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Costa Rica

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Costa Rica (spanisch für Reiche Küste, früher auch Kostarika) ist ein Staat in Zentralamerika. Er grenzt im Norden an Nicaragua und im Süden an Panama. Begrenzt wird Costa Rica im Osten durch die Karibik und im Westen durch den Pazifik.

Geographie

Topographisch lässt sich Costa Rica in fünf Großräume gliedern: in die vulkanischen Bergketten der Cordilleras, das Valle Central mit der Hauptstadt San José, die Schwemmlandebenen der Karibikküste, die zentrale Pazifikküste und die trockene Halbinsel Nicoya im Nordwesten. In den Cordilleras gibt es eine Vielzahl noch aktiver und auch erloschener Vulkane, darunter der Turrialba. Die drei am meisten besuchten sind der Volcán Poás (2704 m), der Arenal (1633 m) und der Irazú (3432 m).

Der Chirripó Grande (3820 m) ist der höchste Berg des Landes.

Klima

Das Klima Costa Ricas ist durch zwei Jahreszeiten gekennzeichnet: Regen- und Trockenzeit. Die Regenzeit erstreckt sich von Mai bis November, die Trockenzeit von Dezember bis April. Aufgrund der Lage zwischen 8° und 11° nördlicher Breite befindet sich Costa Rica in den Tropen, allerdings differieren die Niederschläge erheblich. In San José fallen im Jahr 1867 mm, in Puerto Limón an der Karibikküste mit 3518 mm fast doppelt so viel.

Bevölkerung

Mädchen mit der Nationalflagge am Tag der Unabhängigkeit

Zusammensetzung der Bevölkerung: 94 % Mestizen und Weiße, 3 % Schwarze, 1 % Indios, 1 % Chinesen, 1 % Sonstige.

Unter den Costaricanern mit afrikanischer Abstammung sind viele Nachkommen eingewanderter Arbeiter von den westindischen Inseln, die daher zumeist ein englisches Kreol sprechen.

Costa Rica hat den geringsten Anteil indigener Bevölkerung unter den mittelamerikanischen Staaten, der Großteil der Bevölkerung besteht aus Nachkommen spanischer Einwanderer. Etwa 60 % der Costaricaner leben in Städten. Zwei Drittel der etwa vier Millionen Einwohner des Landes leben im klimatisch begünstigten Hochland, Siedlungsschwerpunkt ist das Valle Central, in dem die bedeutenden Städte San José, Heredia, Cartago und Alajuela liegen. Wichtige Küstenstädte sind Puerto Limón (Karibikküste) und Puntarenas (Pazifikküste). Liberia ist das wirtschaftliche Zentrum der Nordwestregion Guanacaste und verfügt neben San José als einzige weitere Stadt Costa Ricas über einen internationalen Flughafen. Der größte Teil der costaricanischen Indios lebt heute zurückgezogen und in Restgruppen in der Cordillera de Talamanca. Diese sind aber dennoch einem starken Assimilationsdruck ausgesetzt.

Religion

Die Bevölkerung ist überwiegend christlich (76,7 % römisch-katholisch, 13,7 % Protestanten). Es bestehen auch Gruppen wie die Zeugen Jehovas, etwa 1,3 %. Die römisch-katholische Konfession ist Staatsreligion des Landes.

Sprache

Die Besonderheiten des in Costa Rica gesprochenen Spanischs sind:
- Keine Unterscheidung zwischen „vos“, „tú“ und „usted“. So spricht der Moderator der costaricanischen Variante von „Wer wird Millionär?“ Ignacio Santos in der Sendung vom 8. September 2009 Kandidaten im Kinderalter mal mit „usted“ mal mit „tú“/„vos“ an. Sehr gebräuchlich ist auch die Phrase: „Cómo está, mae?“ (zu Deutsch: „Wie geht es ihnen, Alter?“)
- „rr“ ( wie in „rollo“ oder „carretera“) wird fast immer ähnlich dem englischsprachigen „r“ ausgesprochen. Dieser Laut kommt auch beim normalen „r“, besonders wenn ein „n“ oder „l“ folgt, oder zuvor ein „t“ steht zur Anwendung („carne“, „otro“, „cuatro“, „pasarlo“)
- Für die Bezeichung eines Zeitpunkts wird in Costa Rica die Konjunktion "hasta" verwendet. Üblicher Weise wird dieses Wort jedoch zur Beschreibung eines Zeitraumes verwendet. Beispiel: "Vuelvo de Nicoya hasta el martes." anstatt "Vuelvo de Nicoya el martes."
- Es gibt unzählige eigene Wortkreationen. [2]

Geschichte

Hauptartikel: Geschichte Costa Ricas

Erste Besiedelung

Die ältesten archäologischen Funde, die eine menschliche Besiedlung Costa Ricas dokumentieren, werden der Zeit zwischen 12.000 und 8.000 vor Christus zugerechnet.[3] Bis zur Ankunft der Spanier im 16. Jahrhundert n. Chr. lebten vermutlich 400.000 Menschen im heutigen Staatsgebiet.[4]

Spanische Eroberung

1502 landete Christoph Kolumbus als erster Europäer an der Atlantikküste des heutigen Costa Rica. Die ersten Erkundungen der Küstenregion und des Inlands fanden aber erst 1510 unter Diego de Nicuesa statt.[5] Zwischen 1519 und 1523 wurde dann der Großteil des heutigen Costa Ricas im Namen der spanischen Krone erobert.[6] Die von Kolumbus vorgenommene Bezeichnung Costa Rica y Castillo de Oro (dt.: Reiche Küste und Goldene Burg) sollte sich als Wunschvorstellung herausstellen: Das Land ist arm an mineralischen Rohstoffen und Edelmetallen. Erst ab 1560 wurde Costa Rica systematisch kolonisiert, spanische Konquistadoren gründeten unter anderem 1563 Cartago, das bis 1823 Hauptstadt Costa Ricas war. Im 17. Jahrhundert festigten die Spanier ihre Herrschaft über Costa Rica, das jedoch wegen seiner Rohstoffarmut und unbedeutenden strategischen Lage eine nachrangige und unterentwickelte Kolonie blieb.

Am 15. September 1821 erhielt Costa Rica die Unabhängigkeit von der ehemaligen Kolonialmacht Spanien. Die Geschichte Costa Ricas ist, für mittelamerikanische Verhältnisse, eine Geschichte des Erfolgs. Seit dem späten 19. Jahrhundert gab es dort nur zwei kurze Perioden der Gewalt, die die Demokratisierung des Landes beeinträchtigten.

Die Karibik am Ende des 19. Jahrhunderts

Erste Hälfte des 20. Jahrhunderts

Von 1936 bis 1940 amtierte in Costa Rica der autoritäre Präsident León Cortés, dem Sympathien für den Nationalsozialismus nachgesagt wurden. Umstritten ist dabei insbesondere die Rolle des deutschen Einwanderers, Max Effinger, der unter Cortés das Amt des Direktors für öffentliche Arbeiten ausübte.

Unter seinem Nachfolger, Rafael Calderón Guardia, vollzog das Land einen außenpolitischen Kurswechsel und orientierte sich nun stärker an den USA. Im Dezember 1941 trat Costa Rica, nach dem Angriff auf Pearl Harbour, als erstes zentralamerikanisches Land in den Zweiten Weltkrieg ein. Deutsche, italienische und japanische Staatsbürger wurden nun überwacht und ihr Vermögen unter staatliche Kontrolle gestellt.

Abschaffung des Militärs 1949

Präsident José Figueres Ferrer (1948–1949, 1953–1958, 1970–1974) ließ nach dem Beitritt zum TIAR-Pakt die Armee am 8. Mai 1949 per Verfassung abschaffen und investierte die hierdurch freigesetzten Gelder in den Aufbau des Bildungs- und Gesundheitswesens. Grenzschutzaufgaben hat die Polizei übernommen. Allerdings existiert eine Sicherheitsgarde mit einer Stärke von rund 8400 Mann. 1983 verkündete Präsident Luis Alberto Monge angesichts der Verschärfung der Bürgerkriege in Zentralamerika (v. a. in Nicaragua) die dauernde, aktive und unbewaffnete Neutralität des Landes. Präsident Óscar Arias Sánchez erhielt 1987 für sein Engagement für die friedliche Beilegung von Konflikten in Mittelamerika den Friedensnobelpreis. Costa Rica wird auch die „Schweiz Mittelamerikas“ genannt, nicht nur wegen der bergigen Landschaft, sondern auch wegen des relativen Wohlstands und der oben genannten Neutralität, die sich im Gegensatz zur Schweiz auch durch ein Fehlen der Armee ausdrückt.

Freihandelsabkommen 2007

Am 7. Oktober 2007 fand in Costa Rica eine Volksabstimmung (Referendum) über ein Freihandelsabkommen mit den Vereinigten Staaten von Amerika, Zentralamerika und der Dominikanischen Republik statt (Tratado de Libre Comercio con los Estados Unidos, Centroamérica y República Dominicana, kurz TLC), das mit einer knappen Mehrheit von 51.6 % der abgegebenen Stimmen akzeptiert wurde. Vor dem Referendum über das TLC fanden verschiedenste Diskussionen unter breiter Anteilnahme der Bevölkerung im Fernsehen und im Radio, aber auch in Kirchen, Schulen, Universitäten und auf öffentlichen Plätzen statt. Die Kampagne für das TLC wurde vor allem vom derzeitigen Präsidenten und Friedensnobelpreisträger Óscar Arias Sánchez und seiner Partei der Partido Liberación Nacional (PLN) getragen, aber auch von Intellektuellen, Politikern und Wirtschaftsvertretern unterstützt (z. B. von dem Ex-Wirtschaftsminister Alfredo Volio). Die Kampagnen gegen das TLC wurden dagegen von der Oppositionspartei Partido Accion Ciudadana (PAC) und deren Vertretern Ottón Solís und José Miguel Corrales unterstützt. Es bildeten sich aber auch verschiedene private Initiativen gegen das TLC, die unter dem Slogan „¡Mi corazón dice no!“ (Mein Herz sagt nein!) zusammengefasst waren.

Es war weltweit das erste Mal, dass ein öffentliches Referendum über eine Freihandelszone veranstaltet wurde. Bemerkenswert ist auch, dass es trotz einer teilweise recht emotional geführten Debatte nach dem Referendum zu keinen nennenswerten Krawallen oder Zerstörungen kam.

Gesundheit

In Costa Rica gibt es etwa 6.800 Ärzte, das sind pro 1000 Einwohner etwa 1,69 (Stand 2005). Für Gesundheitsaufgaben gibt das Land zur Zeit etwa $689.654.600 aus. Die tägliche Nahrungsaufnahme pro Kopf beträgt etwa 2610 kcal. Die durchschnittliche Lebenserwartung lag 2004 bei 78,3 Jahren.[7]

Administrative Gliederung

Provinzen Costa Ricas
Provinzen Costa Ricas
Costa Rica gliedert sich in sieben Provinzen (provincias):
  1. Alajuela (nördlich der Hauptstadt)
  2. Cartago
  3. Guanacaste (Nordwesten)
  4. Heredia
  5. Limón
  6. Puntarenas (Südwesten)
  7. San José (Gebiet rund um die Hauptstadt)
Datei:SanJosé.JPG
Alte Hauptpost, dahinter Hauptgebäude der Privatbank Banco Nacional de Costa Rica in San José

Die Provinzen sind in Kantone (cantones) untergliedert, von denen jeder wiederum in eine unterschiedliche Anzahl Distrikte (distritos) aufgeteilt wird. Genauso wie die Provinzen sind alle Kantone und Distrikte innerhalb ihrer nächsthöheren Verwaltungseinheit durchnummeriert. Insgesamt gibt es 81 Kantone und 470 Distrikte.[8]

Costa Rica ist außerdem in sechs Regionen (regiones) unterteilt: Central, Chorotega, Pacífico Central, Brunca (auch Pacífico Sur), Huetar Atlántica und Huetar Norte. Diese Regionen sind im Gegensatz zu den Provinzen keine Verwaltungseinheiten, sondern die Unterteilung wurde zum Zweck sozioökonomischer Untersuchungen vorgenommen. Jede Region umfasst mehrere Kantone verschiedener benachbarter Provinzen.[9] Die Namen Chorotega, Brunca und Huetar sind abgeleitet von den gleichnamigen indigenen Völkern.

Wirtschaft

Bananenplantage in Costa Rica
Bevölkerungsentwicklung x1000

Obwohl Costa Rica immer noch stark landwirtschaftlich geprägt ist, konnten auch andere Wirtschaftssektoren ausgebaut werden. Eine große Bedeutung hat inzwischen der Tourismus, der 2001 mit 1,1 Millionen ausländischen Besuchern 1,3 Mrd. US-$ Einnahmen brachte. Daneben wurde auch der High-Tech-Sektor ausgebaut; einer der bedeutenden Devisenbringer des Landes ist eine Chipfabrik der Firma Intel.[10] Der Anteil der Landwirtschaft am BIP betrug im Jahre 2005 7,9% (1965 noch 23,5%) während die Industrie 20,2% und die Dienstleistungen 59,9% beitrugen. [11] Die meisten Industriebetriebe konzentrieren sich auf der Zentralen Hochebene um die Hauptstadt San José. Der Bananenanbau in ausgedehnten Plantagen befindet sich traditionell an der Karibikküste um den Hafen Puerto Limón und neuerdings auch an der Pazifikküste um die Hafenstadt Golfito.

Costa Rica ist der zweitgrößte Bananen-Exporteur der Welt. In der Produktion von Bananen liegt Costa Rica mit 2,7 Millionen Tonnen jedoch weltweit nur auf dem 7. Platz hinter Indien mit 15,1 Millionen Tonnen, Ecuador mit 7,56 Millionen Tonnen, Brasilien mit 5,5 Millionen Tonnen, China mit 5,2 Millionen Tonnen, Philippinen mit 4,5 Millionen Tonnen und Indonesien mit 3,6 Millionen Tonnen (die Angaben beziehen sich auf die Produktion im Jahr 2001).[12]

Ein weiteres Exportprodukt ist Kaffee, der hauptsächlich im Valle Central angebaut wird. Bis Ende der 1980er Jahre war Kaffee das wichtigste Exportprodukt. Weitere Agrarprodukte, die exportiert werden, sind Ananas, Papaya, Melonen, Macadamia-Nüsse und Zierpflanzen.

Die wirtschaftliche Bedeutung von Rinderzucht und Zuckerrohr nimmt weiterhin ab.

Am 7. Oktober 2007 hat Costa Rica in einem Referendum dem Freihandelsvertrag Cafta mit den USA zugestimmt. Die Wahlkommission teilte mit, dass nach Auszählung von 90 % der Stimmen die Befürworter mit 51,7% in Führung liegen. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 60 % von insgesamt 2,6 Mio. Wahlberechtigten. Der Costa Ricanische Präsident Oscar Arias geht nun als Sieger aus der Abstimmung hervor. Seine Hoffnungen waren, dass mit dem Freihandelsvertrag die staatlichen Monopole fallen und Investitionen angezogen werden könnten, wodurch Arbeitsstellen geschaffen werden. Dem Referendum waren heftige Kontroversen vorausgegangen. Die Gegner des Freihandels argumentierten, das Land sei nicht gewappnet und noch nicht reif für die Beseitigung der Handelsschranken. Sie behaupteten weiter, dass die USA Costa Rica mit Waren überschwemmen würde und dies würde zu Arbeitsplatzverlusten führen. Die Zustimmung zum Referendum sei auch als Verrat am eigenen Land zu werten, gehe doch die nationale Souveränität dadurch verloren. [13]

Wirtschaftsstruktur nach Sektoren

Landwirtschaft Industrie Dienstleistungen
Anteil am BIP
Stand: 2007[11]
8,6% 29,4 % 62,1%
Anteil an Erwerbstätigkeit
Stand: 1999 (Schätzung)[14]
20 % 22 % 58 %

Costa Rica importierte im Jahr 2002 für 6,65 Mrd. US-$ Waren und exportierte gleichzeitig für 5,25 Mrd. US-$, hatte also eine negative Handelsbilanz. Wichtigste Importgüter waren Rohstoffe (55 %), Konsumgüter (19 %) und Investitionsgüter (17 %). 34 % aller Importe kamen aus den USA.

Hauptabnehmerländer für die Costa Ricanischen Exporte waren die USA mit 33 %, Guatemala (7 %), Nicaragua (6 %) und Deutschland (6 %).

Das durchschnittliche BIP/Kopf betrug im Jahre 2005 4.620 US-$ und 10.434 US-$/KKP.[15]

Staatsausgaben für Gesundheit, Bildung und Verteidigung

Zwischen 1992 und 2000 lag der Anteil der Staatsausgaben für

Politik

Costa Rica ist eine Präsidialrepublik. Der Präsident wird alle vier Jahre vom Volk direkt gewählt und kann nach einer Legislaturperiode zunächst nicht wiedergewählt werden. Seit 2006 hat Oscar Arias Sanchez dieses Amt inne, der bereits zwischen 1986 und 1990 Präsident Costa Ricas war.

Das Einkammer-Parlament besteht aus 57 Abgeordneten und wird alle vier Jahre nach Verhältniswahl gewählt.

Das deutsche Auswärtige Amt beschreibt den Staat innenpolitisch in der Zusammenfassung mit sehr positiver Wertung: „Costa Rica ist - was politische Stabilität und sozialen Frieden angeht - im zentralamerikanischen Kontext ein Musterland, das verfassungsmäßig und institutionell teilweise dem nordamerikanischen Muster (Präsidialsystem) folgt. Die Gewaltenteilung ist streng [...]“ [16]

Präsidenten

Siehe: Liste der Präsidenten von Costa Rica

Bildung

Die erste Universität wurde 1843 gegründet, wegen ihrer engen Bindung zur katholischen Kirche aber 1888 wieder geschlossen. Die heute größte und renommierteste Hochschule ist die Universität von Costa Rica. Das Land hat ein hohes Bildungsniveau, die Analphabetenquote ist mit 4,2 Prozent nach Kuba (3%) die niedrigste Mittelamerikas[17]. Es gilt eine sechsjährige Schulpflicht[18].

Bereits 1940 wurde die erste Behindertenschule von Fernando Centeno Güell eröffnet.

Kultur

National-Theater

Schriftsteller

Musik

Siehe: Café Chorale

Homosexualität

Hauptartikel: Homosexualität in Costa Rica

Homosexualität wird gesellschaftlich weitgehend als unmoralisch betrachtet, der Sexualakt zwischen erwachsenen Gleichgeschlechtlichen im privaten Raum stellt jedoch seit 1976 kein Vergehen mehr da. Antidiskriminierungsgesetze oder Eingetragene Partnerschaften existieren für Homosexuelle nicht.

Sport

Der Fußball hat in Costa Rica einen hohen Stellenwert, bekanntester Spieler der Nationalmannschaft war Paulo Wanchope. Der Rekordnationalspieler des Landes ist Walter Centeno.

Die Mannschaft Costa Ricas konnte sich bisher für die drei Fußball-Weltmeisterschaften 1990, 2002 und 2006 qualifizieren. Bei letzterer bestritt sie mit Deutschland das Eröffnungsspiel in München, das Costa Rica mit 2:4 verlor. Das zweite Spiel verlor man mit 0:3 gegen Ecuador, was gleichzeitig das WM-Aus bedeutete. Das letzte Spiel wurde mit 1:2 gegen Polen verloren.

1990 erreichten sie in einer Vorrundengruppe als Zweiter hinter Brasilien das Achtelfinale, während sie 2002 ebenfalls in einer Gruppe mit Brasilien in der Vorrunde als Dritter nur Aufgrund der schlechteren Tordifferenz gegenüber der Türkei ausschieden.

Die nationale Fußball-Liga Primera División de Costa Rica wird von zwei Klubs dominiert. Zum einen von dem Rekordmeister Deportivo Saprissa aus der Hauptstadt San Jose, zum anderen dem Verein LD Alajuelense aus Alajuela.

Naturschutz

Tropischer Nebelwald
Ein „Arbol de Guanacaste“, der Nationalbaum Costa Ricas
Würgefeige an der Pazifik-Küste bei Cabo Blanco.
Brüllaffe auf der Halbinsel Nicoya.

Rund 27 % der Fläche Costa Ricas stehen unter Naturschutz. In dem 1969 erlassenen Gesetz zur Erhaltung des Waldes wurde Santa Rosa im Nordwesten des Landes an der Pazifikküste als erster Nationalpark eingerichtet. Gleichzeitig wurde eine Nationalparkverwaltung geschaffen, die aber zunächst weder genügend finanzielle Mittel noch Personal besaß, um den Park wirksam gegen Bauern und Neusiedler zu schützen. Der Privatinitiative Einzelner (siehe: Regenwald der Österreicher) ist es zu danken, dass inzwischen die Situation deutlich besser geworden ist. Mehr als 20 Nationalparks gibt es über das Land verstreut mit ganz unterschiedlichen charakteristischen Merkmalen.

Der Natur- und Waldschutz wird in Costa Rica inzwischen als wichtiger Bestandteil der staatlichen Umweltpolitik angesehen, so dass sich große Flächen des einst stark dezimierten Regenwaldes erholen konnten. Hatten Holzfäller in den 1970er und 1980er Jahren rund 80 Prozent des costa-ricanischen Regenwaldes gerodet, ist heute wieder mehr als 50 Prozent des Landes von Wald bewachsen. Zum Schutz des Waldes setzt Costa Rica erfolgreich auf den Ökotourismus. So geben rund 1,5 Millionen Touristen jährlich fast 1,5 Milliarden Dollar für einen Besuch der Regenwälder und anderer ökologischer Ziele Costa Ricas aus.[19]

Die zu Costa Rica gehörende unbewohnte Cocos-Insel (Isla del Coco) liegt 500 km vor der Küste im Pazifischen Ozean und darf nur mit besonderer Genehmigung betreten werden. Sie ist wie auch die Nationalparks La Amistad und Guanacaste von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt worden.

Südlich von Puerto Viejo

(Puerto Viejo de Talamanca)

Vor Puerto Viejo befindet sich der Nationalpark Cahuita mit Vögeln, Schlangen, Echsen und Schmetterlingen. In den Baumwipfeln findet man Mantelbrüllaffen. Auf der küstennahen Strecke in Richtung Manzanillo herrscht in den meisten Abschnitten dichter Wald. Im Tierschutzgebiet Gandoca Manzanillo sind Pflanzen, Meer und Tiere geschützt. Auf der Strecke bewegen sich Tukane, Faultiere und Herden von Affen mit kräftigem Greifschwanz, die sich von Blättern ernähren. Ebenfalls häufig in diesem Teil Costa-Ricas sind Weißschulterkapuzineraffen. Die seltenen Rotrücken-Totenkopfäffchen hingegen können nur noch im südpazifischen Raum Costa-Ricas, z.B. in den Nationalparks Manuel Antonio und Corcovado, beobachtet werden. Die vierte Affenart Costa-Ricas, der Geoffroy-Klammeraffe, bevorzugt dichte Waldgebiete und ernährt sich von Insekten und kleinen Früchten. In bewohnten Gegenden können Rabengeier beobachtet werden, die von den kleineren Nicaragua-Krähen im Flug vertrieben werden, wenn sie ihr Revier kreuzen.

Einzelnachweise

  1. International Monetary Fund, World Economic Outlook Database, April 2008
  2. http://carretica.com/diccionario/index.asp
  3. Iván Molina Jiménez, Steven Paul Palmer: The History of Costa Rica. UCR, San José 2006, S. 3. ISBN 9968-46-023-0
  4. Robert M. Carmack: Perspectivas sobre la historia antigua de Centroamérica. in: Robert M. Carmack (Hrsg.): Historia General de Centroamérica. Bd 1. Historia Antiqua. Sociedad Estatal Quinto Centenario, Madrid 1993, S.300. ISBN 84-86956-29-3
  5. Iván Molina Jiménez, Steven Paul Palmer: The History of Costa Rica. UCR, San José 2006, S.23. ISBN 9968-46-023-0
  6. Iván Molina Jiménez, Steven Paul Palmer: The History of Costa Rica. UCR, San José 2006, S.20. ISBN 9968-46-023-0
  7. UNDP: Human Development Report 2006, S.283.
  8. Offizielle Liste des Ministeriums für Infrastruktur
  9. Decree 16068-PLAN of 2/15/85
  10. Beat Glogger: Riese im Zwergenstaat - DIE ZEIT Nr. 24/2001
  11. a b Länderinformationen Costa Rica des deutschen Auswärtigen Amts Stand: 18. Januar 2007
  12. Weltweiter Bananenmarkt Zusammenfassung der UNCTAD (englisch)
  13. Ein Ja zum Freihandel mit den USA. in: Neue Zürcher Zeitung. Zürich 2007, 9.Okt.
  14. Länderinformationen Costa Rica im CIA World Factbook (englisch) abgefragt am: 18. Januar 2007
  15. World Economic Outlook Database, September 2006 des Internationalen Währungsfonds.
  16. Innenpolitik
  17. Statistiken des PRIE über Costa Rica
  18. Ley Fundamental de Educación, Artikel 8; Convenio Centroamericano sobre Unificación Básica de la Educación, Artikel 18
  19. Der Preis des Lebens/Marktplatz der Natur. in: Der Spiegel. Hamburg 2008,21 (19. Mai), S.132f. ISSN 0038-7452

Siehe auch

Costa Rica Colibrì

Literatur

Wiktionary: Costa Rica – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Costa Rica – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikimedia-Atlas: Costa Rica – geographische und historische Karten

Koordinaten: 10° N, 84° W

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