Script/Continuity
Script/Continuity ist ein Beruf der Film- und Fernsehbranche und wird bei Fiktion-Formaten eingesetzt (Kinofilme, TV-Serien, TV-Filmen, Daily Soaps) und gehört zur Regieabteilung. Er unterteilt sich in zwei Aufgabenbereiche: Script und Continuity, welche bei den meisten Film- und Fernsehproduktionen in Deutschland in einer Person vereint sind. Bei aufwendigen Produktionen steht dem Script/Continuity manchmal ein weiteres Script zur Unterstützung zur Seite. Bei Dokumentationen und Doku-Soaps wird nur der Bereich Script gebraucht. Bei Werbefilmen ist der Einsatz von Script/Continuities in Deutschland eher selten.
Ursprung
Der Beruf des Script/Continuity entwickelte sich in Deutschland aus dem dem Beruf der Ateliersekretärin. Die Ateliesekretärin war für die Dokumentation der Dreharbeiten in Filmstudios zuständig. Die Anforderungen wären der Dreharbeiten stiegen mit der Zeit, daher entwickelte sich der Beruf weiter. Inzwischen ist das Berufsbild des deutschen Script/Continuity dem des englischen und amerikanischen Script Supervisors sehr ähnlich, aber nicht identisch.
Script
Die Hauptaufgabe des Scripts ist das Erstellen von Berichte für den Schneideraum und für das Produktionsbüro. Folgende Berichte werden erstellt: Bildnegativberichte oder Schnittlisten, Cutterberichte und der Tagesbericht. Manche Regisseure und Cutter wollen zudem ein Schnittbuch haben, diese wird dann auch vom Script erstellt. Zudem vergibt das Script die Einstellungsnummer und gibt diese an die Kameraabteilung für die Filmklappe und an den Tonmeister für seine Berichte weiter.
Continuity
Die Aufgabe des Continuities ist es, auf die Anschlüsse während der Dreharbeiten zu achten, damit keine Anschlussfehler entstehen. Als Mitarbeiter der Regieabteilung unterstützt es während der Dreharbeiten den Regisseur und arbeitet eng mit der Regieassistenz zusammen.
Vorbereitung
Vor dem Beginn der Dreharbeiten hat das Continuity eine Vorbereitungszeit, in welcher das Drehbuch gelesen und „eingerichtet" wird. Unter „einrichten „ versteht man, in dem Drehbuch Anschlüsse zu markieren und zu ergänzen. Vom Regieassistenten erhält das Continuity Drehbuchauszüge mit zusätzlichen Informationen zum Drehbuch und dessen Umsetzung. Außerdem stoppt das Continuity das Drehbuch in Absprache mit der Regieassistenz vor. Daraus ergeben sich die Vorstoppzeiten, die später mit der gedrehten Länge der Szenen (Drehstopp) und der Länge der Szene im Schnitt (Schnittstopp) gegen gerechnet wird.
Während der Dreharbeiten
Während der Dreharbeiten überwacht das Continuity die Bewegungs- und Textanschlüsse der Schauspieler und die Handlungsachse. Die Anschlüsse werden im eingerichteten Drehbuch notiert und ergänzt. Bei Bedarf werden auch Anschlussfotos gemacht. Das Continuity ist dafür verantwortlich, dass in diesen Bereichen keine Anschlussfehler entstehen.
Bewegungsanschlüsse: Die Handlung und Bewegung des Schauspieler in einer Szene (Gänge, Gesten,etc.) werden notiert. Wenn die Szene in mehreren Einstellungen gedreht wird, gibt es meistens einen Einstellung, die den Anschluss festlegt (normalerweise die Totale). Das Continuity gibt Auskunft über den richtigen Bewegungsablauf und merkt Abweichungen an.
Textanschlüsse: Wenn in einer Szene, beim Proben oder beim drehen der ersten Einstellungen, der Text von Dialogen geändert wird, wird dieser vom Continuity notiert und bei Bedarf während der Dreharbeiten (auf Wunsch des Regisseurs oder des Schauspielers) eingelesen. Zudem überwacht das Continuity die Vollständigkeit der Dialoge innerhalb der Szene und merkt Abweichungen oder fehlende Passagen an.
Handlungsachse: Um die verschiedenen Einstellungen, die von einer Szene gedreht werden schneiden zu können, bedarf es der visuellen Kontinuität der Handlung. Diese entsteht, indem man die jeweiligen Kamerapositionen nach den Bewegungen, die innerhalb einer Szene entstehen, der sogenannten Handlungsachse, richtet. Ist eine Kamera so positioniert, dass die daraus resultierende Einstellung die Handlung nicht von der selber Richtung aus sieht wie in die anderen Einstellungen der Szene entsteht ein Achssprung die Kontinuität ist unterbrochen. Manchmal werden Achsen bewusst ignoriert und deren Sprung als Stilmittel verwendet. Der Regisseur und der Kameramann legen die Kamerapositionen und die Einstellung für eine Szene fest. Das Continuity achtet darauf, dass die Handlungsachse erhalten bleibt und dass alle vorgesehenen Einstellungen einer Szene gedreht werden.
Während der Dreharbeiten ermittelt das Continuity auch den Drehstopp. Wenn ein Film oder eine Serienfolge zu lang oder zu kurz wird, kann dies zur Folge haben, dass Szenen gestrichen, verlängert oder gar neue Szene gedreht werden. Deshalb muss das Continuity rechtzeitig Bescheid geben, damit gegebenfalls Maßnahmen ergriffen werden können.
Das Continuity unterstützt während der Dreharbeiten auch die Kontrolle der Anschlüssen anderer Abteilung (Maske, Kostüm und Ausstattung), wobei die jeweiligen Abteilungen die Anschlussverantwortung tragen.
Nach Beendigung der Dreharbeiten endet auch die Arbeit des Script/Continuities.
Ausbildung
Die Ausbildung und der Berufseinstieg erfolgt über Praktika, Script-Assistenz bei einem Continuity oder über die Arbeit bei Kurzfilmen. Vereinzelt werden auch Seminare für Script/Continuitys angeboten.
Literatur
- Script Supervising and Film Continuity, Pat P. Miller, Focal Press, 1999, ISBN 0-240-80294-2
- Continuity & Script bei Film und Fernsehen, Franziska Werners, Emons-Verlag, Köln, 2001, ISBN 3-89705-208-3
- Die richtige Einstellung, Steven D. Katz, Zweitausendeins, Frankfurt am Main, 1998, ISBN 0-941188-10-8
Ausbildungsstätte
- Siehe Filmhochschule
Weblinks
- Berufsbild nach dem Bundesverband für Regie e.V.
- Crew United Netzwerk für Fimschaffende - Berufsbilder
- www.regie.de/berufsbilder/continuity - Portal für Film- und Fernsehschaffende
- www.movie-college.de/Script-Continuity - Portal für Einsteiger
- www.aim-mia.de - Aus- und Weiterbildungsportal für Medienschaffende
- www.medien.agentur.de - Informations und Vermittlungsportal für Filmschaffende