Lessinghaus (Berlin-Mitte)
Das Lessinghaus in Berlin ist ein rekonstruiertes Bürgerhaus im Nikolaiviertel im mittelalterlichen Stadtkern Berlins. Gotthold Ephraim Lessing wohnte hier von 1752 bis 1775.
Lage
Das Lessinghaus liegt am Nikolaikirchhof 10, seit 1986 Nikolaikirchplatz 7. Es ist ein Teil der Bürgerhäuser hinter der Nikolaikirche.
Wirken
Lessing lernte vom Nikolaikirchhof aus Moses Mendelssohn kennen, mit dem er seit Lebtag befreundet blieb. Mendelssohn gilt als der erste international bedeutende jüdische Schriftsteller deutscher Sprache.
Zudem knüpfte er freundschaftliche Kontakte zum Buchhändler Friedrich Nicolai und zum Dozenten Gumpertz, der als erster Wissenschaftler jüdischen Glaubens nach dem Toleranzedikt des Großen Friedrich das christliche Bildungsmonopol als bürgerlicher Hauslehrer durchbrach.
Lessing hat hier nicht, wie die Gedenktafel Glauben macht, die Minna von Barnhelm beendet. Dies tat er später in seiner Wohnung an der Königsmauer 10, ungefährt dort, wo heute der Brunnen der Völkerfreundschaft auf dem Alexanderplatzes steht.
Wiederaufbau
Das Lessinghaus ist in den Jahren 1985/86 als Teil des Nikolaiviertels vom Architekten Günter Stahn an historischem Ort vom Äußeren her weitgehend originalgetreu wiedererrichtet worden.
Literatur
- Günter Stahn: Berlin. Das Nikolaiviertel. Berlin (Berliner Wissenschafts-Verlag) 2003.
- Uwe Kießling und Johannes Althoff: Das Nikolaiviertel. Berlin (Berlin Edition) 2001.
- Benedikt Goebel: Der Umbau Alt-Berlins zum modernen Stadtzentrum. Berlin (Verlagshaus Braun) 2003.