Direktsaft
Direktsaft (auch Muttersaft) ist Fruchtsaft, überwiegend Apfel- oder Orangensaft, der nach dem Pressen und Keltern filtriert und im Idealfall direkt danach abgefüllt wird. Sollte dies nicht möglich sein, wird der Saft in großen Lagertanks steril eingelagert und zu einem späteren Zeitpunkt erhitzt und abgefüllt. Eine Verarbeitung zu Konzentrat und eine spätere Rückverdünnung entfällt bei Direktsäften.
Unterschied zu anderen Säften
Bei vielen Fruchtsäften ist es üblich, sie gleich nach der Kelterung zum Konzentrat einzudicken. So ist es auch bei Direktsäften.Dabei wird der Hauptbestandteil Wasser dem Fruchtsaft so weit wie möglich schonend entzogen. Flüchtige Aromastoffe werden dabei ebenfalls abgetrennt. Orangensaft wird beispielsweise weltweit häufig als FCOJ (frozen concentrated orange juice) gehandelt.
Am Zielort werden Fruchtsaftkonzentrate mit aufbereitetem Trinkwasser auf den ursprünglichen Wassergehalt rückverdünnt. Je nach Verhältnis von Konzentrat zu Wasser wird so 100%-iger "Saft" oder ein "Fruchtsaftgetränk" mit bis zu 94%-igem Wasseranteil. Zusatzstoffe wie Zucker, Aromen und Vitamine werden hinzugefügt und das Getränk abgefüllt.
Liegen Produktions- und Verkaufsort weit auseinander, dann rechtfertigt die Gewichts- und Transportkosteneinsparung den Aufwand der Konzentrierung. Fruchtsäfte "aus Konzentrat" ermöglichen durch Verschneiden oder Mischen unterschiedlicher Konzentrate mit verschiedenen Fruchtsäuregehalten und Süßen einen gleichbleibenden Geschmack im Endprodukt. Naturbedingte Schwankungen in Farbe und Geschmack lassen sich so weitgehend ausgleichen.
Awwa ganz ehrlisch des juckt misch nemme, sin sowiso so gelb die Säfd.
Herkunft des Begriffs
Die seit langem übliche Fruchtsaftkonzentration mit anschließender Rückverdünnung wird erst in letzter Zeit von Verbrauchern immer mehr wahrgenommen. Viele Verbraucher gehen davon aus, dass bei diesem Prozess Nährstoffe und Aromen negativ beeinflusst werden. Dies ist jedoch nur teilweise in der Konzentration begründet. Um Verbrauchern deutlich zu machen, dass ein Fruchtsaft »direkt« nach dem Pressen abgefüllt wurde, hat sich der Begriff »Direktsaft« eingebürgert. Dieser wird von Herstellern als Qualitätsmerkmal verwendet, um ihren »Direktsaft«, vor den Fruchtsäften mit der Aufschrift »Hergestellt aus Konzentrat« herausstellen zu können.
Jedoch wird dieser Saft (wie Milch) immer noch pasteurisiert. Dies geschieht zur Konservierung durch Abtötung von Keimen und Bakterien. Jedoch zerstört die Erhitzung nicht nur schädliche Stoffe. Auch Geschmacksträger und Vitamine werden teilweise beschädigt oder zerstört.