St. Jakobus der Ältere (Ersdorf)

St. Jakobus der Ältere ist die Pfarrkirche der Katholischen Pfarrgemeinde St. Jakobus d. Ä. Ersdorf, zu der die Orte Altendorf und Ersdorf, Stadtteile der Stadt Meckenheim, gehören. Sie befindet sich in Ersdorf, Rheinbacher Straße 24.
Die Pfarrgemeinde St. Jakobus bildet mit St. Johannes Meckenheim, St. Petrus Lüftelberg, St. Michael Merl und St. Martin Wormersdorf den Seelsorgebereich Meckenheim im Dekanat Meckenheim/Rheinbach (Erzbistum Köln).
Die Zahl der Gemeindemitglieder betrug 1676 etwa 400 Kommunikanten (Pfarrangehörige ab etwa dem 10. Lebensjahr), 1732 lag sie bei 460 Kommunikanten. Für 1905 werden 893 Katholiken verzeichnet (= 98 %, neben 2 Protestanten und 14 Juden), 1977 sind es 1.073 Katholiken (= 95 %) und 58 Nichtkatholiken, 2005 1.351 Katholiken (= 64 %) und 768 Nichtkatholiken und 2008 1.288 Katholiken (= 60,4 %), 349 Evangelische und 496 andere oder Konfessionslose.
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Die Orgel
Die erste Orgel erhielt die Kirche 1906. Die heutige Orgel wurde 1974/75 von den Orgelbau-Werkstätten Josef Weimbs in Hellenthal erbaut und am 23. Februar 1975 von Weihbischof Augustinus Frotz geweiht. Sie hat 20 Register mit 1400 Pfeifen auf Schleifladen mit mechnischer Spiel- und elektrischer Registertraktur. Die einzelnen Werke sind in geschlossenen massiven Eichengehäusen untergebracht. Einige Register stammen aus der alten Orgel.
Disposition
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II. Manual (Hauptwerk)
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X = Register aus der alten Orgel
Koppeln: I/II, I/P, II/P.
Disposition: Prof. Josef Zimmermann, Köln
Orgelbau: Werkstätten Josef Weimbs, Hellenthal
Intonation: Orgelbaumeister Friedbert Weimbs
Prospektentwurf und Gehäusebau: Fa. Josef Weimbs, Hellenthal
Schleierbretter: Heribert Zimmermann, Köln
Glocken
Das Geläut besteht aus vier Glocken im Kirchturm, gegossen 1877, 1920 und 1953. Eine weitere Glocke (gegossen 1903) hängt im Dachreiter auf der Werktagskapelle.
Jakobusglocke
Gegossen 1877, Ton f, Durchmesser 112 cm, Gewicht 740 kg - Unter dem Ornamentfries: Reliefbild des Hl. Jakobus d.Ä., flankiert von 2 Engeln
Inschrift:
SANCTE JACOBE, ECCLESIAE PATRONE, ORA PRO NOBIS | Heiliger Jakobus, Patron dieser Kirche, bitte für uns! |
Auf der gegenüberliegenden Flanke:
SUB R(everendo) D(omino) PAROCHO C.W. KLEIN ET VICARIO W. STOLL ET ECCLESIAE CONSULARIIS JOH.JOS. SCHUMACHER, JOH. FREISCHEM, JAC. HERGARTEN, JAC. MERTENS, JOH. MERTENS, JOH. SCHMITZ EX SUMPTIBUS ECCLESIAE FUSA SUM A CHRISTIANO CLAREN IN SIEGLAR A.D. MDCCCLXXVII | Unter dem Hochwürdigen Herrn Pfarrer C. Wilhelm Klein und dem Vikar Wilhelm Stoll sowie den Kirchenräten Johann Joseph Schumacher, Johann Freischem, Jakob Hergarten, Jakob Mertens, Johann Mertens und Johann Schmitz wurde ich aus den Mitteln der Kirche gegossen von Christian Claren in Sieglar im Jahre des Herrn 1877. |
Sebastianus- und Hubertusglocke
Gegossen 1920, Durchmesser 96 cm, Gewicht 500 kg, No. 2992 - Auf der Flanke: Relief des hl. Sebastian, gegenüber Relief des hl. Hubertus mit Pferd und Hirsch
Inschrift:
SANCTE SEBASTIANE, SANCTE HUBERTE, INTERCEDITE PRO NOBIS! | Heiliger Sebastian, heiliger Hubert, tretet für uns ein! |
GEGOSSEN 1877 AUS DEM METALL DER 1869 BEIM KIRCHENBRANDE GESCHMOLZENEN GLOCKEN / FUER DIE PFARRKIRCHE ERSDORF / NACH DEM WELTKRIEG I(M) JAHRE 1920 VON MABILON & CO. SARBURG NEU GEGOSSEN FUER DIE PFARRKIRCHE ERSDORF. |
Marienglocke
Gegossen 1953, Durchmesser 81 cm, Gewicht 390 kg, No. 5406 - Über der Inschrift: Medaillon mit der Muttergottes auf der Schlange stehend, flankiert von zwei Engelfiguren. Auf der anderen Seite: Kruzifix
Inschrift:
ERSDORF-ALTENDORF
SANCTA MARIA SINE LABE ORIGINALI CONCEPTA, ORA PRO NOBIS! SUB R.D.L. ENGELS, PAROCHO, ET ECCLESIAE PAROCHIALIS CONSILIARIIS PETRO LIERS, JOSEFO THENEE, JOSEFO KOMP, HENRICO WIHSKIRCHEN, GODEFRIEDO KOLL, JOSEFO SCHMITZ POST BELLUM ATROCISSIMUM EX DONIS PAROCHIAE FUSA SUM A MABILON IN SAARBURG, DIOEZ. TREVERENSI A.D. 1953 |
Ersdorf-Altendorf
Heilige Maria, ohne Makel der Erbsünde empfangen, bitte für uns! Unter dem Hochwürdigen Herrn Leo Engels, Pfarrer, sowie den Pfarr-Kirchenräten Peter Liers, Josef Thenée, Josef Komp, Heinrich Wisskirchen, Gottfried Koll und Josef Schmitz wurde ich nach dem verheerenden Krieg aus Spenden der Pfarrei gegossen von Mabilon in Saarburg, Diözese Trier,im Jahre des Herrn 1953. |
Herz-Jesu-Glocke
Gegossen 1953, Durchmesser 71 cm, Gewicht 260 kg, No. 5407 - Herz-Jesu-Darstellung, begleitet von 2 Engeln, Relief eines Kreuzes und das Emblem der Glockengießerei Mabilon
Umschrift:
ERSDORF-ALTENDORF
COR JESU SACRATISSIMUM, DONA NOBIS PACEM. FUSA SUM EX DONIS PAROCHIAE POST BELLUM MAGNUM A MABILON IN SAARBURG, DIÖZ. TREVERENSI A.D. 1953 |
Ersdorf-Altendorf
Allerheiligstes Herz Jesu, gib uns den Frieden. Ich wurde gegossen aus Spenden der Pfarrei nach dem großen Krieg von Mabilon in Saarburg, Diözese Trier, im Jahr des Herrn 1953. |
Historische Bildstöcke
In den Ortslagen von Altendorf und Ersdorf stehen sieben steinerne Kreuzwegstationen oder "Sieben Fußfälle", errichtet zwischen 1722 und 1731, 1924 und 2007 teilweise in Terrakotta bzw. Bronze erneuert. Auf dem Kirchvorplatz und dem Friedhof finden sich zwölf bzw. zehn steinerne Grabkreuze, entstanden zwischen 1665 und 1769, die von dem früheren Friedhof an der Kirche erhalten sind.
In der Feldflur gibt es ein hölzernes Wallfahrtskreuz von 1981 ("Langenfelder Kreuz" an der Straße nach Gelsdorf, an der Stelle eines älteren Kreuzes) und zwei steinerne Votivkreuze: das "Steinerne Kreuz" von 1746 (2000 nach Vandalismus renoviert, in der Verlängerung der Unterdorfstraße) und das "Viethenkreuz" aus dem Jahr 1814 (an der westlichen Gemarkungsgrenze von Altendorf und Ersdorf).
Liste der bekannten Pfarrer von St. Jakobus
1380-1388 | Johann von Attendorn |
1415 | Hermann Scholer |
1439 | Johann Molemer |
1458-1487 | Paulus Koninck van Wyppelvoerde |
1519 | Dietrich |
1530 | Martinus Ahrdorf (auch Ardorf) |
1550 | Thys Weßmann, Kanoniker in Bonn |
ab 1552 | Arnoldus Steinstraes, Pastor |
1566 (†) | Joannes Krauß, Pastor |
1566-1604 (†) | Gerardus Vreden, Vizekurat |
ab 1604 | Sebastian Cledunch |
1615-1624 | Tilmannus Heyen auch Heen, Hien) |
1627 | Hubertus Kucheim (Kuick) |
bis 1649 | Everhardus Cremerius |
1649-1656 | Servatius Wirtz |
1656-1660 | Joannes Genen (auch Jenen) |
1661-1701 | Gerardus Cremerius (auch Cremer) |
1701-1741 | Johan Andreas Sonntag (auch Sontag) |
1741-1776 | Mathias (auch Matthias) Best I |
1777 | Heinrich Best (Pfarrverwalter) |
1777-1805 | Mathias Best II |
1805-1839 | Wilhelm Heinrich Rheindorf |
1839-1868 | Christian Stern |
1868-1880 | Wilhelm Klein |
1880-1885 | Wilhelm Stoll |
1886 | Borka (Pfarrverwalter) |
1887-1903 | Carl Theodor Isenkrahe, Dechant |
1903-1914 | Werner Wäger |
1914-1928 | Nikolaus Pütz, Definitor |
1929-1956 | Leo Engels |
1956-1963 | Johannes Strombach |
1963-1981 | Johannes Pier, Dechant, Kreisdechant, Msgr. |
1981-1982 | Albrecht Tewes (Pfarrverweser) |
1982-1994 | Robert Kreuzberg, Studienrat, Kreisdechant, Msgr. |
1994-1997 | Karl-Wencel Heix |
1997-2004 | Jan Opiéla |
2004 | Lambert Schäfer |
2004-2005 | P. Antoni Trojak CSMA (Pfarrverweser) |
2005-2008 | Michael Jung, Definitor |
2008-2010 | Bernhard Auel, Kreisdechant, Msgr. (Pfarrverweser) |
ab 2010 | Dr. Reinhold Malcherek, Dechant (Pfarrverweser) |
Quellen und Literatur
- Ulrich von Hehl: Aus der Geschichte der Pfarre St. Jakobus in Ersdorf-Altendorf in: Katholische Kirchengemeinde St. Jakobus d. Ä., Ersdorf-Altendorf (Hrsg.), 100 Jahre St. Jakobus d. Ä. 1877-1977, Meckenheim-Ersdorf-Altendorf. Festschrift zur Hundertjahrfeier 12. bis 19. Juni 1977, o.J. (1977), S. 5-8
- Ottmar Prothmann: Chronik von Altendorf und Ersdorf, hrsg. vom Ortsausschuss Altendorf-Ersdorf, Meckenheim 2005