Tatort: Reifezeugnis
Film | |
Titel | Reifezeugnis |
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Produktionsland | Deutschland |
Originalsprache | Deutsch |
Erscheinungsjahre | 1977 |
Länge | 108 Minuten |
Stab | |
Regie | Wolfgang Petersen |
Drehbuch | Herbert Lichtenfeld Wolfgang Petersen |
Produktion | Rüdiger Humpert |
Musik | Nils Sustrate |
Kamera | Jörg-Michael Baldenius Hans Schreiber |
Schnitt | Hannelore Pitschek Karin Wagner |
Besetzung | |
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Der Spielfilm Reifezeugnis ist ein Fernsehfilm der Krimireihe Tatort aus dem Jahre 1977.
Handlung
Sina Wolf ist eine 16-jährige Schülerin aus reichem Hause. Das hübsche Mädchen wird von dem Mitschüler Michael Harms verehrt. Obwohl sie lange Zeit befreundet sind, zeigt sie ihm plötzlich die kalte Schulter. Sina Wolf hat ein Geheimnis. Sie unterhält seit einiger Zeit ein intimes Verhältnis mit ihrem Lehrer Fichte. Als Michael Harms zufällig dahinterkommt, versucht er, Sina zu erpressen und verlangt von ihr Sex. Nach der Schule fahren sie gemeinsam in einen Wald. Dort fällt Michael über Sina her. In ihrer Not bekommt sie zufällig einen Stein zu fassen und erschlägt ihn. Angsterfüllt fügt sie sich weitere Spuren einer Vergewaltigung zu und erzählt der Polizei, dass Michael Harms sie vor einer Vergewaltigung retten wollte und von dem Täter erschlagen wurde. Die Beschreibung des Täters passt zu einem Mann, der seit längerem als Vergewaltiger in den Zeitungen für Schlagzeilen sorgt.
Bei den Ermittlungen erfährt Kommissar Finke von dem Lehrer-Schülerin-Verhältnis. Als auch noch festgestellt wird, dass der vermeintliche Täter zur fraglichen Zeit nicht als Täter in Frage kommt, wird Lehrer Fichte verdächtigt. Konfrontiert mit den Vorwürfen des Abhängigkeitsverhältnisses beendet er die Beziehung zu Sina. Das Mädchen verstrickt sich auch gegenüber der Polizei in Widersprüche. Verzweifelt flieht sie an einen See, der oft Liebesnest für die heimlichen Treffen war, und versucht sich zu erschießen. Kommissar Finke findet das Mädchen noch lebend vor, da es ihr nicht gelungen war, die Waffe durchzuladen.
Hintergrund
Die Drehorte befinden sich in der Holsteinischen Schweiz.[1] Einer dieser Drehorte war das durch diesen Film deutschlandweit bekannte Voss-Gymnasium. Der Film machte den Teenager Nastassja Kinski über Nacht berühmt. Die Tochter von Klaus Kinski hatte zwar bereits einige kleinere Rollen in Filmen gespielt, doch die Rolle der Sina Wolf, zur besten Sendezeit in der ARD ausgestrahlt, machte sie einem breiten Publikum bekannt. Auch für Regisseur Wolfgang Petersen war es der Startschuss für eine Karriere, die ihn bis nach Hollywood führen sollte. Reifezeugnis gilt als einer der Klassiker der Reihe Tatort und wird regelmäßig innerhalb der ARD wiederholt. Die Folge erscheint am 7. Januar 2010 auf DVD.[2]
Fortsetzung
30 Jahre nach der Erstausstrahlung begann der NDR mit Planungen für eine Fortsetzung der Tatort-Folge. Dabei sollen Nastassja Kinski, Judy Winter und Christian Quadflieg wieder in ihren alten Rollen mitwirken. Allerdings soll der Film nicht innerhalb der Tatort-Reihe gesendet werden, sondern als eigenständiger Fernsehfilm. Ein Drehbuch besteht bereits, Regie soll Marcus O. Rosenmüller führen. Eine endgültige Zusage von Nastassja Kinski steht noch aus. Wolfgang Petersen kündigte einen eventuellen Gastauftritt an [3], lehnt jedoch die Übernahme der Regieführung ab [4].
Kritiken
„Reifezeugnis“ zählt neben einigen Schimanskis zu den bekanntesten „Tatort“-Folgen. Das Frühwerk von Wolfgang Petersen – heute erfolgreicher Hollywood-Regisseur – war bei seiner Erstausstrahlung Tagesgespräch und wurde x-fach wiederholt. Das lag an dem sensationellen Debüt der jungen Nastassja Kinski, die sich für den Film auch mehrfach auszog und somit ein bisschen 70er-Jahre-„Schulmädchenreport“-Flair in deutsche Wohnzimmer brachte. Natürlich ist Petersens Film weit besser gemacht, doch es war ohne Zweifel nicht die eher betuliche Krimihandlung, die ihm den durchschlagenden Dauererfolg bescherte.“
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Drehorte
- ↑ cinefacts.de: Tatort: Reifezeugnis
- ↑ Francois Werner/dpa: Reifezeugnis soll fortgesetzt werden
- ↑ Interview in Fernsehzeitschrift TV Movie, Heft 21 / 2007