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Opus signinum

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Opus signinum (lat. für „Werk aus Signia“, Ort in der Region Latium, heute Segni genannt) bezeichnet einen wasserdichten Estrich zum Verputzen von Böden und Wänden, der seit dem 1. Jahrhundert v. Chr. bis ins 2. Jahrhundert n. Chr. in der römischen Baukunst in Verwendung war.

Opus signinum-Brocken aus der Römischen Villa Haselburg bei Höchst i. Odw.

Er besteht aus einem Gemisch von groben und feinen Sandsorten, Mörtel, Ziegelmehl, sowie Kies, Terracotta- oder Keramikfragmenten. Die so verputzten Flächen wurden anschließend mit einer Schicht aus Leinöl, in Rotwein gelöschtem Kalk, Wachs und Teer überzogen und solange bearbeitet, bis die Oberfläche glatt wie Marmor wurde.

Weite Verbreitung erlangte Opus signinum als einfachste und ursprünglichste Form der Bodengestaltung in römischen Häusern. Hierfür wurden in den Estrich weiße oder schwarze (selten bunte) Steinwürfel, Kiesel oder Scherben zu unstrukturierten Flächen bzw. ornamentalen Mosaiken zusammengesetzt.

Darüber hinaus fand Opus signinum auf Grund seiner Wasserundurchlässigkeit beim Ausbau von Aquädukten, Wasserbecken und Brunnen Anwendung.

Literatur

  • Véronique Vassal: Les Pavements d'opus signinum : technique, décor, fonction architecturale. (= BAR International Series 1472). Oxford 2006, ISBN 1-84171-908-0

Siehe auch