Roxel

Roxel ist ein Wohnbereich (Stadtteil) im Stadtbezirk West von Münster in Westfalen. Hier wohnen knapp 8.000 Einwohner auf einer Fläche von ca. 20 km². Im Norden grenzt der Stadtteil an Nienberge, im Osten an Gievenbeck und Sentrup, sowie im Süden an Mecklenbeck und Albachten (Nennung im Uhrzeigersinn). Die Autobahn A1 teilt den Stadtteil in Roxel westlich der Autobahn und Altenroxel östlich davon. Die bekannteste Tochter der Stadt ist Annette von Droste-Hülshoff, die 1797 auf Schloss Hülshoff, damals zum Kirchspiel Roxel gehörig, geboren wurde und in der St.-Pantaleon-Kirche zu Roxel getauft wurde. Der größte Sportverein in Roxel ist der BSV.
Bedeutung des Ortsnamens
Der alte, ursprüngliche Name von Roxel war Rokeslere bzw. Rukeslare (urkundlicher Beleg 1177). Er bedeutet nach Heinrich Dittmeyer so viel wie „Rappenpferch“, „Rappenhürde“, „Rappenkoppel“ (Bestimmungswort = rôk > Rabe (Krähe), Homonym zu Rappe). Zum Grundwort (h)lar(i) gibt es allerdings unterschiedliche Auffassungen beziehungsweise Interpretationen hinsichtlich seiner Bedeutung. Heinrich Dittmeyer vertritt die Auffassung, hlar sei ein Zaun- bzw. ein Leiterwort und hlar bezeichne einen Platz, der eingehegt worden war, um besonders männliches Zuchtvieh geschützt halten zu können.[1] Der Slavist Jürgen Udolph widerspricht ihm, ohne jedoch die Bedeutung des Grundwortes selbst schlüssig zu klären. Er vertritt die Auffassung, -lar- sei ein uraltes germanisches Siedlungswort, dessen Bedeutung nicht mehr exakt ermittelt werden könne, weil es eine nur sehr schwer aufzuschließende Etymologie habe.[2] Er nähert sich mit seiner Interpretation Joseph Schnetz an, dessen Deutung als "Weide"[3] allerdings heftig kritisiert und von ihm zum Teil zurückgenommen worden war (im Zusammenhang mit ags. læsow=„Weide“ und slaw. lăs=„Wald“, nach Udolph).[2] Bezogen auf Rokeslere bedeutet dies, dass der Name dann auch wohl mit „Krähenort“, „Krähenwiese“, „Krähenweide“, „Krähenwald“ oder „Krähenlichtung“ gedeutet werden könnte. Eines ist sicher: Rokeslere > Roxel ist eine uralte Ortsbezeichnung, die viel älter ist, als uns die erste urkundliche Erwähnung aus dem Jahre 1177 vorgibt.
Weblinks
Quellen
Literatur
- Zum Ortsnamen
- Dieter Pferdekamp: Roxel – Rokeslere, ein Kultur- oder Naturname. In: Roxel Magazin 2009, S. 39 ff., Roxel 2009.
Einzelnachweise
- ↑ Heinrich Dittmeyer: Hlarnamen, Sichtung und Deutung. Köln, Graz 1963.
- ↑ a b Jürgen Udolph: Namenkundliche Studien zum Germanenproblem. Berlin, New York 1993.
- ↑ Joseph Schnetz: Das Lar-Problem. Lohr am Main 1912/13.
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