale

Die Käfer werden 2,5 bis 4,8 Millimeter lang und haben einen stark behaarten Körper. Ihre beiden Deckflügel sind schwarz und tragen jeweils zwei große orangerote Punkte. Die beiden vorne liegenden Punkte sind größer als die beiden an den Enden der Deckflügel. An den Seiten des nach unten gekrümmten Halsschildes liegt auch noch je ein kleiner roter Fleck. Die Stirnplatte (Clypeus), der vordere Teil des Halsschildes, umfasst die Facettenaugen zur Gänze. Dies ist ein Unterscheidungsmerkmal zu anderen kleinen Marienkäferarten. Der Clypeus ist bei den Männchen gelblichweiß, bei den Weibchen schwarz. Die Facettenaugen sind, wie der Rest des Körpers, schwarz.

Die Schienen (Tibien) der Beine des Rainfarn-Marienkäfers sind am Innen- und Außenrand deutlich bogenförmig verbreitert.

Vorkommen

Die Tiere sind in Europa verbreitet, wo man sie oft auf der Vegetation großer Sandflächen, aber auch auf lehmigem Untergrund findet findet.

Lebensweise

Ähnlich wie viele andere Marienkäfer-Arten ernähren sich die Larven und adulten Tiere des Rainfarn-Marienkäfers von Blattläusen der Familie Aphididae. Die Käfer stehen dabei in Konkurrenz zu den Ameisen, die sich vom Honigtau dieser Blattläuse ernähren. Die Larven der Rainfarn-Marienkäfer kommen aber häufiger in den von Ameisen beweideten Blattlauskolonien vor als in jenen ohne Ameisen. Dies könnte damit zusammenhängen, dass die Larven eine für Marienkäfer ungewöhnliche Form und unauffällige Fortbewegung sowie möglicherweise eine chemische Camouflage aufweisen, was das Erkennen durch die Ameisen erschwert. Sie haben dadurch einen Vorteil in den von Ameisen gepflegten und geschützten Blattlauskolonien gegenüber anderen Blattlausräubern, die von den Ameisen häufig angegriffen werden.

Puppen und erwachsene Rainfarn-Marienkäfer werden von den Ameisen, beispielsweise der Schwarzen Wegameise, eher angegriffen als die Larven. Die Puppen schützen sich jedoch durch ein dichtes Haarkleid, die adulten Käfer pressen sich eng an das Blatt oder die Pflanzenoberfläche und bieten durch ihren halbkugelförmigen Panzer wenig Angriffsfläche.[1]

Belege

Einzelnachweise

  1. Wolfgang Völkl: Behavioral and morphological adaptations of the coccinellid, Platynaspis luteorubra for exploiting ant-attended resources (Coleoptera: Coccinellidae). Journal of Insect Behavior, 8, 5, S. 653-670, 1995

Literatur

  • W. Dekoninck, K. Desender, P. Grootaert, J.-P. Maelfait, L. Baert, D. De Bakker und T. Adriaens: Observations of the ladybird Platynapsois luteorubra (Goeze) on motorway verges along the ring-road of Brussels, with comments on its habitat and host preference (Coleoptera Coccinellidae Chilocorinae). Bulletin S.R.B.E./K.B.V.E., 140, S. 123-125, 2004 Volltext (PDF, engl.)
Commons: Rainfarn-Marienkäfer – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien