Gerandete Jagdspinne
Listspinne | ||||||||||||||||||
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![]() Listspinne (Dolomedes fimbriatus) mit Jungtieren | ||||||||||||||||||
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Wie auch die Raubspinne (Pisaura mirabilis) gehört die Listspinne oder (Gerandete) Jagdspinne (Dolomedes fimbriatus) zur Familie der Raubspinnen bzw. zur Überfamilie der Lycosoidea und weist damit typische Verhaltensweisen dieser Art auf.
Listspinne (Dolomedes fimbriatus)
Die Listspinne Dolomedes fimbriatus ist die einzige in Mitteleuropa heimische Vertreterin dieser großen Gattung, dafür aber eine sehr große und auffällige und wurde 2002 von der Arachnologischen Gesellschaft e.V. zur Spinne des Jahres gewählt. Das Weibchen kann eine Körperlänge von gut 2 cm erreichen. Sie besitzen eine auffällige gelbe Zeichnung am Rand (daher auch "Gerandete Jagdspinne") und erwachsenen Männchen auch ein kleineres Herzmal auf dem Rückenschild des ansonsten dunkel-rotbraunen Körper.
Die Listspinne D. fimbriatius kann sich mit ihrer dichten Behaarung auf dem Wasser bewegen und taucht bei Gefahr auch unter. Im Gegensatz zu manchen Wolfspinnen, die ebenfalls auf dem Wasser jagen können (z.B. Pardosa, Pirata, Streckerspinnen (Tetragnatha)), "schwimmt" die Listspinne aber mit dem Körper. Sie ist zu schwer und benötigt die gesamte Körperbehaarung, um die Oberflächenspannung zu nutzen und "rudert" mit dem dritten und dem zweiten Beinpaar. Die Beine werden nicht gestreckt, sondern im Hüftgelenk gedreht. Damit stellt sie ihre Landbewegung (diagonale Bewegung der Beine) im Wasser um. Diese Bewegung ähnelt denen von Insekten, wie z.B. beim Wasserläufer (Gerridae). Das seltene Tier fühlt sich in Hochmooren, Feuchtwiesen und in Gärten wohl.
Das Männchen überreicht dem Weibchen zur Paarung kein Brautgeschenk, sondern wartet darauf, dass sich das Weibchen selbst etwas fängt. Während das Weibchen frisst, kann das Männchen sich dem Weibchen nähern. Allerdings werden unvorsichtige Männchen dabei auch verspeist. Die Listspinnenmutter kann zweimal im Jahr bis zu 1000 Eier legen, die ebenso in einem Kokon transportiert und bewacht werden.
Siehe auch
Literatur
- Foelix, Rainer F.: Biologie der Spinnen. Thieme, Stuttgart 1979, ISBN 3135758028
- Hänggi, Stöckli und Nentwig: Lebensräume mitteleuropäischer Spinnen. Centre Suisse de cartographie de la faune, Neuchatel, 1995.
- Jones, Dick: Der Kosmos Spinnenführer. Kosmos, 1990, ISBN 3440061418