Taransay
Taransay
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Gewässer | Atlantischer Ozean |
Inselgruppe | Äußere Hebriden |
Geographische Lage | 57° 54′ N, 7° 2′ W |
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Fläche | 14,8 |
Höchste Erhebung | Ben Raah 267 m |
Einwohner | unbewohnt |
Taransay (schottisch-gälisch Tarasaigh, , altnorwegisch Taransöy, deutsch: „Tarans Insel“, wahrscheinlich nach einem irischen Heiligen) ist eine Insel der zu Schottland gehörenden Äußeren Hebriden.
Geographie
Taransay liegt rund drei Kilometer westlich der Insel Harris, von Harris durch den Sound of Taransay getrennt. Seine Fläche beträgt 14,8 km². Die Insel ist rund 6,5 Kilometer lang und bis zu 4,8 Kilometer breit. Die höchste Erhebung ist mit 267 Metern über dem Meeresspiegel der Ben Raah (schottisch-gälisch Beinn Ra). Taransay ist die größte schottische Insel, die nicht dauerhaft bewohnt ist.
Taransay besteht aus zwei über 200 Meter hohen, mit Heide bedeckten Hügeln, die in der Mitte der Insel durch einen sandigen, flachen Isthmus verbunden sind. Die Küsten bestehen aus Sandstrand und Machair-Dünen. Das Gestein ist überwiegend Gneis sowie Granit.
Taransay wird vom Western Isles Council verwaltet.
Geschichte
In der Vergangenheit gehörte die Insel zur Grafschaft Inverness-shire. Taransay war mindestens ab 300 n. Chr. besiedelt. Um 650 wurde das Christentum auf der Insel eingeführt. 900 wurde Taransay von Wikingern erobert. 1544 geschah das Massaker von Taransay durch die Morrisons von der Insel Lewis. Einwohner der Insel Berneray gingen daraufhin gegen die Morrisons vor und richteten sie an einem Felsen auf Taransay hin. Dieser Fels wurde später Sgeir Bhuailte (englisch Smitten Rock, deutsch etwa „Fels der Heimsuchung“) genannt.
Auf Taransay gab es die drei Dörfer Raa, Uidh und Paible (Paibeil). Pachterhöhungen im Jahr 1835 vertrieben viele Bewohner von der Insel. 1883 wurden die Möglichkeiten, Landwirtschaft zu betreiben, weiter eingeschränkt, so dass weitere Menschen Taransay verließen. 1942 war die Insel vollständig entvölkert, wurde später aber erneut besiedelt. 1961 gab es nur noch eine fünfköpfige Familie auf Taransay. Sie verließ 1974 die Insel, so dass sie erneut unbewohnt war.
In Paible gab es zwei Kirchen. In einer wurden Männer, in der anderen Frauen bestattet. Die Überreste der Saint Keith's Chapel sind noch sichtbar, während Saint Taran's Chapel durch Küstenerosion in den 1970er Jahren zerstört wurde.
Die britische Fernsehserie Castaway 2000 (deutsch etwa: „Ausgesetzt 2000“) wurde im Titeljahr auf Taransay gedreht. 36 Menschen lebten ab dem 1. Januar 2000 abgeschieden auf der Insel. Sie hatten Zugang zu Elektrizität und Trinkwasser. 29 von ihnen blieben, wie geplant, bis zum Jahresende auf der Insel. Die Serie wurde in zahlreichen Ländern ausgestrahlt und galt als „soziales Experiment“. Seitdem können Touristen die Insel besuchen und dort wohnen.
Flora und Fauna
Der Artenreichtum an Pflanzen ist beträchtlich. Neben zahlreichen Vogelarten gibt es Rothirsche und Mäuse auf Taransay. 2003 bis 2004 wurde Jagd auf Amerikanische Nerze gemacht, die die Populationen der Bodenbrüter gefährdeten.
Sonstiges
- Der Film The Rocket Post, der die Einrichtung einer Raketenpost auf der fiktiven Insel Scarp darstellt, wurde 2001 auf Taransay gedreht.[1]
- Zum Taransay Fiddle Camp auf Taransay treffen sich seit 2001 alljährlich Musiker, die die Fiddle spielen.[2]
Literatur
- Bill Lawson: The Isle of Taransay: A Harris island in its historical setting. Bill Lawson Publications, 1997, ISBN 1-872598-27-7
Weblinks
- Informationen für Touristen (englisch)
- Fotos von Taransay
Einzelnachweise
- ↑ The Rocket Post (2001) (englisch), abgerufen am 25. Februar 2010
- ↑ Artikel zum Fiddle Camp (englisch), abgerufen am 25. Februar 2010