Zum Inhalt springen

Postal (Computerspielreihe)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 2. Juni 2005 um 13:36 Uhr durch RedBot (Diskussion | Beiträge) (Redf0x - Bot-unterstützte Begriffsklärung: Anthrax). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Postal² ist ein Computerspiel, welches von der US-amerikanischen Softwarefirma Running with Scissors entwickelt wurde und 2002 erschienen ist. Es ist der Nachfolger zum 1997 erschienenen Postal, im Gegensatz zu diesem handelt es sich bei Postal² jedoch um einen Ego-Shooter der auf der Unreal Engine basiert.

Das Spiel wird aufgrund seiner deutlichen Gewaltdarstellung, auch gegen unbewaffnete Zivilisten, sehr stark kritisiert und ist in Deutschland indiziert. In Neuseeland ist es, nach Manhunt, das zweite Spiel, welches verboten wurde. So ist dort selbst der Besitz des Spiels verboten.

Der Name des Spiels basiert auf der amerikanischen Redewendung „going postal“, was soviel bedeutet wie „einen Amoklauf starten“ oder schlicht durchzudrehen.

Handlung

Der Spieler übernimmt die Rolle des „Postal Dude“ (etwa: „Typ von der Post“), einem großen, dünnen Mann mit Sonnenbrille, Goatee und Ledermantel. Er lebt mit seiner keifenden Frau, die man jedoch nie zu Gesicht bekommt, in der fiktiven Stadt „Paradise“ in Arazona. Das Spiel ist in Wochentage aufgeteilt und deckt eine Woche im Leben des Postal Dudes ab. Die Aufgaben des Spielers sind anfänglich rein profaner Natur, so lauten seine ersten „Aufträge“ unter anderem im Supermarkt Milch holen und in der Kirche beichten zu gehen. Alles weitere liegt beim Spieler.

Die Entwickler des Spiels versuchten der Kritik an dem Spiel damit entgegen zu wirken, in dem sie angaben, dass die Entscheidung zur Gewaltausübung rein beim Spieler liege. Er allein entscheide, ob er seine Aufgaben friedlich erledigen möchte, oder aber ob er ein Blutbad anrichte. Allerdings wird der Spieler oftmals aufgefordert und gereizt Gewalt anzuwenden, so wird er von irrwitzigen Protestgruppierungen angegriffen, die gegen alles mögliche protestieren, von Büchern bis zu Christen. Außerdem gibt es in allen Geschäften lange Warteschlangen und die Bewohner von „Paradise“ sind extrem unhöflich und werden schnell beleidigend, wenn der Spieler sie anrempelt. Auch liegen diverse Waffen, vom Maschinengewehr bis zum Napalmwerfer, frei in der Gegend herum. Trotzdem soll es angeblich möglich sein, das Spiel ohne Anwendung von Gewalt durchzuspielen.

Der Spieler wird zwar ermutigt, einen Amoklauf zu starten, nötig ist dies jedoch nicht. Einige Missionen bringen den Spieler jedoch in ernste Gefahr, so dass er ermutigt wird, die Angreifer zu töten. In der Stadt selber stößt der Spieler auf Anzeigetafeln, Namen und Schilder mit zweifelhaften, zynischen Sprüchen.

Im Spiel gibt es immer wieder Referenzen auf die reale Welt, der Spieler arbeitet zu Beginn bei den Spieleentwicklern Running With Scissors, deren Geschäftsräume von einer Gruppe Demonstranten belagert werden, die gegen gewalttätige Computerspiele protestieren.

Einige weitere kontroverse Spielfeatures:

  • Al Kaida-Terroristen, die einen Selbstmordanschlag auf eine Kirche verüben
  • die Möglichkeit des Spielers, auf Mitmenschen zu urinieren
  • mit Anthrax gefüllte Kuhköpfe als Waffe
  • Katzen lassen sich als Schalldämpfer für Waffen missbrauchen
  • Crack-Pfeifen, die die Gesundheit der Spielfigur wiederherstellen (führt jedoch zur Sucht)
  • Passanten können mit einer Schaufel enthauptet und die Köpfe herumgeschossen werden
  • der Hund des Spielers kann mit diesen Köpfen spielen

Erweiterungen

Das Add-on Postal²: Share The Pain erweitert das Spiel um eine Multiplayerfunktion.

Das Add-on Postal²: Apocalypse Weekend, ist seit Mitte Mai 2005 erhältlich.

Es erweitert das Hauptspiel, welches in der Woche von Montag bis Freitag spielt, um das Wochenende (die Tage Samstag und Sonntag). Im Gegensatz zum Hauptspiel ist das Add-on linearer aufgebaut, der Spieler kann also seine Wege nicht mehr so frei wählen, wie es im Hauptspiel möglich war. Dadurch gibt es aber eine viel dichtere Story als im Hauptspiel. Es spielt weiterhin in der fiktivien Stadt „Paradise“, welche aber um neue Areale erweitert wurde.

Die Möglichkeit den Passanten mit einer Schaufel bzw. Schrotflinte zu enthaupten wurde erweitert, so dass es nun möglich ist den Passanten sämtliche Körperteile, also Arme, Beine usw. abzutrennen, oder auch den ganzen Körper in zwei zu teilen. Dafür gibt es auch neue Waffen wie eine Sense, ein Buschmesser oder einen Vorschlaghammer. Als Gegner gibt es hauptsächlich Zombies anstatt von normalen Bürgern, wie es im Hauptspiel der Fall war. Zum spielen wird das Original Postal² oder Postal²: Share The Pain benötigt.

Siehe auch