West Autobahn
Vorlage:Infobox Autobahn Die West Autobahn A1 ist die erste in Österreich gebaute Autobahn und geht auf die Planung der Reichsautobahn zurück. Sie führt von Wien über Linz nach Salzburg, wo sie am Walserberg an die deutsche Bundesautobahn 8 anschließt.
Der erste schon während des Zweiten Weltkriegs gebaute Abschnitt führt von der deutschen Grenze bis Salzburg-Mitte. Der letzte Bauabschnitt führt durch den Wienerwald zwischen Pressbaum und Wien und wurde 1966 eröffnet.[1]
Die West Autobahn bildet in Verbindung mit anderen Schnellstraßen und Autobahnen einen Teil des so genannten Regionenring um Wien.
Historisches

Der Spatenstich der Autobahn wurde bereits kurz nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 7. April 1938 bei Salzburg im Beisein von Adolf Hitler gefeiert. Als Touristen getarnte Techniker hatten das Gebiet bereits 1937 erkundet, so dass bei Baubeginn bereits die Trasse großräumig weitgehend feststand. Bereits im Sommer 1938 waren von der geplanten 150 km langen Strecke 60 km im Bau. Am 13. September wurden die ersten zwei Teilstücke der Ostmark bei Salzburg bereits eröffnet. Durch den Arbeitskräftemangel im Verlauf des Krieges verzögerte sich der Bau. Im Jahr 1942 wurde der Autobahnbau bei einer Gesamtlänge von 16,8 fertig gestellten Kilometern eingestellt. Im Nachkriegsösterreich dachte man zwar in der amerikanischen Besatzungszone an den Weiterbau der Autobahn. Dies wurde aber durch die sowjetischen Besatzer verhindert, so dass ein Weiterbau erst nach dem Staatsvertrag von 1955 möglich war.[2][3]
Ausbau
Nachdem sie die wichtigste West-Ost-Verbindung im Straßenverkehr in Österreich darstellt, werden laufend Teilstücke von der Asfinag auf sechs Fahrspuren ausgebaut. Ziel ist ein sechsstreifiger Ausbau zwischen dem Knoten Steinhäusl und dem Knoten Voralpenkreuz. Derzeit fehlt noch der Abschnitt zwischen Amstetten-West und Melk.
Am 7. Oktober 2005 wurde das ausgebaute Teilstückes der A1 zwischen dem Knoten Voralpenkreuz und dem Knoten Haid für den Verkehr freigegeben. Der 20 km lange Abschnitt wurde innerhalb von nur 23 Monaten auf sechs Fahrspuren plus Pannenstreifen ausgebaut. Diese kurze Bauzeit war nur deshalb möglich, weil im ersten Teil des Ausbaus, als die Richtungsfahrbahn Salzburg ausgebaut wurde, der Verkehr in Richtung Wien zwischen dem Knoten Voralpenkreuz und dem Knoten Haid über die Innkreis Autobahn A8, den Knoten Wels und die Welser Autobahn A25 umgeleitet wurde. Im zweiten Ausbauschritt war eine Umleitung nicht mehr nötig, und der Verkehr wurde auf der zuvor ausgebauten Fahrbahn geführt. Dabei wurde auch eine Mitteltrennung errichtet. Erstmals wurde die Geschwindigkeit einer Autobahnbaustelle nicht auf 80 km/h beschränkt, sondern auf 100 km/h. Diese Begrenzung wurde mittels Abschnittskontrollen überwacht. Es gab keine schweren Unfälle während der Bauzeit und die Beschränkung wurde von einer Mehrzahl der Verkehrsteilnehmer eingehalten.
Unfälle
Am 21. August 2000 gegen 03.00 Uhr Morgens ereignet sich auf der A1 bei Pöchlarn, im Bezirk Melk, ein schweres Busunglück. In einem Gegenverkehrsbereich schlitzt der Anhänger eines schleudernden Lkw das obere Deck eines deutschen Doppeldeckerbusses auf, dabei werden acht Jugendliche getötet und 23 Weitere zum Teil schwer verletzt. Der Lkw-Lenker war in dem schmalen Baustellenbereich durch Unaufmerksamkeit ins Schleudern geraten. Nach dem Unglück war Kritik an Gegenverkehrsbereichen in Autobahnstellen in Österreich laut geworden. Der LKW-Fahrer wurde sieben Monate später wegen fahrlässiger Tötung in acht Fällen zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten auf Bewährung, sowie einem zehnmonatigen Führerscheinentzug verurteilt.
Nebelgefahr
Der ca. 10 km lange Streckenabschnitt zwischen Regau und Seewalchen im oberösterreichischen Seengebiet ist das nebelgefährlichste Autobahnstück Österreichs: Dort ereigneten sich zwischen 1997 und 2001, aufgrund aufziehender Nebelbänke, in denen die Sicht schlagartig auf beinahe null zurückging, 103 Verkehrsunfälle mit Personenschaden. Als es am 30. September 2002 innerhalb dieses Abschnittes nebelbedingt zu gleich vier Massenkarambolagen auf beiden Fahrtrichtungen mit acht Toten und 57 Verletzten kam, wurde in diesem Gebiet eine Nebelwarnanlage (die einzige ihrer Art in Österreich) installiert, die seit Herbst 2004 im Vollbetrieb ist: Die Sichtweite entlang des Autobahnabschnitts wird mit speziellen Geräten alle 600 Meter gemessen. Sobald ein bestimmter Wert unterschritten wird, wird automatisch eine Warnung ausgelöst und die Autobahnmeisterei Seewalchen alarmiert. Dort oder bei der Tunnelwarte in Wels geben die Mitarbeiter den entsprechenden Warnhinweis in den Computer ein, der in der Folge auf den Anzeigetafeln auf der A1 erscheint. Trotzdem hat sich die Gesamtzahl der nebelbedingten Unfälle bis heute nur geringfügig reduziert.
Einzelnachweise
- ↑ Eröffnungsdaten der Autobahnen und Schnellstraßen in Österreich: A 1 West Autobahn, Stand 23. Juli 2008
- ↑ Verkehrs-Notizen: Beginn des Autobahnbaus in Österreich (1938-1942), Stand 25. Juli 2008
- ↑ Verkehrs-Notizen: Beginn des Autobahnbaus in Österreich (ab 1954), Stand 25. Juli 2008