Zum Inhalt springen

Triptane

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 12. März 2005 um 16:56 Uhr durch 81.189.40.220 (Diskussion) (Pharmakologie). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Triptane sind neuartige Arzneistoffe zur Akutbehandlung der Migräne und des Cluster-Kopfschmerzes. Sie sind Analoga des blutgefäßkontrahierenden Serotonins (5-Hydroxytryptamin). Ihr Wirkmechanismus beruht auf einer selektiven Stimulierung von 5-HT1B/1D-Rezeptoren.

Chemie

Alle auf dem Markt befindlichen Triptane leiten sich strukturell vom Serotonin und vom 5-Carboxamidotryptamin ab.

Strukturformel von Sumatriptan

Erste Modifikationen ausgehend von dem nichtselektiv wirksamen Serotonin lieferten durch Einbringung einer Sulfonamidstruktur den selektiven 5-HT1B/1D-Rezeptoragonisten Sumatriptan. Dieses Strukturmerkmal wurde auch bei zahlreichen neueren Triptanen ("Triptane der 2. Generation") beibehalten. Durch Variation der Substituenten und der Lipophilie wurden hauptsächlich pharmakokinetische Parameter verändert, während das Wirkprofil weitgehend unbeeinflusst blieb.

Das derzeit potenteste Triptan ist das Frovatriptan, das formal als ein ringgeschlossenes 5-Carboxamidotryptamin angesehen werden kann.

Pharmakologie

Anwendungsgebiete

Triptane werden zur Therapie akuter Migräneanfälle mit und ohne Aura als Mittel der ersten Wahl eingesetzt. Darüber hinaus zeigen sie in der Behandlung des Cluster-Kopfschmerzes klinische Wirksamkeit. Im Gegensatz zu "herkömmlichen Schmerzmitteln" wie ASS oder Paracetamol sind Triptane verschreibungspflichtig.


Wirkmechanismus

Triptane sind wie Serotinin Agonisten an 5-HT1B/1D-Rezeptoren. Für die Wirksamkeit der Triptane werden drei Mechanismen diskutiert, die mit einer Aktivierung dieser Rezeptoren assoziiert werden:

  1. Triptane führen zu einer Verengung der bei einem Migräneanfall erweiterten zerebralen Blutgefäße.
  2. Triptane hemmen die Ausschüttung entzündlicher Peptide, wie z.B. Substanz P und Calcitonin gene related peptide (CGRP), aus Neuronen im Zentralnervensystem.
  3. Triptane hemmen die Ausbreitung von Schmerzreizen über die Hirnrinde.

Darüber hinaus zeigen einige Triptane, wie z.B. Sumatriptan, agonistische Wirksamkeit an 5-HT1F-Rezeptoren. Eine Aktivierung dieser Rezeptoren führt ebenfalls zu einer Hemmung der Freisetzung entzündlicher Peptide, nicht aber zu einer Gefäßverengung zerebraler Blutgefäße.

Nebenwirkungen

Wechselwirkungen

Arzneistoffe

Derzeit werden in Deutschland folgende Triptane therapeutisch angewendet:

  1. Almotriptan
  2. Eletriptan
  3. Frovatriptan
  4. Naratriptan
  5. Rizatriptan
  6. Sumatriptan
  7. Zolmitriptan

Literatur