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Anneliese Rothenberger

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Anneliese Rothenberger (* 19. Juni 1924 in Mannheim) ist eine deutsche Opern- und Operettensängerin (lyrischer Sopran).

1943 debütierte sie am Stadttheater Koblenz, seit 1946 sang sie an der Hamburgischen Staatsoper. 1952 debütierte sie beim Edinburgh Festival, 1960 an der Metropolitan Opera in New York und 1961 an der Mailänder Scala. 1970 unternahm sie eine Tournee durch die Sowjetunion, 1972 durch Japan.

Als Opernsängerin war sie vor allem in Rollen von Wolfgang Amadeus Mozart (Constanze in Die Entführung aus dem Serail) und Richard Strauss (Sophie in Der Rosenkavalier, Zdenka in Arabella) erfolgreich, aber auch als Lulu in Alban Bergs Lulu.

Anfang der 1970er wurde sie einem breiten Publikum bekannt, als sie die ZDF-Musiksendung Anneliese Rothenberger gibt sich die Ehre moderierte. Bis 1983 sang sie auf der Opernbühne, bis 1989 gab sie Liederabende.

1954 heiratete sie Gerd Dieberitz († 1999), der auch ihr Manager war. Sie lebt heute in Salenstein am Schweizer Ufer des Bodensees.

Anneliese Rothenberger widmete sich auch der leichteren Muse. So sang sie 1969 das Lied der ARD-Fernsehlotterie Wie schön ist diese Welt.

Veröffentlichungen

  • Anneliese Rothenberger: Melodie meines Lebens. Selbsterlebtes, Selbsterzähltes. Lichtenberg, München 1972 ISBN 3-7852-1141-4 (Autobiographie)

Filmographie

Literatur

  • Wolf-Eberhard von Lewinski: Anneliese Rothenberger. Friedrich, Velber 1968
  • Ricarda Strobel: Die deutschen Fernsehstars. Bd. 4. Zielgruppenstars. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1998 ISBN 3-525-20799-9

Anekdotisches

Aus Ihrer Autobiographie Melodie meines Lebens:

"...hatte ich mir eigens ein Kleid von Jean Dessès in Paris machen lassen... Das Dekolleté jedenfalls schien mir keineswegs gewagt... Brief, der mir am anderen Morgen vom Hotelportier überreicht wurde. Er lautete: <Sie...! Schämen Sie sich gar nicht, Ihre Milchwirtschaft zum Halse herauszurücken?! Sie werden nie in die menschliche Gesellschaft aufgenommen. Das Kieler Publikum.>" (S.134)

"Ein Musikstudent geht auf Zimmersuche, wird aber von einer Wirtin strikt abgelehnt. <Ja, aber warum denn nur?> fragt er ganz irritiert. Meint die Wirtin: Wir hatten einen Musikstudenten. Der kam uns erst (beet)hövlich, dann wurde er (mo)zärtlich, brachte meiner Tochter einen Strauss mit, nahm sie beim Händel und führte sie mit Liszt über den Bach in die Haydn. Dort wurde er Reger und sprach: <Frisch gewagnert ist halb gewonnen!> Er konnte sich einfach nicht mehr brahmsen. Ja, und nun haben wir einen (Mendels)sohn und wissen nicht, wo Hindemith." (aus einem von Adenauer erzählten Witz, S.141)