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Guillaume-François Le Trosne

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Guillaume-François Le Trosne (* 13. Oktober 1728 in Orléans; † 26. Mai 1780 in Paris) war ein französischer Jurist und Ökonom. Er war eine der bedeutendsten Figuren der Physiokratie sowie einer im Juli 1757 durch François Quesnay und den Marquis de Mirabeau begründeten Denkschule.

Biographie

Le Trosne wurde am 13. Oktober 1728 in Orléans als Sohn von Guillaume Le Trosne, Berater und Sekretär des Königs, hoher Richter der Vogtei und des präsidialen Sitzes von Orléans, und der Thérèse Marguerite Arnault, Tochter von Louis Arnault de Nobleville, einem bürgerlichen Kaufmann aus Orléans, geboren.

Schon früh bestimmt er sich dazu, dem väterlichen Beispiel zu folgen und auch die Robe zu tragen, indem er ein Jura-Studium in Orléans beginnt. 1748 ist er während seines ersten Studienjahres der Schüler des bekannten Rechtsberaters Robert-Joseph Pothier, für den er später 1773 eine Historische Lobschrift zusammenstellt. Im Übrigen genießt er zwei Jahre lang das Privileg, gemeinsam mit M. de Guienne, parlamentarischer Anwalt und intimer Freund von Pothier, das Manuskript von dessen Großwerk Pandectae Justinianeae in novum ordinem digestae nachzubereiten.

Im Jahre 1753 wird er in das Amt des königlichen Anwalts im Präsidialsitz von Orléans eingesetzt. Bis 1763 beschäftigt er sich mit Fragestellungen des natürlichen Rechts, der bürgerlichen Rechte und des Feudalrechts. Zusammenhängend mit seiner Tätigkeit als Gründungsmitglied der Gesellschaft für Landwirtschaft der Generalität von Orléans, wird er im selben Jahr ein eifriger Anhänger der durch François Quesnay ausgearbeiteten Doktrin. Auch reicht er von 1765 bis 1767 bei spezialisierten Zeitschriften ökonomische Artikel ein, insbesondere bei der Zeitung der Denkschule, den Éphémeriden des Bürgers. Ab 1768 nimmt das Ausmaß seiner Arbeiten zu, in denen er die wichtigsten Grundsätze der physiokratischen Bewegung festhält. Es wird vermutet, dass er hinter dem Memorandum gegen die Kasse von Poissy (Paris, 1770) steckt.

Parallel zu seiner schriftstellerischen Funktion, ist er ab 1769 Mitglied der Königlichen Akademie der Literatur in Caen, wo er 1770 und 1771 fünf Vorträge hält, welche er später in seinem Werk Über die soziale Ordnung veröffentlicht. Darüber hinaus ist er zugleich ebenfalls Ehrenmitglied der Ökonomischen Gesellschaft von Bern. 1774 gibt er schließlich sein Amt als Anwalt des Königs auf und erhält daraufhin den Titel des ehrenamtlichen Beraters des Präsidialsitzes von Orléans.

Sein wichtigstes Werk, in dem sich ein vollständiges und sehr detailliertes Referat über das administrative Denken der physiokratischen Strömung befindet, ist zugleich sein letztes und stammt aus dem Jahre 1779: Über die provinziale Verwaltung und über die Steuerreform. Schon vor seiner Veröffentlichung erhielt dieses Werk einen Preis, welcher durch die Akademie von Toulouse gestiftet wurde. Da jedoch 1780 eine Versammlung des Klerus in Paris stattfinden sollte, befürchtete der französische Justizminister, Jacques Necker, dass dieses Buch den Klerus verstimmen könnte, vor allem deswegen, weil das Buch unter anderem eine Besteuerung der kirchlichen Güter vorschlägt. Um jegliche Unruhe und Skandal zu vermeiden, wird das Buch beschlagnahmt, obwohl Necker trotz seiner Geringschätzung der Physiokraten einer Veröffentlichung eigentlich eher positiv gegenüberstand.

Nur kurze Zeit danach stirbt Le Trosne in Paris am 26. Mai 1780 an den Folgen einer Lungenentzündung. [[ [[it: