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Kanton Waadt

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Canton de Vaud
Kanton Waadt
Wappen
Wappen
Deutsch: Freiheit und Vaterland
Kanton der Schweizerischen Eidgenossenschaft
Kürzel/Kontrollschild: VD
Amtssprache: Französisch
Hauptort: Lausanne
Beitritt zum Bund: 1803
Fläche: 3212,02 km²
Höhenbereich: 369–3209 m ü. M.
Website: www.vd.ch
Bevölkerung
Einwohner: 845'870 (31. Dezember 2023)[1]
Einwohnerdichte: 263 Einwohner pro km²
Ausländeranteil:
(Einwohner ohne Bürgerrecht)
33,6 % (31. Dezember 2023)[2]
Arbeitslosenquote: 3,9 % (30. Juni 2021)[3]
Lage des Kantons in der Schweiz
Lage des Kantons in der Schweiz
Lage des Kantons in der Schweiz
Karte des Kantons
Karte des Kantons
Karte des Kantons
Gemeinden des Kantons
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Der Kanton Waadt (französisch Vaud, italienisch Vaud, rätoromanisch Vad) ist ein französischsprachiger Kanton im Westen der Schweizerischen Eidgenossenschaft. Der Hauptort ist Lausanne.

Der Kanton wird als die Waadt oder auch als das Waadtland bezeichnet, im Französischen Pays de Vaud. Die Einwohner werden als Waadtländer, im Französischen als Vaudois bezeichnet.

Der grösste Kanton der Romandie belegt mit 3'212,1 km² flächenmässig Platz vier der Kantonsgrössenrangliste, gemessen an der Einwohnerzahl mit 688'245 Menschen Platz drei in der Schweiz.[4] Die Waadt existiert in ihrer heutigen Form erst seit der Mediationsakte und dem Beitritt zur Eidgenossenschaft am 19. Februar 1803.

Geographie

Der Kanton Waadt liegt im Westen der Schweiz und erstreckt sich vom Genfersee zum Neuenburgersee. Er grenzt im Nordwesten an die französischen Départements Ain, Jura, und Doubs, im Südwesten an den Kanton Genf, im Südosten an das Wallis, im Osten an die Kantone Freiburg und Bern und im Nordosten an Neuenburg. Über den Genfersee hinaus grenzt das Waadtland im Süden an das Département Haute-Savoie.

Der Nordwesten des Waadtlands wird vom Jura eingenommen, der Südosten von den Alpen. Der Rest befindet sich im Mittelland.

Im Nordosten bildet der Bezirk Avenches eine vom Kanton Freiburg umschlossene Exklave. Auf der anderen Seite besitzt Freiburg drei Enklaven in der Waadt. Im Südwesten des Kantons befindet sich mit Céligny eine Genfer Enklave.

Gewässer

Die Seen nehmen insgesamt eine Oberfläche von 393 km² (12,23 %), die Flüsse und Bäche 9,4 km² (0,29 %) der gesamten Kantonsfläche ein.[5] Das bedeutendste Gewässer ist der Genfersee, der sich beinahe an der gesamten südlichen Kantonsgrenze entlang zieht. Zu den wichtigsten Seen, die vollständig im Kanton liegen, gehören der Lac Brenet, der Lac de Joux, der Lac de Bret und der Stausee Lac de l'Hongrin. Die wichtigsten Flüsse sind die Aubonne und die Orbe.

Berge

Das höchste Gebirge mit 3'210 m ü. M. sind die Les Diablerets im Südosten des Kantons. Weitere wichtige Berge sind der Dent de Jaman, der Jorat, das Oldenhorn, die Rochers de Naye, der Jura, der Chasseron, der La Dôle, der Mont Risoux, sowie der Mont Tendre.[6]

Bilder

Bevölkerung

Stadt und Agglomeration Lausanne mit Blick vom Mont Tendre.

Der grösste Teil der Bevölkerung wohnt in den städtischen Agglomerationen. Die Hauptstadt Lausanne ist mit rund 324'400 Einwohnern inklusive den angrenzenden Gemeinden die bevölkerungsreichste davon. Es folgen Vevey-Montreux mit 89'900, Monthey-Aigle mit 37'100 und Yverdon-les-Bains mit 31'600 Einwohnern.[7]

Der Ausländeranteil des Kantons Waadt betrug im Jahr 2007 29,0 Prozent[8], wovon 18,65 Prozent italienischer Staatsangehörigkeit sind. Es folgen Portugal mit 17,46 Prozent und Frankreich mit 11,73 Prozent auf den Plätzen zwei und drei.[9]

Der Ort Nyon orientiert sich eher zur Agglomeration Genf. Weitere bedeutende Ortschaften sind Morges, Renens und Rolle.

Die Arbeitslosenquote betrug im Jahr 2007 4,1 Prozent der Bevölkerung.[8] Von den 688'245 Ende 2008 verzeichneten Einwohnern, waren 334'610 davon Männer und 353'635 Frauen.[10]

Sprachen

Die offizielle Amtssprache des Kantons ist französisch. Bei der Volkszählung im Jahr 2000 gaben 81,83 Prozent der Einwohner französisch als ihre Muttersprache an. Die anderen Landessprachen erzielten die Werte 4,75 Prozent (deutsch), 2,92 Prozent (italienisch) und 0,04 Prozent (rätoromanisch). 10,46 Prozent der Bevölkerung gab eine andere Muttersprache an.[9]

Religionen – Konfessionen

Die Kulturvielfalt ist vor allem in den Städten gegeben, wobei sich auf dem Land eher ein konservatives Bild abspiegelt, indem die Region um Echallens (eine ehemalige Gemeine Herrschaft des reformierten Bern und des katholischen Freiburg) teilweise katholisch, die übrige Waadt (als ehemaliges Berner Untertanengebiet) dominant reformiert ist. Bei der letzten Volkszählung gaben 40,04 Prozent der Bevölkerung an, protestantisch zu sein, gefolgt von römisch-katholisch mit 33,62 Prozent. Knapp 14 Prozent der Einwohner haben keine Zugehörigkeit und etwa 5 Prozent wollten keine Angabe machen. Die grösste Minderheit ist die Islamische Gemeinschaft (3,86 Prozent) vor der christlich-orthodoxen Bevölkerung (1,65 Prozent).[9]

Regierung

Das Château Saint-Maire in Lausanne ist Sitz des Staatsrats des Kantons Waadt.

Verfassungsreform von 2003

Am 14. April 2003, exakt 200 Jahre nach der Gründung des Kantons, ist die neue Kantonsverfassung in Kraft getreten. Ein Verfassungsrat erstellte in den Jahren 1999 bis 2002 einen Entwurf. Diese Gesamterneuerung wurde von den Kantonsbehörden beschlossen, da sie den Kanton erneuern und ihm ein klareres und dynamischeres Gerüst geben wollten.[11]

Die wichtigsten Änderungen der Revision sind unter anderem, dass der Grosse Rat neu aus 150 Mitgliedern statt früher 180 besteht und eine Legislatur jetzt fünf statt wie bisher nur vier Jahre dauert. Anstelle einer jährlichen Rotation des Präsidiums des Staatsrats, wählt dieser neu aus seiner Mitte einen Präsidenten für die gesamte Legislatur. Es wurde ein neuer Rechnungshof, bestehend aus fünf Richtern, eingerichtet, welcher vom Grossen Rat gewählt wird. Den im Kanton niedergelassenen Ausländern wird das Stimm- und Wahlrecht auf Gemeindeebene erteilt und die 19 Bezirke werden neu in zehn Bezirken zusammengefasst. Weiter verlor die reformierte Kirche ihren Status als Staatskirche, bleibt aber gleich wie die römisch-katholische Kirche eine öffentlich-rechtlich anerkannte Landeskirche.

In einer Abstimmung am 22. September 2002 wurde die neue Verfassung mit 55,9 Prozent angenommen. Die Wahlbeteiligung lag bei 44,4 Prozent, was für Schweizer Wahlverhältnisse normal ist.[12]

Legislative

Die Legislative wird durch den Grand Conseil (Grosser Rat), das Parlament des Kantons, gebildet. Er setzt sich aus 150 Abgeordneten zusammen, welche in Wahlkreisen gewählt werden. Die Wahlkreise entsprechen den Bezirken, damit alle Teile des Kantons im Parlament vertreten sind. Die letzten Gesamterneuerungswahlen fanden am 11. März 2007 statt.[13]

Partei Prozent Sitze
Sozialdemokratische Partei (SP) 25.33 % 38
Freisinnig-Demokratische Partei (FDP) 19.33 % 29
Schweizerische Volkspartei (SVP) 17.33 % 26
Grüne Partei (GPS) 16.00 % 24
Liberale Partei (LPS) 12.67 % 19
Alliance du Centre
Christlichdemokratische Volkspartei (CVP)
Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU)
Riviera libre
6.00 % 9
À Gauche toute! 3.33 % 5

Exekutive

Die Exekutive des Kantons übt der Conseil d’État (Staatsrat) aus. Er besteht aus sieben Mitgliedern, die den Titel conseiller d'État (Staatsräte) tragen. Jeder Staatstrat führt jeweils ein eigenes Departement.

Seit der Revision der Kantonsverfassung im Jahr 2003 wird der Staatsrat alle fünf Jahre vom Volk gewählt. Die Mitglieder des Staatsrat ernennen aus ihrer Mitte für die gesamte Länge der Legislatur eine Person als Präsidenten. Vor der Verfassungsänderung wurde nach dem Rotationsprinzip jedes Jahr ein neuer Präsident bestimmt. Aktueller Präsident ist Pascal Broulis der FDP und führt das dem Präsidenten zugeteilten Departement für Finanzen und Aussenbeziehungen.

Die weiteren Mitglieder sind:

Judikative

Die Judikative besteht aus den Gerichten der Arrondissements (deutsch: Gerichtsbezirke) und dem Kantonsgericht. Dem Kantonsgericht sind wichtige Ämter angesiedelt, wie zum Beispiel das Kantonale Untersuchungsrichteramt, das Jugendgericht, das Vollzugsrichteramt, die Friedensrichter und das Kantonale Handelsregisteramt.

Parteiensystem

Die politischen Kräfte sind seit dem Jahr 1946 relativ stabil geblieben. Die Mitte-Links-Parteien agieren in der Mehrheit gegenüber Mitte-Rechts. Es existieren die national bekannten Parteien, wobei die Schweizerische Volkspartei, sowie die Sozialdemokratische Partei der Schweiz ungefähr gleich gross sind. Danach folgen die FDP und die Grünen. Die CVP tritt meistens mit der EDU auf gemeinsamen Wahllisten auf, ist aber nicht sehr populär.[11][14]

Wirtschaft

Hauptquartier der Nestlé – dem grössten Lebensmittelkonzern der Welt und dem grössten Industrieunternehmen der Schweiz.

Die Produktion und der tertiäre Wirtschaftssektor gehören zu den zwei wichtigsten Wirtschaftszweigen des Kantons. 20 Prozent der Produktion wird exportiert, wobei Europa mit 66 Prozent der grösste Abnehmer der Güter ist. Im Wesentlichen beruht die Wirtschaft aber auf dem Dienstleistungssektor. Dieser stellt nahezu 80 Prozent aller Arbeitsplätze dar. Die Hauptstadt Lausanne ist dabei das wirtschaftliche Zentrum und hat einen Dienstleistungssektoranteil von beinahe 72 Prozent.[11][15]

Das Waadtland ist aber auch in anderen Wirtschaftszweigen bekannt. Führende Industrie gibt es namentlich in den Gebieten der Mikromechanik, Elektronik, Uhrenindustrie, Medizintechnik, Informations- und Biotechnologie. Im Kantonsgebiet befinden sich auch mehrere Technologieparks und Inkubatoren. In Lausanne befindet sich das überregional bekannte World Trade Center. Die wirtschaftliche Entwicklung wird von den Behörden aktiv unterstützt.

Zu den grössten in der Waadt sesshaften Unternehmen mit nationaler oder internationaler Bedeutung zählen:

Tourismus

Die Waadt ist in die vier Fremdenverkehrsregionen «Städte – Seen», «Jura», «Auf dem Lande» und «Alpen» eingeteilt.[16] Das Gebiet zwischen Lausanne und Montreux, wo sich auch das Lavaux befindet, die sogenannte Waadtländer Riviera gilt als besonders beliebt. Im Jahr 2002 nahm der Kanton mit dem Tourismus 4,56 Milliarden Franken ein (66 Prozent direkte Einnahmen durch Touristen und 34 Prozent indirekt). Mit über 22'510 Beschäftigten stellt der Tourismus 8,6 Prozent sämtlicher Arbeitsplätze im Kanton dar.[17]

Verkehr

Die Métro Lausanne ist die erste U-Bahn der Schweiz.

Die erste Autobahn der Schweiz war die Strecke Genf-Lausanne (heutige A1). Der nächste internationale Flughafen ist der Flughafen Genf. Im Kanton Waadt befinden sich allerdings zwei Regionalflugplätze; der Flughafen Lausanne-Blécherette und der Flughafen Payerne in Payerne. Der öffentliche Verkehr ist im gesamten Kanton sehr gut ausgebaut, sodass viele Pendler für ihren Arbeitsweg auf das Auto verzichten. Der Bahnhof Lausanne dient als Knotenpunkt für den regionalen, nationalen und internationalen Verkehr und verbindet alle grösseren internationalen Städte wie Paris, Mailand, Stuttgart oder Frankfurt in wenigen Stunden. In der Nähe von Lausanne befindet sich der grosse Rangierbahnhof Lausanne. Der lokale Verkehr ist ebenfalls sehr gut ausgebaut und die viele Bahnstrecken profitieren auch vom Tourismus. Weiter bedienen in Lausanne, Montreux, Vevey, Nyon, Morges, Yverdon-les-Bains und Aigle dichtbenetzte Omnibus- und Trolleynetze diese Städte und deren Agglomerationen. Mit der Eröffnung der Métro Lausanne (M2) im Jahr 2008 befindet sich ein in der Schweiz einzigartiges vollautomatisches U-Bahn-System. Auf dem Genfersee verkehren Schiffe der Compagnie générale de navigation sur le lac Léman, die auch französische Gemeinden wie Évian-les-Bains anfahren.[18][19]

Bildungswesen

Im Kanton Waadt existieren viele sehr anerkannte Bildungseinrichtungen. Die EPFL, das Pendant der ETH Zürich für die Westschweiz, befindet sich in Lausanne. Die EPFL bildet zusammen mit der Universität Lausanne (UNIL), die 1537 gegründet wurde, den grössten Campus der Schweiz. Zudem verfügt der Kanton mit der Hotelfachschule Lausanne (EHL) über das älteste und renommierteste Bildungsinstitut im Hotelgewerbe der Welt. All diese Faktoren machen den Kanton Waadt zu den besten Bildungsstandorten der Schweiz.[11]

Die höhere Ausbildung wird durch mehrere Fachhochschulen gewährleistet. Im Waadtland ist die Berufsausbildung in mehr als 200 Fachbereichen möglich. Jedes Jahr werden ungefähr 13'000 Jugendliche ausgebildet.[20]

Sport

Start des Lausanne-Marathon.

1915 hat sich das Internationale Olympische Komitee (IOK) am Genferseeufer bei Lausanne niedergelassen und seither trägt Lausanne den offiziellen Titel «olympische Hauptstadt».[21] Der Kanton Waadt beherbergt momentan 26 internationale Sportverbände und 20 internationale Sportorganisationen. Dazu gehören der Europäische Leichtathletik-Verband, der Internationale Baseball-Verband oder der Internationale Boxverband, die sich in Lausanne befinden, sowie die UEFA in Nyon oder der Internationale Radverband in Aigle.[22]

Das Waadtland ist auch Gastgeber diverser Grossanlässe, wie zum Beispiel dem zweitgrössten internationalen Leichtathletikmeetings, der Athletissima, des Prix de Lausanne oder dem Lausanne-Marathon.[23]

Die bekanntesten Vereine sind der FC Lausanne-Sport, Yverdon-Sport FC, sowie der FC Le Mont. Der Waadtländer Thabo Sefolosha ist der erste Basketballspieler in der NBA.

Geschichte

Major Davel vor seiner Hinrichtung.
Die Hauptstadt Lausanne um 1900.

In der Eiszeit um 18'000 v. Chr. ist der Kanton beinahe vollständig von Gletschern bedeckt. Nach dem Rückgang der Gletscher in der Steinzeit besiedelten um 13'500 v. Chr. Jäger und Sammler das Gebiet und um 5'500 v. Chr. werden die ersten Leute an den Ufern der Seen sesshaft. Als diese um 2'000 v. Chr. gelernt haben, wie man aus Erz Metall gewinnt, kam es zu ersten Rodungen.

Julius Cäsar verhindert 58 v. Chr. in der Schlacht bei Bibracte, dass die Helvetier nach Gallien auswandern und unterstellt sie dem römischen Reich. Die Region erlebte dadurch einen grossen Aufschwung, da neue Bautechniken eingeführt wurden, man die lateinische Sprache zu sprechen begann und Handel und Gewerbe betrieb.

Im 5. Jahrhundert bevölkerten die Burgunder das heutige Kantonsgebiet und liessen sich neben den Helvetiern nieder. Während fünf Jahrhunderten übernahmen dann fränkische Könige die Herrschaft und rund 150 Jahre lang gehörte das Gebiet zum Königreich Burgund, in welchem es über eine grosse Autonomie verfügt.

Um das Jahr 1000 wurde das Comitatus waldensis (Grafschaft Waldgau) dem Bischof von Lausanne zugesprochen. Mit Moudon als Hauptort, nimmt im 13. Jahrhundert die Patria Vuaudi (Waudi) unter der Führung der Grafen von Savoyen, die Form eines Kleinstaats an – jedoch ohne das Bistum Lausanne.

Das Gebiet der Waadt war von 1475 bis 1476 Hauptaustragungsort der Burgunderkriege und wurde 1536 von den Bernern erobert. Diese führten zwangsmässig die Reformation ein und waren während 262 Jahren Herrscher über das Gebiet. Das Waadtland wurde von den verschiedenen europäischen Kriegen nicht tangiert und erlebte eine relativ friedliche Zeit bis auf einen Aufstand unter der Führung von Major Davel, der am 24. April 1723 von den Bernern als Aufrührer hingerichtet wurde. Er gilt bis heute in der Waadt als Volksheld.

In Lausanne wurde am 24. Januar 1798 die Unabhängigkeit der Lemanischen Republik ausgesprochen. Aus Furcht vor Napoleons Truppen zogen sich die Berner aus ihrem Untertanengebiet zurück. Kurze Zeit später wurde die Waadt als Kanton Léman ein Teil der Helvetischen Republik.

Durch die Mediationsakte vom 19. Februar 1803 wurde das Waadtland von Napoleon Bonaparte zu einem eigenständigen Kanton geführt. Dieses Datum gilt als Gründungsdatum des Kantons. Am 14. April 1803 begann die erste Session des Grossen Rats in Lausanne und seither gilt dieses Datum als kantonaler Feiertag.

Die Waadtländer Verfassung wurde seit 1803 diverse Male abgeändert. Im Jahr 1831 führte man das allgemeine Stimm- und Wahlrecht ein und als erster Kanton in der Schweiz führte die Waadt im Jahr 1959 das Frauenstimmrecht auf kantonaler Ebene ein.

Städte und Orte

Gemeinden des Kantons Waadt.

Die grössten Städte und Orte mit mehr als 10'000 Einwohnern, gemäss des Bundesamtes für Statistik.[24]

Wappen Gemeinde 2009 2008 2007 2006 2005
Wappen Lausanne Lausanne
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Wappen Yverdon-les-Bains Yverdon-les-Bains
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Wappen Montreux Montreux
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Wappen Renens Renens
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Wappen Nyon Nyon
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Wappen Vevey Vevey
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Wappen Pully Pully
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Wappen Morges Morges
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Wappen Gland Gland
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Wappen Prilly Prilly
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Wappen La Tour-de-Peilz La Tour-de-Peilz
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Wappen Ecublens Ecublens
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Bezirke

Der Kanton Waadt ist in zehn Bezirke aufgeteilt. Flächenmässig ist Ouest lausannois mit 26,32 km² der kleinste und Jura-Nord vaudois mit 702,59 km² der grösste Bezirk. Mit 144'040 Einwohnern befinden sich im Bezirk Lausanne – nota bene auf 65,15 km² – die Meisten, im Bezirk Broye-Vully mit 34'586 am Wenigsten.

Bezirke des Kantons Waadt seit 2008.
Bezirk Einwohner
Fläche
in km²
Hauptort
BFS-Nummer
Aigle
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Aigle 2221
Broye-Vully
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Payerne 2222
Gros-de-Vaud
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Echallens 2223
Jura-Nord vaudois
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Yverdon-les-Bains 2224
Lausanne
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Lausanne 2225
Lavaux-Oron
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Cully 2226
Morges
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Morges 2227
Nyon
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Nyon 2228
Ouest lausannois
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Renens 2229
Riviera-Pays-d’Enhaut
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Vevey 2230

Ehemalige Aufteilung

Mit Wirkung auf den 1. September 2006 ist das «Loi sur le découpage territorial (LDecTer) du 30 mai 2006» (Gesetz über die räumliche Gliederung vom 30. Mai 2006) in Kraft getreten. Die neue Verwaltungsgliederung trat am 1. Januar 2008 in Kraft.[25]

Bezirke des Kantons Waadt vor 2008.

Der Kanton war seit der Kantonsgründung im Jahre 1803 bis zum 31. Dezember 2007 in 19 Bezirke (frz. district) und diese wiederum in insgesamt 60 Kreise (cercle) eingeteilt. Es existierten die folgenden Bezirke:

Kultur

Spezialitäten

Saucissons auf dem Markt in Lutry.

Zu den kulinarischen Spezialitäten des Kantons gehören die regional verschieden ausgeprägten Würste, genannt «Saucissons». Bekannte kantonale Kochrezepte sind die Papet Vaudois (Laucheintopf), Soupe aux choux (Kabissuppe), Fondue, Pommes de terre au lard (Speckkartoffeln), Jambon à l'os (Schinken), Zwetschgenkuchen, Zucchettikuchen mit Minze, Waadtländer Äpfel und der Käse «L'Etivaz».

Das Waadtland ist mit über 3'882 ha Rebfläche nach dem Kanton Wallis der grösste Weinhersteller in der Schweiz.[26] Das grosse Anbaugebiet Lavaux am Genfersee gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Sehenswürdigkeiten

Nebst den historischen Sehenswürdigkeiten wie dem Benediktinerkloster Romainmôtier oder dem Schloss Chillon, das mit 300'000 Besuchern pro Jahr das meistbesuchte historische Gebäude der Schweiz ist[27], befinden sich auch zahlreiche neuere Bauten im Kanton. Das Thermalbad und -zentrum in Yverdon-les-Bains ist überregional bekannt, wie auch der Badekurort Lavey.

Bekannt ist auch die Charlie-Chaplin-Statue mit dem Charlie-Chaplin-Museum, die sich am letzten Wohnort von Charlie Chaplin in Corsier-sur-Vevey befinden, wo er seine letzten 25 Lebensjahre verbracht hat. Eine Freddy-Mercury-Statue, nach Freddie Mercury benannt, befindet sich in Montreux.

Die wichtigsten Institutionen sind der Hauptsitz des Internationalen Olympischen Komitees in der Hauptstadt Lausanne, sowie der Hauptsitz der UEFA in Nyon.

Bräuche und Veranstaltungen

Seit 1889 findet ungefähr alle 25 Jahre in Vevey das grösste Winzerfest der Schweiz namens «Fête des Vignerons» statt. Dafür wird eine grosse Arena auf dem «Grande Place» aufgebaut, dem zweitgrössten Marktplatz in Europa nach dem in Lissabon.

Weiter gehören der Weihnachtsmarkt von Montreux, das Montreux Jazz Festival, das Paléo Festival Nyon, sowie ein jährlich stattfindendes Tulpenfest in Morges zu den wichtigsten Anlässen.[28]

Bilder

Siehe auch

Portal: Waadt – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Waadt
Commons: Waadt – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Kanton Waadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  2. Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
  3. Arbeitslosenzahlen. In: seco.admin.ch. Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO), 8. Juli 2021, abgerufen am 12. Juli 2021 (siehe Publikation «Die Lage auf dem Arbeitsmarkt im Juni 2021» vom 8. Juli 2021).
  4. Kanton (Schweiz). Wikipedia, abgerufen am 2. Januar 2010.
  5. Infocenter Waadt. Abgerufen am 11. Dezember 2009.
  6. Schweizer Kantone Berge. Abgerufen am 14. Dezember 2009.
  7. Städtische Bevölkerung: Agglomerationen und isolierte Städte (in 1000). (XLS-Dokument) Bundesamt für Statistik, abgerufen am 24. September 2009.
  8. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Kennzahlen.
  9. a b c Wohnbevölkerung nach ausgewählten Merkmalen und Nationalität sowie Geschlecht. (XLS-Dokument) Bundesamt für Statistik, abgerufen am 24. September 2009.
  10. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Bevölkerung.
  11. a b c d Der Kanton Waadt 2009. (PDF) Abgerufen am 24. September 2009.
  12. Constitution. Abgerufen am 24. September 2009 (französisch).
  13. Groupes politiques. vaud.ch, abgerufen am 17. Oktober 2009.
  14. Election au Grand Conseil du 11 mars 2007 Résultats partiels du 16.03.2007 à 17:08 Avancement du dépouillement des arrondissements. Abgerufen am 14. Dezember 2009.
  15. Die wettbewerbsfähigste Wirtschaft der Welt ! Abgerufen Format invalid.
  16. Région du Léman. (PDF) S. 22, abgerufen am 14. Dezember 2009.
  17. L’importance du tourisme pour l’économie vaudoise. (PDF) Département de l'économie, November 2004, abgerufen am 2. November 2009 (französisch).
  18. MOBILITÄT UND VERKEHR. Abgerufen am 2. November 2009.
  19. VERKEHR. Abgerufen am 2. November 2009.
  20. Leidenschaft Lernen. Abgerufen am 14. Dezember 2009.
  21. Die Waadt als Hochburg des Sports. Abgerufen am 15. Dezember 2009.
  22. Internationaler Sport. Abgerufen am 15. Dezember 2009.
  23. Naturspektakel Sport. Abgerufen am 15. Dezember 2009.
  24. Bilanz der ständigen Wohnbevölkerung nach Kantonen, Bezirken und Gemeinden, 2008. (XLS-Dokument) Bundesamt für Statistik, abgerufen am 29. September 2009.
  25. Le découpage du territoire vaudois. Abgerufen am 24. September 2009 (französisch).
  26. Kanton Waadt. Abgerufen am 15. Dezember 2009.
  27. Ziele in der Umgebung. Abgerufen am 2. Januar 2010.
  28. Kanton Waadt: Daten, Städte, Bräuche, Lage, Berge, Flüsse, Seen, Sehenswürdigkeiten für Urlaub und Ferien. Abgerufen am 14. Dezember 2009.