Zum Inhalt springen

Florian Henckel von Donnersmarck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Februar 2010 um 21:49 Uhr durch 217.110.95.242 (Diskussion) (Zitat von Martina Gedeck aus dem Tagesspiegel hinzugefügt.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Florian Graf Henckel von Donnersmarck ( * 2. Mai 1973 in Köln, ganzer Name Florian Maria Georg Christian Graf Henckel von Donnersmarck[1]) ist ein deutscher Filmregisseur, Drehbuchautor und Filmproduzent. Er entstammt der altschlesischen Adelsfamilie Henckel von Donnersmarck und besitzt auch die österreichische Staatsbürgerschaft. 2007 wurde sein Spielfilm Das Leben der Anderen mit dem Oscar in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet.

Leben

Familie

Donnersmarck gehört einer gräflichen Linie des Hauses Henckel von Donnersmarck an. Seine Eltern sind der Lufthansa-Manager Leo-Ferdinand Graf Henckel von Donnersmarck und dessen Frau Anna-Maria (geborene von Berg). Donnersmarck ist von der Seite seines Vaters her ein Neffe von Gregor Henckel-Donnersmarck[2] und ist ein Onkel vierten Grades von Karl-Theodor zu Guttenberg.[1]

Donnersmarck ist mit der Juristin Christiane Henckel von Donnersmarck (geborene Asschenfeldt) verheiratet und hat mit ihr drei Kinder.

Eindrücke und Anfänge

Donnersmarck verbrachte seine Kindheit und seine Schulzeit in New York (sechs Jahre), Berlin (drei Jahre), Frankfurt am Main (vier Jahre) und Brüssel (vier Jahre). Er legte das Abitur mit einem Durchschnitt von 1,0 ab[3], verbrachte dann zwei Studienjahre in Sankt Petersburg und arbeitete danach kurz als Russischlehrer.

Er studierte von 1993 bis 1996 am New College in Oxford Philosophie, Politikwissenschaft und Volkswirtschaftslehre.

Laufbahn beim Film

Donnersmarck wechselte mit einem Regie-Praktikum bei Richard Attenborough zum Film. Er geriet an die Hochschule für Fernsehen und Film München (HFF München). Dort drehte er die Kurzfilme Dobermann (1998) und Der Templer (2002). Dobermann erhielt den Shocking Shorts Award von 13th Street, was Donnersmarck eine Teilnahme am Universal Studios Filmmasters Program in Hollywood einbrachte.

Donnersmarck hielt sich einige Zeit in Stift Heiligenkreuz bei Wien auf, um seinen ersten Langfilm Das Leben der Anderen zu schreiben und vorzubereiten. Am 28. Oktober 2007 wurde er im Stift Heiligenkreuz mit einem Festakt für seinen Oscar geehrt.[4]

Das Leben der Anderen

Donnersmarcks erster Langfilm Das Leben der Anderen (Buch und Regie, sein Abschlussfilm an der HFF München) beschäftigt sich mit den Verbrechen der DDR-Staatssicherheit. Er kam am 23. März 2006 in die deutschen Kinos und wurde im Juli 2006 mit dem Deutschen Filmpreis (in sieben Kategorien bei elf Nominierungen), dem Bayerischen Filmpreis (in vier Kategorien) und dem Europäischen Filmpreis (in drei Kategorien) ausgezeichnet. Am 25. Februar 2007 wurde er in Los Angeles mit dem Oscar in der Kategorie bester fremdsprachiger Film ausgezeichnet.

René Pollesch setzt sich in seinem Theaterstück L'affaire Martin!…, das im Großen Haus der Volksbühne Berlin uraufgeführt wurde, mit der Motivation Donnersmarcks auseinander, den Stoff von Das Leben der Anderen aufzugreifen.[5][6]

Filmographie

  • 1997: Mitternacht (Kurzfilm, mit Sebastian Henckel von Donnersmarck)
  • 1998: Das Datum (Kurzfilm, mit Sebastian Henckel von Donnersmarck)
  • 1999: Dobermann (Kurzfilm)
  • 2002: Der Templer (Kurzfilm, mit Sebastian Henckel von Donnersmarck)
  • 2003: Großstadt Schocker / Petits mythes urbains (Regie einer Episode)
  • 2005: Das Leben der Anderen

Auszeichnungen

Orden und Ehrungen

Zitate

„Er ist sehr ehrgeizig, erklärt viel, bedenkt alles und scheint Schauspieler zu bewundern. Und er ist stur. Sonst hätte er diese Schauspielerriege nicht zusammenbekommen. Aber zunächst mal ist er Anfänger, ihn in eine Reihe mit Regiegrößen zu stellen, wäre verfrüht.“

Martina Gedeck, Der Tagesspiegel[9]

Literatur

  • Florian Henckel von Donnersmark: Das Leben der Anderen. Suhrkamp, Frankfurt am Main 2007, ISBN 3-518-45908-2
  • Genealogisches Handbuch der Gräflichen Häuser. Band X. C. A. Starke, Limburg 1981 (Artikel Henckel von Donnersmarck)
  • Deutsches Geschlechterbuch. Band 171. C.A.Starke, Limburg 1975 (Artikel Asschenfeldt)

Einzelnachweise

  1. a b Graf Florian Maria Georg Christian Henckel von Donnersmarck – Relationship to Freiherr Karl Theodor von und zu Guttenberg. Genealogics.org
  2. And the Oscar goes to ... Kath.net, 24. Januar 2007
  3. Hanns-Georg Rodek: Donnersmarcks Erfolgsrezept. Die Welt, 26. Februar 2007
  4. Ein Oscar "aus" Heiligenkreuz. Stift-Heiligenkreuz.org
  5. Christina Tilmann: Wer ist Florian Henckel von Donnersmarck? Der Tagesspiegel, 26. Februar 2007
  6. Schlesier kriegen keine Lolas. Die Tageszeitung, 13. Oktober 2006
  7. Bisher bekannte Bambi-Preisträger 2009. In: Naumburger Tageblatt online, 24. November 2009
  8. Neues Mitglied der Oscar-Akademie. Süddeutsche Zeitung, 18. Juni 2007
  9. Christiane Peitz, Martina Gedeck: Wenn es gut geht, tanzen wir miteinander. Abgerufen am 23. Februar 2010.