Zum Inhalt springen

Julia Franck

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 19. Februar 2010 um 12:36 Uhr durch Laibwächter (Diskussion | Beiträge) (Leben: {{Quelle}} schnittepöhn). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Julia Franck

Julia Franck (* 20. Februar 1970 in Ost-Berlin) ist eine deutsche Schriftstellerin.

Leben

Julia Franck wurde 1970 in Berlin-Lichtenberg als eineiiger Zwilling geboren. Die Eltern sind die Schauspielerin Anna Katharina Franck und der Regisseur Jürgen Sehmisch. Julia Franck ist Enkelin der Bildhauerin Ingeborg Hunzinger und Ururenkelin des Malers Philipp Franck. 1978 reiste Francks Mutter mit ihren vier Töchtern über das Notaufnahmelager Marienfelde aus und konnte nach 9 Monaten nach Schleswig-Holstein in die Nähe von Rendsburg ziehen. Dort besuchte Julia Franck einige Jahre die Freie Waldorfschule. Ab 1983 lebte sie bei Freunden in Berlin und holte 1991 das Abitur nach. In ihrer offiziellen Biografie hebt sie hervor, dass sie neben dem Studium der Fächer Jura, Altamerikanistik, Neuere deutsche Literatur und Philosophie an der FU Berlin „sieben lange Jahre als Putzfrau, zehn kurze Jahre als Kindermädchen, drei nicht zu verachtende Jahre als Kellnerin, sowie als Hilfsschwester, Phonotypistin, wissenschaftliche Hilfskraft an der Freien Universität und auch als freie Mitarbeiterin für das Radio und verschiedene Zeitungen“ gearbeitet habe; unter anderem war sie Regieassistentin in der Abteilung Feature/Hörfunk beim Sender Freies Berlin. Außerdem hielt sie sich einige Monate in den Vereinigten Staaten, in Mexiko und in Guatemala auf. Sie lebt als alleinerziehende Mutter mit ihren beiden Kindern in Berlin-Friedenau.[1] Das Jahr 2005 verbrachte sie als Stipendiatin in der Deutschen Akademie Villa Massimo in Rom. Seit 2001 ist Franck Mitglied im P.E.N.-Zentrum Deutschland.

Die Autorin beschäftigt sich in ihren Werken stets mit Sinnlichkeit, die laut eigenen Aussagen für sie eine unerklärliche Faszination habe. Diese beziehe sie, so Literaturkritiker Denis Scheck, zunächst auf menschliche Beziehungen, vor allem in Der neue Koch, Liebediener und Bauchlandung. Geschichten zum Anfassen. In ihren jüngeren Werken entdecke Julia Franck ihre eigene, aber auch die deutsche Geschichte als Thema für ihr literarisches Schaffen. Dabei zeichne sich ihre sehr dichte Prosa dadurch aus, dass sie allen Lesern zugänglich sei und keine Vermittlung durch Literaturkritiker benötigten. Die Schrifstellerin Dagmar Leupold ordnet Julia Franck auf Grund ihres Sprachstils und ihres sicheren Auftretens, aber auch wegen ihrer gemäßigten Kritik am kapitalistischen System als westdeutsche Schrifstellerin ein.

Auszeichnungen

Werke

Julia Francks Werke wurden in mehr als 34 Sprachen übersetzt, u. a. in das Dänische, Englische, Französische, Griechische, Italienische, Niederländische, Portugiesische, Russische, Spanische, Tschechische und Ungarische.

Literatur

Commons: Julia Franck – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Vorlage:PND

Einzelnachweise

  1. Julia Benkert: Ein Tag im Leben von Julia Franck. Erstausstrahlung am 25. Oktober 2009 um 12.45 Uhr im BR.