Alternativ Demokratesch Reformpartei
Alternativ Demokratesch Reformpartei | |
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Präsident | Logo |
Parteipräsident | ![]() |
Basisdaten | |
Gründungsdatum: | 12. Mai 1987 |
Parteipräsident: | Robert Mehlen |
Vizepräsidentin: | M.-J. Kodisch-Bausch |
Präs. Parl. Gruppe | Gaston Gibéryen |
Generalsekretär: | Roy Reding |
Schatzmeister: | Jeff Engelen |
Presseattaché: | Alain Frast |
Parteimotto: | “mir wëllen erhaalen, wat mer hun” |
Anschrift: | Fraktion: 9, Rue de la Loge, L-1945 Luxembourg Partei: 4, Rue de l'Eau, L-1449 Luxembourg |
Partei-Jugend: | adrenalin, déi jonk adr |
Website: | www.adr.lu |
Die Alternative Demokratische Reformpartei (lux. Alternativ Demokratesch Reformpartei, fr. Parti de réforme alternatif et démocratique), kurz ADR, ist eine konservative Partei in Luxemburg, die am 12. Mai 1987 als Aktionskomitee 5/6 Pension für jeden (lux. Aktiounskomitee 5/6 Pensioun fir jiddfereen, fr. Comité d’action 5/6 de retraite pour tous) im Centre Convict gegründet wurde. Die Partei änderte im Verlauf ihrer Geschichte mehrmals ihren Namen, so benannte sie sich am 12. Oktober 1989 in Aktionskomitee 5/6 (lux. Aktiounskomitee 5/6, fr. Comité d’action 5/6) und am 22. November 1992 in Aktionskomitee für Demokratie und Rentengerechtigkeit (lux. Aktiounskomitee fir Demokratie a Rentegerechtegkeet, fr. Comité d’action pour la démocratie et les pensions) um. Ihren jetzigen Namen trägt sie seit dem Nationalkongress in Strassen am 2. April 2006.
Die Partei war auf europäischer Ebene mit der seit Dezember 2004 bestehenden nationalkonservativen Allianz für ein Europa der Nationen bis zu deren Auflösung bei den Europawahlen 2009, verbunden. Seit dem 13. März 2008 wurde ein Kooperationsvertrag zwischen der ADR und der AHL (Association des Hommes du Luxembourg) beschlossen.
Geschichte
Vorgeschichte
Die Neutrale Gewerkschaft Lëtzebuerg ruft im Dezember 1986 alle Arbeiternehmer-Organisationen im Privatsektor in einer gemeinsamen Aktion für mehr Rentengerechtigkeit auf. Da der Sozialminister dazu nicht geneigt ist, erfolgt am 28. März 1987 eine Protestdemo mit dem Titel „5/6 Pensioun fir jiddfereen“, woraufhin sich kurze Zeit später das „Aktiounskomitee 5/6 Pensioun fir jiddfereen“ gründet.
Höhepunkte (1989–1999)

Die ADR ging aus einer Ein-Thema-Partei hervor, die mit einer einzigen Forderung, nämlich gleich hohen Pensionen in allen Wirtschaftszweigen, bei den luxemburgischen Parlamentswahlen am 18. Juni 1989 antrat und mit 7,13 %, was vier Abgeordneten entspricht, erstmals ins luxemburgische Parlament gewählt wurde. In einer Protestaktion der Partei und einigen weiteren Abgeordneten unter dem Motto „Gläich Rechter fir all Deputéiert“ (dt. „Gleiche Rechte für alle Abgeordneten“), die mittels Treppenbesetzung des Parlamentes erfolgte und im Zuge dessen durch gewaltsames Eingreifen der Ordnungskräfte aufgelöst werden musste, wird die ADR von zehn öffentlichen Sitzungen aus dem Parlament ausgeschlossen. Am 2. Dezember 1990 wird gegen den Parteiabgeordneten Josy Simon ein Ausschlussverfahren eingereicht. Am 8. Dezember 1991 wird Robert Mehlen als neuer Nationalpräsident ins Amt bestätigt.
Am 22. März 1993 wechselt der ehemalige CSV-Abgeordnete Fernand Rau zur ADR über. Bei den folgenden Gemeindewahlen am 10. Oktober 1993 gelang ihr der Einzug in sieben Gemeinderäte. Bei den Parlamentswahlen am 2. Juni 1994 erreichte man 9,00 % aller gültigen Stimmen, womit die ADR einen weiteren Sitz hinzugewinnen konnte, so dass sie ab dann mit fünf Abgeordneten im Parlament vertreten war. Ihr bestes Wahlergebnis gelang der ADR bei den luxemburgischen Parlamentswahlen am 3. Juni 1999 mit 11,31 % der gültigen Stimmen und dem Einzug sieben Abgeordneter ins luxemburgische Parlament. Am 7. Juli 1999 wird formell die ADR-Jugendsektion „ADR-Jugend“ gegründet. Im selben Jahr gelingt der ADR bei den Gemeindewahlen am 10. Oktober 1999 der Einzug in zehn Gemeinderäte.
Tiefpunkte (2000–2008)

Aufgrund des Wahlerfolges von 1999, beschließt die ADR das Herausgeben einer eigenen Parteizeitschrift. Im Dezember 2000 wird „De Pefferkär“ (dt. „Der Pfefferkern“) offiziell lanciert. Im Juli 2001 beschließt die Partei eine landesweite Plakataktion mit der Forderung dem Rententisch Nachdruck zu verleihen. Aufgrund der CSV-Präsidentin und deren Ministerien erfolgt ein Verbot dieser Aktion. Daraufhin erfolgt am 12. Juni 2001 eine Protestkundgebung vor der Chambre des Députés. Im Februar 2003 beteiligt sich die Partei an der Massenkundgebung gegen den anstehenden Irak-Krieg. In den letzten Jahren musste die ADR jedoch vielerorts Stimmen abgeben. Mit dem Motto „Kompetent a Konsequent“ (dt. „Kompetent und Konsequent“) erzielte sie bei den Parlamentswahlen vom 13. Juni 2004 lediglich 9,95 % aller Stimmen und verlor gleichzeitig zwei Sitze im Parlament. Auch bei den letzten Gemeindewahlen unter der Maxime „Liewesqualitéit fir jiddereen“ (dt. „Lebensqualität für Jedermann“) am 9. Oktober 2005 musste die ADR deutliche Stimmeneinbußen hinnehmen. Seitdem ist sie nur noch in fünf statt vorher zehn Gemeinderäten vertreten. Ein weiterer Bruch erfolgte im April 2006 durch den Parteiaustritt des ehemaligen Abgeordneten Aly Jaerling. Dadurch verlor die ADR ihren Status als Fraktion und bildet seitdem nur noch eine parlamentarische Gruppe.
Aktuelle Situation (2009/2010)
Mit dem Kooperationsvertrag der AHL wurde der ADR ermöglicht, auch Mitglieder der Männerorganisation auf ihren Listen kandidieren zu lassen. Mit der seit Januar 2009 gestarteten Vor-Kampagne „Maach mat!“ versuchte man, anhand von vier verschiedenen ADR-Programmpunkten auf sich aufmerksam zu machen. Hierbei stand vor allem das Projekt des „City-Tunnels“ im Vordergrund. Das eigentliche Wahlslogan für den Wahlkampf wurde am 25. April veröffentlicht, der aus den aus der Vor-Kampagne verwendeten Programmpunkten resultierte, wobei die Partei für die Wahlen 2009 unter dem Motto „Léisungen fir Lëtzebuerg“ (dt. „Lösungen für Luxemburg“) ins Rennen ging. Mit insgesamt 6 Spitzenkandidaten hat die ADR auch ebenfalls für die nationalen Mandate der Europawahlen kandidiert. Seit Anfang Januar besitzt die Partei eine neue Parteizeitschrift, deren Titel dem gleichnamigen Motto „Maach mat!“ (dt. „Mach mit!“) entnommen wurde.
Bei den Landeswahlen vom 7.Juni 2009 erzielte die ADR trotz großen Aufwandes allerdings nur noch 8,1 % aller Stimmen (Verlust von 1,9 % im Vergleich zum Vorjahr) und verlor dabei den Sitz des Parteipräsidenten Robert Mehlen im Osten, wodurch auch die Bildung einer Fraktion erneut scheiterte. Die ADR konnte jedoch vier Vertreter in das Parlament schicken: Gaston Gibéryen (17243 Stimmen, Süden), Jacques-Yves Henckes (6158 Stimmen, Zentrum), Jean Colombera (4989 Stimmen, Norden) und Fernand Kartheiser, der aufgrund des Verzichtes von Tania Gibéryen (6765 Stimmen, Süden) nachrückte. Trotz des misslungenen Wiedereinzugs des ADR-Parteipräsidenten ins Parlament wurde er auf einer Exekutiv-Versammlung des Nationalvorstandes erneut als Parteipräsident bestätigt. Damit übernimmt Robert Mehlen nun eine repräsentative Aufgabe.
Jugendorganisation

Die am 7. Juli 1999 formell gegründete ADR-Jugendsektion „ADR-Jugend“ oder kurz „ADR-J“ stellte sich ebenfalls einem Erneuerungsprozess. So änderte man im Dezember 2008 den Namen auf „adrenalin, déi jonk adr“ (dt. „adrenalin, die junge adr“) um und stellte sich der Presse. Dort präsentierte die Jugendsektion ihre auf der Studentenmesse durchgeführte Umfrage der Öffentlichkeit. Am 13. Februar 2010 fand im Kinosch in Esch-Alzette der erste Nationalkongress seit den vergangenen Wahlen vom 7. Juni 2009 statt. Dort wurde eine Statutenänderung durchgeführt, das 10-Punkte-Programm der Jugendsektion vorgestellt, sowie auch eine Neuwahl des Nationalvorstandes erfolgte. Der neue Nationalvorstand setzt sich nun aus einem Kabinett aus 8 Mitgliedern zusammen. Die Hauptposten verteilten sich wie folgt: Präsident Andy Maar, Vizepräsident Joe Thein, Generalsekretär Claude Putz, Schatzmeister Kim Schleich.
Bedeutende Persönlichkeiten
- John Bram (Nationalpräsident 12. November 1989 bis 8. Dezember 1991)
Ehemalige Abgeordnete
- Fernand Greisen (1999–2004)
- Jean-Pierre Koepp (1989–2009)
- Robert Mehlen (1989–2009)
- Aly Jaerling (1999–2004)