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Hebelhaus

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Das Hebelhaus in Hausen im Wiesental beherbergt das Heimatmuseum der Gemeinde sowie ein Literaturmuseum für den Dichter und Schriftsteller Johann Peter Hebel, der hier einen Teil seiner Kindheit verbrachte.

Geschichte

Johann Peter Hebel

Das 1562 erbaute Haus erhielt durch einen Umbau 1718 seine heutige Gestalt. Die Familie Hebel bewohnte das obere Stockwerk, das Ursula Hebel, die Mutter des Dichters, durch eine Erbschaft erhalten hatte. Johann Peter Hebel verbrachte dort seine ersten 13 Lebensjahre, aber nur die Wintermonate, im Sommer wohnte die Familie in Basel, wo Hebels Eltern bei einer Patrizierfamilie in Dienst standen. Als Hebel nach dem Tod der Mutter 1773 nach Karlsruhe ging, verkaufte er im darauffolgenden Jahr seinen Erbteil an dem Haus an den Gresgener Bürger Jakob Böhler. Nach 1787 gab es mehrere Besitzerwechsel. 1850 erwarb die Schopfheimer Lesegesellschaft zum Pflug das obere Stockwerk für 651 Gulden, 1862 überließ sie es der Hausener Hebelstiftung für 1000 Gulden. 1875 konnte die Stiftung schließlich das ganze Haus in ihren Besitz bringen. Bis 1958 war es von Mietern bewohnt, worunter die Bausubstanz sehr gelitten hat. Daher beschloss der Gemeinderat die Renovierung und anschließende Umwandlung in ein Museum. Zum 200. Geburtstag des Dichters 1960 wurde die nahezu original erhaltene Wohnung der Familie Hebel als Literaturmuseum eröffnet. Die anderen Stockwerke, Unter- und Dachgeschoss, dienen als Heimatmuseum. Die Gemeinde und ein 2006 gegründeter Förderverein planen, das Hebelhaus bis zum Jubiläumsjahr 2010 – Hebels 250. Geburtstag – um das Erdgeschoss des angrenzenden Sattlerhauses zu erweitern. Angestrebt wird auch eine Zusammenarbeit mit dem Stadtmuseum Schopfheim.

Das Museum

Das Hebelhaus in Hausen im Wiesental

Im Dachgeschoss befindet sich eine Schuhmacherwerkstatt, die aus dem Nachlass des früheren Hausener Bürgermeisters Albert Hauser übernommen wurde. Daneben werden landwirtschaftliche Geräte ausgestellt. Im ersten Stockwerk, wo sich die Hebelsche Wohnung befand, ist noch die ursprüngliche Einrichtung erhalten. Gezeigt werden zahlreiche alte Möbel, darunter das Bett von Hebels Mutter, Hebels Kinderwiege und die Weberwerkstatt seines Vaters. Des Weiteren werden die gesammelten Werke der Hebelpreisträger präsentiert, sowie Dokumente und Schriftstücke zu Hebels Leben. Eine Sammlung historischer Ansichten zeigt die Gestalt des Hauses in verschiedenen Epochen. Im Kellerraum unter der Treppe befindet sich eine historische Nagelschmiede.

Hebel-Stätten in Hausen

Vor der evangelischen Kirche befindet sich ein Hebel-Denkmal. Eine Gedenktafel an der Kirche erinnert an die hier begrabenen Eltern Hebels.

Literatur

  • Pfäfflin, Friedrich u.a.: Literarische Museen und Gedenkstätten in Baden-Württemberg, 2. Aufl. Marbach am Neckar 1991.

Koordinaten: 47° 40′ 51,3″ N, 7° 50′ 28,7″ O