Leith (Schottland)
Leith ist ein Stadtteil der schottischen Stadt Edinburgh.
Geschichte
Ursprünglich war Leith eine eigenständige Hafenstadt zu Edinburgh. Dort wurden insbesondere Güter aus Frankreich und Skandinavien angeliefert. Insbesondere Rotwein wurde in Fässern relativ jung aus Frankreich angelandet, der dann in Kavernen unterhalb der Stadt weiterreifte und so eine besondere hochgeschätze Note erhielt. In der Mitte des 20. Jahrhunderts bekam der Hafen immer weniger Bedeutung und so wurde dieses Gebiet zu einem Armutsgebiet. Drogen, Prostitution und AIDS brachten der einstmals blühenden Stadt einen schlechten Ruf ein. Leith wurde zur britischen "Hauptstadt" von AIDS bei Kindern.
In den 1990ern begann der Wiederaufstieg von Leith, mit der Entwicklung des Tourismus (zum Beispiel liegt dort die ehemalige Königliche Yacht HMS Britannia nach deren Außerdienststellung und der Verlagerung der schottischen Verwaltung in das ehemalige Dockgebiet. Seitdem ist Leith eines der neuen aufstrebenden Gebiete innerhalb Edinburghs mit Steigung der Hauspreise von über 100% im Jahr.
Trainspotting
(Traurigen) Weltruhm erreiche Leith durch den Roman Trainspotting von Irvine Welsh, der 1996 verfilmt wurde (Trainspotting - Neue Helden) - Drehort war Leith. Im Buch geht es um eine Subkultur von jungen Drogensüchtigen, die in dieser heruntergekommenen Umgebung eigentlich nicht viel machen ausser exzessiv Drogen, vor allem Heroin, zu nehmen. Nichtsdestotrotz gelten sowohl Buch als auch Film wohl zu recht als eine der aussagekräftigsten Relikte der 1990er Jahre. Die hier beschriebenen Umstände scheinen wohl in Leith tatsächlich zu existieren, worauf sowohl die Aussage von Irvine Welsh, dass es durchaus Vorlagen in der Realität von Leith gab, als auch die von Regisseur Danny Boyle, man habe sich in Vorbereitung auf den Film intensiv mit der dortigen Drogenszene auseinandergesetzt, um dem Film Authentizität zu verleihen und habe sich zu diesen Zwecken auch im hiesigen Drogenmillieu umgesehen. Im Internet finden sich auch viele Publikationen in schottischen Bulletin-Boards und Zeitungsartikel die sich mit den Realzuständen in Leith befassen. Der Nachfolgeroman Porno spielt wieder größtenteils in Leith, jedoch Zehn jahre später und lässt auch diesmal kein angenehmes Licht auf die Stadt scheinen. Der einzige Hinweis auf eine Datierung der Geschichten findet sich in Porno, wo eine Protagonistin erzählt: In den 80ern war das Wort des Jahrzehnts "Ich", in den Neunzigern war es "WIR" und heute ist alles nur noch "Irgendwie".