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Oberwaltersdorf

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Marktgemeinde
Oberwaltersdorf
Wappen Österreichkarte
Wappen von Oberwaltersdorf
Oberwaltersdorf (Österreich)
Oberwaltersdorf (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Niederösterreich Niederösterreich
Politischer Bezirk: Baden
Kfz-Kennzeichen: BN
Fläche: 13,58 km²
Koordinaten: 47° 59′ N, 16° 20′ OKoordinaten: 47° 58′ 37″ N, 16° 19′ 31″ O
Höhe: 214 m ü. A.
Einwohner: 5.290 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 389 Einw. pro km²
Postleitzahl: 2522
Vorwahl: 02253
Gemeindekennziffer: 3 06 23
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Badenerstraße 24
2522 Oberwaltersdorf
Website: www.oberwaltersdorf.at
Politik
Bürgermeister Helmut Wodtawa (SPÖ)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2005)
(23 Mitglieder)

(13 **siehe Politik) 10 SPÖ, 6 ÖVP, 4 IAO, 3 UFO **siehe Politik

Lage von Oberwaltersdorf im Bezirk BadenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan vorhandenVorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap explizit
Lage der Gemeinde Oberwaltersdorf im Bezirk Baden (anklickbare Karte)AllandAltenmarkt an der TriestingBad VöslauBadenBerndorfBlumau-NeurißhofEbreichsdorfEnzesfeld-LindabrunnFurth an der TriestingGünselsdorfHeiligenkreuzHernsteinHirtenbergKlausen-LeopoldsdorfKottingbrunnLeobersdorfMitterndorf an der FischaOberwaltersdorfPfaffstättenPottendorfPottensteinReisenbergSchönau an der TriestingSeibersdorfSooßTattendorfTeesdorfTraiskirchenTrumauWeissenbach an der TriestingNiederösterreich
Lage der Gemeinde Oberwaltersdorf im Bezirk Baden (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Oberwaltersdorf ist eine Marktgemeinde in Niederösterreich im Bezirk Baden.

Geografie

Oberwaltersdorf liegt an der Triesting, im Wiener Becken, ca. 9 km östlich der Bezirksstadt Baden bei Wien und 25 km südlich von Wien an der B 210. Eine Eisenbahnanbindung besteht über die Aspangbahn.

Politik

Gemeinderatswahl 2005

Im Jahr 2005 waren 2.919 wahlberechtigt, 1.956 Stimmen wurden abgegeben, was einer Wahlbeteiligung von 67,01% entspricht. 1.916 gültige Stimmen standen 40 ungültigen gegenüber.
Folgendes Ergebnis brachte die Wahl hervor:

  • SPÖ: 1.069 Stimmen, 55,79%, 13 Mandate *
  • Liste ÖVP: 467 Stimmen, 24,37%, 6 Mandate
  • IAO: 342 Stimmen, 17,85%, 4 Mandate
  • FPÖ: 38 Stimmen, 1,98%, 0 Mandate
    • Im Oktober 2009 traten drei Gemeinderäte aus der SPÖ Fraktion aus und Gründeten im November des selben Jahres das Unabhängige Forum Oberwaltersdorf (UFO).

Einwohnerentwicklung


(Quelle: Statistik Austria[1])
Volkszählung 19711981199120012006
Einwohner 2.0202.0302.4163.3433.644

Geschichte

Datei:GemeindeamtOBW.JPG
Gemeindeamt

Um das 47. Jahrhundert v. Chr. etwa, also aus dem Mittelpaläolithikum, stammen die ersten Keramikfunde und Töpferscheiben. Die ersten Pfeilspitzen, Streitäxte und Hornsteinspitzen datieren auf das 30. Jahrhundert v. Chr. zurück. Aus dem 7. Jahrhundert v. Chr. stammen weitere Keramikfunde.

Mittelalter

Datei:KircheOBW.JPG
Kirche und Europabrunnen

Im Jahre 991 entstand die erste deutsche Siedlung in diesem Raum. Die erste schriftliche Erwähnung des Namens Waltrichsdorf war im Jahre 1108 in Urkunden des Stiftes Göttweig. Oberwaltersdorf wurde von Herzog Friedrich II. 1234 verpfändet. 1252 wird erstmals die Kirche zum Heiligen Jakobus urkundlich erwähnt. An der Kirche zum Heiligen Jakobus befindet sich ein aus dem Jahre 1325 stammendes Außenfresko. Das Stift Göttweig tritt 1264 die Besitztümer an Ottokar II. ab. Der Römische König Albrecht II., welcher gleichzeitig Herzog Albrecht V. von Österreich war, verlieh den Leuten zu Baltharsdorf am 7. April 1437 einen Jahrmarkt nach dem Jakobstag auf Bitten des Hans von Ebersdorf. Adelige verschiedener Adelsgeschlechter bestimmten als Schlossbesitzer des Oberwaltersdorfer Schlosses, beziehungsweise als Grundbesitzer, die Geschichte der Gemeinde wesentlich.

Im Jahre 1462 wird der Ort durch Söldnertruppen verwüstet.

Neuzeit

Der Ort und die Kirche wurden im Jahre 1529 im ersten der Österreichischen Türkenkriege von den Osmanen zerstört.

Persönlichkeiten

Oskar Helmer, eine der führenden politischen Persönlichkeiten der österreichischen Nachkriegszeit, lebte in Oberwaltersdorf. Nach ihm sind die Volks- und Hauptschule, eine Straße und das ehemalige "Kulturheim" benannt.

Datei:KollerhausOBW.JPG
Das ehemalige Haus der Familie Koller

Frau Koller-Pinell war Malerin des Wiener Jugendstils. Sie stand der Wiener Secession, besonders Gustav Klimt und seinem Kreis, nahe. Das Ehepaar Koller-Pinell erwarb ein Haus am Mühlbach und ließ es nach Plänen von Josef Hoffmann umbauen. Die Inneneinrichtung gestaltete Broncia Koller gemeinsam mit Koloman Moser. Dieses Haus wurde zu einem beliebten Treffpunkt für Künstler, Philosophen und Intellektuelle. Unter anderem verkehrten hier auch Franz von Zülow oder Egon Schiele. Auch die Tochter Sylvia Koller (1889-1963) brachte es zu künstlerischen Ehren, der Sohn Rupert war Dirigent und kurzzeitig mit Anna Mahler verheiratet.

Hans Landauer (* 19. April 1921 in Oberwaltersdorf) war einer der jüngsten Österreicher, die freiwillig in den Spanischen Bürgerkrieg eingerückt sind, er wurde 1941 im KZ Dachau inhaftiert. Nach der Befreiung arbeitete er als Kriminalpolizist sowie später in seiner Pension für das Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes .

Gerald Messlender, aufgewachsen in Oberwaltersdorf, ist ein ehemaliger Österreichischer Fussballprofi, der u.a. bei Admira Wacker, FC Tirol und dem Vfb Mödling spielte. Messlender kam ebenfalls in der Österreichischen Fussballnationalmannschaft zum Einsatz.

Datei:SchlossOBW.JPG
Schloss

Stronach erwarb 1994 Schloss samt Gutshof, Brennerei und einen Teil des dazugehörenden Landwirtschaftlichen Gutes. Der alte Gutshof und die Brennerei mussten den neuen Gebäude Platz machen und wurden abgerissen. Es wurden nach und nach die Magna-Europazentrale, ein Golfplatz mit Clubrestaurant und Tennishalle, sowie die Wohnsiedlung Fontana am Magnagelände errichtet. Neben diesen entstand ein neuer Ortsteil an den Schlossseen.

Franz Kutschera (* 22. Februar 1904 in Oberwaltersdorf) war SS-General und de facto Gauleiter von Kärnten an Stelle Hubert Klausners, Nationalsozialist und Kriegsverbrecher.

Wirtschaft

Der 2008 Austrian Open im Golfclub Fontana

Neben anderen Betrieben ist die bekannteste die Magna Holding AG, die ihre Europa-Zentrale in Oberwaltersdorf hat. Der Golfclub Fontana ist ebenfalls von Magna errichtet worden und ist Austragungsort der Austrian Open PGA Golftour jedes Jahr. Rund um die Anlage wurden Luxusvillen errichtet.

Literatur

  • "Auf Spuren der Vergangenheit" - Oberwaltersdorf: Geschichte, Landschaft, Kultur; von Helmut Frais; Herausgeber: Herrengilde Oberwaltersdorf
Commons: Oberwaltersdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Oberwaltersdorf (rechts) und Umgebung um 1873 (Aufnahmeblatt der Landesaufnahme)

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  1. Bevölkerungsentwicklung von Oberwaltersdorf. (PDF)