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Czechowice-Dziedzice

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Czechowice-Dziedzice [ʧɛxoˈvʲiʦɛ ʥɛˈʥiʦɛ] (deutsch Czechowitz-Dzieditz, auch Czechowitz-Dziedzitz, 1943-45: Tschechowitz) ist eine Industriestadt mit 35.800 Einwohnern in Polen. Sie liegt auf halbem Wege zwischen Pszczyna (Pleß) und Bielsko-Biała am rechten Ufer der Weichsel zwischen den Einmündungen der Bialka (poln. Biała) und Lobnitz (poln. Wapienica), jeweils 8 km von beiden Städten entfernt. Die Stadt gehört dem Powiat Bielski in der Woiwodschaft Schlesien an.

Geschichte

Das Dorf Czechowice entstand zu Beginn des 14. Jahrhunderts auf den Anhöhen südlich des Weichseltales im Zuge der deutschen Besiedlung des Beskidenvorlandes um Bielitz. Das ausgedehnte Waldhufendorf, das ursprünglich den Namen Chotowicz theutonicum (Deutsch Chotowicz) trug, wurde ab dem 15. Jahrhundert zunehmend von polnisch sprachiger Bevölkerung besiedelt.

Die erste Erwähnung von Dziedzice stammt aus der gleichen Zeit. Das Dorf im Tal der Weichsel war eine kleine Siedlung mit polnischem Recht.

Die Entwicklung beider Orte zu Industriestandorten erfolgte in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Dzieditz erhielt durch die Errichtung der Österreichischen Nordbahn von Wien nach Krakau in den Jahren 1847 - 1855 eine Eisenbahnstation und wurde zum Ausgangspunkt für die Anschlusstrecken nach Bielitz (1855) und nach Kattowitz (1870). Um den bedeutenden Eisenbahnknoten zwischen dem preußischen Oberschlesien sowie Österreichisch Schlesien und Galizien entstanden Ölraffinerien und ein Walzwerk für die oberschlesische Zinkproduktion, die an der Weichsel gute Ansiedlungsbedingen vorfanden. Der namhafte sächsische Bleiwarenhersteller Jung & Lindig aus Freiberg errichtete hier eine Niederlassung. Da sich der Bahnhof auf der Flurgrenze zwischen beiden Dörfern befand, wuchsen diese recht bald zu einer Einheit zusammen.

1910 wurde im Mündungsbereich der Bialka in die Weichsel der Silesia-Schacht aufgeteuft. Die südlichste Steinkohlengrube des Oberschlesischen Reviers lieferte ihre Kohle vorwiegend nach Wien.

Czechowitz und Dzieditz waren seit 1772 zu Österreich gehörig und seit 1919 ein Teil Polens.

Zwischen 1939 und 1945 gehörten beide Orte dem deutschen Landkreis Bielitz an. Im Jahre 1940 wurden beide Orte vereinigt, wobei der Name des Ortes zunächst Czechowitz-Dzieditz, ab 1943 nur noch Tschechowitz lautete.

Im Ort entstand ein Außenlager des KZ Auschwitz und im Jahre 1942 ein Aussiedlungslager für Polen.


Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Zusammenschluß beibehalten. 1950 erhielt Czechowice das Stadtrecht. Im Jahre 1958 wurde der Name der Stadt in Czechowice-Dziedzice geändert.

Einwohnerentwicklung

1880: 3.815 Einwohner (Angaben vor 1940 beeinhalten stets beide Orte)
1910: 9.492
1939: 18.000
1961: 23.126
1970: 25.418

Gmina

Die Gmina (Großgemeinde) Czechowice-Dziedzice umfaßt ein Territorium von 66 km² auf denen 43.500 Einwohner leben. Ihr gehören folgende Orte an:

  • Bronów
  • Czechowice-Dziedzice - Stadt
  • Ligota
  • Zabrzeg

Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Powiat Bielski (Bielsko-Biała)